
Kronleuchter modern und schick
Reich verzierte Stuckdecken, von denen glitzernde Kristall-Kronleuchter hängen - diese Vorstellung fasziniert viele Altbauliebhaber. Lüster gibt es entweder als restaurierte Originale, als auf alt gemachte Nachbildungen oder als auf moderne Weise interpretierte Designstücke.
Kronleuchter und seine Geschichte
Am Anfang war das offene Feuer - zum Kochen, Wärmen, aber auch zum Leuchten in der Dunkelheit. Als nächstes ersannen sich die Menschen Öllampen und Wachslichter. Bereits für das 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung haben Historiker den ersten mehrarmigen Kerzenleuchter nachgewiesen. Doch diese Luxusgüter waren noch für viele Jahrhunderte ausschließlich der oberen Bevölkerungsschicht vorbehalten.
Die ersten Kronleuchter erhellten Kirchen und Paläste mit ihrem warmen Kerzenschein, dann wurden die Kerzen langsam durch Petroleum ersetzt. Erst später, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, fing man an, die Leuchter zu elektrifizieren. Im Jahr 1878 war der Startschuss für die Einführung von künstlichem Licht per Kohlefaden und Schalter gefallen. Unter Lüster versteht man einen großen Kronleuchter mit sehr kunstvollen, geschliffenen Glasgehängen aus Bergkristall oder Kristallglas und mehreren Lichtquellen.
Diese Art entstand in Venedig, wo sie bereits im 16. Jahrhundert erwähnt wird, vor allem aber im 18. Jahrhundert beliebt und vielerorts in adeligen und vornehmen Häusern verbreitet. Der Begriff "Lüster" stammt vom französischen "lustre", was so viel wie Glanz bedeutet.
Kronleuchter-Modelle in Gold, Kristall oder Schwarz
Beim Material gibt es eine reichliche Auswahl. Bekannt sind vor allem die Objekte aus Bleikristall oder Glas mit prächtigen Gehängen, die weithin im Widerschein des Lichts schillern. Auch Metall, von Chrom über Messing bis hin zu Bronze, kam häufig zum Einsatz.
Daneben gibt es aber auch Kronleuchter aus Porzellan, Hirschgeweih oder Sperrholz. Bei den Farben dominiert aus repräsentativen Gründen Gold. Allerdings erfolgt die Vergoldung heute auf moderne Weise. Zur Zeit der historischen Originale wurden Vergoldungen als "Feuervergoldungen" auf Quecksilberbasis durchgeführt.
Aufgrund der hohen Schadstoffbelastung bei diesem Verfahren sind "Feuervergoldungen" heute aber international verboten. Die Vergoldung wird daher jetzt im galvanischen Verfahren durchgeführt.


Kronleuchter in verschiedenen Formen
Den Formen des Kornleuchters gemeinsam ist meist ein zentrales Gehänge, an dem je nach Ausführung viel-armig, mehr-stöckig und x-flammig die Halterungen für die Kerzen oder Lampen sowie die Verzierungen angebracht sind. Es gilt: je opulenter, desto besser. Denn Kronleuchter sollen Räume dominieren.
Wo bekomme ich den Kronleuchter?
Heute können Sie alte Kronleuchter entweder auf dem Trödelmarkt oder im Antiquitätengeschäft erstehen. Kristall-Lüster aus dem frühen 19. Jahrhundert sind wegen ihrer Seltenheit teuer. Doch eine wachsende Nachfrage nach diesen klassisch-eleganten Raumbeleuchtungen kurbelt die Neuherstellung an.
Viele Produzenten bieten auch Repliken an, das sind neue Leuchten, die alten Modellen originalgetreu nachgebildet wurden. Bei fast allen neuzeitlichen Reproduktionen werden jedoch die Kristalle mit modernen Verfahren hergestellt, und die Metallteile werden maschinell gefertigt. Solchen Reproduktionen fehlt daher der besondere Charme der handwerklich gearbeiteten antiken Originale.
Einige Betriebe setzen jedoch auch auf traditionelle Handwerkstechniken: Dazu wird zunächst das Glasmaterial - wie bei den antiken Originalen - mit geringem Bleigehalt hergestellt. Sodann werden die Glas-Kristalle in einem traditionellen Verfahren einzeln von Hand geschliffen. Die Besonderheit dieser handgeschliffenen Kristalle liegt darin, dass sie eine klare Oberfläche und eine sehr lebendige Lichtbrechung haben.
Mit diesen Merkmalen sind diese Kristalle kaum von den historischen Originalen unterscheidbar. Auch die Metallteile werden - wie im frühen 19. Jahrhundert - im traditionellen Wachsgussverfahren (Guss in der verlorenen Form) hergestellt und anschließend von Hand bearbeitet. Wegen der aufwändigen Herstellung des Lüsters in Handarbeit können solche Betriebe oft nur zehn Exemplare im Jahr anfertigen; damit ist zugleich auch ein hohes Maß an Exklusivität gesichert. Oder Sie entscheiden sich gleich für die ganz modernen Varianten.
Sicherheit bei Kronleuchtern
Wie bei allen elektrischen Geräten dürfen auch bei Kronleuchtern Sicherheitsstandards nicht vernachlässigt werden. Achten Sie bei den Leuchten auf das VDE-Prüfsiegel. Modelle mit Vorschaltgeräten sollten das Funkschutz- und das F-Zeichen tragen.
Bei Antiquitäten sollte auch die Elektrik generalüberholt und mit neuen, dem heutigen Standard entsprechenden Kabeln versehen worden sein. Nur dann erfolgt der Anschluss an vorhandene Leitungen problemlos. Neben der Auswahl von Design und Leuchtmitteln spielt auch die Planung der Lichtsteuerung eine große Rolle. Durch getrennt schaltbare Fassungskreise oder Dimmung lassen sich befriedigende Lichtkonzepte erzielen.
Tipps: Händler und Werkstätten
- www.ebay.de: Hier können Sie günstig neue und gebrauchte Kronleuchter ersteigern, und zwar je nach finanziellen Möglichkeiten zwischen einem und 900 Euro.
- www.luester-restauration.de: Eine antike Leuchte besitzt einen hohen Wert, deren Schönheit erhalten werden sollte. Hier gibt es eine Kristallschleiferei, um zerbrochene oder nicht mehr vorhandene Glasteile nachzuschleifen. Zerbrochene Metallteile können wieder neu galvanisiert oder gelötet werden.
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