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Fassade: Konstruktion, Dämmung und Kosten

Die Fassade prägt das Erscheinungsbild des Hauses. Besonders beliebt sind vorgehängte Fassaden mit Verkleidung aus Holz sowie Putzfassaden. Doch auch innere Werte, wie die Dämmung, sind wichtig.

Welche Fassaden-Arten gibt es?

Es gibt zahlreiche Fassadenarten. Die beliebtesten Arten der Fassadengestaltung für Einfamilienhäuser sind:

  • Putzfassaden
  • vorgehängte hinterlüftete Fassaden mit einer Verkleidung aus Holz, Schiefer, Metall (z.B. Aluminium, Zink), Kunststoff oder Tonziegeln
  • Klinkerfassaden bzw. Ziegelfassaden
  • Pfosten-Riegel-Fassaden
  • Sichtmauerwerk
  • Fassadenbegrünung

Wie wird eine Fassade gedämmt?

Heutzutage kommt nahezu immer ein Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) als Fassadendämmung zum Einsatz. Putz wird direkt auf das WDVS aufgebracht. Bei vorgehängten hinterlüfteten Fassaden liegt das WDVS hinter der Unterkonstruktion. Auch bei Klinkerfassaden und Sichtmauerwerk versteckt sich die Dämmung hinter der Fassade. 

Was kostet eine Fassade?

Die Kosten für eine Fassade variieren je nach Material, Aufwand und Deckungsart stark. Mit 30 bis 170 Euro pro Quadratmeter Materialkosten ohne WDVS müssen Sie rechnen:

  • Putzfassade: ca. 113 – 160 € / m2 inkl. WDVS, Material und Arbeitszeit (Quelle: Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz)
  • Holzfassade: ca. 40 € – 90 € / m reine Materialkosten je nach Holzart, exkl. WDVS, Arbeistzeit, Gerüst, etc.
  • Schieferfassade: ca. 55 € – 180 € / m2 reine Materialkosten je nach Deckung, exkl. WDVS, Arbeistzeit, Gerüst, etc. (Quelle: Rathscheck Schiefer)
  • Klinkerfassade mit Riemchen: ca. 30 € – 85 € / mreine Materialkosten, exkl. WDVS, Arbeistzeit, Gerüst, etc. (Quelle: eigene Recherche in Shops)
  • Sichtmauerwerk: ca. 35 – 75 € / m2 reine Materialkosten, exkl. WDVS, Arbeistzeit, Gerüst, etc. (Quelle: eigene Recherche in Shops)
  • Kunststofffassade: ca. 25 – 75 € / mreine Materialkosten, exkl. WDVS, Arbeistzeit, Gerüst, etc. (Quelle: eigene Recherche in Shops)

Welches Holz ist das beste für die Fassadengestaltung?

Für eine Holzfassade eignen sich die exotischen Nadelhölzer Zeder und Rotzeder sowie die heimischen Nadelhölzer Tanne, Lärche, Fichte, Douglasie und Kiefer. Bei den Laubhölzern ist die in Europa heimische Eiche als Fassadenholz geeignet. Tanne, Kiefer und Fichte eignen sich am besten mit einem Schutzanstrich. Alle anderen Hölzer können auch naturbelassen werden. 

Eine Fassade kann man nicht so schnell wechseln wie sein Hemd. Deshalb sollte man eine Gestaltung wählen, die auch in vielen Jahren noch gefällt. Eine, die zum Wetter, zum Haus und zu einem selber passt.

Die Möglichkeiten der Gestaltung sind groß: Klassisch mit Klinker, modern und ökologisch mit Holz, Aluminium- oder Glaselementen – es gibt eine große Vielfalt. 

Konstruktion: Vorhangfassade, WDVS oder Verblendmauer

Eine moderne Fassade kann sehr unterschiedlich aufgebaut werden. Je nach Konstruktion ist auch die Funktion unterschiedlich:

  1. Die tragende Außenwand dient als Fassade und wird lediglich verputzt. Es gibt keine zusätzliche Wärmedämmung.
     
  2. Auf das tragende Mauerwerk wird ein Wärmedämm-Verbundsystem angebracht. Dieses wird anschließend verputzt und dient als äußerlich sichtbare Fassade. 
     
  3. Vor die tragende Wand wird eine Vorhangfassade auf einer Unterkonstruktion montiert. Die Vorhangfassade trägt keine Last.
     
