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Gesunde Luft dank Lüftungsanlagen

In Wohnräumen, wo wir uns mehrheitlich aufhalten, sollte die Luft unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden dienen. Lüftungsanlagen helfen dabei.

Nicht nur wegen Viren ist Frischluft-Nachschub in Innenräumen wichtig. Auch CO2 und Luftschadstoffe müssen regelmäßig entsorgt werden. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung erledigen das leise und unauffällig. Außerdem sind Lüftungsanlagen ein Baustein auf dem Weg in eine Zukunft ohne fossile Energieträger.

Gemäß der dena, der Deutschen Energie-Agentur GmbH, sollten bis 2045 neben 6 Millionen Wärmepumpen auch 8,8 Millionen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung installiert werden. Aus gutem Grund. Abgesehen von der optimalen Dämmung, sind es solche Anlagen, mit deren Hilfe Passivhäuser fast ohne Raumheizung selbst durch den strengsten Winter kommen. 

Verbrauchte Raumluft ist generell nicht gut für die Bewohner: Letztere reichern die Luft mit jedem Ausatmen mit CO2 an, das müde und benommen macht, Kopfschmerzen und Schwindel auslösen kann. Zudem nimmt die Luft ständig allerlei Schadstoffe auf, die – je nach Material – aus Bodenbelägen, Wandbeschichtungen, Möbeln, Textilien und Putzmitteln ausgasen können, Wohngifte wie zum Beispiel Formaldehyd. Schadstoffe, die man weder sehen noch riechen kann. Aber messen – und das selbst in sehr geringen Konzentrationen. 

Viele Gründe also, um eine Lüftungsanlage zu installieren

Richtwerte für Schadstoffe in der Raumluft

Der Ausschuss für Innenraumrichtwerte (AIR) beim Umweltbundesamt hat eine Vielzahl von bundeseinheitlichen Richtwerten veröffentlicht, unterhalb denen eine gesundheitliche Beeinträchtigung nicht zu erwarten ist bzw. ab denen die Ursachen ermittelt und abgestellt werden sollten. Gesetzliche Grenzwerte für private Innenräume gibt es aber nicht.

Die Mengen, um die es geht, sind winzig klein, aber trotzdem für unsere Gesundheit bedeutsam. Die Experten sprechen von Millionstel Gramm pro Kubikmeter Raumluft, abgekürzt µg/m³. Für Formaldehyd liegt der Empfehlungswert des Umweltbundesamtes zum Beispiel bei 100 µg/m³.

Immer häufiger tauchen solche Angaben auch bei Nachweisen zur gesundheitlichen Qualität von Gebäuden auf. So lassen einige renommierte Fertighaushersteller ihre Häuser nach Fertigstellung vor Ort auf Formaldehyd und flüchtige organische Verbindungen (VOC) analysieren. Auch bei Baustoff- und Gebäudelabeln finden sich entsprechende Messwerte.

Raumluftmessung

Aber Messung ist nicht gleich Messung. Darauf weisen Experten von TÜV Rheinland hin. Um die Ergebnisse sinnvoll auswerten zu können, müssen die Messungen nach den entsprechenden Normen vorgenommen werden. Außerdem haben die Raumtemperatur und das Lüftungsverhalten vor und während der Messung einen großen Einfluss auf das Ergebnis.

Ist es zum Beispiel deutlich unter 20 Grad, reduzieren sich die Emissionen vieler Schadstoffe. Das Ergebnis wird entsprechend verfälscht, bei normalen Raumtemperaturen kann es dann zu Richtwertüberschreitungen kommen. Sinnvoll kann es sein, die Räume etwa 15 Minuten intensiv zu lüften, anschließend zu verschließen und nach acht Stunden eine Raumluftmessung durchzuführen.

Erst auf einer solchen Basis kann man nach den Ursachen forschen und sinnvolle Empfehlungen für eventuelle Sanierungsarbeiten aussprechen. Auch auf die Messgeräteausstattung und die Ausbildung des Dienstleisters ist zu achten. Billige Produkte geben allerhöchstens Hinweise in die ein oder andere Richtung. Das gilt auch für preiswerte Messstäbchen aus der Apotheke zum Selbermessen.

Eine gute Raumluftmessung auf VOC und Formaldehyd inklusive Messung durch einen sachkundigen Probenehmer und Auswertung in einem akkreditierten Labor mit anerkannten und gerichtsfesten Mess- und Analyseverfahren kostet in der Regel nicht unter 600 Euro. Um verlässlich saubere und gesunde Luft zum Atmen zu haben, sicherlich gut investiertes Geld.

