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Sanierung alter und schadhafter Hausfassaden

Die Fassade ist die Schutzhaut des Hauses. Ist sie defekt, sollte man eine Sanierung nicht lange hinauszögern – und sich auf die neuen Hausansichten freuen.

Wind, Regen, Hagel, UV-Strahlen und erhebliche Temperaturschwankungen – eine Fassade muss im Laufe eines Hauslebens einiges aushalten. Über die Jahre bleiben Verschmutzungen oder Schäden nicht aus.

Bereits kleinere Undichtigkeiten können der Anfang vom Ende sein. Wenn etwa Feuchte eindringt, verliert die Haushülle viel von ihrer Dämmwirkung. Was mit einem kleinen Riss anfängt, kann bald zu großflächigen Putzabplatzungen und langfristig zu dem Verlust der Wärmedämmung und gravierenden Bauschäden führen. Fassaden und Außenwänden aus Holz droht bei anhaltender Durchfeuchtung Pilz- und Insektenbefall. Damit sie dauerhaft schön und schützend bleibt, braucht die Fassade also eine gute Pflege.

Wir zeigen typische Fassadenschäden und Maßnahmen gegen neue Beschädigungen. Dazu gibt's Tipps zur Reparatur und Neugestaltung von Fassaden.

Mögliche Schäden und deren Sanierung, aber auch eine regelmäßige Wartung hängen nicht nur vom eingesetzten Material und der Konstruktion des Fadssade ab, sondern auch von der Architektur und Lage des Hauses:

  • Steht das Haus im Schatten großer Bäume? 
  • Wie stark ist die Hausfassade Regen, Sonne oder Hagel ausgesetzt?
  • Erhält die Fassade durch einen großen Dachüberstand konstruktiven Schutz?

Steht eine komplette Erneuerung der Fassade an und ist der Wärmedurchgangswert der Außenwand besonders schlecht, sollte man gleich die Haushülle mit dämmen. Ein Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) aus Dämm­lage, Unterputz, Armierungsgewebe und Oberputz kann beide Probleme auf einen Schlag lösen. Ein WDVS kann alternativ auch mit sogenannten Flachverblendern ausgeführt werden, die wie Sichtmauerwerk aussehen.

Weil schon kleine Montage-Fehler die Wirkung des Dämmsystems erheblich einschränken können, sollten Selbstbauer von dieser Aufgabe die Finger lassen. Die Montage von Dämmsystemen gehört in die Hände von Profis – Malern oder Stuckateuren.

Neu einkleiden

Abhängig vom eigenen Geschmack und den Vorgaben des örtlichen Bauamtes kommt eventuell auch eine Vorhangfassade als neues Outfit infrage. Eine vorgehängte Fassade wird im Gegensatz zum Putz nicht direkt auf das Mauerwerk aufgebracht, sondern auf eine in den Zwischenräumen wärmegedämmte Unterkonstruktion aus Holz oder Metall montiert. Eine Luftschicht zwischen den senkrechten Traglatten und der Bekleidung dient als Verdunstungsraum für eventuell anfallende Feuchtigkeit.

Für den Neuaufbau eröffnet sich dem Hausherrn eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten – von Holzpaneele und -schindeln über Schiefer und Faserzementplatten bis hin zu keramischen Elementen. Foto: 

Wie wird eine Fassade verputzt?

Edelputze ermöglichen durch unterschiedliche Strukturen, Farbtöne und Körnungen eine ausdrucksvolle und individuelle Oberflächengestaltung. Silikonharzputze verfügen über eine mikroporöse Oberfläche, die extrem wasserabweisend ist. Je grober die Körnung, desto lebhafter wirkt die Fassade, je feiner die Körner, desto glatter die Oberfläche.

Zu den typischen Schäden eine Fassade gehören Risse, Ausblühungen, Abplatzungen. Verschmutzung und Algen werden mittels weichem Wasserstrahl, Bürste und entsprechendem Reinigungsmittel entfernt. Es erfolgt ein neuer Anstrich mit Fassadenfarbe, dieser ist je nach Standort des Hauses ungefähr alle zehn Jahre notwendig.

Feine Haarrisse sind unbedenklich, größere Risse müssen abgedichtet werden. Ausbesserungen erfolgen mit Reparaturmörtel. Bei kleineren Schäden genügt eine punktuelle Ausbesserung, indem der lose Putz entfernt und erneuert wird. Allerdings wird die ausgebesserte Stelle sich optisch vom Rest der Fassade abheben, selbst wenn der gleiche Putz und die gleiche Farbe verwendet werden. Wird mehr als zehn Prozent der Fassade eines Bestandsgebäudes verändert oder schadhafter Putz in diesem Umfang entfernt, dann muss die Fassade gedämmt werden.

