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Balkon sanieren oder nachträglich anbauen

Bei Altbauten mit vorhandenem Balkon ist oft eine Sanierung nötig. Wer gar keinen Balkon besitzt, kann einfach nachträglich einen anbauen. 

Balkonsanierung auf einen Blick

Gründe für eine Balkonsanierung:

  • Kalkablagerungen
  • Frostabplatzungen
  • statische Probleme an Balkon und Geländer
  • fehlerhafte Abdichutng und Entwässerung
  • mangelhafte Wärmedämmung/ Wärmebrücken

Welche Optionen gibt es?

  • bei kleineren Schäden
    • Ausbesserungen
    • jährliche Hydrophobierung oder Imprägnierung der Oberfläche
  • bei mangelhafter Abdichtung/Entwässerung
    • erneuerung der Entwässerung und des Belags
  • bei mangelhafter Wärmedämmung/Wärmebrücken
    • nachträgliche Ausbesserung der Wärmedämmung, plus Erneuerung von Entwässerung und Belag
  • bei gravierenden statischen Problemen
    • Abriss des Balkons und nachträglicher Anbau eines neuen Balkons

Nachträglicher Balkonanbau Beispiele

Der Balkon ist im Sommer oft das bessere Wohnzimmer. Doch er ist an ungemütlicheren Tagen auch Regen, Schnee, Wind und Frost ausgesetzt, was ihm nicht immer gut bekommt.

Daher sind viele Balkone vom Zahn der Zeit angenagt, manche nur optisch, manche so sehr, dass der Aufenthalt gefährlich wird. Das kann passieren, hat man jahrelang kleinere Mängel oder Schäden übersehen oder nur oberflächlich ausgebessert. Sachverständige begegnen immer wieder Exemplaren, die so stark angegriffen sind, dass sie dringend abgerissen gehören.

Das kann die an Altbauten häufig zu findenden Betonplatten auf Stahl- oder Gusseisenträgern betreffen, auf dem Land auch noch die traditionellen Holzbalkone, die auf den verlängerten Deckenbalken aufliegen – daher ja der Name. Oder die auskragenden Balkone, Auswüchse, Fortsetzungen der Stahlbetondecke, wie sie für Häuser der 1950er- bis 1970er-Jahre typisch sind.

Zeigen sich die Schäden oder optischen Beeinträchtigungen lediglich am Geländer, etwa abplatzende Lack- oder Farbschichten, gilt es dennoch den Anfängen zu wehren, da defekte Brüstungen je nach Fallhöhe Lebensgefahr bedeuten können. Noch ernster wird es, sind Träger oder Platten in Mitleidenschaft gezogen worden.

An vielleicht aufgrund eines Konstruktionsfehlers auf Dauer der Feuchte ausgesetzten Holzbalken kann sich zum Beispiel der Schimmelpilz festsetzen. Er kann die Substanz so weit zerstören, dass die Tragfähigkeit verloren geht. Stahl- und Eisenträger wiederum sind durch Rost bedroht.

Schwachstellen alter Balkone

Die häufig zu beobachtenden Kalkausblühungen an den auskragenden Betonplatten sind dabei nicht so gravierend wie Frostabplatzungen. Verursacher des Problems ist fast immer Regenwasser oder Schmelzwasser, das durch kleine Risse im Belag oder nicht abgedichtete Durchdringungen wie eingeschraubte Geländerpfosten in die Platte gelangen.

Auch fehlerhafte Abdichtungen haben ernste Folgen. So stellen Gutachter immer wieder fest, dass zum Beispiel die Dichtungsbahnen hausseitig nicht hoch genug gezogen wurden und damit das Wasser sogar in die Außenwand und weiter ins Haus eindringen kann. Oder das Gefälle wurde zu schwach gewählt, sodass Niederschläge nicht schnell genug abfließen können.

Oberflächliche Schäden

Stellt sich indes heraus, dass die Schäden tatsächlich nur oberflächlich sind, kann zum Beispiel nach dem Ausbessern des Belags eine diffusionsoffene Hydrophobierung oder Imprägnierung der Oberfläche erfolgen, die allerdings jährlich wiederholt werden muss.

Länger hält ein neuer Belag, der sogar auf dem alten aufgebracht werden kann, zum Beispiel auf speziellen wasserabweisenden Bauplatten, die zugleich Trägerplatten für Fliesen oder andere einigermaßen wetterfeste Materialien sind. Wichtig ist daneben die Erneuerung der Entwässerung und des Schutzes des Übergangs zum Haus, zumal an der Schwelle der Balkontür.