Tipp: richtig Lüften

Wer keine Lüftungsanlage besitzt und dennoch für gute Raumluft sorgen möchte, der sollte verstehen wie man richtig lüftet. Wir erklären in unserem Beitrag richtig Lüften, worauf es ankommt. 

Frische Luft ist nicht nur eine Frage des Komforts und des Wohlbefindens, sondern auch eine der Wohngesundheit. Sicher, man kann sich durchs offene Fenster versorgen, mit den 20 bis 30 Kubikmetern, die jeder Mensch pro Stunde braucht.

Komfortabler ist jedoch ein automatisches Lüftungssystem, die Lüftungsanlage. Diese ist darüber hinuas wesentlich energieeffizienter, denn Fensterlüftung bringt gerade im Winter enorme Wärmeverluste mit sich.

Es gibt immer noch viele Vorurteile: Eine Lüftungsanlage verursache Zugerscheinungen, Lufttrockenheit und sei eine Virenschleuder, so die nach wie vor weit verbreitete Meinung. Außerdem halten viele die Geräte immer noch für laut, für einen Stromfresser. Dabei gibt es längst moderne energiesparende, leise Geräte, die den Ansprüchen der Hausbewohner gerecht werden.

Das Prinzip ist bei allen Systemen gleich: Ventilatoren oder Lüftungsgeräte saugen die verbrauchte Luft ab und fügen frische hinzu. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Lüftungen für Wohnräume:

  • Einzelraumlüftungen, auch dezentrale Lüftung genannt
  • zentrale Lüftungsanlagen

 

Skepsis gegenüber Lüftungsanlagen rührt häufig von schlechten Erfahrungen her, mit trockener Luft, Geräuschentwicklung, Zugerscheinungen in Nähe der Auslässe. Mängel, die laut den Experten teils auf veraltete Technik, teils auf fehlerhafte Planung zurückzuführen sind. Eine aufs Gebäude zugeschnittene Anlage bemerke man erst, wenn sie ausfalle.

Moderne Systeme mit stufenlos regelbaren Ventilatoren würden überdies mithilfe von Sensoren bedarfsgerecht gesteuert, allen voran der CO₂-Sensor. Menschen atmen Sauerstoff ein und Kohlendioxid aus, der CO₂-Gehalt gibt Auskunft über die Raumluftqualität – das System kann passgenau reagieren. Eine „dumme“ Anlage dagegen verursacht nicht selten mit dauerhaft zu hohem Volumenstrom eben gerade die gefürchtete Lufttrockenheit und die anderen negativen Begleiterscheinungen.

Dezentrale Lüftungsanlagen: Einzelraumlüftung

Bei Einzelraumlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, auch dezentrale Lüftungsanlagen genannt, handelt es sich um Wandgeräte für Badezimmer, Küchen, Wohnräume, die über ein Rohr Luft von außen ansaugen und über einen kleinen Wärmetauscher leiten. Die Frischluft wird mit der warmen Abluft vorgewärmt und danach in den Raum geblasen. 

Und so funktioniert's: Bei der dezentralen Variante werden in die Außenwände der betreffenden Räume Einzelgeräte eingelassen, sogenannte Pendellüfter oder Push-Pull-Lüfter. Sie werden am besten paarweise betrieben: Während der eine Frischluft ins Zimmer befördert, entsorgt der andere die verbrauchte, immer für etwa 70 Sekunden. Dann werden die Rollen gewechselt. Innen im Gerät wird ein Wärmetauscher, meist aus Keramik, durch die Raumluft erwärmt und heizt nach Ablauf der 70 Sekunden seinerseits die Frischluft auf. 
 

Zentrale Lüftungsanlagen

Zentrale Wohnungslüftungsanlagen dienen zur Versorgung mit frischer Außenluft und zur gleichzeitigen Entsorgung der Abluft. Sie bestehen aus einer Zentraleinheit mit Ventilatoren und Filtern (für Feinstaub, Pollen und Insekten), die sich auf dem Dachboden oder im Technikraum befinden kann, sowie zwei separaten Kanalsystemen.

  • Über Abluftventile wird verbrauchte und geruchsbelastete Luft aus den Abluftzonen WC, Bad und Küche abgesaugt, und weiter über das Zentralgerät mit Ventilator und Plattenwärmetauscher nach draußen geleitet. Bis zu 90 Prozent der enthaltenen Wärme werden an die parallel angesaugte frische Außenluft abgegeben.
  • Über das zweite Kanalsystem und die jeweiligen Luftauslässe wird die angenehm temperierte Frischluft in Wohnzimmer, Kinderzimmer und Schlafzimmer geleitet. Von dort erreicht sie dank des Unterdrucks, den die Anlage erzeugt, von alleine die Abluftbereiche des Hauses.  

