Skip to main content

Gesunde Luft dank Lüftungsanlagen

Fast 90 Prozent unseres Lebens verbringen wir in geschlossenen Räumen. Dementsprechend sollten wir dort, wo wir es können, für eine gute Raumlauft sorgen. Am einfachsten geht das mit Lüftungsanlagen.

Lüftung in modernen Häusern

Um Energie zu sparen, werden Häuser immer besser gedämmt und luftdichter gebaut: Die Dämmung sorgt dafür, dass kein unkontrollierter Luftaustausch über Ritzen und Fugen stattfindet. Wärmeverluste lassen sich so auf ein Minimum reduzieren. 

Neben der Wärme verbleiben jedoch auch CO2, Schadstoffe, Gerüche und Feuchtigkeit in den Innenräumen. Damit es nicht zu gesundheitlichen Beeiträchtigung oder Schimmel kommt, muss die verbrauchte Luft regelmäßig abtransportiert werden. 

Gründe für eine Lüftungsanlage

Verbrauchte Raumluft ist generell schlecht für die Bewohner: Sie reichern die Luft mit jedem Ausatmen mit CO2 an, das müde und benommen macht, Kopfschmerzen und Schwindel auslösen kann. Zudem nimmt die Luft ständig allerlei Schadstoffe auf, die – je nach Material – aus Bodenbelägen, Wandbeschichtungen, Möbeln, Textilien und Putzmitteln ausgasen können, Wohngifte wie zum Beispiel Formaldehyd. Schadstoffe, die man weder sehen noch riechen kann. Aber messen – und das selbst in sehr geringen Konzentrationen.

Richtwerte für Schadstoffe in der Raumluft

Der Ausschuss für Innenraumrichtwerte (AIR) vom Umweltbundesamt hat eine Vielzahl von einheitlichen Richtwerten veröffentlicht, unterhalb denen eine gesundheitliche Beeinträchtigung nicht zu erwarten ist. Gesetzliche Grenzwerte für private Innenräume gibt es aber nicht.

Die Mengen, um die es geht, sind winzig klein, aber trotzdem für unsere Gesundheit bedeutsam. Die Experten sprechen von Millionstel Gramm pro Kubikmeter Raumluft, abgekürzt µg/m³. Für Formaldehyd liegt der Empfehlungswert des Umweltbundesamtes bei 100 µg/m³.

Immer häufiger tauchen solche Angaben auch bei Nachweisen zur Wohngesundheit von Gebäuden auf. So lassen einige renommierte Fertighaushersteller ihre Häuser nach Fertigstellung vor Ort auf Formaldehyd analysieren.

Auch bei Baustoff- und Gebäudelabeln finden sich entsprechende Messwerte.

Mindestluftwechsel gemäß des Gebäude-Energie-Gesetzes

Für Neubauten schreibt das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) einen Mindestluftwechsel vor. Er lässt sich durch das Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 nachweisen. 

Wichtig: Die Lüftung muss dabei nutzerunabhängig funktionieren – also auch, wenn niemand zuhause ist. Das lässt sich mit einer manuellen Fensterlüftung jedoch kaum umsetzen. Um den Mindestluftwechsel zu gewährleisten, müsste in gedämmten Gebäuden mindestens alle zwei bis drei Stunden für etwa 15 Minuten stoßgelüftet werden.

Die Lösung: eine automatische Lüftungsanlage.

Raumluftmessung

Aber Messung ist nicht gleich Messung. Darauf weisen Experten von TÜV Rheinland hin. Um die Ergebnisse sinnvoll auswerten zu können, müssen die Messungen nach den entsprechenden Normen vorgenommen werden. Außerdem haben die Raumtemperatur und das Lüftungsverhalten vor und während der Messung einen großen Einfluss auf das Ergebnis.

Ist es zum Beispiel deutlich unter 20 Grad, reduzieren sich die Emissionen vieler Schadstoffe. Das Ergebnis wird entsprechend verfälscht, bei normalen Raumtemperaturen kann es dann zu Richtwertüberschreitungen kommen. Sinnvoll kann es sein, die Räume etwa 15 Minuten intensiv zu lüften, anschließend zu verschließen und nach acht Stunden eine Raumluftmessung durchzuführen.

