Stilrichtung hin oder her – stabil sind sie auf jedem Fall, dafür sorgt das Grundgerüst, Ergebnis Jahrhunderte alter Bauerfahrung. Mehr als zweieinhalb Millionen Fachwerkhäuser sollen in Deutschland stehen, doch das tragende Gerüst liegt oft verborgen unter Putz, hinter einer Vormauer, hinter Faserzementplatten oder Holzschindeln. Schade, denn Fachwerk hat Charme. Das finden zumindest immer mehr Bauinteressenten, die gezielt danach fragen.
Jahrhunderte alte Erfahrung
Der Fachwerkbau hat sich aus den ältesten Verfahren im Hausbau entwickelt. Zuerst wurden lediglich Pfosten in die Erde gerammt, die das Haus trugen. Weil ihnen die Erdfeuchte nicht immer gut bekam, stellte man sie auf ein Fundament aus Steinen oder aus waagerechten Schwellhölzern. Zwecks Stabilisierung der Ständer musste man sie mit Querhölzern zu Gefachen verbinden. Mit der Zeit wurde das Grundprinzip immer weiter perfektioniert, bis schließlich auch gewaltige Bauten erstellt werden konnten.
Foto: Emil von Elling
Foto: Emil von Elling
Modernes Fachwerk knüpft an alte Tradition an
Computerplanung einer Fachwerkkonstruktion. Foto: Grübbel GmbH
In heutigen Baubeschreibungen ist öfter von Holzskelettbauweise oder von Holzständerbau die Rede, das Prinzip bleibt dasselbe. Das sichtbare Ständerwerk übernimmt neben der tragenden auch eine gestalterische Funktion. Durch Farbe und Anordnung der Balken wird die Fassade in einer besonderen Art gegliedert, angelehnt an regionaltypische Bauweisen. Aufwendige Schmuckdetails wie Stufengiebel, verzierte Balkenköpfe, der Schnitzbalken über der Haustür oder ein Ulenflug im First vermitteln die Liebe zum Detail. Mit dem Balkengerüst ist die Statik bereits komplett. Moderne Fachwerk-Varianten nutzen das, indem sie auf Innenwände teilweise verzichten und die Außenwände großflächig verglasen. Es entstehen lichtdurchflutete Wohnlandschaften, die Garten und Umgebung mit einbeziehen.
Fachwerk nur vorgesetzt
Dann gibt es noch Neubauten, bei denen besteht die Grundkonstruktion aus der Holzrahmenbauweise, die Fachwerkkonstruktion wird als äußere Schale davorgesetzt. Auf diese Weise bleibt der handwerkliche Erfahrungsschatz erhalten.
Fachbegriffe rund ums Fachwerkhaus
Wer sich für ein Fachwerkhaus interessiert, wird immer wieder die folgenden Begriffe zu hören bekommen: Ausfachung: Füllung der Gefache, je nach Region mit Ziegeln (z.B. Norddeutschland), Flechtwerk und Lehm (z.B. Süd- und Mitteldeutschland), Holz (z.B. Schwarzwald) usw. Band: Schrägbalken zur Verstrebung und Stabilisierung, über die halbe Geschosshöhe geführt Gefach: Zwischenraum zwischen den Skelettbauteilen Rähm: der waagerechte, obere Abschlussbalken einer Wand Riegel: waagerechter Balken, der ein Gefach abschließt Schwelle: der waagerechte Balken, auf dem das Fachwerk eines Geschosses bzw. Hauses steht Ständer: senkrechter Balken Strebe: Schrägbalken zwischen Schwelle und Rähm
Weißes Fachwerk und viel Glas prägen die moderne Architektur dieses Hauses. Foto: KD-Haus
Foto: KD-Haus
Holzarten fürs Fachwerk
Früher verwendeten die Bauleute für das Holzskelett meist Eiche, doch diesen „Luxus" leistet sich heute kaum noch jemand. Nur die Ständerkonstruktion wird oft noch in Eiche gebaut, da sie als besonders witterungsbeständig und fäulnis- abweisend gilt. Für den restlichen Holzausbau kommt meistens heimische Lärche, Fichte oder Tanne zum Einsatz. Auch die nordamerikanische Douglasie gilt als preiswert, fest und dauerhaft. Wichtig ist eine ausreichende Vortrocknung des Holzes, da es sich sonst später beim Trocknen zusammenzieht und Risse bekommt.
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