Der Holzständer- oder Holzskelettbau ist mit dem traditionellen Fachwerkbau eng verwandt. Auch bei dieser Bauweise trägt allein das Ständerwerk mit diagonalen Streben die Lasten des Hauses. Das Holz-Gerüst bleibt ebenfalls meist sichtbar und prägt innen wie außen das Erscheinungsbild des Gebäudes. Der Holzständerbau ist jedoch – dank moderner Konstruktionstechniken und dem Einsatz brettschichtverleimter Balken – weniger kleinteilig errichtet und wartet mit größeren Spannweiten sowie Stützabständen bis zu fünf Metern auf. Üblicherweise werden heute so genannte ingenieursmäßige Verbindungen verwendet, mit Elementen aus rostfreiem Stahl, wie Nagelplatten, Winkeleisen oder Ringkeildübeln. Der Reiz des Skelettbaus liegt in der planerischen Freiheit, der bei den übrigen Holzbauweisen nicht in dem Maß möglich ist. Die Innenwände haben keinerlei statische Funktion, können also auch ganz fehlen. Offene Raumfolgen und hallenartige Bereiche über mehrere Geschosse sind möglich.
Das Holzgerüst dieser Fachwerkhäusern wird geschossweise aufgebaut, wobei die Stockwerke häufig nicht senkrecht übereinander sitzen, sondern eines über das andere auf konsolenartig vorspringenden Balken hervorsteht. Vertikale Hölzer, die Ständer, tragen die Hauptlast der gesamten Konstruktion. Früher wurde für den Fachwerkbau Eichen- oder Fichtenholz verwendet, heute kommen auch robuste nordamerikanische Hölzer zum Einsatz.
Häufig werden die Zwischenräume des Ständerwerks zudem nicht ausgemauert, sondern verglast. In diesem Fall erhält man eine Außenwand, die viel Licht in die Räume lässt. Aber auch Ziegelausfachungen sind weit verbreitet und verleihen dem Haus sehr viel Charme.