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Hausbau: Kosten

 

Die Realisierung des Traums vom eigenen Haus sollte im Vorfeld gut durchdacht sein. Vor allem die Finanzierung sollte besonders sorgfältig geplant werden, damit keine bösen Überraschungen lauern. 

Der Prozess des Hausbaus lässt sich in 7 Phasen unterteilen. Wir erklären Ihnen, wann Sie worauf achten müssen und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

1. Grundstück

Neben dem Kaufpreis des Grundstücks müssen Sie mit weiteren Kosten rechnen.

Bevor Sie ein Grundstück erwerben, sollten Sie ein Bodengutachten erstellen lassen, in dem die Beschaffenheit und die Eigenheiten des Bodens festgehalten sind (eventuelle Altlasten, Grundwasserverhältnisse etc.).

Um mit genauen Daten arbeiten zu können, muss das Grundstück vermessen werden. Klären Sie vorher, wer die Kosten (ca. 1500 bis 2500 Euro) trägt.

Wenn Sie das Grundstück über einen Makler kaufen, rechnen Sie mit einer Maklergebühr zwischen 3 und 6 % des Kaufpreises, zzgl. Mehrwertsteuer.

Um einen gültigen Grundstückskaufvertrag abzuschließen, muss in Deutschland ein Notar hinzugezogen werden. Dieser erhält ein Honorar von ca. 1,5% des Kaufpreises.

Das Grundstück muss außerdem ins Grundbuch eingetragen werden. Hierfür wird eine 10/10 Gebühr fällig.

Außerdem muss eine Grunderwerbssteuer gezahlt werden. Diese beläuft sich auf 3,5 - 4,5 % des Kaufpreises.

Eventuell müssen Sie für eine Freimachung des Grundstücks von eventuell vorhandenen Beschränkungen und Baulasten aufkommen. Diese können Pacht- oder Mietverträge, Wege-, Erbbau- oder Nießbrauchrechte sein.

2. Vorbereitung und Erschließung

Um das Grundstück für den Bau vorzubereiten, müssen Sie ggf. Bäume fällen oder alte Gebäude entfernen.

Bei Bäumen ab 80 cm Stammumfang, gemessen in einer Höhe von einem Meter, müssen Sie unbedingt eine Genehmigung für das Fällen einholen, da Ihnen sonst hohe Bußgelder drohen können.
Die Kosten für eine solche Genehmigung liegen zwischen 25 und 85 Euro und sind beim Umweltamt Ihrer Gemeinde zu beantragen.

Müssen Sie ein vorhandenes Gebäude abreißen, müssen Sie mit Kosten für den Abriss und die Entsorgung des entstandenen Bauschutts rechnen. Außerdem klären Sie solche Angelegenheiten unbedingt vorher mit dem Bauamt, da es sonst zu Uneinigkeiten führen kann. Die durchschnittlichen Kosten hierfür belaufen sich auf ca. 4000 - 6000 Euro. Bei Gebäuden mit Unterkellerung müssen Sie eventuell die Kosten für das Auffüllen der Grube mit einkalkulieren. Dafür zahlen Sie im Schnitt 8 000 - 12 000 Euro.

Denken Sie auch an alle für den Bau nötigen, provisorischen Maßnahmen wie die Sicherung der Baustelle etc.

Des Weiteren sind die Wasseranschlüsse für den Bau unerlässlich. Die Kosten für die Frisch- und Abwasseranschlüsse sind natürlich abhängig von der Distanz zwischen Haus und den öffentlichen Anschlüssen.

In Sanierungsgebieten müssen Sie außerdem eventuell eine Ausgleichsabgabe an die Gemeinde zahlen.

3. Hausbau: Das Bauwerk

Beim Hausbau kommen von der Bodenplatte bis zum Dachstuhl Kosten für verschiedene Bauelemente auf Sie zu. Diese kann man wie folgt zusammenfassen:

Zuerst benötigen Sie Fundament und Bodenplatte und Abdichtung gegen Grundwasser.

Anschließend der Keller: Dieser kann gemauert oder mit fertigen Elementen gebaut werden.

Nun die Außenwände, bestehend aus dem Mauerwerk mit allen Öffnungen für Türen und Fenster, Wärmedämmung und Verputzarbeiten. Zusätzlich alles, was damit verbunden ist und was Sie sich wünschen: Rollläden, Markisen, Geländer etc.

Die Innenwände, ebenfalls mit Türen und Fenstern.

Decken und Böden - Bodenbeläge (Parkett, Laminat, Fliesen, Teppich, ...), (abgehangene) Decken, Balkon, Loggia.

Das Dach, dessen Kosten sich aus dem Dachstuhl, der Dachdeckung und allen damit verbundenen Details wie Regenrinnen, Fallrohre etc. zusammensetzen.

4. Technik

In diesem Arbeitsschritt müssen Sie alle technischen Elemente berücksichtigen, die fest in Ihrem Haus eingebaut sind.