  4. Eine vorgehängte hinterlüftete Fassade ist genauso aufgebaut wie eine Vorhangfassade, mit dem Unterschied, dass zwischen der tragenden Wand und der sichtbaren Verkleidung Luft zirkulieren kann. In diesem Zwischenraum befindet sich dann auch die Wärmedämmung, die so vor der Witterung geschützt wird. 
     
  5. Vor der tragenden Wand wird eine nicht-tragende Wand als Sichtmauerwerk errichtet. Dieses Sichtmauerwerk dient als Fassade. Die Wärmedämmung liegt zwischen den Mauern.

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Vorhangfassade

Eine Vorhangfassade wird nicht direkt auf das Mauerwerk aufgebracht, sondern auf eine Unterkonstruktion aus Holz oder Metall montiert. Sie kann mit oder ohne Hinterlüftung ausgeführt werden. Die Hinterlüftung sorgt jedoch für den Schutz der Dämmschicht.

Durch die Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten der infrage kommenden Verkleidungsmaterialien werden diese Konstruktionen beim Einfamilienhausbau immer beliebter.

Eine Vorhangfassade besteht aus mehreren Schichten:

  1. An der tragenden Wand werden in regelmäßigen Abständen horizontale Kanthölzer befestigt.
  2. Dazwischen wird die Wärmedämmung eingebracht, die je nach Wärmedämmwert der Wand vier bis zwölf Zentimeter beträgt.
  3. Auf die horizontalen Hölzer wird eine vertikale Konterlattung genagelt, an der man die Verkleidung "anhängt".

Die Luftschicht zwischen den senkrechten Latten dient als Verdunstungsraum für eventuell anfallende Feuchtigkeit. Damit die Entlüftung funktioniert, bleibt die Fassade am oberen sowie unteren Rand offen. Ein Lochgitter verhindert, dass Insekten in den Luftraum eindringen.

Neben Holz stehen diverse andere Verkleidungsmaterialien zur Verfügung:

  • Schiefer
  • keramische Platten
  • Stapelsteine aus Beton
  • Kunststoff-Elemente
  • Faserzementplatten
  • Metallelemente

Faserzementplatten beispielsweise eignen sich gut für die Verkleidung von Fassaden, da sie robust und witterungsbeständig sind. Die Platten besitzen in der Regel eine Wasser abweisende, farbige Oberflächenbeschichtung, die industriell aufgebracht wird und keiner Nachbehandlung mehr bedarf.

Eine ganz besondere Optik bietet die Verkleidung mit Metall wie Aluminium oder Zink. Doch aufgepasst: Bei Metallfassaden ist die Hinterlüftung unabdingbar, da das Material völlig dampfdicht ist und die Gefahr der Tauwasseransammlung innerhalb der Fassade besteht, was der Dämmung schaden kann.

Fassadendämmung

Die Wärmedämmung ist besonders für Neubauten wichtig, da sie die gesetzlichen Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erfüllen müssen. Dieses schreibt vor, dass die Außenwand einen U-Wert(Wärmedurchgangskoeffizient) von maximal 0,24 W/(m²K) nicht überschreiten darf.

Dies gilt für Neubauten, nach einem Immobilienkauf (Umsetzungsfrist von 2 Jahren) und bei der Instandsetzung von mehr als 10 Prozent der Fläche. Ausnahmen gibt es bei denkmalgeschützten Gebäuden und bei Ein- und Zweifamilienhäusern, die bereits vor 2002 selbst bewohnt wurden.

Doch die Wärmedämmung kann sich insbesondere aufgrund der staatlichen Förderung lohnen. Im Neubau gilt die Förderung Klimafreundlicher Neubau KFN, bei der Sanierung die Förderung Sanierung von der KfW. 

Eine Fassadendämmung kann auf unterschiedliche Art und Weise umgesetzt werden:

  • Die Außenwand kann aus speziellen Baustoffen mit sehr guten Dämmwerten, beispielsweise Porenbetonsteine oder Lockziegel mit Füllung aus Dämmmaterial, errichtet werden. 
  • Ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS), z.B. aus EPS, Holzfaser oder Polyurethan wird an der Außenwand mit Dübeln und/oder Klebstoff befestigt. Dies ist die gängigste Methode der Fassadendämmung. Ein WDVS kann mit Putz oder Verblendsteinen aus Keramik oder Naturstein gestaltet werden.
  • Bei Vorhangfassaden wird die Wärmedämmung zwischen tragender Wand und Unterkonstruktion angebracht. 
  • Eine Innendämmung wird fast ausschließlich bei denkmalgeschützten Gebäuden verwendet. Sie ist von außen nicht sichtbar, verringert aber die Wohnfläche.
  • Bei Gebäuden mit Sichtmauerwerk wird der Hohlraum zwischen der tragenden Wand und der Fassade mit Einblas- oder Schüttdämmung gefüllt. 

