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Schimmel erkennen

Nicht immer ist es leicht, Schimmel zu erkennen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Anzeichen auf Schimmel hindeuten können, welche Arten von Schimmelpilzen es gibt, wie man sie erkennt und welche Möglichkeiten es bei Schimmel im Neubau gibt.

Unbeliebter "Gast": Schimmel

Auch, wenn man sich noch so sehr bemüht Schimmel vorzubeugen, kann es sein, dass er sich in den Wohnräumen einnistet. Deshalb ist es wichtig, zu wissen, wie man Schimmel erkennen kann. Nur so kann man wichtige erste Schritte einleiten, um den ungebetenen „Gast“ wieder zu entfernen.

Denn Schimmel ist nicht nur ein optischer Makel, sondern kann auch ernsthafte Folgen für die Gesundheit Ihrer Familie haben - denn das Einatmen von Schimmelpilzen ist gefährlich.

Schimmel erkennen durch gründliche Suche

Wichtig ist, zunächst Art und Stärke des Schimmelbefalls festzustellen. Bemerken die Bewohner typische Symptome, obwohl der Befall nicht gleich ins Auge springt, muss man sich auf die Suche machen. Denn schon der nicht sichtbare Schimmel kann sich durch seine Sporen negativ auf die Gesundheit der Hausbewohner auswirken.

Sie können selbst auf die Suche nach Schimmelquellen gehen und spezielle Schimmeltests, die in der Apotheke erhältlich sind, einsetzen. Diese Tests helfen Ihnen dabei, Ihren Verdacht zu bestätigen. Zusätzlich kann man sich einen Experten ins Haus holen, der den Befall unter die Lupe nimmt.

Wenn es nach Keller riecht... 

Muffiger Geruch und flaumiger Belag mit unsauber wirkenden, trüben Rändern sind ein Hinweis auf Schimmel. Hinter Möbeln, verkleideten Wänden, Bauplatten oder Tapeten und unter Bodenbelägen kann der Schimmel sich verstecken.

Im Keller können Sie bei dem „typischen Kellergeruch“ übrigens davon ausgehen, dass der unangenehme Geruch von Schimmel kommt. Sowohl im Neubau als auch bei Altbauten ist das ein typisches Problem und der Schimmel wird durch seinen Geruch schnell enttarnt.

Schimmel erkennen durch Verfärbungen

Auch trübe oder ungleichmäßige Verfärbungen an Wänden, Möbeln, Textilien oder anderen organischen Materialien weisen auf Schimmel hin.

Der feine, kreisförmige Fleckbelag kann in den Farbnuancen von grünlich, bläulich, grau-schwarz bis weiß oder gelblich-rötlich bis braun variieren.

Fachleute zur Einschätzung des Befalls holen

Welche Schadstoffe und wie viel davon der Schimmelpilz abgibt, kann zweifelsfrei jedoch nur eine Messung der Raumluft durch ein Fachunternehmen klären.

Das Myzel, das Gewebe, mit dem der Pilz Nahrung sucht und aufnimmt, breitet sich schnell in der Bausubstanz aus. Deshalb löst auch die oberflächliche Entfernung des Pilzes das Problem nicht. Spezialisten reiben das Myzel mit 70-prozentigem Alkohol ab, entfernen dann betroffenes Material – Putz, Tapete, Bodenbelag, Dämmung, Ausbauplatten – und sammeln es in Plastikbeuteln.

Was ist der Lieblingsplatz von Schimmel?

Falls im Haus Schimmel auftritt, muss er unbedingt fachmännisch entfernt werden. Auch die Ursache sollte geklärt werden. Nur so kann man vermeiden, dass das Problem immer wieder auftritt. 

Ein nischiger Geselle

Der Schimmelpilz, umgangssprachlich kurz als Schimmel bezeichnet, führt im wahrsten Sinne des Wortes ein Nischendasein. Schimmelsporen übertragen sich durch Luftbewegung. Sie setzen sich an Wänden fest und vermehren sich dort. So entsteht der Schimmelbefall im Gebäude.

Zu den bevorzugten Wandstellen gehören Zimmerecken sowie feuchte Stellen in Fußboden- und in Fensternähe, oder auch an der Raumdecke. Nicht selten zeigt sich bei einer Renovierung das ganze Ausmaß des Schimmelbefalls.

Für den Bewohner stellt sich die Frage: Was ist nun zu tun?