Erst auf einer solchen Basis kann man nach den Ursachen forschen und sinnvolle Empfehlungen für eventuelle Sanierungsarbeiten aussprechen. Auch auf die Messgeräteausstattung und die Ausbildung des Dienstleisters ist zu achten. Billige Produkte geben allerhöchstens Hinweise in die ein oder andere Richtung. Das gilt auch für preiswerte Messstäbchen aus der Apotheke zum Selbermessen.

Eine gute Raumluftmessung auf VOC und Formaldehyd inklusive Messung durch einen sachkundigen Probenehmer und Auswertung in einem akkreditierten Labor mit anerkannten und gerichtsfesten Mess- und Analyseverfahren kostet in der Regel nicht unter 600 Euro. Um verlässlich saubere und gesunde Luft zum Atmen zu haben, sicherlich gut investiertes Geld.

Tipp: Richtig Lüften

Wer keine Lüftungsanlage besitzt und dennoch für gute Raumluft sorgen möchte, der sollte verstehen wie man richtig lüftet. Wir erklären in unserem Beitrag richtig Lüften, worauf es ankommt. 

Wohngesundheit: Zwei Lüftungssysteme schaffen Abhilfe

Frische Luft ist nicht nur eine Frage des Komforts und des Wohlbefindens, sondern auch eine der Wohngesundheit. Sicher, man kann sich durchs offene Fenster versorgen, mit den 20 bis 30 Kubikmetern, die jeder Mensch pro Stunde braucht.

Viele halten die Geräte immer noch für laut, für einen Stromfresser. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall: Automatisierte Lüftungsanlagen sind energieffizienter. Längst gibt es moderne energiesparende und leise Geräte, die den Ansprüchen der Hausbewohner gerecht werden.

Das Prinzip ist bei allen Systemen gleich: Ventilatoren oder Lüftungsgeräte saugen die verbrauchte Luft ab und fügen frische hinzu.

Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten:

  • Einzelraumlüftungen, auch dezentrale Lüftung genannt
  • zentrale Lüftungsanlagen

 

Moderne Systeme werden überdies mithilfe von Sensoren bedarfsgerecht gesteuert über stufenlos regelbaren Ventilatoren, allen voran der CO₂-Sensor: Der CO₂-Gehalt gibt Auskunft über die Raumluftqualität – das System misst den Feuchtegehalt der Raumluft und reagiert sofort, wenn er einen bestimmten Wert übersteigt.

Dezentrale Lüftungsanlagen: Einzelraumlüftung

Bei Einzelraumlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung (oder: dezentrale Lüftungsanlagen) handelt es sich um Einzelgeräte, die in die Außenwand eingesetzt werden. Sie sorgen dort für frische Luft, wo sie gebraucht wird – ob Badezimmer, Küche oder Wohnraum. Die Luftzirkulation muss dabei einzeln geregelt werden.

Dezentrale Lüftungsanlagen eignen sich besonders dafür, wen man sein Haus nachrüsten oder nur wenige Räume belüften möchte.

Die einfachste Form: Abluftanlagen

Sie saugen lediglich die verbrauchte Luft aus den Räumen ab. Die Frischluft strömt dann automatisch über spezielle Durchlässe in der Fassade nach. Zu- und Abluftanlagen führen den Räumen dann zusätzlich frische Luft von außen zu.

Und so funktioniert's

In die Außenwände werden Einzelgeräte eingelassen, sogenannte Pendellüfter oder Push-Pull-Lüfter. Über ein Rohr saugen sie Luft von außen an und leiten sie über einen kleinen Wärmetauscher. Die Frischluft wird mit der warmen Abluft vorgewärmt und danach in den Raum geblasen. 

Sie werden am besten paarweise betrieben: Während der eine Frischluft ins Zimmer befördert, entsorgt der andere die verbrauchte Luft (immer für etwa 70 Sekunden). Dann wechseln sie die Rollen. Innen im Gerät wird ein Wärmetauscher durch die Raumluft erwärmt und heizt nach Ablauf der 70 Sekunden seinerseits die Frischluft auf. 

Energetisch effizent: Anlage mit Wärmerückgewinnung

Hier entzieht der Wärmetauscher der Abluft die Wärmeenergie und überträgt diese anschließend auf die Frischluft. 

