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Grundofen: Traditionell heizen

Der Grundofen ist der klassischste aller Kachelöfen und bietet auch in heutiger Zeit angenehme Wärme und viele Vorteile.

Der Grundofen ist ein traditioneller Kachelofen und wird vor Ort erstellt. Jeder Grundofen ist ein individuelles Einzelstück, das jedem Wohnstil von klassisch bis modern angepasst werden kann. Da Schamottsteine als Wärmespeicher dienen, ist ein Grundofen sehr schwer und darf deshalb nicht auf einem schwimmenden Estrich oder auf einer Fußbodenheizung installiert werden. 
 

Der Grundofen spendet reine Strahlungswärme. Diese Art der Wärme wird als sehr wohlig und angenehm empfunden, während Konvektionswärme eher unangenehm ist. Die Hitze aus dem Feuerraum wird in einem ausgeklügelten Kanalsystem möglichst lange durch den gesamten Ofenkörper geleitet, damit sich die Speichermasse aus Schamotte erwärmen kann.

Je nach Gegebenheiten vor Ort kann die Speichermasse neben oder aufgesetzt auf der Feuerkammer platziert werden. Das wirkt sich auf den Platzbedarf aus. Zudem kann auch die größe der Brennkammer an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. 

Es dauert etwa zwei Stunden, bis der Grundofen seine volle Heizleistung erreicht. Danach gibt er die Wärme langsam und gleichmäßig an die Umgebung ab – auch noch Stunden nach Erlöschen des Feuers.

Bei modernen Grundöfen haben Bauherren die Wahl zwischen verschiedenen Kamintüren. Je größer die Tür ist, desto mehr Wärme wird vergleichsweise schnell frei und über die Verglasung an den Raum abgegeben. Wenn der Ofen aus einem anderen Raum befeuert wird, nutzt man in der Regel eine kleine Tür, während Grundöfen, die als Raumteiler fungieren, über zwei große Glastüren verfügen. Auch Übereckverglasungen sind möglich.

Wie funktioniert ein Grundofen?

Das Prinzip des Grundofens ist so einfach wie genial. Bereits die Römer nutzten seine hohe Wärmeabstrahlung zur Beheizung ihrer oft sehr großen Häuser. Aus der Feuerkammer wird das heiße Heizgas schneckenartig durch die keramische Speichermasse geleitet. Dadurch heizt sich die Ofenhülle auf und der Grundofen gibt angenehme Strahlungswärme ab.

Die Besonderheit am Grundofen ist, dass er zur Entfaltung seiner Heizwirkung nicht dauerhaft brennen muss. Ein- bis zweimal täglich wird ein moderner Grundofen befeuert. Das verbrennende Holz gibt seine Energie an die Schamottsteine ab – diese halten den ganzen Tag über schön warm. So muss nicht ständig nachgelegt werden und der Brennstoffverbrauch minimiert sich.

Darüber hinaus wird auch das Risiko einer Überhitzung des Raumes durch die langsame Wärmeabgabe gemindert. Dadurch ist der Grundofen ideal für den Einsatz in gut gedämmten Neubauten geeignet. 

Grundofen selbst bauen oder bauen lassen?

Ein Grundofen kann entweder selbst gebaut oder von einem Fachbetrieb montiert werden. Beim Selbstbau sind allerdings Kenntnisse über die Arbeit mit Mörtel, Schamottsteinen und Mauerwerk erforderlich, um später eine sichere Befeuerung zu garantieren. Zudem sollte ein Kamin zum Rauchabzug bereits vorhanden sein und es müssen dringend alle geltenden Vorschriften beachtet werden.

Die Vorteile des Baus durch einen professionellen Ofenbauer liegen auf der Hand: Die Profis wissen genau, worauf es beim Ofenbau ankommt und kennen alle baurechtlichen Vorschriften. Öfen aus Meisterhand sind technisch optimiert und mitunter sogar elektronisch geregelt. So kann sich die Wärmeenergie bei optimaler Effizienznutzung entfalten. Zugleich ist der Ofen sicher und jahrelang problemlos nutzbar.

Grundofen als Bausatz

Grundöfen kann man auch als Bausatz kaufen. Dabei erhalten Sie alle nötigen Teile in Einzelstücken und müssen den Ofen anschließend selbst zusammensetzen. Kenntnisse in der Verwendung von Mörtel und Dichtstoffen sind auch hier unbedingt nötig. 