Welche Schimmelarten gibt es, wie erkennt man sie und wie schädlich sind sie?

Man kann grundsätzlich fünf Schimmelarten unterscheiden.

Grüner Schimmelpilz

Den grünen Schimmel kennt man von verschimmelten Lebensmitteln. Doch auch in Innenräumen an Wandverkleidungen, Böden und Decken kommt er vor und sieht grünlich und „flauschig“ aus.

Er ist die bekannteste und verbreitetste Schimmelart in Deutschland. Die Sporen dieses Pilzes können die Schleimhäute reizen, müde machen, Migräne erzeugen oder auch zu Erkrankungen der Atemwege führen.

Weißer Schimmelpilz

Der weiße Schimmelpilz taucht vor allem an Obst und Gemüse auf. Typischerweise sitzt er als flaumig weicher Belag oder ähnlich einem Spinnennetz zum Beispiel auf halb vergammelten Erdbeeren.

In den Innenräumen ist er insbesondere in Ecken von Fußböden und Decken, hinter Möbeln an Außenwänden oder auch in feuchten und kühlen Räumen zu finden.

Sie können diese Pilzart am modrigen, unangenehmen Geruch erkennen. Er reizt unsere Schleimhäute. Das führt zu Erkältungen, Hautproblemen, Bronchitis oder Nasennebenhöhlenentzündungen.

Gelber Schimmelpilz

Der gelbe Schimmel blüht vor allem auf moderigen Polstermöbeln, Baumwollstoffen, feuchten Wänden und Teppichen auf. Seine Farbe kann von gelb über bräunlich bis ockerfarben gehen.

Gefährlich: Er enthält das Stoffwechselgift Aflatoxin. Dieses steht im Verdacht, Erkrankungen wie Leberkrebs und Herzversagen zu verursachen. Glücklicherweise kommt diese gefährliche Art von Schimmelpilzen in Deutschland kaum noch vor.

Roter Schimmelpilz

Der rote Schimmelpilz wird auch Bäckerschimmel genannt. Er braucht viel Cellulose zum Wachsen. Deshalb befindet er sich häufig auf Getreideprodukten wie Brot.Allerdings nistet er sich auch auf Holzmöbeln, Papiertapeten und Baumwollstoffen ein.

Er ist an seiner rötlichen Farbe zu erkennen und bildet oft flaumige oder schleimige Beläge. Außerdem wächst er sehr schnell. Lungenerkrankungen und allergische Reaktionen wie Asthma können die Folgen von rotem Schimmel sein.

Schwarzer Schimmelpilz

Diese gefürchtetste aller Schimmelarten ist für den Menschen äußerst giftig. Sie kann verschiedenste Krankheiten auslösen wie Allergien, Nierenerkrankungen und schwere Infektionskrankheiten. In Deutschland gibt es rund 40 verschiedene Arten von schwarzem Schimmel.

Man findet ihn vor allem in Wohnräumen in feuchten, kalten Ecken oder auf Tapeten. Auch in Badezimmern und in der Nähe von Fenstern ist er häufig zu finden. Diese Schimmelart kann alle organischen Stoffe und sogar Metall oder Glas angreifen. Er ist sowohl gegen Lauge als auch gegen Säure resistent.

Schimmel an den Wänden durch Feuchtigkeit

Schimmel braucht Wasser. Ideal sind für Schimmel also feuchte Wandoberflächen. Soll Schimmel verschwinden, muss man Wände trockenlegen. Das kann auch bedeuten, dass man die Außenwände dämmen muss.

Feuchte Bausubstanz

Feuchte in der Bausubstanz ist eine ernste Sache. Stahlträger und Betonbewehrung können korrodieren, Schimmelbefall wird begünstigt, der nicht nur eine Gesundheitsbelastung ist. Säurebildende Schimmelpilze können die Bausubstanz angreifen. In Holzbauten wirkt der Echte Hausschwamm zerstörerisch. Zuallererst aber bleibt immer die Energieeffizienz auf der Strecke. Denn feuchte Wände dämmen in etwa so gut wie nasse Socken.

Schimmel in alten Häusern

Altbauten erwischt es typischerweise, wenn lediglich die Fenster ausgetauscht wurden. Der eingekerkerten Luftfeuchte bleibt gar nichts anderes übrig, als sich innen an den noch immer recht kühlen, weil ungedämmten Außenwänden niederzuschlagen. Also keine halben Sachen: Schnellstens sollte die Dämmung der Außenhülle nachgeholt werden. Zur Belohnung werden sich die Heizkosten weiter verringern.

