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Vorbereitung des Untergrunds

Wenn der Bodenbelag erneuert wird, sollten Sie auch einen kritischen Blick auf den vorhandenen Untergrund des Fußbodens werfen.

Generell müssen Fußboden-Untergründe eben, sauber, trocken und tragfähig sein. Auch hinsichtlich des Schall- und Wärmeschutzes sollten sie dem heutigen Standard entsprechen. Im Unterboden haben Probleme wie Trittschallübertragung, Schimmel und so weiter ihren Ursprung. In solchen Fällen hilft nur ein kompletter Neuaufbau, Schicht für Schicht.

Vielleicht handelt es sich beim alten Boden um einen Belag aus Cushin-Vinyl oder um PVC-Flexplatten, asbesthaltig und nur unter Beachtung strengster Sicherheitsvorschriften durch autorisierte Betriebe zu entfernen. Auch einige alte Parkettkleber, die Benzopyren (PAK) oder polychlorierte Biphenyle (PCB) enthalten, sind mit Vorsicht zu genießen.

Wenn zu Weihnachten die Familie zusammenkommt, kann es laut werden. Im Vorteil ist, wer an einen soliden Fußbodenaufbau gedacht hat. Denn eine Trittschalldämmung mit der richtigen Trittschallunterlage schont nicht nur die eigenen Nerven, sondern auch die der Nachbarn.

Alles schwingt

Physikalisch gesehen ist Schall eine Form von Energie. Schallwellen bewegen sich wie Wasserwellen in einem Teich, in den ein Stein gefallen ist. Die Wellen bewegen sich also von der Quelle der Unruhe in alle Richtungen weg. Ein Molekül nach dem anderen wird angestoßen und in Schwingung versetzt.

Luft- und Körperschall

Handelt es sich um Luftmoleküle spricht man von Luftschall, sind es Moleküle fester Stoffe, wie Stein, Beton oder Holz, ist von Körperschall die Rede.

Trifft Luftschall auf einen festen Körper, kann er auch dessen Moleküle in Schwingung versetzen. Aus Luftschall wird Körperschall. Umgekehrt kann aus Körperschall Luftschall werden. Läuft jemand im Stockwerk über uns übers Parkett, geraten Fußbodenaufbau und Decke in Schwingung, und schlimmstenfalls können wir unten alle Bewegungen auf „Schritt und Tritt“ verfolgen. Allerdings nur, wenn die Trittschalldämmung nicht funktioniert. Das passiert leicht. Denn eine Trittschalldämmung muss immer zum Haus und dessen Fußbodenbelägen passen.

Neben Luft- und Körperschall gibt noch eine weitere wesentliche Unterscheidung im Lärmschutz:

  • störende Geräusche, die von außen kommen
  • störende Geräusche aus dem eigenen Wohnbereich

DIN 4109

Das maßgebende Regelwerk für den baulichen Schallschutz in Deutschland ist DIN 4109. Die Norm enthält Mindestanforderungen an die Luft- und Trittschalldämmung mit dem Ziel, „...Menschen in Aufenthaltsräumen vor unzumutbaren Belästigungen durch Schallübertragung zu schützen.“ Da DIN 4109 in den meisten Bundesländern bauaufsichtlich eingeführt ist, sind die Anforderungen in Deutschland rechtlich verbindlich.

Richtlinie: VDI 4100

In Ergänzung zur DIN 4109 enthält die Richtlinie VDI 4100 Vorschläge für einen erhöhten Schallschutz in Wohnräumen. Die deutsche Version dieser Richtlinie ist verbindlich. Die Richtlinie regelt den

  • Schallschutz gegenüber fremden Wohnungen sowie den
  • Schallschutz innerhalb von Wohnungen

Auf das richtige "Darunter" kommt es an!

Ganz egal welchen Fußbodenbelag, ob Vinyl, Laminat oder Parkett: Ist der Belag erst einmal verlegt, sieht man nur noch sein Dekor. Was darunter liegt, bleibt für den Betrachter unsichtbar. Und dennoch ist gerade der Aufbau unter dem Bodenbelag entscheidend.

Nur eine zum Fußbodenbelag passende und fachmännisch verlegte Trittschalldämmung mit Trittschallunterlage stellt sicher, dass man selbst und auch die Nachbarn auf Dauer die Freude am Bodenbelag nicht verliert.

Trittschallunterlagen sorgen für mehr als nur Ruhe

Bevor man sich für eine Trittschallunterlage entscheidet, sollte man sich allerdings überlegen, welche Ansprüche bestehen. Moderne Trittschallunterlagen können nämlich vielerlei.

  • Unterlagen aus Polyethylen weisen eine gute Tritt- und Gehschalldämmung auf.
  • XPS-Hartschaumunterlagen haben meist einen hohen Wärmedurchlasswiderstand und wirken daher wärmedämmend.
  • Wer jedoch eine Fußbodenheizung hat, sollte auf Polyurethan-Unterlagen mit einem niedrigen Wärmedurchlasswiderstand achten.
  • Holzfaserplatten mit etwas höherer Rohdichte sind druckfest und selbsttragend. Ihre Druckfestigkeit macht sie unempfindlich gegen geringe und mittlere Druckbelastungen. Sie eignen sich so z. B. als Unterlage und Trittschalldämmung unter Laminatböden. Dort werden sie zur Erhöhung der Elastizität mit Bindefasern kombiniert.
  • Bei Neubauten besteht oft das Problem, dass der Estrich noch nicht durchgetrocknet ist, bevor der Boden verlegt wird. Hier hilft die passende Trittschallunterlage zusammen mit einer Dampfbremse, spätere Schäden durch aufsteigende Feuchte zu vermeiden.

Auch vor Druckbeanspruchung, wie sie bei der Verlegung von Vinylböden mit Click-System oder in hochfrequentierten Räumen entsteht, kann die Trittschallunterlage Böden schützen und deren Langlebigkeit erhöhen.

Wichtig für den Trittschallschutz ist, ihn fachmännisch verlegen zu lassen:

  • Der Estrich muss "schwimmend" aufgebracht werden.
  • Er darf umlaufende Wände nicht berühren, damit keine Schallbrücken zu den umgebenden Bauteilen entstehen.

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