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Weltraumtechnik für Zuhause: Oas Kreislaufdusche

Diese von der Raumfahrt inspirierte Kreislaufdusche verbraucht bis zu 90 Prozent weniger Wasser.

Wir drehen den Wasserhahn auf – fertig. Soweit nichts Außergewöhnliches. Zumindest nicht in Westeuropa. In den Industrienationen ist sauberes Wasser jederzeit verfügbar. 

Für viele andere ist Duschen jedoch purer Luxus. Denn rund zwei Milliarden Menschen weltweit leben in Regionen, in denen Wasser knapp ist. Die nachhaltige Nutzung dieser lebenswichtigen Ressource ist eine globale Herausforderung. Ein sparsamer Wasserverbrauch ist also auch hierzulande ratsam. 

Vor allem wer gerne länger unter der Dusche steht oder unter der Brause zum Rockstar wird, sollte in eine nachhaltige Lösung investieren.

Hightech-Dusche für Zuhause

Mehrdad Mahdjoubi hat eine Kreislaufdusche für Wasser- und Energieeinsparung entwickelt. Der Clou: Der Wasserverbrauch wird dadurch erheblich reduziert. Denn die Kreislaufdusche filtert das Wasser und bereitet es wieder auf. Dadurch senkt sie den Wasserverbrauch im Vergleich zu konventionellen Duschen um 90 Prozent. 

Bei der Entwicklung seiner ressourcenschondenden Oas Kreislaufdusche griff Mehrdad Mahdjoubi auf seine Arbeit für die NASA zurück. "Wir fragten uns, ob wir auf dem Mars auf die gleiche Art und Weise leben könnten wie auf der Erde", erklärt der 28-jährige Tüftler. "Dabei wurde mir klar, wie umsichtig und klug wir mit unseren Ressourcen umgehen müssen." Das Resultat: Die Kreislaufdusche "Oas" – Schwedisch für Oase.

Clever Wasser sparen

Die nachhaltige Technologie zeigt einen neuen Weg des Wasserrecyclings. Die Dusche benötigt pro Duschgang lediglich 5 l Wasser. Dank des geschlossenen Kreislaufs wird das Wasser in Echtzeit gereinigt.

Hierzulande kann die ressourcenschonende Dusche z. B. in Energiespar-Häusern, aber auch in Hotels, Schwimmbädern oder sogar Krankenhäusern eingesetzt werden. Orte also, an denen Duschen häufig genutzt werden.

Und so funktioniert die Oas Kreislaufdusche

Das System analysiert die Qualität des Wassers, indem sie seine Leitfähigkeit misst. Je höher diese ist, desto größer die Verunreinigung. Ein Mikrofilter entfernt größere Partikel wie Schmutz und Hautschuppen, danach neutralisiert ein UV-Filter Mikroorganismen. So werden Bakterien, Viren oder Blut eliminiert. Zu stark verschmutztes Wasser wird vom System erkannt, automatisch ausgespült und ersetzt. 

Ein Heizelement erwärmt das Wasser auf dem Weg zurück in den Duschkopf auf die gewünschte Temperatur. Das Element benötigt dabei wenig Energie, um die geringe, frisch eingespeiste Wassermenge zu erwärmen. Denn der Großteil des Wassers, der im Kreislauf bleibt, verliert vom Austritt aus der Brause bis zum Abfluss nur wenig an Temperatur und muss deshalb nur minimal erwärmt werden. 

Ist der Duschvorgang abgeschlossen, spült das System das Wasser vollständig aus. Der nächste Benutzer duscht also mit einer frischen Ration an neuzugeführtem Wasser.

Video: Alles über die Kreislaufdusche "Oas"

Mehr Nachhaltigkeit, weniger Design

"Oas"-Nutzer werden auf ihrem Smartphone per App benachrichtigt, wenn die Filter ausgetauscht und recycelt werden müssen. Über die  App kann auch jederzeit der Wasser- und Energieverbrauch abgerufen werden.

Design steht bei der Hightech-Dusche nicht im Vordergrund: Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen ist für das Unternehmen wichtiger als die Ausgestaltung von Armaturen. Deshalb sind die Duschen einfach, aber funktional. Aktuell kostet eine Einheit 3.000 Euro. Mit steigender Nachfrage könnte der Preis jedoch sinken. Das System könnte dann für etwa 500 Euro erhältlich sein.

Preisgekröntes System

Das innovative Konzept kommt an: 2018 gab es den German Design Award für Excellent Product Design in der Kategorie Bath & Wellness. Das renommierte "Forbes Magazine" nahm Erfinder Mehrdad Mahdjoubi 2016 in seine "30 unter 30"-Liste der erfolgreichsten Jungunternehmer auf. 

Für seine Erfindung war der schwedische Produktdesigner zudem für den Europäischen Erfinderpreis 2018 des Europäischen Patentamts in der Kategorie „Kleine und mittlere Unternehmen“ (KMU) nominiert.

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