Hat die Luftdichtheitsschicht Lecks, gelangt warme Raumluft in die Dämmschicht und durchfeuchtet diese. Baufeuchte, mit Putzen, Mörteln, Beton oder Dispersionsfarben ins Haus gekommen, muss in den ersten zwei bis drei Jahren nach dem Einzug „weggeheizt“ werden, was aber oft nicht geschieht. In Altbauten ziehen oft sogenannte Mauersalze das Wasser an.

Wichtig ist es, Feuchteschäden zu erkennen. Schon beim Verdacht auf Feuchteprobleme sollte man unbedingt eine Fachkraft für Bautenschutz beauftragen. Die findet auch versteckte Schäden und empfiehlt die passenden Maßnahmen.

Schimmel durch drückendes Wasser

Von außen dringen Niederschläge durch undichte Dächer, Fenster und Fassaden. Vor allem das Untergeschoss ist gefährdet, mal mehr – von „drückendem Wasser“ –, und mal weniger, von der ganz normalen Bodenfeuchte sowie Sickerwasser („nicht drückendes Wasser“). Von unten kann Wasser dank Kapillarkraft durch die Mauern bis ins Erdgeschoss steigen.

Schimmel durch Mauersalze

Eng verbunden mit der Feuchtebelastung ist die Gefährdung der Bausubstanz durch Salze, vor allem Sulfate und Nitrate. Sie können aus Düngemitteln oder Streusalzen stammen, die ins Grundwasser und mit ihm ins Gemäuer gelangt sind oder sind Überbleibsel aus archaischeren Zeiten, in denen die Architektur vor den Ausscheidungen von Mensch und Tier nicht sicher war.

Im Wasser gelöst, sind sie zumindest für das Mauerwerk ungefährlich. Beim Auskristallisieren aber dehnen sie sich aus und zerstören die Poren, was zu den bekannten Abplatzungen führt, oder sie zeigen sich als Ausblühungen. Außerdem ziehen sie Wasser an, auch das in der Raumluft enthaltene („hygroskopische Feuchte“).

Eigens entwickelte Sanierputze (WTA-Zertifikat!) jedoch bilden so große Poren aus, dass ihnen die Kristalle nichts anhaben können.

Schimmel im Neubau: Tipps für Bauherren

Seit jeher sorgt der Schimmelpilz für Streitigkeiten zwischen Mietern und Vermietern und nun ebenso immer häufiger zwischen Bauherren und Bauunternehmen.

Auch in Neubauten nämlich macht er sich zusehends breit, befällt Holzbalken, Paneele, Spanplatten, Gipskartonplatten, Wandbeschichtungen wie Farben, Tapeten und Putz.

Bleibt der Schimmelpilz unentdeckt, zerstört er Holz und Cellulose und kann selbst mineralischen Baustoffen mit seinen Säuren übel zusetzen. Vorher jedoch hat er längst die Gesundheit der Bewohner angegriffen. Asthma und tränende Augen oder grippeähnliche Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, laufende Nasen sind noch die harmloseren Wirkungen seiner Stoffwechselprodukte.

Personen mit schwachem Immunsystem sind besonders gefährdet: Diabetiker etwa, ebenso Kleinkinder. Einige der Schimmelgifte (Mykotoxine) stehen sogar im Verdacht, Krebs auszulösen.

Schimmelprobleme bei Hälfte aller Neubauten

Der Verband Privater Bauherren (VPB) schätzt, dass etwas mehr als die Hälfte aller Neubauten ein Schimmelproblem hat. Doch wo noch niemand eingezogen ist, kann es nicht an Bewohnern mit falschem Lüftungsverhalten liegen. Der Verband macht den Zeitdruck auf dem Bau verantwortlich.

In einem durchschnittlichen Massivbau stecken bei Fertigstellung an die 10.000 Liter Wasser, in Putz, Estrich, Beton und Mörtel. Dazu können noch einmal etliche Liter kommen, wenn die Baustelle nicht ausreichend vor Schnee und Regen geschützt wurde. Noch nicht verarbeitete Materialien saugen sich schon auf der Palette voll, über nicht abgedeckte Mauerkronen dringt Wasser in die Bausubstanz ein.