In jedem Fall ist die Bausatzvariante aber eine interessante Zwischenlösung für versierte Heimwerker, die die Kosten für den Ofenbauer sparen möchten. Wichtig ist, dass alle Teile des Bausatzes zertifiziert und in Deutschland zugelassen sind, sonst droht eine Nichtzulassung oder gar ein Abriss bei der Abnahme durch den Schornsteinfeger. 

Tipp: Was kostet ein Grundofen?

Grundöfen werden in vielen Variationen und zu vielen Preisen angeboten. Je ausgefeilter die Technik und je komplizierter der Aufbau, desto teurer. Grundofen Bausätze gibt es bereits ab 3.000 Euro bis 6.000 Euro. Größere und luxuriösere Grundöfen Bausätze können auch um die 10.000 Euro kosten. Hinzu kommen noch die Kosten für den Schornstein oder eine Schornsteinsanierung. 

Profesionell gemauerte Grundöfen vom Ofenbauer kosten allein schon wegen der Arbeitszeit mehr als entsprechende Bausätze, dafür erhalten Sie jedoch auch ein Qualitätsprodukt, das über Jahre für wohlige und vor allem sichere Wärme sorgt. 

Foto: Camina und Schmid

Wie groß ist die Heizleistung eines Grundofens?

Die Heizleistung des Grundofens variiert je nach Größe und Ausführung. Nach Angaben des Ofenspezialists Brunner werden je nach Ofenhülle Oberflächentemperaturen von 35 bis 50 Grad Celsius erreicht, was einer spezifischen Heizleistung von 150 bid 300 W/m2entspricht. Bei einem beispielhaften Ofen mit einer Oberfläche von 4 bis 7 m2 wird also kontinuierlich eine Heizleistung von 1.000 bis 2.000 W an den Raum abgegeben. 

Warmluft-Kachelofen als Alternative

Der Warmluft-Kachelofen, der sich äußerlich kaum vom Grundofen unterscheidet, heizt schneller. Durch Öffnungen im Sockelbereich gelangt Luft zwischen Feuerraum und Kachelmantel. Sie erwärmt sich dort, steigt auf und gelangt über Lüftungsgitter oder -kacheln als Konvektionswärme zurück in den Wohnraum. Wird länger geheizt, gibt die Verkleidung zusätzlich Strahlungswärme ab. Über Warmluftkanäle lassen sich bei dieser Bauart auch benachbarte Räume mit beheizen. Sowohl moderne Grundöfen als auch Warmluft-Kachelöfen erreichen durch die gute Isolierung einen Wirkungsgrad von über 80 Prozent.

Der Wirkungsgrad kann mithilfe einer Abgas-Drosselklappe weiter erhöht werden. Die Klappe verhindert einen zu hohen Schornsteinunterdruck, der dazu führt, dass die heißen Gase zu schnell durch die Speichermasse fließen und sie somit weniger aufheizen. 

Die Vorzüge des Grund- und des Warmluft-Kachelofens vereint der sogenante Kombiofen. Er liefert nach kurzer Zeit bereits Konvektions- und später langanhaltende Strahlungswärme. Durch einen frei stehenden Feuerraum wird Warmluft erzeugt, der über Luftgitter in den Raum strömt. Gleichzeitig leitet man die Heizgase durch die Kanäle eines Speicherblocks.
 

Tipp: Alles rund um den Kaminofen

In unserer Rubrik Kaminofen haben wir alle relevanten Aspekte zum Thema für Sie zusammengetragen:

Foto: Focus

Heizungsunterstützung in Grundöfen

Große Häuser lassen sich nicht allein mit einem Ofen beheizen: Eine Zentralheizung ist daher in nahezu allen Fällen zusätzlich zum Grundofen nötig. Um deren Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten, bietet sich eine Heizungsunterstützung an, die direkt in den Grundofen eingebaut wird.

Ein Heißwasserwärmetauscher wird dabei in die Schamottsteine des Grundofens integriert und gibt die Wärme des Ofens an den Heizkreislauf ab. Dabei sind nur minimale Eingriffe in die Heizungsanlage nötig. Der Aufwand entspricht etwa der Installation eines zusätzlichen Heizkörpers und entlastet langfristig den Geldbeutel.

Elektronische Steuerung von Grundöfen

Moderne Grundöfen lassen sich elektronisch steuern. Eine elektronische Abbrandsteuerung regelt vollautomatisch das Schließen oder Nachregeln der Verbrennungsluft und gibt wertvolle Hinweise, falls das verwendete Holz zu wenig, zu feucht oder ungeeignet ist. Dadurch werden ein perfekter Wirkungsgrad und lange Gluthaltezeiten garantiert.

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