Zimmerpflanzen für ein gesundes Raumklima
Zimmerpflanzen sind nicht nur hübsche Dekoration, sondern tragen auch zu einem wohngesunden Raumklima bei.
Wohnen mit Grün boomt
Wenn man gerade nicht in die Natur fahren kann, kann man sie doch immer noch zu sich nach Hause holen.
Zimmerpflanzen liegen im Trend, immer mehr und mehr Menschen richten sich grün ein. Denn die grünen Schönheiten sorgen für eine natürliche, wohnliche Atmosphäre zu Hause. Mit vielen, großzügig verteilten Topfpflanzen verwandeln sich die eigenen Räumlichkeiten in eine grüne Oase.
Doch Zimmerpflanzen machen nicht nur in Sachen Optik etwas her. Darüber hinaus haben sie eine enorm positive Auswirkung auf das Wohnklima in den eigenen vier Wänden.
Einrichtungsexperten betonen immer wieder, wie gut man mit den richtigen Zimmerpflanzen wie Blumen, Farnen, Palmen und Co. das Interieur abrunden und gleichzeitig seine Persönlichkeit unterstreichen kann.
- Für den Designer gibt es Pleiospilos nelii, ein lebender Granit und ein sehr genügsamen Wüstenbewohner und Steppenbewohner aus Südafrika, der an grüne Steine oder Kiesel erinnert.
- Die Zimmerazalee (Rhododendron simsii) mit ihren weißen Blüten für Romantiker, Palmen und Oleander für Repräsentasionsbewusste.
Zu diesen Zimmerpflanzen bekommt man auch in Gärtnereien ausreichend Tipps.
Grünpflanzen als natürlicher Luftfilter
Neu oder noch nicht allzu bekannt ist, dass Pflanzen Schadstoffe aus der Luft filtern, die mit Farben, Teppichen, Tapeten, Bodenbelägen oder Möbeln ins Haus kommen.
An erster Stelle steht Formaldehyd, das auch schon im Zigarettenrauch enthalten ist und im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Der Schadstoff ist beispielsweise in manchen Klebstoffen, Textilien, Haushaltsreinigern oder Lacken enthalten.
Weniger bekannt sind das Augen und Schleimhäute reizende Aceton aus Nagellack, Lösungsmitteln und Farben sowie Benzol und Toluol aus Teppichböden. Genau wie Kohlenmonoxyd und Feinstaub, die aus unsachgemäß betriebenen Kaminöfen entweichen.
Last, but not least ist da ein „Schadstoff“, den wir alle ausatmen: Kohlendioxid, kurz CO2. Gegen all diese Belastungen sind Kräuter gewachsen.
Wie Zimmerpflanzen Wohngifte aus der Luft filtern
Pflanzen sind offene Systeme, leben durch den Austausch mit der Umwelt. So still sie in der Ecke stehen, sind Zimmerpflanzen nie inaktiv, niemals faul, sorgen unmerklich für Bewegung: Sie atmen und nehmen dabei mit Luft und Wasserdampf alle enthaltenen Schadstoffe auf, die sie entweder verarbeiten oder anlagern.
Zimmerpflanzen brauchen Wasser, speichern es und geben es in Form von Wasserdampf wieder ab. Damit sorgen sie schon einmal für die richtige Luftfeuchte in ihrer unmittelbaren Umgebung.
Eine entscheidende Rolle spielen Erde oder Pflanzsubstrat: Es sind die dort immer vorhandenen Mikroorganismen, die Schadstoffe „verdauen“, für die Wurzeln aufbereiten.
Wer also meint, der Gesundheit sei ebenso gut mit ein paar Schnittblumen in der Vase gedient, der täuscht sich. Besonders fleißig sind die Gewächse in Sachen CO2-Umsatz, allerdings nur tagsüber, nachts brauchen sie wie wir alle Sauerstoff. Unterm Strich kommt trotzdem ein Plus fürs Wohnklima heraus.
Pflegeleichte Zimmerpflanzen
Damit die kleinen Klimaretter ihr Bestes geben können, muss man die richtigen Zimmerpflanzen an die richtige Stelle bringen, also dorthin, wo sie ihre Wirkung entfalten können.
Hier muss man zuerst natürlich auf den Wuchs achten: Kandidaten mit der Tendenz zur ausladenden Breite möglichst nicht auf die Fensterbank oder den Schreibtisch setzen. Geeignet sind solche mit schlankem, nicht zu hohem Wuchs.