Balkonbelag sanieren

Wer poröse Fliesen, Fugen und Risse wasserdicht machen möchte, für den sind einfache Abdichtungssysteme eine Kosten und Arbeit sparende Lösung. Nachdem die Fliesen gereinigt sind, wird eine Imprägnierung ausgegossen und mit einem Gummiwischer verteilt. Nach fünf Minuten Einwirkzeit mit einem feuchten Lappen nachwischen und fertig. Die Fliesenoberfläche bleibt dadurch monatelang wasserdicht, ist aber farblich unverändert und atmungsaktiv.

Soll der alte Belag durch neue Fliesen ersetzt werden, bieten sich Systeme an, die ein langwieriges Entfernen der alten Fliesen überflüssig machen. Der alte, festliegende Belag dient als Untergrund und wird mit einer Dichtschlämme abgedichtet. Danach muss das Drain-System ausgerollt und zugeschnitten werden.

Die Drainage sorgt dafür, dass über die Fugen eindringende Feuchtigkeit abgeführt wird. Außerdem ermöglichen die Drain-Kanäle die Entlüftung der Restfeuchte aus dem alten Untergrund. Die Dünnschichtdrainage wird nicht mit dem Untergrund verklebt, sodass für eine Entkopplung des neuen keramischen Belags gesorgt ist.

Wer Holz als Belag auf dem Balkon hat, muss es schützen, damit seine Schönheit erhalten bleibt. Daher bietet sich an, jetzt das zum Teil angegraute Holz im Außenbereich farblich neu zu gestalten und gleichzeitig langanhaltend zu pflegen und zu schützen.

Mit einer Dauerschutz-Lasur ist bei sachgerechter Anwendung ein wirksamer Dauerschutz von bis zu fünf Jahren vor Wind und Wetter möglich. Wasser abweisende und atmungsaktive Lasuren enthalten spezielle UV-Blocker, die das Holz vor starker Sonneneinstrahlung schützen und somit eine wetterbeständige, robuste Oberfläche erzielen.

Balkon als Wärmebrücke

Es kann jedoch durchaus sein, dass ein Balkon auf andere Art Probleme und Schäden innen im Haus verursacht, nicht etwa als Einfallstor für Wasser, sondern als Leck in der Wärmeschutzhülle.

Mängel dieser Art wurden lange gar nicht als solche erkannt: Betroffen sind vor allem besagte Gebäude der 1950er bis 1970er mit ihren frei auskragenden Betonbalkonen. Die sind perfekte Wärmebrücken, über die kostbare Heizwärme entkommt. Rapide kühlen die angrenzenden Bauteile aus und Feuchte aus der Raumluft kondensiert an ihren Oberflächen, die den Schimmel zum Bleiben einlädt.

Eine Methode, um diese Wärmebrücke zu beseitigen oder wenigstens den Wärmefluss zu bremsen, ist die Einbeziehung der kompletten Platte in die Schutzhülle. Zu diesem Zweck muss sie zuerst freigelegt und anschließend vollständig in eine wasserdichte Dämmung aus Hartschaum eingepackt werden, bevor sie wieder mit Belag, Regenschutz und Geländer versehen werden kann.

Balkonsanierung

Nur mit der richtigen Entwässerung bleibt ein Balkon dauerhaft schön. Wenn die Schäden aber vorhanden sind, hilft nur eine Sanierung.

Auf vielen Balkonen sieht man auf dem Belag unschöne Risse, die sich nach jedem Winter immer mehr vergrößern. Bauexperten kennen dieses Problem gut. Der häufigste Grund für solche Schäden ist Wasser, das über die Fugen unter den Belag gelangt, und wenn es nicht nach außen abgeleitet wird, sich dort staut. Durch Frost, Hitze oder Temperaturschwankungen kommt es dann zu Frostschäden und Ausblühungen bis hin zu Rissen im Belag

Wie lange dauert eine Balkonsanierung?

Die Dauer der Balkonsanierung hängt maßgeblich davon ab, was saniert wird. Geht es nur um den Bodenbelag können die Arbeiten oft in 1-2 Tagen abgeschlossen werden. Muss auch neuer Gefälleestrich aufgetragen und Abdichtungen erneuert werden, können die Arbeiten auch eine Woche dauern

Balkonsanierung mit Rahmensystem

Die moderne Villa in Liechtenstein war nur drei Jahre alt, als die drei großen Balkone mit einer Gesamtfläche von 500 Quadratmetern saniert werden mussten, da die Entwässerung beim Bau nicht korrekt umgesetzt wurde. Dadurch entstanden Schäden an der Bausubstanz. 

