Express-Bau

Wenn Monika und Andreas Herz etwas beim Bau ihres Hauses fehlte, dann war es Zeit: Vom ersten Kontakt mit dem Architekten Mitte Oktober bis zum gewünschten Einzugstermin im August des kommenden Jahres blieben nur wenige Monate. Die beiden Töchter sollten am neuen Wohnort gleich das neue Schuljahr antreten können.
Prinzipiell sind solche knappen Termine im Fertigbau kein Problem, da die Zeit vom Hausaufbau bis zur schlüsselfertigen Übergabe etwa drei bis vier Monate beträgt. Allerdings sind die Auftragsbücher vieler Hausfirmen momentan prall gefüllt. Viele Familien warten etliche Monate auf ihr Haus, weswegen die Aufträge streng nach Reihenfolge abgearbeitet werden. Hier macht auch Fertighaus Weiss keine Ausnahme. Angesichts der Notlage der Familie war man in Oberrot allerdings bereit, ein Auge zuzudrücken. Eine Hürde war allerdings vor Planungsbeginn noch zu nehmen: Die Baufamilie musste noch einen passenden Bauplatz finden, und vom ersten Grundstücksangebot hatte Architekt Wegehingel trotz des engen Zeitplans abgeraten: „Das Grundstück lag zentral in einem Neubaugebiet und hatte gravierende Nachteile.“



Planung von Alt nach Neu
Nun ging das Neubauprojekt nahtlos in die Planungsphase über, die schon Anfang November erfolgreich abgeschlossen wurde. Dies nicht nur, weil die Zeit drängte: „Wir hatten den Architekten in unser altes Haus eingeladen und ihm erklärt, dass wir im Großen und Ganzen wieder so wohnen wollten“, erinnert sich Andreas Herz, „und Edgar Wegehingel hat unsere Vorstellungen so perfekt umgesetzt, dass es schon an seinem ersten Entwurf nur noch Kleinigkeiten zu ändern gab.“ Der Wohnbereich entspricht weitgehend dem früheren Haus der Baufamilie – nur dass Edgar Wegehingel das offene Raumensemble im Winkel angeordnet hat. Monika und Andreas Herz empfinden diese Planungsvariante als ausgesprochen angenehm: „So wird das übereck angeschlossene, durch einen Anbau erweiterte Wohnzimmer zu unserem Privatbereich, in den wir uns zurückziehen können.“ Ideal, dass der Essplatz fließend in die Küche übergeht, „weil man so beim Kochen immer in Kontakt bleibt“. Auch der Übergang zum Flur ist offen, als Blickschutz zwischen Eingang und Wohnräumen fungiert das dazwischen-liegende Duschbad. Das Haus wirkt gleich beim Betreten offen und großzügig. Zur Transparenz tragen auch die großen Glasflächen in Richtung Terrasse bei.




Mehr Höhe
Im Obergeschoss hatte sich das Ehepaar einen Schlafraum mit Ankleide gewünscht, von der aus es einen direkten Zugang ins Bad geben sollte. Die Fenster im Schlafzimmer bieten einen traumhaften Ausblick in die Natur. „Wie das Haus auf dem Grundstück platziert und wie dann die Räume angeordnet wurden, das ist schon sehr gut durchdacht“, so Andreas Herz. Auch den beiden heranwachsenden Töchtern sollten auf dieser Ebene gut geschnittene Zimmer zur Verfügung stehen. Großzügig von zwei Seiten belichtet, bieten diese Räume umso mehr Platz, als die beiden Teenager ihre Garderobe in Einbauschränke im Flur auslagern können. Dass dieser so hoch und luftig ausfiel, ist die Folge eines geschickten planerischen Kunstgriffs des Architekten: „Vorgeschrieben war ein Sattel- oder Pultdach, auch die
maximale Traufhöhe war für beide Hausseiten festgelegt. Beim Pultdach ließ sich mit einem Versatz der
Dachflächen Höhe ins Obergeschoss bringen.“


Angekommen
In der Außenansicht wird das Pultdach zum prägenden stilistischen Element, hinzu kommt der Kontrast zwischen dunklen Fensterrahmen und weißen Putzfassaden. Ein grau abgesetzter Vorbau bringt einen Hauch von Kubus in die Architektur ein, dabei bleibt die Formensprache schlicht, lediglich variierende Fensterformate werden in spielerischer Konterkarierung der Symmetrieachsen als Gestaltungsmittel eingesetzt. Das Bauprojekt, das mit Zeitnot begann, endete mit einem ruhigen Gefühl des Angekommenseins. Dazu trug auch die Bauphase bei: „Bei Fertighaus Weiss lief alles bestens, während manche unserer Nachbarn im Neubaugebiet sich in endlosen Auseinandersetzungen mit ihrer Hausfirma oder den Handwerkern aufrieben“, bemerkt der Bauherr.
Bautafel Haus Herz
Wohnfläche:EG 120,51 m2, DG 82,40 m2
Außenmaße: 11,27 m x 12,62 m
Bauweise: Holzrahmenkonstruktion mit Vollwärmedämmschicht
Fassade: Putz
Dach: versetztes Satteldach
Jahresprimärenergiebedarf: 41,70 kWh/(m2a)
Haustechnik: Sole/Wasser-Wärmepumpe mit solarer Trinkwassererwärmung
Herstelleradresse: Fertighaus Weiss GmbH, Scheuerhalden, Sturzbergstr. 40–42, 74420 Oberrot, Tel.: 0 79 77/97 77-0, www.fertighaus-weiss.de
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