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Fenster – technische Daten erklärt

Fenster werden nach technischen Daten klassifiziert. Wir erklären die Werte.

Die technischen Daten eines Fensters geben Auskunft über die Eigenschaften und sind besonders wichtig, wenn es um Fördergelder und Energieeffizienz geht. Grundsätzlich gibt es folgende Werte:

  • U-Wert: Wärmedämmung (Passivhausstandard <0,95 W/(m²K))
  • g-Wert: solare Gewinne (max. 1)
  • q-Wert: Luftdichtheit (1-4)
  • R: Schallschutz (1-6)
  • Widerstandsklassen 1-4: Einbruchschutz

Wünschenswert sind U-Werte unter 0,95 W/(m²K) und g-Werte über 0,6. Bei der Luftdichtheit, der Schalldämmung und dem Einbruchschutz gilt, je höher die Klasse, desto besser. 

Fenster U-Wert: Wärmeschutz

Der U-Wert gibt an, wie gut die Wärmedämmung eines Fensters ist. Das heißt, wie viel Energie in einer Stunde durch einen Quadratmeter des Bauteils entweicht, wenn das Temperaturgefälle genau ein Grad Kelvin beträgt. Der U-Wert steht meist im Mittelpunkt, wenn ein Fenster beurteilt werden soll, da die Wärmedämmung ein zentrales Merkmal für den Erhalt staatlicher Förderungen ist.

Hier ist die Versuchung für Bauträger, Fertighaus­hersteller und Fensterhersteller groß, ein bisschen zu mogeln. So führen sie bei Fenstern zum Beispiel stolz den meist kleineren Ug-Wert auf – den der Verglasung (das g steht für das englische „glass“). Aussagekräftig ist jedoch allein der U-Wert des kompletten Fensters, Uw (w = „window“), errechnet aus dem Ug- und dem Uf-Wert des Rahmens (f = „frame“).

Die seit Anfang 2021 geltende Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) schreibt vor, dass neue Fenster einen U-Wert von < 0,95 W/(m²K) erreichen müssen, um Fördergelder von KFW oder BAFA zu erhalten. Das ist in der Regel nur mit einer Dreifachverglasung mit Edelgasfüllung möglich. Alle weiteren Vorschriften rund um den Wärmeschutz am Haus sind im Gebäudeenergiegesetz (GEG) geregelt.

Fenster g-Wert: Solare Gewinne

Der g-Wert steht für die energetischen Einnahmen bzw. die solaren Gewinne. Er verrät, wie viel der auf die Fenster auftreffenden Sonnenenergie tatsächlich bis ins Hausinnere durchkommt. Daher kann er nie größer als 1 sein.  Leider sinkt er mit zunehmender Wärmedämmung (abnehmender U-Wert).

So lassen moderne Passivhaus-Fenster mit Dreifachverglasungen und U-Werten unter 1,0 nur noch etwa zwei Drittel der Gratisenergie ins Haus: ihr g-Wert beträgt meist rund 0,6 (oder 60 Prozent). Technisch gesehen muss also ein ausgewogenes Verhältnis zwischen U-Wert und g-Wert herrschen, wünschenswert ist ein niedriger U-Wert und ein hoher g-Wert zugleich.

Fenster Q-Wert: Luftdichtheit

Über die zu erwartenden Lüftungsverluste eines Fensters gibt der Fugendurchlasskoeffizient oder Q-Wert Aufschluss (früher: a-Wert), in der Einheit m3/hm. Er verrät, wie viel Kubikmeter Luft pro Meter Fugenlänge bei einem definierten Druckgefälle ein Fenster in einer Stunde zwischen Flügel und Blendrahmen entweichen lässt.

Je kleiner der Q-Wert ist, desto dichter ist das Fenster, auch schalldichter. Entsprechend wird in Klassen von 0 bis 4 eingeteilt. In Gebäuden mit bis zu zwei Vollgeschossen reicht Klasse 2 (Q-Wert nicht über 6,75 m3/hm), darüber wird mindestens Klasse 3 verlangt.

Fenster: Schallschutz R

Das Schalldämm-Maß „R“ wird in Dezibel angegeben, es steht für die Minderung der Lautstärke. Wird im Labor gemessen, kann man ein bestimmtes Bauteil und nur dieses nach seiner Dämmqualität beurteilen. Dann heißt es „Rw“.

Im wirklichen Leben, d.h. im Gebäude selber nach Abschluss der Arbeiten, wird „R´w“ ermittelt, der Dämmwert unter Einbeziehung aller Übertragungswege. Fenster werden der Einfachheit halber in sechs Schallschutzklassen unterteilt. Die unteren betreffen fast nur Altbauten: So gehören etwa die im Neubau nicht mehr zulässigen Einscheiben-Fenster in die Klasse 1. Moderne Fenster erreichen meist Klasse 4-5.

 Schalldämm-Maß des Fensters
Schallschutzklasse 125 - 29 dB
Schallschutzklasse 230 - 34 dB
Schallschutzklasse 335 - 39 dB
Schallschutzklasse 440 - 44 dB
Schallschutzklasse 545 - 49 dB
Schallschutzklasse 6> 50 dB

 

Fenster Widerstandsklassen: Einbruchschutz

Zahlreiche Verbesserungen an Rahmen, Beschlägen und Verglasung haben Fenster sicherer und widerstandsfähiger gemacht. So dienen beispielsweise Glasschichten mit dazwischen liegender Folie und pilzförmige Zapfen, die in die Schließwinkel einrasten, dem Einbruchschutz. Besonders an Fenstern und Terrassentüren ist das wichtig, da diese Wege von Einbrechern häufiger genutzt werden als die Haustür

Angeboten werden die Sicherheitsklassen RC 1 bis 6, Klasse RC 2 oder RC 3 reicht im Normalfall aus, da Einbruchversuche nach spätestens 5 Minuten in der Regel abgebrochen werden.

SicherheitsklasseDefinition
RC 1 Neinfachstes Werkzeug, 3 Minuten Widerstand
RC 2 NGelegenheitstäter, leichtes Werkzeug, 3 Minuten Widerstand
RC 2wie RC 2, jedoch mit Sicherheitsglas, 3 Minuten Widerstand
RC 3versierte Täter, 5 Minuten Widerstand
RC 4erfahrene Täter, Säge- und Schlagwerkzeug, 10 Minuten Widerstand
RC 5wie RC 4, jedoch mit elektrischem Werkzeug, 15 Minuten Widerstand
RC 6wie RC 5, jedoch mit leistungsstarkem Werkzeug, 20 Minuten Widerstand

 

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