Energieverluste hält dabei ein Wärmetauscher in der Zentraleinheit in Grenzen. In ihm werden Frischluft- und Abluftstrom aneinander vorbeigeführt, ohne dass sie sich vermischen können, aber so, dass die Wärme der Innenraumluft zu bis zu 90 Prozent auf die kalte Außenluft übertragen wird. Im Sommer andererseits kann nachts die angenehm kühle Außenluft am Wärmetauscher vorbei direkt ins Haus gelangen („Sommer-Bypass“).

 

Zentralanlagen sind effizienter im Betrieb als dezentrale, erfordern aber mehr Planungs- und Montageaufwand. Das Prinzip ist zwar einfach, die Installation jedoch sehr aufwändig. Für den Betrieb ist der Einbau von etwa 10 Zentimeter starken Lüftungsrohren in Decken und Wände notwendig. Bei Neubauten ist das noch relativ einfach umzusetzen, bei Modernisierungen wird es schon schwieriger und dadurch teurer.

In Altbauten mit extrahohen Decken besteht gegebenenfalls die Möglichkeit, die Decken um ca. 15 Zentimeter abzuhängen. Bei Altbauten mit normaler Deckenhöhe hingegen müssten Decken und Wände aufgestemmt werden. Schon deshalb ist in solchen Häusern der Einbau von Einzellüftungsanlage eher zu empfehlen.

In kompakter Bauweise kann die Zentraleinheit jedoch auch unter eine Zwischendecke passen, ebenso wie die Kanalsysteme. Flachkanäle ermöglichen alternativ sogar die Integration in den Fußbodenaufbau. Zur Planung nutzt der Fachbetrieb eine Software, die auf Basis von Haus- bzw. Wohnungsgröße, Grundriss und individuellen Raumgrößen die erforderliche Leistung der Anlage berechnet. 

Alle Infos zu dezentralen Lüftungen finden Sie in unserem Beitrag Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung.

Haushülle abdichten 

In vielen älteren Gebäuden herrscht leider neben der Fenster- die „Fugenlüftung“ vor, über undichte Stellen in der Haushülle. Anstatt der Bewohner entscheiden Wind und Wetter, wann und wie intensiv gelüftet wird.

Diesen Mangel muss man auf jeden Fall abstellen, bevor die Technik übernehmen kann, sonst kann sie nicht viel ausrichten. Sinn macht der Einbau daher häufig erst im Rahmen einer umfassenden Modernisierung, die eine Abdichtung der gesamten Außenhülle einschließt.

Gradmesser CO2-Gehalt

Moderne Lüftungsanlagen arbeiten bedarfsgeregelt, immer abhängig von der Luftqualität. Die erkennen sie vor allem anhand des CO2-Gehalts, mit Hilfe von CO2-Sensoren.

Darüber hinaus können Feuchte- und Luftschadstoff-Sensoren die Regeltechnik ergänzen. So wird überdies zu starker Luftwechsel vermieden, der gerade im Winter zu einem anderen Problem führen kann: Ein hoher Volumenstrom transportiert viel Feuchtigkeit ab, es kommt zu Lufttrockenheit. Die Atemwege trocknen aus und sind in der Folge schlechter vor Virenbefall geschützt.

Eine „schlaue“ Lüftungsanlage hält die relative Luftfeuchtigkeit dagegen bei wohngesunden 40 bis 60 Prozent.

Die ideale Luftfeuchtigkeit

Die ideale Luftfeuchtigkeit beträgt 40 bis 60 Prozent. Ist die Luftfeuchtigkeit dauerhaft zu hoch, kann sich Schimmel bilden. Gründe für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit können Baumängel oder Bauschäden (z.B. ungenügendes Austrocknen nach Baumaßnahmen, undichtes Dach, rissiges Mauerwerk) oder ganz einfach mangelhaftes Lüften sein. Denn selbst wenn keine Baumängel vorliegen, entsteht Luftfeuchtigkeit ganz einfach durch die im Raum befindlichen Personen.

Zu geringe Luftfeuchtigkeit entsteht meistens durch starkes Heizen und mangelnde Lüftung. Zwar schadet trockene Raumluft nicht der Bausubstanz, wohl aber unserer Gesundheit, denn wenn die Luftfeuchtigkeit weniger als 30 Prozent beträgt, haben Viren und Bakterien leichtes Spiel. Trockene Raumluft kann außerdem zu gereizten und trockenen Schleimhäuten führen.