Und so funktioniert's:

Wie Sie Restwärme mithilfe einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sinnvoll nutzen,erfahren Sie hier.

Zentrale Lüftungsanlagen

Deutlich komplexer sind zentrale Lüftungsanlagen, die alle Räume mit frischer Luft versorgen. Die Bewohner können hier die Leistung der Anlage auf ihren individuellen Bedarf an Frischluft anpassen.

Sie bestehen aus einem zentralen Lüftungsgerät mit Ventilatoren und Filtern (für Feinstaub, Pollen und Insekten) und einem verzweigtenSystem an Zu- und Abluftkanälen, das die Luft durch das Haus führt.

 

Und so funktioniert's

  • Über Abluftventile wird verbrauchte und geruchsbelastete Luftaus den Abluftzonen (WC, Bad und Küche) abgesaugt und weiter über das Zentralgerät mit Ventilator und Plattenwärmetauscher nach draußen geleitet. Bis zu 90 Prozent der enthaltenen Wärme werden an die parallel angesaugte frische Außenluft abgegeben.
  • Über das zweite Kanalsystem und die jeweiligen Luftauslässe wird die angenehm temperierte Frischluft in Wohnzimmer, Kinderzimmer und Schlafzimmer geleitet. Von dort erreicht sie dank des Unterdrucks, den die Anlage erzeugt, von alleine die Abluftbereiche des Hauses.  

Energieverluste hält dabei ein Wärmetauscher in Grenzen: Hier werden Frischluft- und Abluftstrom aneinander vorbeigeführt, ohne dass sie sich vermischen. Trotzdem wird die Wärme der Innenraumluft bis zu 90 Prozent auf die kalte Außenluft übertragen wird. Im Sommer andererseits kann nachts die angenehm kühle Außenluft am Wärmetauscher vorbei direkt ins Haus gelangen („Sommer-Bypass“).

Es gibt auch hier zwei Arten an zentralen Lüftungsanlagen zu unterscheiden:

Simpel und verlässlich: Einfache Abluftsysteme

Sie saugen die verbrauchte Luft an und transportieren sie nach außen. Die Zuluft strömt auf natürliche Weise über Luftdurchlässe (z.B. Fensterventile) nach. Meist kommen Abluftanlagen in der Küche oder im Bad zum Einsatz, um die hohe Luftfeuchtigkeit ideal abzuführen.

Kontrollierte Be- und Entlüftung

Lüftungsanlagen mit kontrollierter Be- und Entlüftung können dagegen auch die Frischluft aktiv ansaugen. Es entsteht eine gerichtete Durchströmung von Wohn- und Schlafräumen zu den Feuchträumen. Sie ist so schwach, dass sie nicht als Zugluft wahrgenommen wird.

Zentralanlagen: Mehr Aufwand in Alt- und Neubau

Das Prinzip ist zwar einfach, die Installation jedoch sehr aufwändig. Für den Betrieb ist der Einbau von etwa 10 Zentimeter starken Lüftungsrohren in Decken und Wände notwendig. Bei Neubauten ist das noch relativ einfach umzusetzen. In den Rohbauphase werden hier die Anlagen in Vorfeld installiert, die Luftkanäle verschwinden im Estrich.

Bei Modernisierungen wird's schwierig – und dadurch teurer. In Altbauten mit extrahohen Decken besteht die Möglichkeit, die Decken um 15 Zentimeter abzuhängen. Bei Altbauten mit normaler Deckenhöhe hingegen müssten Decken und Wände aufgestemmt werden. Schon deshalb ist in solchen Häusern der Einbau von Einzellüftungsanlage eher zu empfehlen.

In kompakter Bauweise kann die Zentraleinheit jedoch auch unter eine Zwischendecke passen, ebenso wie die Kanalsysteme. Flachkanäle ermöglichen alternativ sogar die Integration in den Fußbodenaufbau. Zur Planung nutzt der Fachbetrieb eine Software, die auf Basis von Haus- bzw. Wohnungsgröße, Grundriss und individuellen Raumgrößen die erforderliche Leistung der Anlage berechnet. 