Das Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) ist die am häufigsten verwendete Fassadendämmung im Einfamilienhaus. In Altbauten wird gerne das alte WDVS aufgedoppelt, um bessere Dämmwerte zu erreichen. In beiden Fällen werden direkt auf das Mauerwerk mehrere Zentimeter dicke Dämmplatten, meist aus Hartschaum, Mineralfasern oder Holzfasern, aufgeklebt und gegebenenfalls zusätzlich verdübelt.

Darauf kommt ein Armierungsgewebe als Putzträger, das zudem die Dehnungsspannungen der Dämmplatten ausgleicht. Den Abschluss der Fassade bilden wahlweise eine Putzschicht oder sogenannte Flachverblender, die wie eine Klinkerfassade aussehen.

Je nachdem, für welche Dämmung sich Bauherren entscheiden, kann dies Auswirkungen auf die Farbwahl der Fassade haben. Hartschaum-Dämmungen dürfen keinen zu hohen Temperaturen ausgesetzt werden. Polystyrol zum Beispiel bekommen Temperaturen von 70 bis 80 Grad auf Dauer nicht gut.

Weil dunkle Oberflächen sich in der Sonne erhitzen, waren dunkle Farben und Putze daher lange tabu. Möchte man trotzdem einen Anthrazitton, so kann man mit einer speziellen Farbe streichen, die einen Teil des Lichts im Infrarotbereich reflektiert.

Putzfassade

Verputzte Fassaden sind vergleichsweise günstig, sowohl bezüglich der Anschaffungskosten als auch was den Pflegeaufwand anbelangt. Insgesamt kann man mit rund 113 bis 165 €/ m2 Putzfassade (inkl. Material, Dämmung und Arbeitskosten) rechnen.

Putz ist deshalb das am häufigsten verwendete Fassadenmaterial. Mit glatter oder strukturierter Oberfläche, weiß oder farbig – fast jeder Gestaltungswunsch ist erfüllbar. 

Putzfassaden sind sehr robust und langlebig. Es ist keine Seltenheit, dass sie 20 bis 30 Jahre halten. Danach ist meist ein neuer Anstrich nötig. 

Mineralischer Fassadenputz ist weniger anfällig für den Befall durch Algen oder Schimmel, während Kunstharzputz eine gute Elastizität aufweist, was Rissen an der Fassade vorbeugt.

Die Schlussbeschichtung von Wärmedämm-Verbundsystemen lassen sich ideal mit Putz umsetzen. Zudem gibt es auch speziellen Wärmedämmputz, der die Fassadendämmung zusätzlich verbessert.

Sichtmauerwerk und Klinker

Klinkerfassaden werden meist als Sichtmauerwerk realisiert. Doch auch andere Verblendsteine, z.B. Ziegel, Kalksandstein, Betonstein oder Naturstein eignen sich als Sichtmauerwerk. Das Normalformat für Verblendsteine ist 24 cm lang, 11,5 cm breit und 7,1 cm hoch, woraus sich eine Wandstärke von 11,5 Zentimetern für die Sichtmauer ergibt.

Das Sichtmauerwerk, auch Verblendmauerwerk genannt, steht also als separates Element mit Abstand als außen sichtbare Fassade vor der tragenden Wand und ist mit dieser über Stahlanker verbunden, die für die Standfestigkeit verantwortlich sind. Im Hohlraum zwischen den beiden Mauern befindet sich die Fassadendämmung und falls nötig eine Luftschicht zur Hinterlüftung.

Im Gegensatz zu den leichten Vorhangfassaden muss die massive Vormauerung auf ein Fundament gegründet werden. Die Herstellung einer solchen zweischaligen Außenwand als Fassade ist zwar aufwändig, dafür ist die Konstruktion schier unverwüstlich und beinahe wartungsfrei. Lediglich die Fugen müssen gelegentlich mal ausgebessert werden. Fassaden aus Sichtmauerwerk halten oft 100 Jahre und mehr.