Da die Besitzer geschlossene Fugen wollten, die bündig mit den Fliesenfugen im Inneren verlaufen, wurde die Entwässerung mit dem Aluminium-Rahmensystem TerraMaxx RS-S von Gutjahr umgesetzt. 

Tipp: Silikonfugen

Silikonfugen sind Wartungsfugen
Wartungsfugen sind starken chemischen und/oder physikalischen Einflüssen ausgesetzt. Ihr Dichtstoff muss in regelmäßigen Zeitabständen überprüft und gegebenenfalls erneuert werden, um Folgeschäden zu vermeiden. Da Silikon einem normalen Alterungsprozess unterliegt, verliert es mit der Zeit an Elastizität. Das führt dazu, dass die Fugen reißen können. Das stellt keinen Gewährleistungsschaden dar. Daher müssen alle Silikonfugen in regelmäßigen Abständen erneuert werden.

Ursprünglich wurden Feinsteinzeugplatten im Format 60 x 60 cm auf einem aufwendigen Unterbau aus Epoxidharz und Drainagemörtel verlegt. Georg Mangold, Projektleiter bei Fliesen Röhlich, der die Sanierung übernahm, erklärte, dass der gesamte Aufbau nicht funktionierte.

Zum einen war die Gefälle-Situation nicht optimal. Zum anderen besaßen die Balkone aufgrund großer Glasgeländer, keine außenliegenden Kanten. Dadurch konnte nicht nach außen entwässert werden und das Wasser drang nach innen in die Betondecke. 

Doch damit nicht genug: Spezielle vom Fensterbauer gelieferte Rinnen sorgten für die Entwässerung der bodentiefen Fenster. Diese wurden jedoch bei der Balkonplanung nicht ausreichend berücksichtigt. 

Die Lösung war das Alu-Rahmensystem. Das Oberflächenwasser läuft ab und entwässert auf der unteren Wasserführungsschicht. Selbst wenn sich mal eine Pfütze bildet, ist das nicht weiter schlimm. Frostschäden werden sicher verhindert. 

Ein Alternative wären nur Stelzlager, doch dann wären keine geschlossenen Fugen möglich gewesen, was für den Bauherr nicht in Frage kam. Mit dem Alu-System können die Platten zum Schluss mit dem Fugenfüllstoff MorTec SOFT verfugt werden.

Besonders praktisch ist die einfache Verlegung mit intelligenter Schraub-Verbindungstechnik. Da die Rahmenkonstruktion auf Stelzlagern gelagert wird, ist die Ausrichtung des gewünschten Gefälles ebenfalls schnell und einfach erledigt. 

Zudem ist das System leichter als klassische Kies- oder Estrich-Systeme. Sollte doch einmal ein Problem auftreten sind einzelne Platten schnell abgenommen und die Problemstelle zugänglich

Tipp: Die richtigen Fliesen für den Balkon

Auf Balkon und Terrasse müssen die Materialien Frost und große Temperaturschwanken überstehen. Gängige Bodenfliesen sind frostsicher (Steinzeug, Feinsteinzeug, glasiertes feinsteinzeug und Spaltplatten) - im Gegensatz zu Steingutfliesen (glasierte keramische Fliesen).

  • frostsicher sind Scherben mit einer Wasseraufnahme unter 0,3%
  • nicht frostsichere Scherben haben eine Wasseraufnahme von 10% und mehr

Abriebklassen sind ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Auswahl von Fliesen, auch Beanspruchungsgruppen genannt. Für den Außenbereich eignen sich die Abriebklassen 3 und 4.

Balkonsanierung für Barrierefreiheit

Nur rund 30% der Balkone in Deutschland sind barrierefrei zu erreichen. Die meisten verfügen über eine hohe Schwelle zwischen Tür und Balkon

Damit auch körperlich eingeschränkte Menschen, Kinder und Senioren bequem Zugang zum Balkon oder der Terrasse haben, kann man bei der Balkonsanierung auch in Puncto Barrierefreiheit aufrüsten

Ein Grund warum barrierefreie Schwellen noch so selten sind, ist, dass die Schwelle Wasserschäden im Innenbereich verhindert. Deshalb müssen für barrierefreie Balkonzugänge spezielle Lösungen gefunden werden. 

Gutjahr entwickelte genau für diesen Zweck das Drainrostsystem AquaDrain BF-Flex. Es wird direkt vor der Balkontür eingebaut und kann wie eine Rampe genutzt werden. Das System erfüllt so sowohl die Richtlinien für Flachdächer, die eine sichere Entwässerung vorschreiben als auch die Regeln für barrierefreies Bauen. 

