Flächenspeicherheizung im Vergleich
Flächenspeicherheizungen gelten als fortschrittliche Alternative zu herkömmlichen Nachtspeicherheizungen und Infrarotheizungen. Sie verbinden die schnelle Wärmeabgabe einer Direktheizung mit den speichernden Eigenschaften von Nachtspeicheröfen. In Zeiten steigender Energiepreise und wachsendem Umweltbewusstsein rücken elektrische Heizsysteme wie die Flächenspeicherheizung in den Fokus. Doch wie schneiden sie im Vergleich zu anderen Heizsystemen ab?
Funktionsweise der Flächenspeicherheizung
Eine Flächenspeicherheizung kombiniert Direkt- und Speicherheizung. Der Kern besteht aus mineralischen Materialien wie Schamotte oder Speckstein, die als Wärmespeicher dienen. Elektrische Heizleiter geben Wärme an diesen Kern ab, der sie speichert und zeitversetzt an den Raum abgibt. Die Wärmeabgabe erfolgt sowohl über Strahlung als auch über Konvektion.
Ein wesentlicher Vorteil ist die effiziente Steuerung: Moderne Geräte sind mit digitalen Thermostaten ausgestattet, die den Energieverbrauch optimieren. Nach dem Abschalten der Stromzufuhr kann die Wärmeabgabe bis zu 45 Minuten ohne zusätzlichen Stromverbrauch fortgesetzt werden. Dank dieser intelligenten Regelung und der verbesserten Wärmespeicherung ist der Stromverbrauch im Vergleich zu Nachtspeicheröfen um bis zu 20 % geringer.
Anschaffung und Kostenbeispiel
Die Anschaffungskosten variieren je nach Leistung und Hersteller. Für ein Modell mit 2.000 Watt, das für einen Raum von 20 Quadratmetern geeignet ist, liegen die Preise zwischen 800 und 1.000 Euro. Ein größerer Heizkörper mit 3.000 Watt kostet etwa 1.200 Euro.
Die Betriebskosten hängen maßgeblich vom Strompreis und der Nutzung ab. Bei einem Strompreis von beispielsweise 33 Cent pro Kilowattstunde und einer täglichen Laufzeit von fünf Stunden ergeben sich jährliche Kosten von etwa 600 Euro pro Gerät. Für eine 60 Quadratmeter große Wohnung können die Heizkosten somit rund 1.800 Euro betragen. Zwar übersteigen die initialen Kosten die einer Infrarotheizung, jedoch punktet die Flächenspeicherheizung durch ihre langfristig niedrigeren Betriebskosten in Räumen, die konstant beheizt werden.
Vergleich zu Nachtspeicher- und Infrarotheizungen
Nachtspeicherheizungen nutzen günstigen Nachtstrom, um Wärme zu speichern, die tagsüber abgegeben wird. Allerdings sind sie aufgrund ihrer ineffizienten Wärmespeicherung und hohen Stromkosten zunehmend aus der Mode gekommen. Im Vergleich dazu bietet die Flächenspeicherheizung eine flexiblere Steuerung und geringere Wärmeverluste. Zudem benötigt sie keine Starkstromanschlüsse und kann einfach über eine herkömmliche Steckdose betrieben werden.
Infrarotheizungen erzeugen Wärme durch Strahlung, die direkt auf Menschen und Gegenstände wirkt. Sie eignen sich hervorragend für kurzfristig genutzte Räume wie Badezimmer, da sie sofort nach dem Einschalten Wärme abgeben. In Räumen, die kontinuierlich beheizt werden sollen, wie Wohnzimmer, ist die Flächenspeicherheizung jedoch effizienter. In Bezug auf die Anschaffungskosten sind Infrarotheizungen günstiger: Ein Gerät mit 1.000 Watt kostet etwa 500 Euro, erfordert jedoch oft mehrere Geräte für eine gleichmäßige Wärmeverteilung, was die Gesamtkosten erhöhen kann.
Umweltaspekte
Ein häufiger Kritikpunkt an elektrischen Heizsystemen ist ihr hoher Stromverbrauch, insbesondere wenn der Strom aus fossilen Quellen stammt. Wird die Flächenspeicherheizung jedoch mit Ökostrom betrieben oder mit einer Photovoltaikanlage gekoppelt, verbessert sich ihre Umweltbilanz erheblich.
Mit eigenem Solarstrom kann der Betrieb nahezu klimaneutral erfolgen. In Kombination mit einem Stromspeicher lässt sich die erzeugte Energie auch in den Abendstunden nutzen. Hersteller bieten mittlerweile smarte Lösungen, bei denen die Heizung automatisch den überschüssigen Solarstrom verwendet. Damit wird die Abhängigkeit von externem Strom reduziert und die Heizkosten sinken zusätzlich.
Einsatzbereiche und Vorteile
Flächenspeicherheizungen sind vielseitig einsetzbar. Sie können in Neubauten oder bei der Sanierung alter Gebäude verwendet werden. Besonders in Räumen ohne zentrale Heizungsanbindung, etwa Wintergärten oder Gästezimmern, bieten sie eine komfortable Lösung. Auch in Feuchträumen wie Bädern überzeugen sie durch ihre IP-geschützte Bauweise.
Für Allergiker ist die Flächenspeicherheizung ebenfalls interessant, da sie ohne Gebläse arbeitet und somit keine Staubpartikel aufwirbelt. Dies sorgt für ein angenehmes und gesundes Raumklima.
Erfahrungen und Praxisberichte
In einem groß angelegten Praxistest in Großbritannien wurden Flächenspeicherheizungen in schlecht isolierten Gebäuden eingesetzt. Die Ergebnisse zeigten Einsparungen von bis zu 44 % gegenüber Öl- und 10 % gegenüber Gasheizungen. Auch die Nutzererfahrungen waren überwiegend positiv: Die gleichmäßige Wärmeabgabe und die einfache Bedienung wurden häufig hervorgehoben.
Fazit: Eine flexible und zukunftsfähige Heizlösung
Flächenspeicherheizungen bieten eine effiziente und umweltfreundliche Alternative zu traditionellen Heizsystemen. Sie kombinieren Komfort, Flexibilität und Energieeffizienz, was sie besonders in Zeiten steigender Energiepreise zu einer attraktiven Option macht. Trotz höherer Anschaffungskosten amortisieren sie sich durch geringere Betriebskosten und die Möglichkeit, erneuerbare Energien zu nutzen. Besonders in Kombination mit einer energetischen Sanierung können Flächenspeicherheizungen einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Energieeffizienz eines Gebäudes leisten. Durch die Kombination mit einer umfassenden Wärmedämmung und modernen Fenstersystemen lassen sich Heizkosten weiter senken und der Wohnkomfort steigern. Für Haushalte, die eine flexible und kosteneffiziente Heizlösung suchen, stellt die Flächenspeicherheizung eine lohnenswerte Investition dar.
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