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Plastischer Decken- und Wandschmuck

Viele Räume lassen sich mit Stuckdekorationen stilvoll und zeitlos gestalten. Ob Gesimse, Säulen, Pilaster oder Rosetten – ob Restaurierung oder Neugestaltung, in jedem Fall gereichen sie Wänden und Decken zur Zierde.

Stuck – das ist die reine Pracht, die viele nur noch aus Baudenkmälern kennen, vom Gang durch Kirchen, Schlösser oder alte Villen. Zum Glück wird diese Tradition heute wiederbelebt und weiterentwickelt. Seine Blütezeit hatte Stuck zur Zeit des Barock und des Rokoko, zuletzt  noch einmal im Jugendstil, zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Ob früher alles besser war, wird sich nicht mehr genau klären lassen. Jedenfalls sah es in manchen Häusern einfach prächtiger aus. Wie wär's heute mit einer Pause von Klarheit und Nüchternheit und stattdessen mit vollem Schmuck fürs Interieur?

Über die letzten fünfzig Jahre waren Designer und Innenarchitekten mit Entschlacken, Reduzieren, Entkernen beschäftigt, steigerten sich regelrecht hinein. Nur noch das Allerwesentlichste durfte in die Wohnung. Da musste die Sehnsucht nach Üppigkeit – wenigstens optischer Verschwendung – nach barocker Pracht wieder wachsen: nach Stuck, Ornamenten, nach antiken Zugaben fürs Interieur.

Stuck anbringen

Technisch gesehen handelt es sich bei Stuck um plastischen Schmuck aus einer Masse aus Gips, Kalk, Leimwasser und Sand, die an Wänden und Decken angebracht wird. Im Außenbereich, an der Fassade, wird Zementbinder verwendet.

Verfahren zur Verarbeitung gibt es mehrere: mit Pressmodeln wird die noch plastische Masse an die Wand oder an die Decke gedrückt. Oder man bringt die Masse in grober Form an und zieht sie mit einer Schablone ab. Auf jeden Fall eine knifflige Aufgabe, da das Material schnell abbindet. Das Gießen fertiger Elemente, die erst nach dem Abbinden und Erhärten angesetzt werden, ist eine weitere Variante.

Nachbearbeitet wird mit Zahnspachtel, Feile, Löffeleisen und Bimsstein. Stuckateure müssen handwerkliches Geschick mit künstlerischem Urteil verbinden, gerade dann, wenn sie restaurieren, damit sich die Ergänzungen ins Gesamtwerk einfügen. Enge Absprache mit dem Denkmalschutz gehört oft dazu. Ihre Arbeit ist daher nicht ganz billig.

Stuck im eigentlichen Sinne sind nur die Elemente aus dem traditionellen Gips-Kalk-Gemisch. Man befestigt sie mit Gipskleber und je nach Gewicht mit Schrauben. Einfacher machen es einem Zierleisten, Rosetten und Gesimse aus Hartschaum beziehungsweise Blähglasgranulat. weise Blähglasgranulat.  Mit Klebern bestrichen, die der Hersteller in der Regel mit­liefert,  werden sie angesetzt und festgedrückt.

Stuckdekoration aus Fertigstuck

Im Fachhandel und übers Internet sind allerdings fertige Elemente erhältlich, die der Laie problemlos anbringen kann. Fast alle Formen werden hergestellt, die früher Kaiser, Könige, Fürsten und reiche Bürger schätzten: Gesimse, Rosetten, Konsolen, Nischen, Medaillons, Kaminumrandungen, Kartuschen, Lichtmuscheln, Sopraporten und vieles andere mehr.

Der Einsatz von Stuck ist vielseitig und übertrifft bei Weitem das traditionelle Gebiet der Gesimse und Rosetten. Ob Tele-Möbel, Regale oder Raumteiler in modernem Design, Heizkörperverkleidungen auf Maß, hinterleuchtete Bettrückenwände, Gesimse in Wellenform, die den Einbau von Spots und Lautsprechern erlauben, oder romantische Leisten und Friese – die Möglichkeiten zur dekorativen Innengestaltung sind unbegrenzt.

Echte Patina

Zwischen Dekoration und Gebrauchsgegenstand wurde früher kaum ein Unterschied gemacht. Kachelofen, Badarmatur und Türklinke dienten ebenso zur Zierde, zur Repräsentation, wie Tapete und Wandbemalung.

Für Retro-Fans bieten heutige Hersteller teils ganze Serien von beispielsweise Badfliesen oder Öfen an, die sich bestimmten Epochen widmen. Bevorzugt man aber das Original – mit echter Patina – kommt es unter anderem auf Glück und Spürnase an. Gewarnt sei hier jedoch vor dem Suchtfaktor – wer einmal anfängt auf Flohmärkten und beim Händler zu stöbern, wird nur schwer wieder aufhören können.

Bezugsquellen

Bei spezialisierten Händlern findet man all die guten Stücke, die aus historischen Häusern und Wohnungen gerettet wurden – kunstvoll verglaste Türen und marmorne Waschbecken ebenso wie gusseiserne Radiatoren oder Wandpaneele. Aber eben auch Stuck der unterschiedlichsten Stilrichtungen. Von Spezialisten aufgearbeitet wird daraus ein wertvoller Schmuck für die Räumlichkeit.

Ein Händlerverzeichnis sowie Neues und allerlei Wissenswertes zum Thema bietet die Website: www.baurat.de

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