Die Optik von Sichtmauerwerk lässt sich auch ohne Vormauer umsetzen. Dann wird ein WDVS mit sogenannten Flachverblendern oder Riemchen verkleidet. Diese Steine sind nur 0,5 bis 2,5 Zentimeter dick und werden – ähnlich wie Wandfliesen im Innenbereich – auf das WDVS geklebt. Verblendsteine und Riemchen für die Fassade sind heutzutage in vielen Farben, Oberflächen und Nuancierungen erhältlich.

Sichtmauerwerk und Klinkerfassaden lassen sich einfach mit einer Bürste von Algen, Moos oder Flechten befreien. Bei Bedarf können Reinigungsmittel für die Fassade aus dem Fachhandel genutzt werden.

Salzausblühungen, die als weißer Schleier auf der Oberfläche erscheinen, lassen sich in der Regel mit einer harten Bürste, möglichst ohne Wasser, im trockenen Zustand gut zu entfernen. Sie sollten niemals mit Säuren, Ölen oder starkem Wasserdruck an eine Klinkerfassade herangehen.

Holzfassade

Jedes Haus kann heutzutage eine Holzfassade erhalten. Meist wird diese als vorgehängte, hinterlüftete Fassade umgesetzt. Holzfassaden sind sehr robust und halten mindestens 30 Jahre, vorwiegend deutlich länger. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen drei Montagearten: 

Stülpschalung

Bei der waagerechten Stülpschalung überlappt das obere Brett das jeweils darunterliegende. So kann kein Wasser zwischen die Bretter laufen, sondern es fließt nach unten ab.

Nut-und-Feder-Montage

Im Gegensatz dazu werden die Holzbretter bei der Nut-und-Feder-Montage vertikal an der Fassade montiert. Dank Nut und Feder lassen Sie sich ineinanderstecken. Die vertikale Montage ist ideal, um Wasser nach unten abzuleiten.

Bodendeckelschalung

Auch die Bodendeckelschalung ist eine Variante, bei der die Bretter vertikal an der Fassade montiert werden. Eine erste Schicht Bretter bilden nebeneinander liegend den Boden. In einer zweiten Lage werden dann die "Deckelbretter" jeweils überlappend über den Spalt der Bodenbretter montiert. Achtung: die Bretter dürfen nicht miteinander verschraubt werden, sonst können sie sich nicht individuelle ausdehnen und zusammenziehen.

Einige Holzarten eignen sich ideal für die Fassade, da sie haltbar und resistent gegen Witterung und Schädlinge sind, z.B.:

  • Lärche
  • Zeder
  • Eiche und
  • Douglasie

Andere Hölzer, wie z.B.

  • Tanne
  • Kiefer
  • Fichte

benötigen eine Imprägnierung, eine Thermobehandlung oder einen Schutzanstrich, der von Zeit zu Zeit wiederholt werden muss, um an der Fassade zum Einsatz zu kommen.

Je nach Holzart können die Kosten für eine Holzfassade sehr unterschiedlich ausfallen – von 40 bis über 100 Euro / m2 ist alles möglich.

Entscheidet man sich für ein gestrichenes oder vorbehandeltes Holz, muss dieser Schutzanstrich in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Naturbelassenen Holzfassaden hingegen vergrauen mit der Zeit, beschädigte Stellen müssen mit der Zeit ausgetauscht werden.

Fassaden aus Holz mit Schutzanstrich müssen alle fünf bis neun Jahre neu gestrichen werden. Bei naturbelassenem Holz entfällt diese Arbeit. 

Damit die Fassade aus Holz lange hält, ist der konstruktive Holzschutz besonders wichtig. Das Haus sollte also so konstruiert werden, dass die Fassade der Witterung möglichst wenig ausgesetzt ist, Regenwasser ablaufen und sich nirgends Nässe ansammeln kann.

Maßnahmen wie Hinterlüftung der Außenverkleidung, Tropfnasen an den Fensterbänken oder weite Dachüberstände zum Schutz der Fassade vor Schlagregen gehören dazu.

Wichtig ist auch ein ausreichender Abstand der Holzverkleidung zum Boden, damit Spritzwasser der Fassade nichts anhaben kann. So kann auf einen chemischen Holzschutz verzichtet werden.

Schieferfassade

Schiefer ist gleichermaßen für die Fassade wie für das Dach geeignet. Das Gestein überzeugt durch seine einzigartig dunkle Optik sowie Robustheit und Langlebigkeit. 

Schieferfassaden werden als vorgehängte Fassaden realisiert und die Steine auf einer Unterkonstruktion montiert. Dabei ist der bündige und optisch dezente Einbau von Photovoltaikmodulen zur Stromerzeugung möglich. 

