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Abwrackprämie für alte Heizungen
Mitten ins politische Sommerloch 2019 platzte die Idee einer Abwrackprämie für alte Ölheizungen. Seitdem der Klimaschutz und die CO2-Einsparung bei politischen Debatten wieder stärker im Zentrum stehen, wird auch vermehrt über die Luftverschmutzung durch Gebäudeheizungen nachgedacht. In deutschen Heizungskeller stehen über fünf Millionen Heizkessel, die den fossilen Brennstoff Öl auf mehr oder weniger ineffiziente Art und Weise verheizen. Fast anderthalb Millionen Ölheizungen sind 25 Jahre und älter. Solange diese Heizungen in den Augen ihrer Besitzer noch einigermaßen reparaturfrei ihren Dienst verrichten, sehen viele Hauseigentümer keine Notwendigkeit zur Heizungsmodernisierung. Erst wenn eine alte Heizung tatsächlich den Geist aufgibt, wird ein Austausch beauftragt – und dann oft der einfachheithalber wieder auf Öl gesetzt. Dann fehlt nämlich die nötige Ruhe, um sich nach effizienteren und klimafreundlicheren Alternativen als Öl umzusehen. Sind Teile der Heizung wie Kessel, Pumpen, Ausdehnungsgefäß und Leitungen nicht mehr die Jüngsten, treten schnell einmal irreparable Lecks auf. Selbst noch einigermaßen intakte Heizungen sind im Grunde aber nichts als Groschengräber.
Seit September 2015 dürfen zwar nur noch Brennwert-Heizungen beim Austausch installiert werden. Nur stoßen auch diese Heizungen nach wie vor den Klimakiller Kohlendioxid aus, Heizungen mit Öl doppelt so viel wie Gas-Heizungen. Und inzwischen fordern immer mehr Stimmen aus Wissenschaft, Politik und sogar aus der Wirtschaft, CO2-Emissionen mit einem Preis zu belegen, um mit den Einnahmen die Folgen des Klimawandels eindämmen zu können. Mit billigem Öl und Gas könnte es dann bald vorbei sein.
Um die Energiewende in den privaten Heizungskellern voranzutreiben, reicht die bisherige Förderung durch die KfW-Bank und andere Institutionen offensichtlich nicht aus. Also haben sich findige Politiker an den Erfolg der Abwrackprämie bzw. Umweltprämie für alte Autos erinnert und wollen die Idee auf Heizungen übertragen.
Um aber wirklich den CO2-Ausstoß spürbar einzudämmen, ist es nicht unerheblich, durch welche Heizungstechnik die alten Ölheizungen ersetzt würden. Im Sinne des Klimaschutz kommen nur regenerative Heizungen wie Wärmepumpen, Solar oder Holzheizungen infrage. Oder zumindest Hybridlösungen in Kombination mit Solarthermie. Über die klimaschädigende Wirkung von Heizöl und Erdgas sind sich alle einig. Der Tausch einer alten Ölheizung beispielsweise gegen eine Wärmepumpe ist möglich, auch wenn das Haus keine Flächenheizung, also Fußbodenheizung, sondern Heizkörper besitzt. Die Modernisierung der Heizung führt nicht in jedem Sanierungsfall zu immensen Investitionskosten. Allerdings plädieren Verbände, wie der Bundesverband Wärmepumpe, dafür, den Preis für erneuerbaren Strom im Verhältnis zu Öl und Gas deutlich zu senken, zusätzlich zur Abwrackprämie versteht sich.