Beim Einbau eines solchen Drainrosts muss unbedingt beachtet werden, dass die vorhandene Drainage das Wasser, welches vom Drainrost aufgenommen wird, auch zuverlässig ableiten kann. 

Balkonsanierung mit Fliesen in Holzoptik

Über dreißig Jahre hatte der alte Balkonbelag auf dem Buckel. Höchste Zeit für eine Sanierung. Zuvor waren wetterfeste Holzwerkstoffplatten auf auskragenden Holzdeckenbalken als Gefälleebene installiert. Darauf lag eine EPDM-Abdichtungsbahn und als Belag wurden 40 x 40er-Keramikfliesen auf Gummiunterlage genutzt. Trotz dieser losen Verlegung waren die Fliesen durch Witterungseinflüsse stark beschädigt.

Da der Balkon lang und schmal verläuft entstand die Idee ihn in Steg-Optik zu gestalten. Dies geschah mittels XXL-Elementen in Holzoptik aus Keramik, die auf einem speziellen Drain- und Verlegesystem installiert wurden. 

Damit solch großformatige Fliesen nicht brechen braucht es einen besonderen Unterbau. In diesem Fall kam die kapillarpassive Flächendrainage AquaDrain T+ von Gutjahr zum Einsatz. Der Belag wurde darauf anschließend punktweise fixiert (TerraMaxx PF-System).

Zuerst wurde die Basis für den neuen Bodenaufbau geschaffen – die Abdichtungsebene. Anschließend wurden die Aluminiumprofile zugeschnitten und an der Balkonaußenkante sowie am Podest als Stufenkante angebracht. Material- und farbgleiche Klammern verbinden die einzelnen Elemente untereinander. Am Rand wurde zudem ein Randdämmstreifen verlegt.

Anschließend müssen die Drainmatten verlegt werden, die für die Entwässerung des Balkons sorgen. Diese werden mit der Vliesseite nach oben ausgerollt und zugeschnitten. Kleine Lücken müssen mit Passstücken ergänzt werden. 

Die einzelnen Stücke der Drainmatten werden anschließend mit speziellem, selbsthaftendem Vlies-Abdeckband verbunden. Auch die Fuge zwischen Aluprofil und Drainmatte wird mit einem schmalen Abdeckband versehen. 

Nun kann bereits mit der punktuellen Verklebung der keramischen Fliesen in Holzoptik begonnen werden. Doch an der Balkontür muss noch die Podestfläche montiert werden. Diese wird parallel zum Innenraumbelag ausgeführt. An dieser kritischen Stelle müssen die Drainmatten stückweise angesetzt und ebenfalls fixiert werden.

 

Bei der Verlegung der Fliesen in Holzoptik kommt nur punktuell Fliesenkleber zum Einsatz. Je nach Platzierung des Elements zwischen drei und vier Klebebatzen. Im Fassadenbereich war außerdem teilweise ein Schrägschnitt der Platten notwendig.  Bis die Platten begehbar sind vergeht ein Tag. 

Nach der Trocknung wird am Rand eine Rundschnur aus Schaum in die Fuge gelegt, die Randdämmstreifen an Stufe und Balkontürschwelle werden abgetrennt und anschließend mit Silikon verfugt. 

Für alle weiteren Fugen wird ein Spezialfugenfüllstoff verwendet, der danach geglättet wird. Noch bevor die Fugen ausgehärtet sind, müssen die Abklebebänder entfernt werden. 

Zum Schluss muss nur noch der Fehlstreifen mit Zierkies ausgefüllt werden. Fertig ist der frisch sanierte Balkon. 

Balkon erneuern oder nachträglich anbauen

Ist der Balkon so sehr beschädigt, dass die Statik gefährdet ist, ist Rückbau angesagt. Anschließend ist das Vorgehen das Gleiche wie bei einem Altbau ohne Balkon, an den nachträglich einer angebaut werden soll. 

Man kann ihn im Nachhinein ohne allzu großen Aufwand an fast jede Fassade setzen. Prinzipiell stehen drei Konstruktionsvarianten zur Wahl: 

  • Vorstellbalkone werden auf Stützen selbsttragend vor die Fassade gestellt und mit Befestigungselementen am Haus verankert. 
  • Anbau-Balkone werden frontseitig durch Stützen getragen und sind wandseitig durch Konsolen mit dem Gebäude verbunden.
  • Wo kein Fundament für Stützen möglich ist, kommen Kragarm-Balkone zum Einsatz. Hier dienen seitlich verlaufende Aufhängungen und Schienen, die punktuell an den Geschossdecken befestigt werden, der Lastabtragung.