Filter für Lüftungsanlagen

Ausgestattet mit speziellen Filtersystemen halten moderne Lüftungsanlagen Pollen, Staub, Schadstoffe und Insekten von den Innenräumen fern. Davon profitieren nicht nur Allergiker. Über Aktivkohlefilter können auch schlechte Gerüche ausgesperrt werden. Oft lassen sich Filter in der Lüftungsanlage bei Bedarf nachrüsten oder aufstocken.

 

 

Tipp für Allergiker:

Wer Allergiker ist, lüftet am besten mit einer automatischen Lüftungsanlage: Mithilfe von dezentralen Lüftungsgeräten mit Filter können selbst sie zu Hause entspannt durchatmen. Hier mehr erfahren!

Gradmesser CO2-Gehalt

Moderne Lüftungsanlagen arbeiten bedarfsgeregelt, immer abhängig von der Luftqualität. Die erkennen sie vor allem anhand des CO2-Gehalts, mit Hilfe von CO2-Sensoren.

Darüber hinaus können Feuchte- und Luftschadstoff-Sensoren die Regeltechnik ergänzen. So wird überdies zu starker Luftwechsel vermieden, der gerade im Winter zu einem anderen Problem führen kann: Ein hoher Volumenstrom transportiert viel Feuchtigkeit ab, es kommt zu Lufttrockenheit. Die Atemwege trocknen aus und sind in der Folge schlechter vor Virenbefall geschützt.

Eine „schlaue“ Lüftungsanlage hält die relative Luftfeuchtigkeit dagegen bei wohngesunden 40 bis 60 Prozent.

Die ideale Luftfeuchtigkeit

Die ideale Luftfeuchtigkeit beträgt 40 bis 60 Prozent. Ist die Luftfeuchtigkeit dauerhaft zu hoch, kann sich Schimmel bilden. Gründe für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit können Baumängel oder Bauschäden (z.B. ungenügendes Austrocknen nach Baumaßnahmen, undichtes Dach, rissiges Mauerwerk) oder ganz einfach mangelhaftes Lüften sein. Denn selbst wenn keine Baumängel vorliegen, entsteht Luftfeuchtigkeit ganz einfach durch die im Raum befindlichen Personen.

Zu geringe Luftfeuchtigkeit entsteht meistens durch starkes Heizen und mangelnde Lüftung. Zwar schadet trockene Raumluft nicht der Bausubstanz, wohl aber unserer Gesundheit, denn wenn die Luftfeuchtigkeit weniger als 30 Prozent beträgt, haben Viren und Bakterien leichtes Spiel. Trockene Raumluft kann außerdem zu gereizten und trockenen Schleimhäuten führen.

Schimmel ist ein Problem, das oft unterschätzt wird. Aber Schimmel kann allergische Reaktionen hervorrufen, gedeiht in feuchtem Milieu und entsteht daher fast immer (nur) in feuchten, schlecht belüfteten Räumen. Manchmal sind auch Baufehler (z.B. Kältebrücken) oder Bauschäden (z.B. Rohrbruch) für die Bildung von Schimmel verantwortlich.

Der ungeliebte Gast: Schimmel

Er ist nicht nur optischer Makel, sondern kann auch ernsthafte Folgen für die Gesundheit haben. Hier erfahren Sie, wie man Schimmel vorbeugen kann.

Mindestanforderungen an die Lüftungsanlage

Die Lautstärke einer Lüftungsanlage darf im Wohnbereich nicht über 25 dB/A liegen, die Austrittsgeschwindigkeit an den Wurfdüsen nicht mehr als 0,1 m/s betragen.

Das Zentralgerät muss wie die Rohre und Kanäle schallentkoppelt eingebaut werden. Handelt es sich um eine Anlage mit Wärmetauscher, sollte das Verhältnis der eingesetzten zur wiedergewonnenen Energie mindestens 1:5 betragen.

Beispiel: Komfort-Lüftung Via Vento S

Das Lüftungsnetzwerk Via Vento S präsentiert sich als Komortlüftung, denn sie ist leise und leicht zu reinigen.

Bei immer dichteren Gebäudehüllen schafft das Lüftungsnetzwerk Via Vento S von Erlus ein angenehmes Raumklima, sorgt für frische Luft und hilft gleichzeitig, Energie einzusparen. Gerüche werden ebenso zuverlässig abgeführt, wie überschüssige Luftfeuchtigkeit.