Von großer Bedeutung ist der Bedarf an Sonnenlicht. In der Natur haben nach Millionen von Jahren etliche Arten gelernt, mit sehr spärlichem Licht auszukommen – sie verbrennen am Südfenster regelrecht, sind für ein Dasein im Halbschatten geschaffen. Da unsere Häuser im Laufe der letzten zwei Generationen immer großzügiger verglast wurden, sind generell die Bedigungen für die lichthungrigen Exemplare günstiger geworden. Zum Beispiel die aus der Familie Ficus, wie Lorbeerfeige oder Gummibaum.
Sie sind Experten für Beseitigung von Formaldehyd, Xylol und Toluol und sind zum Beispiel im Wohnzimmer gut platziert. Mit wenig Sonne kommt die Blattfahne aus (Spathiphyllum), ein Allrounder in Sachen Schadstoffbeseitigung, gut geeignet für Dielen und Flure.
Tropische Pflanzen fühlen sich im Bad wohl, der Aufrechte Schwertfarn und Ficus Alii an hellen Plätzen, der Gerandete Drachenbaum (Dracaena marginata) an weniger hellen.
Vermeiden sollte man Monokulturen, nur eine vielfältige Flora kann erfolgreich eine Vielfalt an Schadstoffen bekämpfen.
Zimmerhortensien sind einfach und unkompliziert in der Pflege, benötigen jedoch viel Flüssigkeit. Achten Sie bei dieser durstigen Zimmerpflanze darauf, dass die Erde immer leicht feucht ist. An einem hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung platziert, entwickeln sich ihre Blütendolden am besten.
Besonders in den kalten Monaten Januar bis März, wenn draußen im Garten noch nichts blüht, setzt die Hortensie drinnen farbige Akzente.
Tipp: Zimmerhortensie verbessert das Raumklima
Das niederländische Forschungsinstitut Fytagoras Plant Science hat kürzlich nachgewiesen, dass die Zimmerhortensie einen positiven Effekt auf das Raumklima hat: Denn Hortensien verfügen über eine stark feuchtigkeitsregulierende Wirkung. Damit sind sie ein wirkungsvolles Instrument gegen trockene Raumluft im Haus. Beschwerden wie trockene Haut, Kopfschmerzen oder trockene Augen können reduziert werden, wenn Zimmerhortensien zu Hause aufgestellt werden.
Zimmerpflanzen richtig gießen
Bottiche, Becken und Töpfe sind in allen möglichen Formen und Größen zu haben, für jeden Aufstellort gibt es das jeweils geeignete Gefäß.
Sollen Zimmerpflanzen ihr Bestes geben, müssen sie sich wohl fühlen. Wasser je nach Bedarf und Nährlösungen je nach Anspruch brauchen sie. Zum Gießenweiches, zimmerwarmes Wasser verwenden oder Regenwasser.
Wo das Nass aus der Leitung den Härtebereich 3 erreicht (ab 14 Grad dH oder „deutscher Härte“; die Wasserwerke fragen oder im Internet nachsehen), sind Torftabletten geeignet. Aufbereitung mit entsprechender Technik und speziellen Harzen macht Sinn, sofern man die Begrünung im großen Maßstab betreiben will.
Vor allem gilt aber am Anfang: nicht gleich Wunder von der „Neuen“ erwarten. Auch gute Entgifter müssen sich erst an die Umgebung gewöhnen, brauchen je nach Sorte bis zu einer Woche, bevor sie ihre Arbeit aufnehmen.
5 Tipps zur Pflege von Zimmerpflanzen im Winter
Gerade im Winter, wenn trockene Heizungsluft uns zu schaffen macht, schaffen Zimmerpflanzen ein wohltuendes Klima, das mitunter sogar Atemwegserkrankungen vorbeugen kann.
Fallen die Temperaturen nachts unter 5 °C, sollten nicht winterharte Pflanzen wie Zitrusbäume, Oleander, Olive und andere mediterrane Gewächse in ihr frostgeschütztes Winterquartier gebracht werden. Für ihre Vegetationsruhe bevorzugen die meisten mediterranen und exotischen Pflanzen Temperaturen zwischen 10 und 14 °C sowie ausreichend Licht.