Dazu gehören zunächst alle Wasserleitungen (Frisch- und Abwasser).

Hinzu kommt die Strom- und Energieversorgung. Dabei müssen Sie sich Gedanken machen, welche Art von Energieversorgung Sie für Ihr Haus vorsehen. Gas? Solar? Eine Mischung aus mehreren Energielieferanten ist ebenfalls denkbar. Alle Leitungen diesbezüglich müssen ins Bauwerk integriert und verlegt werden.

Außerdem zu berücksichtigen ist das Informationssystem, bestehend aus Anschlüssen für Fernseher, Telefon und Internet.

 

5. Außenanlagen

In dieser Phase geht es darum, die Umgebung Ihres Hauses auf dem Grundstück zu planen. Dieser umfasst den Garten und alles, was sich in ihm befindet, sowie alle Wege auf dem Grundstück. 

Hierbei hängen die Kosten natürlich stark von Ihren persönlichen Wünschen und Vorstellungen ab. Soll ein Pool in den Garten, ist dies natürlich kostspieliger als gepflanzte Beete. 

In der Regel sollten Sie allerdings mit den folgenden Punkten rechnen:

Bodenflächen pflastern, für Einfahrt, Wege, Flächen wie z.B. die Terrasse.

Bepflanzung: Büsche, Hecken, Bäume, Blumen, Gemüsegarten etc.

Zäune, Mauern und Sichtschutz

Garagen, Gartenhäuschen und Carport

Außenbeleuchtung

Gartenmöbel - aus Holz oder lieber aus Kunststoff? Wo und wie groß soll die Sitzgruppe sein?

Zierde und Dekoration jeglicher Art: Vom Gartenteich bis zur Marmorstatur ist hier alles denkbar. Die Kosten für diese Punkte sind jedoch komplett von Ihnen selbst beeinflussbar.

6. Einrichtung

Bei der Inneneinrichtung sind die Kosten ebenfalls stark von Ihren Ansprüchen abhängig. Ob Sie sich für teure oder günstige Möbel entscheiden, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Unterschätzen Sie jedoch nicht all die notwendigen Kleinigkeiten, die plötzlich überall auftauchen bzw. fehlen können! 

Es empfiehlt sich, hier lieber großzügig zu kalkulieren und, in Anbetracht dessen, dass Sie nun ein Haus beziehen, das Sie wahrscheinlich noch lange bewohnen werden, auch bei Kleinigkeiten in Qualität zu investieren.

7. Zusätzliche Kosten

Zusätzlich zu allem Materiellen, das Sie für den Bau Ihres Hauses benötigen, müssen Sie eine Reihe von Dienstleistungen und Gebühren berücksichtigen, die ebenfalls zu zahlen sind.

Hierbei fällt vor allem das Honorar für Architekten, Statiker und Ingenieure ins Gewicht. Die Arbeit lässt sich in die folgenden Phasen aufgliedern:

Grundlagenermittlung
Hierbei werden sämtliche Eckdaten des Bauvorhabens zusammengetragen. Wie viel der Grundstücksfläche darf und soll bebaut werden (GRZ und GFZ), wo soll die genaue Position des Hauses auf dem Grundstück sein, und welche Abmessungen wird das Objekt haben.

Vorplanung
In diesem Schritt entstehen erste mögliche Skizzen, die die ungefähre Fläche des fertigen Objekts ermitteln und ein Ausblick auf die wahrscheinlich entstehenden Kosten gegeben.


Entwurfsplanung
Der endgültige, genaue Plan (umfasst sämtliche Grundrisse, Lageplan, Statik) des geplanten Baus entsteht.  In dieser Phase erfolgt auch die genaue Berechnung der Kosten für Architekt und Statiker.


Genehmigungsplanung

 Der Bauantrag wird vorbereitet. Alle nötigen Unterlagen hierfür werden vom Architekten zusammengetragen und eingereicht.


Ausführungsplanung

Die genauen Pläne für die verschiedenen Arbeitsschritte und eventuelle Detailpläne für besondere Konstruktionen und Anschlüsse entstehen.

Vorbereitung der Vergabe
Ermittlung aller Massen (Aushub, Mauerwerk etc.) und Erstellung eines Raumbuchs (Details über jeden Raum des Hauses)

Mitwirkung der Vergabe
Die unterschiedlichen Aufgaben werden, nach Vergleich des Angebots, an verschiedene Handwerker vergeben.

Objektüberwachung, Bauleitung
Umfasst Dokumentation, Qualitätskontrolle und Koordination der verschiedenen Mitwirkenden, während das Objekt gebaut wird.

Objektbetreuung
Beschreibt die Kontrolle auf Mängel sowie deren Ausbesserung nach Abschluss des Bauvorhabens.

Diese Phasen werden auf Grundlage der HOAI, der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure, vergütet.


Außerdem sollten noch die Kosten für Bauwesenversicherung und Bauherrenhaftpflicht berücksichtigt werden. 

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