Das Lüftungsnetzwerk der Komfortlüftung passt in jede 17,5 cm starke Wand. Lieferbar ist Via Vento S sowohl als geschosshohe Elemente als auch für die Montagebauweise. Und der Bauherr bleibt bei der Wahl des Lüftungsgerätes flexibel. 

Erlus bietet Via Vento S ein- oder zweizügig mit zusätzlichem Installationsschacht an. Der zweizügige Stein enthält Zu- und Abluft sowie den Installationsschacht für die Haustechnik.

Die senkrechten Schächte „Vento S“ sind aus Beton gefertigt und besitzen durch ihre Masse gute Schallschluckeigenschaften. Innen sind sie mit einer Beschichtung versehen, die eine hygienische Reinigung ermöglicht und gegen das Wachstum von Mikroorganismen ausgerüstet ist. Eine abgestimmte Auswahl an Zu- und Abluftventilen ist zudem verfügbar. Die Komfortlüftung Via Vento S unterstützt so die optimale Wärmeverteilung in alle Räume.

Via Vento S ist nicht nur mit allen handelsüblichen, zentralen Wohnraumbelüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung kombinierbar, sondern mit nahezu allen handelsüblichen Ventilen mit einem Durchmesser von 125 mm. Der Vorteil für den Heizungs-und Lüftungsbauer: Er kann sowohl das von ihm gewählte Lüftungsgerät als auch die Außen- und Fortluftführung sowie ggf. die Ventile wie gewohnt einbauen und warten.

Die Komfortlüftung Via Vento S ist sehr reinigungsfreundlich, da sowohl die Schächte, als auch die Erlus Sechsfach-Querverteiler über zentrale Reinigungsöffnungen für jeden Strang verfügen. Der Bewohner kann die Reinigungen leicht selbst durchführen, da Erlus das Reinigungsset mitliefert. Für die Reinigung sind nur das Reinigungsset und ein handelsüblicher Staubsauger erforderlich. 

Lüftungsanlage: Kosten, Planung, weitere Infos

Kosten:

  • zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung – 8.000 bis 13.000 €
  • zentrale Lüftungsanlage mit Wärmepumpe – 16.000 bis 22.000 €
  • Wartungskosten – 80 bis 100 €/Jahr

(Quelle: Schulz/Westkämper, Das neue Heizen)

Planung:

Die Gebäudehülle muss mindestens doppelt so dicht sein wie die eines konventionellen Neubaus (Nachweis über einen Blower-Door-Test); Auswahl der Anlage z. B. aus der Datenbank des Passivhaus Instituts (https://data- base.passivehouse.com); Kaminofen: raumluftunabhängiges Modell wählen (holt sich die Verbrennungsluft über ein Luft-Abgas-System von draußen); Dunstabzugshaube: Gerät mit Umluft- betrieb wählen (Abluftgeräte verursa- chen hohe Lüftungswärmeverluste)

Wartung:

Die Filter sollten alle drei bis sechs Monate gereinigt oder ausgetaucht werden. Einmal jährlich ist die Reinigung der Kondensatwanne erforderlich. Grundreinigung (Zentralgerät u. Kanäle): alle 2 Jahre durch einen Fachbetrieb.

Wohngesundheit:

2021 stellte das Umweltbundesamt klar: „Die nachhaltigste Maßnahme zur Verbesserung der Innenraumlufthygiene, deren Erfolg auch nach Beendigung der Pandemie anhält, ist der Einbau stationärer (...) raumlufttechnischer (...) Anlagen.“

Lesetipps:

Schulz, Marion, u. Hubert Westkämper, Das neue Heizen, Ökobuch Verlag, 1. Aufl. 2022, ISBN 978-3-947021-21- 5; Preis: 36,00 €
Spruth, Johannes, Ratgeber Heizung, hg. von der Verbraucherzentrale NRW, 4. Auflage erscheint vorauss. im September 2022

Info-Adressen:

FGK – Fachverband Gebäude-Klima e. V., Infoseite für private Bauherren – https://kwl-info.de 

Passivhaus Institut Darmstadt – www.passiv.de 

TZWL – Europäisches Testzentrum für Wohnungslüftungsgeräte – www.tzwl.de 

Checkliste Lüftungsanlage

Planung einer Lüftungsanlage:

  • Wird im Zuge einer Modernisierung mehr als 1/3 der Fensterfläche ausgetauscht oder mehr als 1/3 der Dachfläche abgedichtet, muss ein Lüftungskonzept gemäß DIN 1946-6 erstellt werden (legt den erforderlichen Mindestluftwechsel fest, nicht die Art und Weise, wie er gesichert wird).

