Grundrisse – Die Basis der Hausplanung
Der Grundriss ist bei der Hausplanung besonders wichtig, da er sich auf alle weiteren Schritte und das spätere Zusammenleben auswirkt.
Grundrisse sind die Basis der Hausplanung. Damit ist nicht nur die Größe, sondern auch der Zuschnitt und die Abfolge der Räume in Haus oder Wohnung definiert. Grundrisse sind auch die Grundlage für die Möblierung.
Checkliste zur Grundrissplanung
Wer sich zum ersten Mal mit dem Thema Grundriss beschäftigt, merkt schnell, dass die Raumplanung nicht ganz einfach ist. Um Ihnen das Vorgehen zu erleichtern, haben wir eine Checkliste vorbereitet. Die Checkliste dient als gemeinsames Referenzdokument für den Architekten bzw. Bauberater und den Bauherrn. Das vereinfacht die Planung. Lassen Sie sich Zeit – die Grundrissplanung ist ein Prozess, der Geduld erfordert.
Zum Vergrößern, Download und Ausdrucken bitte Checkliste anklicken.
Es gibt Prinzipien, denen alle Planer früher wie heute treu bleiben. So orientiert sich die Abfolge der Räume immer am Tagesablauf der Bewohner und der Ausrichtung zur Sonne. Andererseits haben aber veränderte Lebensgewohnheiten sowie neue technische, baurechtliche und energetische Anforderungen Einfluss auf die Grundrissgestaltung genommen.
Offene Grundrisse und Blickbezüge
Der Trend geht zu offenen Wohnkonzepten. Außerdem spielt für viele Bauherren bei der Planung der Grundrisse Tageslicht eine immer wichtigere Rolle. Ein elementares Gestaltungskriterium sind Blickachsen. Diese haben eine Leitfunktion für die Bewohner und dienen der Verbesserung des Sozialkontakts und der Kommunikation, gerade dann, wenn kleine Kinder zum Haushalt gehören.
Blickbezüge spielen aber nicht nur innerhalb eines Hauses eine Rolle, sondern auch zwischen Innen- und Außenraum, wie Terrasse und Garten.
Stauraum und Stellfläche
Wer auf einen Keller verzichtet, muss den benötigten Stauraum an anderer Stelle im Haus schaffen. Gar nicht so einfach, angesichts offener Grundrisse und großer Verglasungen. Die Möblierung und der dafür benötigte Stellplatz müssen wohl überlegt werden. Die neuen Architektur- und Wohntrends fließen fortwährend in die Weiterentwicklung der Hauskonzepte ein.
Tipp: Grundriss-Ideen als Inspiration
Sie suchen nach Grundriss-Ideen als Inspiration für den eigenen Hausbau? Wir haben zahlreiche Grundrisse für Sie zusammengestellt:
Beratung der Bauherren
Bei der Beratung sollte die Baufamilie im Mittelpunkt stehen, denn in erster Linie sollen Architektur und Räume den Wünschen und Bedürfnissen der zukünftigen Bewohner gerecht werden. Die jeweilige Familienplanung, eine berufliche Nutzung oder das Zusammenwohnen mehrerer Generationen prägen die Grundrissideen.
Da sich Kunden ihr Haus oft nur schlecht räumlich vorstellen können, setzt man bei vielen Hausherstellern auf dreidimensionale Darstellungen. Das vermittelt ein besseres Verständnis für die Planung. Erfahrene Bauberater wissen, worauf es ankommt – von den Stellwänden bis zu den Blickachsen. Und sie denken bei einem Grundriss nicht nur an den Innenraum, sondern auch an die Fassade, die beispielsweise durch Anordnung und Größe der Fenster geprägt wird.
Vom Grundstück zum Grundriss
Eine aktuelle Herausforderung sind die begrenzten Grundstücksangebote. Hohe Quadratmeterpreise führen zu kleineren Grundstücken und kompakteren Häusern. Um die Ansprüche der Baufamilien dennoch zu erfüllen, müssen Räume effizienter genutzt werden. Das Ziel sind multifunktionelle Räume sowie optimierte Lagerflächen, wie Wandnischen.
