Nachträglicher Anbau eines Balkons
Man kann ihn im Nachhinein ohne allzu großen Aufwand an fast jede Fassade setzen. Prinzipiell stehen drei Konstruktionsvarianten zur Wahl: Vorstellbalkone werden auf Stützen selbsttragend vor die Fassade gestellt und mit Befestigungselementen am Haus verankert. Anbau-Balkone werden frontseitig durch Stützen getragen und sind wandseitig durch Konsolen mit dem Gebäude verbunden. Wo kein Fundament für Stützen möglich ist, kommen Kragarm-Balkone zum Einsatz. Hier dienen seitlich verlaufende Aufhängungen und Schienen, die punktuell an den Geschossdecken befestigt werden, der Lastabtragung.
Als Konstruktionsmaterial stehen feuerverzinkter Stahl, Aluminium und Holz zur Verfügung. Balkone gibt es in den unterschiedlichsten Größen und Formen, als Fertigelement, Bausatz oder Maßanfertigung. Einige Hersteller bieten Systemlösungen an, bei denen alle übrigen Elemente wie Bodenplatte, Geländer, Wind- und Sichtschutzverkleidungen sowie Blumentopfhalterungen nach dem Baukastenprinzip in die Tragkonstruktionen eingesetzt werden können.
Bevor Sie mit den Maßnahmen beginnen, müssen Sie sich beim zuständigen Bauamt eine Baugenehmigung einholen. Als Unterlagen benötigen Sie den schriftlichen Bauantrag, eine Baubeschreibung, aktuellen Katasterauszug, Grundriss-, Schnitt- und Ansichtszeichnungen. Der Maßstab für die Bauzeichnungen sollte 1:100 betragen. Da es im Baurecht jedoch eine Fülle an Gesetzesvorgaben zu beachten gilt, empfiehlt es sich, schon vor der Planung die Gemeinde einzuschalten.
Optimal ist die Beauftragung eines Architekten für Entwurf, Planung und Ausführung eines Balkonanbaus. Denn nur er kennt sich mit den baurechtlichen Voraussetzungen aus und sorgt für die Einhaltung des festgelegten Qualitäts-, Zeit- und Kostenrahmens. Er kann auch bei der Auswahl der geeigneten Firma behilflich sein. Die Umsetzung des Vorhabens übernimmt eine Firma, die sich auf den nachträglichen Anbau von Balkonen spezialisiert hat. Sie hilft bei der Wahl der Konstruktion und des geeigneten Materials.
Kosten für einen Balkonanbau
Die Kosten sind jedoch sowohl von der Gebäudesubstanz als auch von den individuell erforderlichen Maßnahmen abhängig. Deshalb ist es ratsam, vorher konkrete Angebote von verschiedenen Unternehmen einzuholen – auch dabei hilft der Architekt. Ist noch kein bodentiefes Fenster im betreffenden Raum vorhanden, das als Balkontür genutzt werden kann, muss auch der Mauerdurchbruch und die Balkontür bei Bauzeit und Kosten mit einkalkuliert werden.
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