Metallfassade

Metallfassaden, z.B. aus Aluminium oder Titanzink, lassen sich als vorgehängte hinterlüftete Fassaden konstruieren. Die Metallplatten werden auf einer Unterkonstruktion aus Metall oder Holz angebracht. Da Metall nicht diffusionsoffen ist, ist die Hinterlüftung besonders wichtig. 

Metallfassaden sind langlebig, robust und unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen und Sturm – sie werden sogar im hochalpinen Bereich eingesetzt.

Eine weitere Stärke liegt in der ungewöhnlichen Gestaltungsvielfalt. Metall ist leicht formbar, sodass ungewöhnliche Architekturelemente wie Rundungen möglich werden. Auch Strukturierungen des Metalls sind umsetzbar. Extrem robuste Pulverbeschichtungen und Lackierungen sorgen dafür, dass Metallfassaden in jedem Farbton möglich sind. Fassaden aus recyceltem Metall sind außerdem umweltfreundlich.

Sowohl Aluminium, als auch Stahlblech und Titanzink lassen sich in verschiedenen Formaten verarbeiten. Neben Schindeln und Rauten kommen auch Paneele oder Falzmaterialien an der Fassade zum Einsatz.

Hergestellt werden Metallfassaden von Spenglern, die auch für Metallarbeiten an Dächern verantwortlich sind. Ein großes Einfamilienhaus mit Fassade und Dach aus Metall ist circa zwei Monate Arbeit.

Kunststofffassade

Auch Kunststoffe eignen sich als Material zur Fassadenverkleidung. Sie sind dabei pflegeleicht, wartungsfrei und langlebig. Meist kommen Kunststoffpaneele in Holzoptik zum Einsatz. Bauherren schätzen die authentische Optik. Dabei müssen die Paneele – im Gegensatz zu denen aus Holz – nicht regelmäßig gepflegt werden.

Fassadenbegrünung

Grüne Fassaden und Dächer können eine Lösung für bessere Luft in Städten bieten. Doch während man berankte Fassaden an Altbauten kennt, sind Pflanzen an Neubauten doch eher eine Seltenheit. Viele glauben, dass die Pflanzen der Fassade schaden würden.

In Wahrheit schützen sie die Fassade jedoch vor Witterungseinflüssen und sorgen für ein besseres Raumklima im Hausinneren. Wählt man für die Fassadenbegrünung bestimmte Pflanzenarten, die im Winter ihr Laub abwerfen, hat man sogar eine Fassadengestaltung, die sich der Jahreszeit anpasst – also im Sommer Schatten spendet und im Winter viel Sonnenlicht hineinlässt.

Tipp: Förderung für Begrünung

Da die Begrünung und die Entsiegelung von Flächen rund ums Haus – z.B. die Fassade, das Müllhäuschen oder Garagendächer – dem Klima gut tun, Wasser aufnehmen und die Wohnqualität verbessern, fördern einige Kommunen solche Maßnahmen. Zudem können Sie je nach regionaler Regelung von geringeren Abwassergebühren profitieren, wenn Sie größere Bereiche, z.B. die Fassade begrünen

Vergleich: Vor- und Nachteile und Kosten

FassadensystemVorhangfassade?Kosten  VorteileNachteileFür Dach und Fassade geeignet?
PutzfassadeNeinca. 113 € – 135 €/m2 inkl. WDVS und Arbeitszeit (Quelle: Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz) 
  • günstiger Preis
  • Vielzahl an Farbtönen, Strukturen, Körnungen
 
 
  • alle 10-20 Jahre neuer Anstrich nötig
  • regelmäßige Untersuchung auf Schäden
 
Nein
SichtmauerwerkNein

35 € bis 75 €/m2 Verblendsteine, ohne WDVS, Gerüst und Arbeitszeit (Quelle: eigene Recherche in Shops)

 
  • robust
  • witterungsbeständig
  • wartungsfrei
 
 
  • begrenzte Farbvielfalt
 
Nein
HolzfassadeJa40€- 90 €/m2 je nach Holzart ohne WDVS 
  • natürliches Material
  • je nach Sorte robust gegen Witterung und Schädlinge
  • kein chemischer Holzschutz nötig wenn konstruktiv geschützt
 