Flexible und altersgerechte Raumplanung
Familienkonstellationen ändern sich, das Haus bleibt. Flexible Grundrisse erlauben es, Räume nach einiger Zeit anders zu nutzen, als ursprünglich geplant. So kann ein Arbeitszimmer zum Schlafzimmer werden und durch eine zusätzliche Dusche kann dann das Leben im Alter vollständig im Erdgeschoss stattfinden.
Hilfreich sind barrierearme Grundrisse. Stufen und Schwellen werden minimiert, ausreichend große Bewegungsflächen sowie das Nachrüsten eines Lifts werden ermöglicht. Auch wenn Grundrisse ein Stück weit den Lebensstil der jeweiligen Epoche widerspiegeln, so bleiben sie doch immer eine persönliche Entscheidung.
Nur wenn der Grundriss exakt zu Ihrer Familienkonstellation passt und deren Veränderungen auch in Zukunft mitmacht, dann werden Sie sich auf Dauer in Ihrem neuen Zuhause wohlfühlen.
Grundrisse für ein Einfamilienhaus
Grundrisse müssen zur jeweiligen Familie passen – nicht umgekehrt. Daher hat eine individuelle Planung nach den eigenen Bedürfnissen oberste Priorität. Es geht um die gelungene Mischung aus Gemeinschafts- und Rückzugsräumen sowie ein gewisses Maß an Flexibilität.
Ein durchdachter Grundriss kann erheblich zum stressfreien Familienleben beitragen, alle Familienmitglieder sollten daher an der Planung beteiligt werden. Um bei der Grundrissgestaltung systematisch vorzugehen, müssen Sie drei Aspekte beachten und klären:
- die Größe, also die Wohnfläche
- die Raumaufteilung
- die Flexibilität dieser Aufteilung
Familien befinden sich in einem dynamischen Prozess. Kinder weisen je nach Alter unterschiedliche Ansprüche auf, denen die Wohnsituation gerecht werden soll. Ein wichtiger Punkt für ein kindergerechtes Haus ist die Raumanordnung. Sind die Sprösslinge noch klein, brauchen sie die Nähe der Eltern.
Eine ganz klassische Variante, mit der die Mehrzahl der Familien gut zurecht kommt, lautet: Im Erdgeschoss wohnen, im Dachgeschoss schlafen. Bei dieser Aufteilung befinden sich Küche, Esszimmer, Wohnzimmer, WC und Hauswirtschaftsraum im Erdgeschoss. Auf der oberen Etage folgen dann Elternschlafzimmer, ein oder mehrere Kinderzimmer sowie das Familienbad.
Dieser Grundriss wird dem Bedürfnis nach einem „öffentlichen“ und „privaten“ Bereich gerecht. Allerdings gibt es auch noch eine Vielzahl von Varianten, die möglicherweise gerade Ihrer Familien- oder Lebenssituation besser entsprechen. Vielleicht planen Sie das Elternschlafzimmer lieber im Erdgeschoss ein, zusammen mit einem eigenen Bad, abgetrennt durch einen kleinen Flur. Dann hat der Nachwuchs ein ganz eigenes Reich unterm Dach.
Solange Kinder noch klein sind, sollte das Kinderzimmer besser ans Elternschlafzimmer angrenzen. Wenn dann aus Kindern Teenager werden, ist mehr Privatsphäre gefragt - in Räumen, die der Aufsicht der Eltern entzogen sind. Mehrere gleichwertige Zimmer erleichtern das Tauschen bei Bedarf. Richtig flexibel wird das Heim aber erst mit einem zusätzlichen Zimmer und Duschbad im Erdgeschoss. Ein junges Paar könnte dann anfangs lediglich dieses Stockwerk bewohnen.
Wenn die Familie wächst und das Baubudget wieder aufgefüllt ist, werden die Raumreserven unterm Dach ausgebaut. Später wäre das "Extra-Zimmer" nach Bedarf weiterhin als Elternschlafzimmer oder aber als Arbeits und Gästezimmer nutzbar.