  • Bei Einbau einer Lüftungsanlage muss die Luftdichtheit der Gebäudehülle gegeben sein: Nachweis über Blower-Door-Test
  • Auswahl der Anlage nach EU-Energie-
effizienzlabel: mindestens Stufe D (Stufen derz. A+ bis G), Lüftungswärmebedarf muss ungefähr halbiert werden, Auswahl z. B. aus der Datenbank des Passivhaus Instituts
  • Regelung mit 
„Feuerstättenfunktion“, wenn Kaminofen geplant (vermeidet u. a. Unterdruck, der Abgase in die Räume ziehen könnte)
  • bei Montage eines Einzelgeräts 
im Bad Schutzklasse IPX5 wählen (Schutz der Elektrik gegen Strahlwasser)
  • Keller miteinbeziehen, ebenso wie Entsorgung von Radon

Wartung einer Lüftungsanlage:

  • Filter solten alle drei bis sechs Monate gereinigt oder ausgetauscht werden
  • einmal jährlich 
Reinigung der Kondensatwanne
  • Grundreinigung (Zentralgerät und Kanäle): alle 2 Jahre durch einen Fachbetrieb

 

Planung von Lüftungsanlagen

Übliche Vorbehalte unter Bauherren beruhen auf schlechten Erfahrungen – in Hotels, in Kaufhäusern oder im Büro gemacht. Da sind die Anlagen zu laut, blasen einem trockene Luft ins Gesicht, die Kanäle sind ein Mekka für Schimmelpilze und Bakterien. Hinzu kommt ein horrender Stromverbrauch.

Längst überwundene Kinderkrankheiten, versichert die Branche, und im Einfamilienhaus mit seinen überschaubaren Dimensionen erst recht kein Thema mehr. Der Haustechniker bzw. Anlagenplaner muss bei der Planung der Lüftungsanlage allerdings Anzahl und Größe der Räume berücksichtigen sowie die Zahl der Bewohner.

Option auf Lüftungsanlage offen halten

Denjenigen Bauherren, die vor der Investition zurückschrecken, rät Prof. Dr.-Ing. Rolf-Peter Strauß von der Hochschule Bremen, die kontrollierte Lüftung wenigstens mit einzuplanen. Die Rohre an den später unzugänglichen Stellen bereits montieren zu lassen und einen Platz für das Zentralgerät freizuhalten. Lüftungstechnik steigere den Wert des Hauses, werde in Zukunft wahrscheinlich die Norm sein.

Doch warum nicht einfach ein Passivhaus bauen oder ein Gebäude eines vergleichbaren Effizienzstandards? Als Wärmelieferant käme zum Beispiel auch eine Kombination aus Lüftungsanlage und Abluft-Wärmepumpe infrage, die temperierte Frischluft und Warmwasser bereitstellt. Ganzjährig. Die Heizung im eigentlichen Sinne sind dann vor allem die Sonne und die Bewohner.

Hier finden Sie alle Beiträge zum Thema Lüftung:

Über bau-welt.de

Wer einen Hausbau plant oder einen Altbau saniert, hat in der Regel viele Fragen. bau-welt.de informiert Bauherren und Renovierer über alle wichtigen Themen und gibt hilfreiche Tipps. 

Mit unserem Haus-Konfigurator können Sie schnell und einfach nach Ihren persönlichen Suchkriterien nach neuen Häusern suchen, ob Massivhaus oder Fertighaus.

Über den CPZ-Verlag

Der City-Post Zeitschriftenverlag publiziert seit über 40 Jahren Zeitschriften für die Zielgruppe der privaten Bauherren und Modernisierer.

Zum Portfolio gehören u.a. die Zeitschriften Das Einfamilienhaus, Umbauen + Modernisieren und Unser Haus sowie zehn Sonderpublikationen. Erfahren Sie mehr über den CPZ-Verlag. Hier finden Sie unsere Mediadaten.