 
  • benötigt Pflege
  • je nach Sorte Thermobehandlung oder Schutzanstrich nötig
 
Nein
SchieferfassadeJa55 € – 180 €/m2 je nach Deckung ohne WDVS, Arbeitszeit und Gerüst (reine Materialkosten) (Quelle: Rathscheck Schiefer) 
  • robust
  • wetterfest
  • langlebig
  • natürliches Material
  • wartungsfrei
  • Integration von PV-Anlage möglich
 
 
  • begrenzte Farbvielfalt
 
Ja
KlinkerfassadeJa30 € – 85 €/m2 Klinkerriemchen ohne WDVS, Mörtel, Gerüst und Arbeitszeit (reine Materialkosten) (Quelle: eigene Recherche in Shops) 
  • langlebig
  • robust
  • wetterfest
  • wertbeständig
  • wartungsfrei
 
 
  • begrenzte Farbvielfalt
 

Nein

MetallfassadeJaje nach Metall und Arbeitsaufwand sehr unterschiedlich 
  • langlebig
  • robust
  • wetterfest
  • nachhaltig, besonders wenn aus Recyclingmaterial hergestellt, recycelbar
  • leicht formbar (bspw. für Rundungen geeignet)
  • kaum Pflege nötig
  • verschiedene Oberflächenbehandlungen und Farben erhältlich
 
 
  • begrenzte Farbvielfalt
 
Ja
KunststofffassadeJaca. 25 € - 45 €/m2 Kunstsoffpaneele, ohne WDVS, Gerüst, Arbeitskosten, etc. (reine Materialkosten) (Quelle: eigene Recherche in Shops) 
  • authentische Optik
  • pflegeleicht
  • recycelbar
  • Farbe lässt sich auf Kunststofffenster abstimmen
 
 
  • kein natürliches Material
 
Nein
FassadenbegrünungNicht zutreffendJe nach Pflanzenart, Ranksystem und Beet unterschiedlich 
  • wirkt als natürliche Klimaanlage
  • sehr umweltfreundlich
  • schützt Haushülle vor Witterungseinflüssen
 
 
  • benötigt immer anderes Fassadensystem darunter
 
Dachbegrünung möglich

 

Fassadensanierung: Schäden und Instandhaltung

Mögliche Schäden an der Hausfassade, deren Sanierung, aber auch die regelmäßige Wartung hängen nicht nur vom eingesetzten Material und der Konstruktion ab, sondern auch von der Architektur und Lage des Hauses.

Steht das Haus im Schatten großer Bäume, stellt sich die Frage, wie stark die Fassade Regen, Sonne oder Hagel ausgesetzt ist. Erhält die Fassade durch einen großen Dachüberstand konstruktiven Schutz?

Typische Schäden an der Fassade sind:

  • Abnutzung und Verwitterung
  • abgeplatzter Putz
  • Risse im Sichtmauerwerk
  • Risse im Putz
  • Morsche Holzlatten
  • Algen- und Pilzbefall

Je nach Schadensbild muss die Sanierung der Fassade unterschiedlich aussehen. 

Achtung: Wenn mehr als 10 Prozent der Fassade saniert werden, schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, dass die Fassadendämmung auf den aktuellen Stand gebracht werden muss. 

Tipp: Alles zur Fassadensanierung

Die Fassadensanierung ist ein umfangreiches Thema. Deshalb haben wir alle wichtigen Informationen dazu in einem Beitrag zur Fassadensanierung zusammengefasst.

Verschmutzung und Algen an der Fassade werden mittels weichem Wasserstrahl, Bürste und entsprechendem Reinigungsmittel entfernt. Anschließend muss die Fassade neu gestrichen werden.

Feine Haarrisse sind unbedenklich, größere Risse müssen abgedichtet werden. Ausbesserungen erfolgen mit Reparaturmörtel. Bei kleineren Schäden genügt eine punktuelle Ausbesserung, indem der lose Putz entfernt und erneuert wird. 

Sanierung einer Holzfassade

Typische Schäden an Holzfassaden sind

  • Trocknungsrisse in der Lasur 
  • Abplatzungen des Schutzanstrichs
  • Fäule
  • starke Vergrauung (nur ein optischer Schaden)

Schäden in Schutzanstrichen und -lasuren müssen schnell behoben werden, um zusätzliche Feuchtigkeitsschäden an der Fassade zu vermeiden. Faule Holzlatten können ausgetauscht werden und spezielle Chemikalien vergrautes Holz aufhellen. 