In Ermangelung eines Wintergartens oder einer Orangerie bieten unbeheizte Kellerräume oder Garagen bei vielen Hobbygärtnern die besten Bedingungen, um ihre immergrünen Lieblinge vor Frost und Minusgraden zu schützen. Bei passender Temperatur muss dort nur noch für die richtige Beleuchtung gesorgt werden.
1. Viel Licht
Grundsätzlich sind in Pflanzen zwei unterschiedliche Chlorophyllarten dafür zuständig, Licht in Lebensenergie umzuwandeln.
- Die beiden als Chlorophyll a und b bezeichnete Typen absorbieren jeweils hauptsächlich Lichtwellen des blauen (410 bis 450 nm) und des roten (640 bis 660 nm) Bereichs. Das bedeutet, dass die Fotosyntheseaktivität der Pflanzen und damit ihr Stoffwechsel in diesen Spektren am größten sind.
- Die dazwischen liegenden grünen und gelben Lichtwellenlängen reflektieren das primär in den Blättern vorhandene Chlorophyll dagegen beinahe vollständig – das Blatt erscheint dem menschlichen Auge grün.
Dabei regen die roten Wellenlängen in erster Linie die Blütenproduktion an und unterstützen so die Blühphase. Das energiereichere blaue Licht hingegen trägt zum Erhalt und Wachstum des Blattwerks bei.
Je nach Vegetationszyklus und Lebensphase ist eine Zimmerpflanze also auf unterschiedliche Anteile des Lichtspektrums angewiesen. Im natürlichen Sonnenlicht sind diese zwar ausreichend vorhanden, in handelsüblicher Raumbeleuchtung dagegen nicht. So hell lichtdurchflutete Innenräume für das menschliche Auge auch erscheinen, erreicht die Zimmerpflanzen dort allerhöchstens die Hälfte, ein Stück weit vom Fenster entfernt sogar nur noch etwa 10 bis 15 Prozent der benötigten Sonnenstrahlung.
Optimale Lichtverhältnisse
Im Winter ist eine ausreichende Lichtversorgung von Zimmerpflanzen wichtig. Denn die Tage werden kürzer und dadurch erhalten auch die Pflanzen weniger natürliches Licht. Dies wirft nicht nur den menschlichen Biorhythmus, sondern auch den von Zimmerpflanzen aus der Bahn.
Gewächse benötigen, wie bereits erklärt, sowohl blaues als auch rotes Licht. Zur Erinnerung: Ersteres sorgt vor allem für kontinuierliches Wachstum, letzteres führt zur Bildung kräftiger Blüten und satter Früchte. Gleichsames Abstrahlen von rotem und blauem Licht bewirkt eine ergiebige Photosynthese.
Mithilfe von Pflanzenlampen erstrahlt die Flora im Wohnbereich auch an dunklen Tagen farbenfroh. Damit erhalten Orchideen und Co. eine Extraportion Licht.
Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren sind eine preisgünstige Alternative. Sie können die reduzierte Sonneneinstrahlung jedoch nicht vollständig ersetzen.
Natriumdampflampen hingegen liefern Zimmerpflanzen auch im Winter ausreichend Licht. Beim Betrieb sollten Sie aufgrund der erhöhten Hitze-Entwicklung auf ausreichend Abstand zum Gewächs achten.
Auf welche Lichtwellenlängen die Pflanze angewiesen ist, hängt davon ab, ob sie gerade angezüchtet wird, ihr Dasein als Zimmerpflanze fristet oder ihre Winterruhe in einem geschützten Raum verbringt.
Bei der Vegetationsruhe gilt etwa der Grundsatz: Je wärmer die Luft ist, desto mehr Licht benötigt die Pflanze.
- Die meisten mediterranen und exotischen Gewächse bevorzugen die sogenannte helle Kaltüberwinterung bei etwa 10 bis 14 °C – kühl genug, um das Wachstum einzustellen, aber zugleich ausreichend warm und hell, um nicht zu verhungern. Dies ist etwa für Oleander sowie Oliven-, Orangen- und Zitronenbäumchen oder auch die farbenfrohe Drillingsblume die optimale Art der Winterruhe.
- Laubabwerfende Exoten wie die duftende Engelstrompete können alternativ auch bei 5 °C im Dunkeln überwintert werden, müssen dann im Frühjahr allerdings erst wieder neu austreiben.