Schimmel ist ein Problem, das oft unterschätzt wird. Was nicht gut ist, denn Schimmel kann allergische Reaktionen hervorrufen. Schimmel gedeiht in feuchtem Milieu und entsteht daher fast immer (nur) in feuchten, schlecht belüfteten Räumen. Manchmal sind auch Baufehler (z.B. Kältebrücken) oder Bauschäden (z.B. Rohrbruch) für die Bildung von Schimmel verantwortlich.

Mindestanforderungen an die Lüftungsanlage

Die Lautstärke einer Lüftungsanlage darf im Wohnbereich nicht über 25 dB/A liegen, die Austrittsgeschwindigkeit an den Wurfdüsen nicht mehr als 0,1 m/s betragen.

Das Zentralgerät muss wie die Rohre und Kanäle schallentkoppelt eingebaut werden. Handelt es sich um eine Anlage mit Wärmetauscher, sollte das Verhältnis der eingesetzten zur wiedergewonnenen Energie mindestens 1:5 betragen.

Beispiel: Komfort-Lüftung Via Vento S

Das Lüftungsnetzwerk Via Vento S präsentiert sich als Komortlüftung, denn sie ist leise und leicht zu reinigen.

Bei immer dichteren Gebäudehüllen schafft das Lüftungsnetzwerk Via Vento S von Erlus ein angenehmes Raumklima, sorgt für frische Luft und hilft gleichzeitig, Energie einzusparen. Gerüche werden ebenso zuverlässig abgeführt, wie überschüssige Luftfeuchtigkeit.

Das Lüftungsnetzwerk der Komfortlüftung passt in jede 17,5 cm starke Wand. Lieferbar ist Via Vento S sowohl als geschosshohe Elemente als auch für die Montagebauweise. Und der Bauherr bleibt bei der Wahl des Lüftungsgerätes flexibel. 

Erlus bietet Via Vento S ein- oder zweizügig mit zusätzlichem Installationsschacht an. Der zweizügige Stein enthält Zu- und Abluft sowie den Installationsschacht für die Haustechnik.

Die senkrechten Schächte „Vento S“ sind aus Beton gefertigt und besitzen durch ihre Masse gute Schallschluckeigenschaften. Innen sind sie mit einer Beschichtung versehen, die eine hygienische Reinigung ermöglicht und gegen das Wachstum von Mikroorganismen ausgerüstet ist. Eine abgestimmte Auswahl an Zu- und Abluftventilen ist zudem verfügbar. Die Komfortlüftung Via Vento S unterstützt so die optimale Wärmeverteilung in alle Räume.

Via Vento S ist nicht nur mit allen handelsüblichen, zentralen Wohnraumbelüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung kombinierbar, sondern mit nahezu allen handelsüblichen Ventilen mit einem Durchmesser von 125 mm. Der Vorteil für den Heizungs-und Lüftungsbauer: Er kann sowohl das von ihm gewählte Lüftungsgerät als auch die Außen- und Fortluftführung sowie ggf. die Ventile wie gewohnt einbauen und warten.

Die Komfortlüftung Via Vento S ist sehr reinigungsfreundlich, da sowohl die Schächte, als auch die Erlus Sechsfach-Querverteiler über zentrale Reinigungsöffnungen für jeden Strang verfügen. Der Bewohner kann die Reinigungen leicht selbst durchführen, da Erlus das Reinigungsset mitliefert. Für die Reinigung sind nur das Reinigungsset und ein handelsüblicher Staubsauger erforderlich. 

Lüftungsanlage: Kosten, Planung, weitere Infos

Kosten:

  • zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung – 8.000 bis 13.000 €
  • zentrale Lüftungsanlage mit Wärmepumpe – 16.000 bis 22.000 €
  • Wartungskosten – 80 bis 100 €/Jahr

(Quelle: Schulz/Westkämper, Das neue Heizen)

Planung:

Die Gebäudehülle muss mindestens doppelt so dicht sein wie die eines konventionellen Neubaus (Nachweis über einen Blower-Door-Test); Auswahl der Anlage z. B. aus der Datenbank des Passivhaus Instituts (https://data- base.passivehouse.com); Kaminofen: raumluftunabhängiges Modell wählen (holt sich die Verbrennungsluft über ein Luft-Abgas-System von draußen); Dunstabzugshaube: Gerät mit Umluft- betrieb wählen (Abluftgeräte verursa- chen hohe Lüftungswärmeverluste)

Wartung:

Zweimal jährlich Reinigung der Filter, einmal jährlich Austausch; einmal jährlich Reinigung der Kondensatwanne; Grundreinigung (Zentralgerät u. Kanäle): alle 8 bis 10 Jahre durch einen Fachbetrieb.