Sanierung von Klinkerfassaden und Sichtmauerwerk

Klinkerfassaden sind äußerst robust und Schäden treten meist erst nach Jahrzehnten auf. Typische Schäden an Klinkerfassaden und Sichtmauerwerk sind:

  • ausgewaschene und bröckelnde Fugen
  • Risse im Sichtmauerwerk oder in den Fugen
  • Moosbefall in Fugen

Größtenteils sind die Fugen und nicht das eigentliche Mauerwerk von Schäden betroffen. Schadhafte Fugen sollten schnell ausgebessert werden, um ein Eindringen von Feuchtigkeit ins Mauerwerk zu vermeiden. 

Fassade streichen

Putzfassaden müssen in regelmäßigen Abständen gestrichen werden. Wie viele Jahre eine Putzfassade ohne Anstrich durchhält, kommt auf die Witterungseinflüsse an. In einigen Fällen ist bereits nach 5 bis 10 Jahren ein neuer Anstrich nötig. Andere Fassaden halten 20 bis 30 Jahre. 

Grundsätzlich ist es möglich, die Fassade selbst zu streichen, um Geld zu sparen. Allerdings ist der Anstrich der Fassade aufwendig und erfordert auch einiges an handwerklichem Know-how. Darüber hinaus kann ein Gerüst vonnötensein, um jeden Winkel der Fassade zu erreichen.

Im Zweifel ist es deshalb besser, den Anstrich der Fassade einem Fachmann zu überlassen

Beim Streichen der Fassade sind sorgfältige Vorarbeiten unerlässlich. Pflanzen im zu streichenden Bereich sollten abgedeckt, Türen und Fenster versiegelt, Rollläden geschlossen werden. Abblätterungen müssen mit einem Spachtel oder einer Drahtbürste entfernt, Löcher mit Dichtungsmittelaufgefüllt und die gesamte Fassade mit Reinigungsmittel und Wasser abgescheuert werden. Größere Schäden sollten von einem Profi ausgebessert werden.

Ein neuer Anstrich soll die Fassade nicht nur verschönern, sondern auch witterungsbeständig machen. Daher muss die Oberfläche der Fassade mit einer speziellen Grundierung vorbehandelt werden und über Nacht trocknen. Nun kann man mit dem Streichen der Fassade beginnen. Es sind in der Regel zwei Anstriche nötig.

Fassadengestaltung: Freie Wahl bei jeder Bauweise

Traditionell wurden gemauerte Häuser mit einer Putzfassade versehen. Doch auch wenn man sich für ein Haus in Holzbauweise entscheidet, muss man deswegen nicht auf die Putzfassade verzichten. Moderne Putzträgerplatten bieten den nötigen Halt.

Die heutzutage weit verbreitete Fassadendämmung aus Hartschaum- oder Holzfaser-Platten wurde ebenfalls zuerst für gemauerte Gebäude genutzt und erst später auch auf Holzhäuser ausgeweitet. Diese kann mit Unterstützung eines Armierungsgewebes Putz tragen und wird so zum Wärmedämm-Verbundsystem ergänzt (WDVS).

Somit ist die Fassaden-Wahl durch die Bauweise kaum noch eingeschränkt. Die Beschichtung muss nur unbedingt diffusionsoffen sein, sodass eingedrungene Feuchtigkeit als Luftfeuchte entweichen kann.

Die verschiedenen Möglichkeiten der Fassadengestaltung ermöglichen auch farbige Ausführungen. Gerade in Wohnsiedlungen mit ähnlichen Haustypen lassen sich durch bunte Fassaden persönliche Akzente setzen.

Die Wahl des Farbtons sollte man je nach Umfang abstimmen: Eine einzelne auffällig gestrichene Wand in einem kräftigen Farbton an einem ansonsten weißen Haus sorgt bereits für einen individuellen Charakter und kann ein Wohngebiet mit kreativer Fantasie bereichern.

Wer das ganze Haus in Farbe präsentieren möchte, wird meist eher zu einem gedeckten oder pastelligen Ton tendieren. Leider ist vollumfängliche persönliche Kreativität bei der Fassadengestaltung nicht überall erlaubt:

  • Grenzen setzen der Farbwahl die örtlichen Bebauungspläne oder Gestaltungssatzungen, die ein einheitliches Gestaltungsbild in Deutschlands dicht besiedelten Gegenden anstreben.
  • Wer Wert auf gutes Zusammenleben legt, sollte außerdem vor der Umsetzung gewagterer Farbexperimente das Gespräch mit den Nachbarn suchen.