Wartung und Pflege 
einer Putzfassade

Wie das Dach sollte auch die Fassadenfläche in regelmäßigen Abständen kontrolliert und gewartet werden. Insbesondere sollten dabei die Anschlüsse von Fenstern und Türen sowie Fassadendurchdringungen auf Dichtheit und Unversehrtheit überprüft werden.

Zudem ist auf Verunreinigungen, Veralgung, Vermoosung sowie auf Risse und mechanische Beschädigungen zu achten. Genaues Augenmerk gilt dabei auch den Anschlüssen in erdberührenden Bereichen sowie dem Sockelbereich ganz allgemein.

Gegen Verschmutzung hilft eine Reinigung, danach können eine Putzausbesserung und gegebenenfalls eine Ausbesserung des Anstrichs erforderlich sein.

Fugenausbildungen mit dauerelastischen Materialien sind Wartungsfugen. Diese sind in regelmäßigen Abständen zu erneuern oder feuchtigkeitsabweisend zu verschließen.

Schäden und Instandsetzung einer Holzfassade

  • Das Kernholz von Lärche, Eiche und Douglasie gilt als haltbar, weil äußerst resistent gegen Witterung und Schädlinge.
  • Tanne, Kiefer und Fichte hingegen benötigen eine Imprägnierung, eine Thermobehandlung oder einen Schutzanstrich, der von Zeit zu Zeit wiederholt werden muss.

Naturbelassene Holzfassaden vergrauen mit der Zeit. Das ist ein natürlicher Prozess, der meistens nicht einheitlich abläuft und dadurch optisch stört. Abhilfe schafft eine Vorvergrauung mit Lasuren, Druckimprägnierung oder Pilzkulturen. der konstruktive Holzschutz spielt bei Holzfassaden eine entscheidende Rolle.

Bei lasierten Holzoberflächen können Trocknungsrisse auftreten. Und bei Oberflächenbeschichtungen können Schäden auftreten, die schnell behoben werden müssen, bevor Feuchtigkeit eindringt. Bei kleinen Abplatzungen entfernt man mittels Bürste oder Spachtel die losen Teile und erneuert an der betreffenden Stelle den Schutzanstrich. Vergrautes Holz kann mit geeigneten Chemikalien auch aufgehellt und entgraut werden. Bei ungenügendem Abstand zum Boden können Holzteile faulen, die einzelnen Teile müssen entfernt und durch neue ersetzt werden.

Wartung und Pflege 
einer Holzfassade 

Eine regelmäßige Inspektion der Holzfassade auf Dellen, Risse, Harzaustritte und andere Beschädigungen ist unerlässlich. Bei Oberflächenbehandlungen mit einer transparenten Farbigkeit fallen trotz des aufgebrachten Holzschutzes alle drei bis fünf Jahre Unterhaltsarbeiten an. Bei einem deckenden Farbanstrich des Holzes, wird ein Neuanstrich zumindest alle fünf bis neun Jahre fällig. Ohne solche Maßnahmen kann das Holz Schaden nehmen. Vor dem Neuanstrich muss die alte Farbe beigeschliffen werden.

Schäden und Instandsetzung einer Klinkerfassade

Klinker werden aus reinem Ton gebrannt, sind natürlich, hochwertig sowie wie unverwüstlich und robust gegen Wind und Wetter, aber auch Fahrräder, Mülltonnen und Spechte. Die lange Lebensdauer macht sie zu einer überaus nachhaltigen Fassadenlösung. Farben, Oberflächen und Nuancierungen schaffen einen großen Gestaltungspielraum.

Klinker sanieren

Mehr über die Klinkersanierung lesen Sie in unserem ausführlichen Beitrag. Foto: GUSSEK

Eine Verblendfassade ist nahezu wartungsfrei, wobei die Fugen schon mal ausgebessert werden müssen, das keramische Baumaterial so gut wie nie. Eine Reinigung von Algen, Moos oder Flechten kann mit sanftem Strahl eines Hochdruckreinigers, Bürste und bei Bedarf mit im Fachhandel angebotenen Reinigungsmitteln durchgeführt werden.

Salzausblühungen, die als weißer Schleier auf der Oberfläche erscheinen, lassen sich in der Regel mit einer harten Bürste, möglichst ohne Wasser, im trockenen Zustand gut zu entfernen. Niemals mit Säuren, Ölen oder starkem Wasserdruck an eine Klinkerfassade herangehen.

Hier finden Sie weitere Beiträge zum Thema Fassadensanierung:

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