Als Konstruktionsmaterial stehen feuerverzinkter Stahl, Aluminium und Holz zur Verfügung. Balkone gibt es in den unterschiedlichsten Größen und Formen, als Fertigelement, Bausatz oder Maßanfertigung.

Einige Her­steller bieten Systemlösungen an, bei denen alle übrigen Elemente wie Bodenplatte, Geländer, Wind- und Sicht­schutz­verkleidungen sowie Blumentopfhalterungen nach dem Baukastenprinzip in die Tragkonstruktionen eingesetzt werden können.

Bevor Sie mit den Maßnahmen beginnen, müssen Sie sich beim zuständigen Bauamt eine Baugenehmigung einholen. Als Unterlagen benötigen Sie den schriftlichen Bauantrag, eine Baubeschreibung, aktuellen Katasterauszug, Grundriss-, Schnitt- und Ansichtszeichnungen.

Der Maßstab für die Bauzeichnungen sollte 1:100 betragen. Da es im Baurecht jedoch eine Fülle an Gesetzesvorgaben zu be­achten gilt, empfiehlt es sich, schon vor der Planung die Gemeinde einzuschalten.

Optimal ist die Beauftragung eines Architekten für Entwurf, Planung und Ausführung eines Balkonanbaus. Denn nur er kennt sich mit den baurecht­lichen Voraussetzungen aus und sorgt für die Einhaltung des festgelegten Qualitäts-, Zeit- und Kostenrahmens.

Er kann auch bei der Auswahl der geeigneten Firma behilflich sein. Die Umsetzung des Vorhabens übernimmt eine Firma, die sich auf den nachträglichen Anbau von Balkonen spezialisiert hat. Sie hilft bei der Wahl der Konstruktion und des geeig­neten Materials.

Die Kosten sind jedoch sowohl von der Gebäudesubstanz als auch von den individuell erforderlichen Maßnahmen abhängig. Deshalb ist es ratsam, vorher konkrete Angebote von verschiedenen Unternehmen einzuholen – auch dabei hilft der Architekt.

Ist noch kein bodentiefes Fens­ter im betreffenden Raum vorhanden, das als Balkontür genutzt werden kann, muss auch der Mauerdurchbruch und die Balkontür bei Bauzeit und Kos­ten mit einkalkuliert werden.

Kragarmbalkon mit perfekter Wärmedämmung

Besonders bei nachträglich nagebauten Kragarmbalkonen kann es zu Wärmebrücken kommen, die letztlich für Schäden an der Bausubstanz sorgen können. Eine Lösung für das Problem sind tragende Wärmedämmelemente, wie z.B. der Schöck Isokorb. 

In Köln wurde ein 80er-Jahre Bürogebäude in ein modernes Wohnhaus verwandelt. Bei der Sanierung sollten auch insgesamt 24 Balkone nachträglich angebaut werden. Da der Raum für die Befestigung aufgrund der Nähe zu den modernen, bodentiefen Fenstern begrenzt war entschieden sich die Architekten für eine Umsetzung mit dem Isokorb. 

Jeder der Balkone wurde mit fünf Isokorb Elementen am Gebäude befestigt. Der Isokorb RKS (Renovierung, Kragarm, Stahl) vermeidet durch die thermische Trennung Wärmebrücken zum Bestandsgebäude und überträgt die Momente, die sich aus den Zugkräften, Querkräften und den Druckkräften zusammensetzt.

Vor dem Einbau der Balkone werden die Bohrlöcher mit einer mitgelieferten Schablone angezeichnet, die Oberfläche angeraut (verzahnte Fuge nach DIN EN 192-1-1) und anschließend mit einem Laser nivelliert und ausgelotet. So stellt man sicher, dass die Balkone flucht- und höhengerecht liegen. 

Nachdem die bis zu 70cm tiefen Löcher gebohrt wurden, müssen die Isokörbe probeweise eingesetzt werden. Passt alles, können sie mit Injektionsmörtel eingesetzt werden. Doch Achtung, das Anbringen von Balkonen ist nichts für Laien: es handelt sich bei der Befestigung um Arbeiten an bauaufsichtlich relevanten Bewehrungsanschlüssen. Das DIBt schreibt deshalb vor, dass die Montage nur durch von Hilti zertifizierte Betriebe durchgeführt werden darf. 

Nach der Aushärtung muss noch die Anschlussfuge abgedichtet werden. Anschließend können die eigentlichen Balkone am Isokorb montiert werden. 

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