Für die meisten mediterranen Gewächse ist eine acht- bis zehnstündige Beleuchtung pro Tag mit den speziellen Winter-LEDs ideal. Manche Exoten, die in tropischen und subtropischen Gebieten beheimatet sind, vertragen aber auch gerne bis zu 14 Stunden Licht. Hier sollte man sich genau informieren oder direkt im Fachhandel beraten lassen. Mithilfe von Zeitschaltuhren können die Wünsche und Vorlieben der unterschiedlichen Pflanzen ganz einfach ohne Mehraufwand erfüllt werden.
Neu sind außerdem langlebige und vor allem energieeffiziente LED-Pflanzenlampen. Diese speziell abgestimmten LED-Lichter unterstützen exotische und mediterrane Pflanzen bei der Vegetationsruhe.
Ob Chinesischer Geldbaum oder Flammendes Schwert – jede Pflanze profitiert von den roten und blauen Anteilen des Kunstlichts. Diese Lampen ermöglichen sowohl eine großflächige als auch eine punktuelle Lichtversorgung ebenso wie eine Top- und Seitenbestrahlung.
Im Frühjahr zeigt sich, welchen Unterschied die unterstützende Beleuchtung während der Vegetationsruhe macht. Wenn man die Pflanze wieder in den Garten, auf die Terrasse oder den Balkon stellt und an die Außentemperaturen gewöhnt, treibt sie unglaublich schnell und gut aus.
2. Staunässe vermeiden
Zimmerpflanzen müssen je nach Bedarf regelmäßig gegossen werden. Zu viel Wasser ist jedoch nicht gut! Erhält eine Pflanze dauerhaft zu viel Wasser, sterben die Wurzeln ab.
Am besten vor dem Gießen den Zeigefinger einige Zentimeter in die Erde stecken und die Feuchtigkeit überprüfen. Denn selbst wenn die Oberfläche schon trocken ist, kann die Erde im unteren Topfbereich noch feucht sein.
3. Nährstoffmangel
Wie der Mensch, der vor allem im Winter Vitamine und Co. zu sich nimmt, um fit zu bleiben, müssen auch Zimmerpflanzen mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Wichtig für Zimmerpflanzen im Winter sind:
- Stickstoff
- Phosphor
- Kalium
- Eisen
Spezialerde mit einem besonderen Spurennährstoff-Mix versorgt Grünpflanzen mit den nötigen Nährstoffen, die sie für ein gesundes Wachstum brauchen.
Anders als einjährige Gewächse oder laubabwerfende Sträucher und Bäume sind vor allem immergrüne Pflanzen auf eine ausreichende Nährstoff- und Energiezufuhr angewiesen, um Blattwerk und Wurzelballen erhalten zu können. Neben dem passenden Substrat und genügend – aber nicht zu viel! – Wasser spielt die gezielte Zugabe von Natrium, Kalium, Magnesium sowie Phosphor in Form von Düngemitteln eine wichtige Rolle.
4. Raumklima
Das Winterquartier von Zimmerpflanzen sollte zwar frostgeschützt, aber zugleich kühl genug sein, damit die Pflanzen ihren Stoffwechsel herunterfahren können. Denn während der Vegetationsruhe finden weder Wachstum noch Blütenbildung statt.
Trockene Heizungsluft ist im Winter in vielen Haushalten ein Problem – das betrifft auch die Zimmerpflanzen. So kann es helfen, die Pflanzen ab und zu mit Wasser zu besprühen.
- Zu warm: Ein Hinweis auf einen zu warmen oder trockenen Standort sind Blätter mit braunen Spitzen oder schwarzen Flecken.
- Zu kalt: Ist die Temperatur zu niedrig, verfärben sich bei manchen Gewächsen die Blattspitzen gelb – oder die Blätter fallen ganz ab.
5. Schädlinge
Wenn Zimmerpflanzen im Winter aufgrund der trockenen Heizungsluft und wenig Tageslicht ohnehin geschwächt sind, haben Schädlinge ein leichtes Spiel. Es ist also ratsam, seine Zimmerpflanzen im WInter gut zu beobachten. Bei gekräuselten Blättern oder feinen Fäden zwischen oder einem klebrigen Film auf den Blättern muss schnell gehandelt werden.
Tipp: Am besten die betroffene Zimmerpflanze von anderen separieren und mit einem befallenen Blat Rat beim Experten im Gartencenter suchen.
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