Vor allem bei intensiv farbig gestrichenen Putzfassaden gilt zu beachten, dass die Farbe mit der Zeit verblasst und die Fassade in regelmäßigen Abständen neu gestrichen werden muss. Unbedingt beachten sollte man auch die stilistische Harmonie von Architektur und Farbgebung. 

Fassadenplanung: Schallschutz

Viele Menschen fühlen sich heutzutage durch zunehmenden Verkehrslärm gestört. Deshalb ist es sinnvoll, auch den Schallschutz bei der Planung der neuen Fassade mitzudenken. 

Da die Wärmedämm-Schicht in den letzten Jahrzehnten bereits immer dicker wurde, ist der Schallschutz moderner Fassadensysteme in der Regel bereits gut. Der größte Schwachpunkt sind in der Regel die Fenster. Achten Sie also bei der Planung der Fassade auf eine dicke Wärmedämmung und gut schallisolierte Fenster.

Da das einigen Baufamilien noch nicht reicht, suchen Forscher heute nach neuen Ansätzen bei der Schalldämmung von Fassaden und denken dabei an den verstärkten Einsatz aktiv wirksamer Geräuschminderungsmaßnahmen. Dabei versuchen sie Schwingungen durch phasenverschobene Gegenschwingungen gleicher Frequenz zu kompensieren.

Gestaltungsideen und Inspiration

Die Fassadensysteme fürs Einfamilienhaus sind vielfältig. Wir zeigen einen kurzen Überblick gelungener Fassaden.

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Regionale Fassadengestaltung

Je nach Region ist die Fassadengestaltung unterschiedlich geprägt. Das liegt nicht nur an Tradition, sondern auch an den unterschiedlichen Witterungsbedingungen und Materialverfügbarkeiten. 

Vorgehängte hinterlüftete Fassaden sind zum Beispiel eine clevere Antwort auf nasses, windiges Klima mit häufigem Schlagregen, wie es in Norddeutschland oft zu finden ist. Auch Klinkerfassaden sind für diese Klimazonen ideal, da sie sehr robust und witterungsbeständig sind. In trockeneren Gegenden ist die klassische Putzfassade weiter verbreitet. 

Auch von Land zu Land variiert die Fassadengestaltung. Besonders bekannte Beispiele sind die roten und gelben Holzfassaden Skandinaviens sowie mediterrane Natursteinfassaden, die besonders im mediterranen Raum verbreitet sind. 

Fassade – FAQ

Die Fassade ist die äußere Hülle des Hauses. Man meint mit dem Begriff Fassade also die Außenwände. Klassischerweise ist die Fassade verputzt oder mit Materialien wie Holz, Klinker oder Metall verkleidet. Sie schützt das Haus vor langfristig vor Witterungseinflüssen und wird häufig als Visitenkarte des Hauses bezeichnet. 

Ja, Fenster sind sogenannte Fassadenelemente und damit Teil der Fassade. Sie sind unerlässliche Öffnungen in der Fassade und werden benötigt, um zu lüften und um Tageslicht ins Innere zu lassen. 

Wer besonders große Verglasungen wünscht, kann auch eine Glasfassade umsetzen.

Eine Pfosten-Riegel-Fassade besteht aus senkrecht angeordneten Pfosten und horizontal anschließenden Riegeln. Sie ermöglichen filigrane Glasfassaden, da so die Last optimal abgetragen werden kann. 

Die Pfosten und Riegel bestehen aus Stahl, Holz oder Aluminium. Neben Glaselementen können z.B. auch Bleche mithilfe von horizontalen und vertikalen Pressleisten in die Pfosten-Riegel-Fassade eingespannt werden. Die Pressleisten werden mit den Pfosten und Riegeln verschraubt und optisch ansprechend verkleidet. 

Bei der vorgehängten, hinterlüfteten Fassade handelt es sich um eine spezielle Fassadenart bei der eine Luftschicht zwischen der Dämmung und der Unterkonstruktion bestehen bleibt. Auf der Unterkonstruktion werden dann z.B. Elemente aus Holz oder Metall angebracht, die die Optik des Hauses prägen.

Der Vorteil der vorgehängten, hinterlüfteten Fassade ist die Trennung des gedämmten Gebäudes von der sogenannten Wetterhaut in Bezug auf Wärme und Feuchtigkeit. So wärmt sich das Gebäude im Sommer weniger schnell auf und die Dämmung wird im Winter vor Feuchtigkeit geschützt. 

Hier gibt's weitere Infos rund um die Fassade:

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