
Smart Home – Intelligentes Wohnen mit Steuersystem
Smart Home Systeme sind gefragt. Wie "smart" ein Haus tatsächlich ist, hängt vom Vernetzungsumfang und der System-Programmierung ab.
Grundsätzlich gilt: Je mehr elektrische Verbraucher am System teilnehmen, desto mehr Möglichkeiten der Automatisierung bietet das intelligente Haus.
Intelligentes Wohnen mit Netzwerktechnik
In 7,2 Millionen Haushalten gebe es mittlerweile mindestens eine Smart Home-Anwendung, meldete im Februar 2021 das Web-Portal Statista. Inzwischen ist eine smarte Aufrüstung des eigenen Haushalts unkompliziert realisierbar. Denn Alexa, Siri und Cortana erleichtern beispielsweise durch ihre Sprachsteuerung die Bedienung des Smart Homes. Zudem gibt es genügend praktische Gadgets wie Saugroboter, schlaue Lampen oder elektrische Rollläden.
Der englische Begriff Smart Home steht dabei für verschiedene Formen der vernetzten Haussteuerungen und Haustechniken. Als deutsches Synonym bezeichnet „Intelligentes Wohnen“ Lösungen im privaten Wohnbereich.

Dabei werden Geräte, Systeme und Technologien eingesetzt, die mehr Energieeffizienz, Komfort und Sicherheit schaffen. Mithilfe von Bussystemen (Kabel, Powerline, Funk) werden Haustechnik, Elektrohaushaltsgeräte und Multimediasysteme so miteinander vernetzt, dass sie leichter und wirschaftlicher betrieben werden können.
Bus-System als Basis
Grundlage eines intelligenten Hauses ist ein Bus-System, bestehend aus „Aktoren“, „Sensoren“ und der Leitung.
- Aktoren sind die Schalter von Heizkessel, Rollladenantrieb, Türöffner, Fernseher, Küchenherd oder Markisenantrieb.
- Sensoren, wie der Bewegungsmelder, der Temperaturfühler oder der Windmesser, sammeln Daten.
Eine zweiadrige 24-Volt-Steuerleitung, die parallel mit den Stromkabeln in den Wänden verläuft, verbindet Aktoren und Sensoren. Dank eines gemeinsamen Protokolls, einer Art Datenverkehrsordnung, gelangen die Daten an die richtige Adresse.
Die Verkabelung bietet hohe Sicherheit bei der Datenübertragung. Wo Komponenten schlecht erreichbar sind, etwa Kontaktmelder in Fenstergriffen, überbrückt man die Distanz via Funk- oder Infrarotwellen. Das System wird vom Elektrotechniker so eingerichtet, dass es sich selbst regelt – ohne zentralen Computer, der über allem steht und die Anweisungen gibt.

So kann es für sich wiederholende Vorgänge des Wohnalltags Handlungsanweisungen erhalten. Beispielsweise wird beim gespeicherten Szenario „Fernsehabend“ das Licht gedimmt oder beim „Lesen“ gerichtetes Licht auf Sofa oder Sessel gegeben. Agieren die Aktoren automatisch, wird das Home wirklich smart. Denn meldet ein Messwert beispielsweise Feuchtigkeit oder gar Nässe schließen die Fenster automatisch. Meldet ein weiterer Sensor, dass durch die Regenwolken weniger Licht am Haus ankommt, öffnen sich zudem die Rollläden.
Datensicherheit im Smart Home
Konfigurieren Sie Ihren Router bei Anbindung an das Internet nach aktuellen Sicherheitsanforderungen. Ersetzen Sie am besten das voreingestellte Passwort durch ein eigenes. Dabei sollten Sie Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen verwenden. Zudem sollten Sie alle notwendigen Sicherheits-Updates durchführen.
Das System ist nur so stark wie sein schwächstes Glied: Verwenden Sie keine Billig-Komponenten, die unter Umständen keine Sicherheits-Updates erlauben und mit veralteter Software laufen. Auch lokale Sprachassistenten sind besser geschützt als webbasierte.

Smart Home für Anfänger
Es existieren auch bezahlbare Baukastensysteme für das Smart Home auf dem Markt, die von jedem Anfänger ohne technisches Fachwissen innerhalb von 60 Minuten montiert und installiert werden können. Die Smart Home Geräte sind dabei wie ein Baukasten konzipiert und lässt sich variabel zusammenstellen.
Da keine Kabel verlegt werden müssen, eignet sich das System sowohl für Neubauten als auch für die Nachrüstung im Bestand. Erhältlich sind verschiedene Komponenten zur Steuerung der Heizung, Beleuchtung und Beschattung sowie zum Einbruchsschutz. Auch die Einbindung in ein Home Entertainment oder smarte Gadgets wie z. B. der Sprachassistent Google Home und Amazon Echo sind möglich.

Was tun gegen Elektro-Smog im Smarthome?
Elektrosmog spielt eine bedeutende Rolle im Smart Home: Smart-Home-Geräte nutzen hauptsächlich WLAN oder Bluetooth zur Kommunikation, was zu einer erhöhten Belastung durch hochfrequente elektromagnetische Strahlung führt.
Maßnahmen
- Vor dem Kauf von ‘smarten’ Geräten oder Smart Home-Komponenten überprüfen, was diese tun, insbesondere ob und wann sie funken (Leistung, Dauer, Häufigkeit) – im Zweifel nachmessen.
- Möglichst nur leitungsgebundene Geräte und Funktionen einsetzen.
- Bei Neu- oder Umbauten Netzwerk-, BUS- oder sonstige Datenkabel verlegen.
- Funkende Geräte und Komponenten sollten nur kurz und schwach senden, also aktionsgesteuert (wie beim Einschalten eines Gerätes) beziehungsweise nur, wenn eine Aktivität im System notwendig ist und entsprechende Daten übermittelt werden müssen.
- Keinesfalls funkende Geräte und Systeme verbauen, die nicht auszuschalten sind (zum Beispiel Beleuchtungen oder Alarmsysteme).
- Smarte Geräte, die an hauseigene WLAN- oder DECT-Netze angebunden sind, können dauerstrahlen. WLAN-Router, -Repeater und -Access Points sollten zumindest nachts bzw. bei Nichtgebrauch abschaltbar sein. Des Weiteren sollte deren Reichweite/Sendeleistung möglichst gering eingestellt werden.

Wie viel Gebäudeautomation ist nötig?
Als Bauherr sollte man ungefähr wissen, was man von seiner Haustechnik erwartet und wie viel man ausgeben will. Bereits in der frühen Planungsphase hilft die Beratung durch einen Experten.
Allerdings ist intelligente Technik empfehlenswert, die das Potential hat Geld zu sparen. So regelt das Smarthome über die Raumthermostate das Wohnklima, stellt die Heizkörperventile ein, schließt und öffnet Fenster, steuert Rollläden und Jalousien. Durch den Einsatz der Fensterverschattung lässt sie in Frühling, Herbst und Winter die Sonne kostenlos mitheizen. All das schont auf lange Sicht den Geldbeutel.