Wohngesundheit:

2021 stellte das Umweltbundesamt klar: „Die nachhaltigste Maßnahme zur Verbesserung der Innenraumlufthygiene, deren Erfolg auch nach Beendigung der Pandemie anhält, ist der Einbau stationärer (...) raumlufttechnischer (...) Anlagen.“

Lesetipps:

Schulz, Marion, u. Hubert Westkämper, Das neue Heizen, Ökobuch Verlag, 1. Aufl. 2022, ISBN 978-3-947021-21- 5; Preis: 36,00 €
Spruth, Johannes, Ratgeber Heizung, hg. von der Verbraucherzentrale NRW, 4. Auflage erscheint vorauss. im September 2022

Info-Adressen:

FGK – Fachverband Gebäude-Klima e. V., Infoseite für private Bauherren – https://kwl-info.de 

Passivhaus Institut Darmstadt – www.passiv.de 

TZWL – Europäisches Testzentrum für Wohnungslüftungsgeräte – www.tzwl.de 

Planung von Lüftungsanlagen

Übliche Vorbehalte unter Bauherren beruhen auf schlechten Erfahrungen – in Hotels, in Kaufhäusern oder im Büro gemacht. Da sind die Anlagen zu laut, blasen einem trockene Luft ins Gesicht, die Kanäle sind ein Mekka für Schimmelpilze und Bakterien. Hinzu kommt ein horrender Stromverbrauch.

Längst überwundene Kinderkrankheiten, versichert die Branche, und im Einfamilienhaus mit seinen überschaubaren Dimensionen erst recht kein Thema mehr. Der Haustechniker bzw. Anlagenplaner muss bei der Planung der Lüftungsanlage allerdings Anzahl und Größe der Räume berücksichtigen sowie die Zahl der Bewohner.

Checkliste Lüftungsanlage

Planung einer Lüftungsanlage:

  • Wird im Zuge einer Modernisierung mehr als 1/3 der Fensterfläche ausgetauscht oder mehr als 1/3 der Dachfläche abgedichtet, muss ein Lüftungskonzept gemäß DIN 1946-6 erstellt werden (legt den erforderlichen Mindestluftwechsel fest, nicht die Art und Weise, wie er gesichert wird).

  • Bei Einbau einer Lüftungsanlage muss die Luftdichtheit der Gebäudehülle gegeben sein: Nachweis über Blower-Door-Test
  • Auswahl der Anlage nach EU-Energie-
effizienzlabel: mindestens Stufe D (Stufen derz. A+ bis G), Lüftungswärmebedarf muss ungefähr halbiert werden, Auswahl z. B. aus der Datenbank des Passivhaus Instituts
  • Regelung mit 
„Feuerstättenfunktion“, wenn Kaminofen geplant (vermeidet u. a. Unterdruck, der Abgase in die Räume ziehen könnte)
  • bei Montage eines Einzelgeräts 
im Bad Schutzklasse IPX5 wählen (Schutz der Elektrik gegen Strahlwasser)
  • Keller miteinbeziehen, ebenso wie Entsorgung von Radon

Wartung einer Lüftungsanlage:

  • zweimal jährlich Reinigung der Filter, einmal jährlich Austausch
  • einmal jährlich 
Reinigung der Kondensatwanne
  • Grundreinigung (Zentralgerät und Kanäle): alle 8 bis 10 Jahre durch einen Fachbetrieb

 

Option auf Lüftungsanlage offen halten

Denjenigen Bauherren, die vor der Investition zurückschrecken, rät Prof. Dr.-Ing. Rolf-Peter Strauß von der Hochschule Bremen, die kontrollierte Lüftung wenigstens mit einzuplanen. Die Rohre an den später unzugänglichen Stellen bereits montieren zu lassen und einen Platz für das Zentralgerät freizuhalten. Lüftungstechnik steigere den Wert des Hauses, werde in Zukunft wahrscheinlich die Norm sein.

Doch warum nicht einfach ein Passivhaus bauen oder ein Gebäude eines vergleichbaren Effizienzstandards? Als Wärmelieferant käme zum Beispiel auch eine Kombination aus Lüftungsanlage und Abluft-Wärmepumpe infrage, die temperierte Frischluft und Warmwasser bereitstellt. Ganzjährig. Die Heizung im eigentlichen Sinne sind dann vor allem die Sonne und die Bewohner.

Hier finden Sie alle Beiträge zum Thema Lüftung:

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