Weder zu klein noch zu groß
Ein Raum, der flexibel als Arbeits-, Schlafoder Kinderzimmer genutzt werden kann, muss etwa 15 Quadratmeter aufweisen. Zu groß sollte das Haus nicht geplant werden, weil dadurch Geld verschwendet würde. Zu knapp sollte der Platz allerdings auch nicht bemessen sein, ansonsten könnte Stress in der Familie baulich vorprogrammiert sein.
Die meisten Häuser liegen zwischen 100 und 140 m2 Wohnfläche. Vergleichen Sie doch einfach mit Ihrer jetzigen Wohnsituation! Wo wird's eng? Wo fehlt noch ein Raum? Muss man sich einschränken, wo tritt man sich gegenseitig auf die Füße? Falls Sie mit einer moderneren Ausstattung liebäugeln, dürfen Sie die Stellfläche für die neuen Möbel nicht vergessen.
Apropos: Türen mit einem Mindestabstand von 65 cm von der rechtwinklig verlaufenden Nachbarwand einplanen, damit hinter der geöffneten Tür ein Schrank stehen kann. Falls Sie bezüglich der Außenmaße Ihres Hauses eingeschränkt sind, wollen die Platzreserven im Untergeschoss und unterm Dach umso intelligenter genutzt werden.
So bringt ein höherer Kniestock, der mit einer geringeren Dachneigung einhergeht, deutlich mehr Wohnfläche im Obergeschoss. Eine wohnliche Nutzung von Kellerräumen setzt vor allem ausreichend Tageslicht voraus. Denken Sie bei der Bedarfsplanung aber auch daran, dass nicht nur Wohnflächen benötigt werden, sondern auch Nutzfläche und ausreichend Stauraum.
Offene Grundrisse
Eine der Grundsatzentscheidungen betrifft die Frage nach einem offenen Grundriss oder separaten Räumen. Küche, Essplatz, Wohnbereich - alles geht fließend ineinander über, das bedeutet freie Sicht, ein großzügiges Raumgefühl und viel Licht. Diese offene Architektur liegt im Trend und findet sich bei den meisten Musterhäusern.
Sie hat den Vorteil, dass mit Kindern und Gästen jederzeit kommuniziert werden kann, auch beispielsweise während der Essenzubereitung. Und selbst kleine Grundflächen wirken dadurch großzügiger. Andererseits, wie lange sind die Kinder so klein? Und möchte man Gäste immer an der Küchen-Unordnung teilhaben lassen?
Sofabezüge und Vorhänge im Wohnzimmer profitieren auf Dauer auch nicht unbedingt von Küchendüften – es braucht eine richtig gute Dunstabzugshaube. Und wer im Wohnraum lesen oder fernsehen möchte, empfindet die offene Küche sicher auch manchmal als Lärmbelästigung.
Diese Fragen müssen vorab ehrlich geklärt werden, bevor man sich für ein offenes Erdgeschoss entscheidet. Als Kompromiss bietet sich eine optionale, situationsabhängige Abtrennung der Küche durch (Glas-)Schiebetüren an - das ist nicht nur praktisch, sondern auch schick. Offen wohnen heißt oft auch, die Treppe in den Wohnbereich integrieren.
Wer zugunsten der Raumwirkung und -größe auf eine Tür zum Treppenhaus hin und einen Treppenflur verzichtet, nimmt damit auch eine gewisse Ungemütlichkeit und „Betriebsamkeit" in Kauf, zum Beispiel, wenn die Teenager anfangen, Freunde mitzubringen und in ihr Zimmer zu lotsen. Fernseher und Stereoanlage oder gut gelaunte Gäste können dann auch die Kinder im oberen Stockwerk leichter um den Schlaf bringen.
Homeoffice
Immer mehr Menschen arbeiten inzwischen ganz oder teilweise von zu Hause und benötigen hier ein professionelles Büro-Ambiente. Wenn Sie häufiger Kundenbesuch haben, spricht aus praktischen Gründen viel für ein Home Office im Erdgeschoss oder bei Hanglage vielleicht sogar im Untergeschoss.
Lassen Sie sich von unseren Grundriss-Ideen inspirieren: