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Fachwerkhaus

Stilrichtung hin oder her – ein Fachwerkhaus ist äußerst stabil. Dafür sorgt das Grundgerüst, Ergebnis Jahrhunderte alter Bauerfahrung.

Fachwerk - Vom Fach

Ein Fachwerkhaus kann vom Ambiente her für altdeutsche Gemütlichkeit oder modernes Wohngefühl stehen, je nach Ausführung. Fachwerk ist nicht nur schön, sondern auch historisch wertvoll und erhaltenswert.

Über 2,5 Millionen Fachwerkhäuser sollen in Deutschland stehen, doch das tragende Gerüst liegt oft verborgen unter Putz, hinter einer Vormauer, hinter Faserzementplatten oder Holzschindeln. Schade, denn Fachwerk hat Charme. Das finden zumindest immer mehr Bauinteressenten, die gezielt danach fragen.

Jahrhunderte alte Erfahrung

Der Ursprung des traditionellen Fachwerks geht bis ins Mittelalter zurück. Auch wenn sich seitdem dekorative Elemente geändert haben, die bewährte Grundkonstruktion blieb erhalten und unterscheidet sich auch heute kaum von derjenigen vergangener Jahrhunderte. 

Wie wurden früher Fachwerkhäuser gebaut?

Der Fachwerkbau hat sich aus den ältesten Verfahren im Hausbau entwickelt. Zuerst wurden lediglich Pfos­ten in die Erde gerammt, die das Haus trugen. Weil ihnen die Erdfeuchte nicht immer gut bekam, stellte man sie auf ein Fundament aus Steinen oder aus waagerechten Schwellhölzern. Zwecks Stabilisierung der Ständer musste man sie mit Querhölzern zu Gefachen verbinden.

Mit der Zeit wurde das Grundprinzip immer weiter perfektioniert, bis schließlich auch gewaltige Bauten erstellt werden konnten.

Skelett aus Holz

In den 1970er Jahren fingen einige Haushersteller an, die Fachwerkkonstruktion mit modernen Baustoffen wie Glas zu kombinieren und neue Verbindungstechniken im Holzbau zu nutzen. So entwickelte sich der moderne Ständer- oder Skelettbau.

Andere Hersteller verfeinerten die traditionelle Fachwerkbauweise – vor allem in Bezug auf die Wärmedämmung. Fachwerk wird aber immer noch nach dem überlieferten Stil gebaut, manche gar mit historische Baustoffe und handwerklichen Holzverbindungen nach der alten Zimmermannskunst.

Bei aller Liebe zur Tradition müssen die Bewohner eines modernen Fachwerkhauses jedoch keinerlei Abstriche beim Wohnkomfort hinnehmen.

Wie wird ein Fachwerkhaus gebaut?

Der Holzständer- oder Holzskelettbau ist mit dem traditionellen Fachwerkbau eng verwandt. Auch bei dieser Bauweise trägt allein das Ständerwerk mit diagonalen Streben die Lasten des Hauses. Das Holzgerüst bleibt ebenfalls meist sichtbar und prägt innen wie außen das Erscheinungsbild des Gebäudes.

Der Holzständerbau ist jedoch – dank moderner Konstruktionstechniken und dem Einsatz brettschichtverleimter Balken – weniger kleinteilig errichtet und wartet mit größeren Spannweiten sowie Stützabständen bis zu fünf Metern auf. Üblicherweise werden heute sogenannte ingenieursmäßige Verbindungen verwendet, mit Elementen aus rostfreiem Stahl, wie Nagelplatten, Winkeleisen oder Ringkeildübeln.

Der Reiz des Skelettbaus liegt in der planerischen Freiheit, der bei den übrigen Holzbauweisen nicht in dem Maß möglich ist. Die Innenwände haben keinerlei statische Funktion, können also auch ganz fehlen. Offene Raumfolgen und hallenartige Bereiche über mehrere Geschosse sind möglich.

Das Holzgerüst dieser Fachwerkhäusern wird geschossweise aufgebaut, wobei die Stockwerke häufig nicht senkrecht übereinander sitzen, sondern eines über das andere auf konsolenartig vorspringenden Balken hervorsteht. Vertikale Hölzer, die Ständer, tragen die Hauptlast der gesamten Konstruktion.

Früher wurde für den Fachwerkbau Eichen- oder Fichtenholz verwendet, heute kommen auch robuste nordamerikanische Hölzer zum Einsatz. Häufig werden die Zwischenräume des Ständerwerks zudem nicht ausgemauert, sondern verglast. In diesem Fall erhält man eine Außenwand, die viel Licht in die Räume lässt. Aber auch Ziegelausfachungen sind weit verbreitet und verleihen dem Haus sehr viel Charme.

Modernes Fachwerk knüpft an alte Tradition an

In heutigen Baubeschreibungen ist öfter von Holzskelettbauweise oder von Holzständerbau die Rede, das Prinzip bleibt dasselbe. Das sichtbare Ständerwerk übernimmt neben der tragenden auch eine gestalterische Funktion. Durch Farbe und Anordnung der Balken wird die Fassade in einer besonderen Art gegliedert, angelehnt an regionaltypische Bauweisen. Aufwendige Schmuckdetails wie Stufengiebel, verzierte Balkenköpfe, der Schnitzbalken über der Haustür oder ein Ulenflug im First vermitteln die Liebe zum Detail.
Mit dem Balkengerüst ist die Statik bereits komplett. Moderne Fachwerk-Varianten nutzen das, indem sie auf Innenwände teilweise verzichten und die Außenwände großflächig verglasen. Es entstehen lichtdurchflutete Wohnlandschaften, die Garten und Umgebung mit einbeziehen. 

Fachwerk nur vorgesetzt

Dann gibt es noch Neubauten, bei denen besteht die Grundkonstruktion aus der Holzrahmenbauweise, die Fachwerkkonstruktion wird als äußere Schale davorgesetzt. Auf diese Weise bleibt der handwerkliche Erfahrungsschatz erhalten.

Fachbegriffe rund ums Fachwerkhaus

Wer sich für ein Fachwerkhaus interessiert, wird immer wieder die folgenden Begriffe zu hören bekommen:
Ausfachung: Füllung der Gefache, je nach Region mit Ziegeln (z.B. Norddeutschland), Flechtwerk und Lehm (z.B. Süd- und Mitteldeutschland), Holz (z.B. Schwarzwald) usw.
Band: Schrägbalken zur Verstrebung und Stabilisierung, über die halbe Geschosshöhe geführt
Gefach: Zwischenraum zwischen den Skelettbauteilen
Rähm: der waagerechte, obere Abschlussbalken einer Wand
Riegel: waagerechter Balken, der ein Gefach abschließt
Schwelle: der waagerechte Balken, auf dem das Fachwerk eines Geschosses bzw. Hauses steht
Ständer: senkrechter Balken Strebe: Schrägbalken zwischen Schwelle und Rähm

Holzarten fürs Fachwerk

Früher verwendeten die Bauleute für das Holzskelett meist Eiche, doch diesen
„Luxus" leistet sich heute kaum noch jemand. Nur die Ständerkonstruktion wird oft noch in Eiche gebaut, da sie als besonders witterungsbeständig und fäulnis-
abweisend gilt. Für den restlichen Holzausbau kommt meistens heimische Lärche, Fichte oder Tanne zum Einsatz. Auch die nordamerikanische Douglasie gilt als preiswert, fest und dauerhaft. Wichtig ist eine ausreichende Vortrocknung des Holzes, da es sich sonst später beim Trocknen zusammenzieht und Risse bekommt.

 

Fachwerkhaus mit Glas

Aufgrund der großflächigen und bodentiefen Verglasung verschwinden bei dem Fachwerkhaus KD-240 die Grenzen von Haus und Garten. Es entsteht ein übergreifendes Wohnerlebnis mit dem Gefühl, dass der Garten zu den Wohnräumen gehört. Der Erker für den Essbereich schließt unmittelbar an die offene Küche an und sorgt damit für kurze Wege. Über dem Esstisch ist die großflächige Dachverglasung integriert. Dadurch ist der freie Blick in den Himmel möglich und ein lichtdurchfluteter Aufenthalt ermöglicht. Auf der Südseite zum Garten ist das Fachwerkhaus vollständig verglast.

Die moderne Fachwerkbauweise des Hersteller KD-Haus GmbH besteht aus einer Thermoplus-Außenwand mit Thermoplus-Verglasung. Unter dem 30 Grad geneigten Satteldach bieten sich großzügige 240 m2 Wohnfläche an. Wärme produziert eine Luft-Wasser Wärmepumpe, verteilt über eine Fußbodenheizung.

 

Hier finden Sie einige Beispiele moderner Fachwerkhäuser:

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