Vertreter des Holz- und Holzfertigbaues nennen daher das, was die Stein-Fraktion macht, beharrlich „Nassbau“. Doch auch diese Branche hat ihre Handicaps. Auch hier kann schon früh einiges schiefgehen, so wenn Bauteile montiert werden, die sich ebenfalls, weil ungeschützt, zuvor im Regen haben vollsaugen können.

Wird dazu die Luftdichtheitsschicht– aus Dampfbremsfolien, OSB-Platten, Bauplatten und Fugendichtbändern – mangelhaft ausgeführt oder nachträglich zerstört, wie es häufig im Zuge der Elektroinstallation geschieht, dringt sofort ab Einzug der Bewohner warme, feuchtegesättigte Raumluft in die Wände. Die Feuchte kondensiert, Dämmung und konstruktive Teile werden nass. Nur ein Blower-Door-Test von unabhängiger Seite schafft Sicherheit: das Haus ist luftdicht.

Böse Überraschungen vermeiden: Bauvertrag prüfen lassen

Der VPB rät Häuslebauern, den Bauvertrag vor Unterzeichnung von einem unabhängigen Gutachter auf Fußangeln wie die Trocknungsklausel und andere Tricks durchsehen zu lassen.

Als Baubegleiter beauftragt, kann ein solcher Sachverständiger dafür sorgen, dass Probleme mit Nässe gar nicht erst auftreten, er kann auf Witterungsschutz achten, stoppt notfalls bei ungeeigneter Witterung den Bauprozess, überwacht die Erstellung einer lückenlosen Luftdichtheitsschicht.

Er achtet außerdem darauf, dass mit Planen abgedeckt wird, dass beim Trockenheizen der unteren Geschosse die feuchte Luft nicht ins kalte Dachgeschoss strömt (ein gern gemachter Fehler) und kontrolliert nach einer eventuellen Winterpause die Baustelle.

Gutachten beauftragen bei Verdacht auf Schimmel

Schon beim Verdacht auf Schimmel oder Durchfeuchtung sollten Bauherren einen erfahrenen Gutachter beauftragen. Eine Messung der Sporen-Konzentration in der Raumluft reicht nicht, es müssen Feuchtemessungen an der Wandoberfläche und in der Wand durchgeführt und Proben entnommen werden.

Ist der Innenausbau abgeschlossen oder das Haus gar bereits bezogen, ist hier und da ein Blick hinter die Tapete oder unter den Bodenbelag fällig, um die Schimmel-Kolonien aufzuspüren. Anschließend muss der Experte den Befund dokumentieren, da es sehr wahrscheinlich zur Auseinandersetzung mit dem Bauunternehmen kommen wird.

Habe man ein schlüsselfertiges Gebäude in Auftrag gegeben, schulde das Unternehmen dem Bauherrn ein vom Keller bis zum First mängelfreies Haus, so der VPB. Schimmel sei aus Sicht der Gerichte ein schwerwiegender Mangel. In vielen Verträgen finde sich eine Klausel, der seitens der Auftraggeber für eine trockene Baustelle zu sorgen habe. Diese Klausel allerdings, meint der Verband, sei unwirksam.

Mit solchen Klauseln versuchen nicht wenige Auftragnehmer, sich vor den enormen Folgekosten zu drücken. Eine Schimmelsanierung ist nicht billig. Sie muss so schnell wie möglich durch eine Spezialfirma erfolgen, bevor sich die Pilze weiter ausbreiten.

Hierbei geht der Fachbetrieb radikal vor, entfernt die schon besiedelten Tapeten, schlägt befallene Putzschichten herunter, reißt betroffene Hölzer, Bauplatten, Bodenbeläge usw. heraus und entsorgt die Abfälle als Sondermüll

Schimmel, Allergene und Schadstoffe

Das Gesundheitssiegel des Berufsverbands deutscher Baubiologen gibt Auskunft über die Luftqualität.

Baugutachter und Baubiologen:

VDB – Berufsverband Deutscher Baubiologen e.V.,
Roggenkamp 21, 21266 Jesteburg
Gesünder-Wohnen-Tel.: 04183 / 77 35 301
www.baubiologie.net

VPB – Verband Privater Bauherren e.V.,
Chausseestraße 8, 10115 Berlin
Tel.: 0 30/27 89 01-0
www.vpb.de


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