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Fensterbank – für Innen und Außen

Fensterbänke müssen nicht nur gut aussehen, sie müssen auch eine Menge aushalten. Auswahl und Montage sollten daher mit Bedacht erfolgen.

Werden im Zuge einer Modernisierung die Fenster ausgetauscht und wird vielleicht noch die Außenhülle des Hauses gedämmt, müssen irgendwann auch die neuen Fensterbänke montiert werden. Profis haben durchaus Respekt vor dieser Aufgabe. Oder sollten ihn zumindest haben.

Außenfensterbänke

Außenfensterbänke, auch Sohlbänke genannt, gehören mit zu den am stärksten bewitterten Bauteilen. Was an Schlagregen gegen die Fenster prasselt, kommt bei ihnen an, jede Undichtigkeit ist potenziell verhängnisvoll.

Die starken Temperaturschwankungen, denen sie wie die ganze Fassade ausgesetzt sind, führt bei Metallfensterbänken zu erheblichen Längenschwankungen: bei Hitze dehnen sie sich aus, bei Kälte ziehen sie sich zusammen. Diese Punkte müssen vor der Montage bedacht werden.

Doppelt hält besser

Da die Hauptfunktion der Außenfensterbank darin besteht, das Wasser schadlos von Gebäude und Bausubstanz wegzuleiten, muss die Kante, die „Wassernase“, mindestens vier Zentimeter über die Brüstung hinausragen. Außerdem muss das Gefälle mindestens vier Grad betragen (besser sind fünf Grad).

Das bekommt man noch recht einfach hin, zum Beispiel mit einem Dämmkeil, einer passgenau zugeschnittenen und angeschrägten Dämmplatte. Kompliziert jedoch wird es an den Enden, links und rechts, wo die Fensterbank die eventuell gedämmte Laibung berührt und auf die Führungsschienen des Rollladens trifft. Hier ist oft die Schlagregendichtigkeit nicht gegeben, trotz ausreichender Neigung, trotz der Verwendung von Metallfensterbänken mit Dehnungskeder, der die Längenänderungen bis zu einem gewissen Maße ausgleicht, und trotz elastischer Fugendichtbänder.

Kleinste Fehler und Ungenauigkeiten bei der Verarbeitung führen zu Lücken, durch die Wasser unter das Bauteil gelangen kann. Als sauberste Lösung gilt mittlerweile die sogenannte „zweite wasserführende Ebene“ (ähnlich wie im Dachbereich): Unterhalb der Fensterbank, aber auf dem Dämmkeil, wird aus einer Dichtungsfolie eine Wanne hergestellt, die eventuell eindringendes Regenwasser aufnimmt und es vom Wandaufbau und von der Dämmung wegführt.

Schallschutz mit Antidröhnband

Außenfensterbänke aus Stahl oder Aluminium sind zwar recht robust und witterungsbeständig – doch können sie, wie Metalldächer auch, sehr laut sein, wenn der Regen auf sie eintrommelt. Auf keinen Fall darf daher die Schalldämmung vergessen werden, in Form des „Antidröhnbandes“.

Schwere Fensterbänke aus Naturstein, aus Kunststein oder Beton kommen ohne Schallschutz aus. An Naturstein stehen etwa Granit, Marmor, Basalt, Quarzdiorit, Travertin, Schiefer oder Quarzit zur Verfügung. Allesamt schmuck und nicht immer ganz billig.

Tipp: Moderne Fenster

Moderne Fenster bieten weit mehr als alte Modelle insbesondere in Bezug auf Wärme- und Schallschutz. Wir erklären in unserer Rubrik zum Thema Fenster die technischen Details und zeigen was mit modernen Fenstern möglich ist. Foto: Heroal

Fensterbänke im Innenbereich

Während der Fachmann dem Laien von der Anbringung von Außenfensterbänken eher abrät, steht innen nicht ganz so viel auf dem Spiel. Auch Selbstbauer können ruhig Hand anlegen. Die Materialien sind Holz, Holzwerkstoffe, Kunststoff, Gussmarmor (auch: Agglo-Marmor, aus Marmorkörnern und Polyesterharz), je nachdem, was am besten zum Interieur passt.

Weil Innenfensterbänke traditionell Stellplatz für Zimmerpflanzen sind, sollten auch sie hinreichend wasserfest und robust sein. Vor Panoramafenstern sind sie dagegen regelrechte Möbelstücke, und so fällt dort die Wahl gewöhnlich auf massives, warmes Holz.

Der einfachste Fall ist der Einbau einer neuen Fensterbank auf Grundlage der alten Fensterbank; in diesem Fall ist die Arbeit sehr schnell erledigt, stabil und optisch gelungen. Doch auch in Neubauten können Fensterbänke von Laien, sogar ohne Einsatz von Bohrer und Stemmeisen, eingebaut werden. Ein bisschen Geschick sowie präzises Messen und Zuschneiden genügt.

Granit-Fensterbank: Dauerhaftes aus Naturstein

Granit-Fensterbänke findet man besonders in großen Häusern und Villen noblerer Wohngegenden. Dabei spricht auch im Einfamilienhausbau nichts gegen die solide Naturstein-Fensterbank: Dauerhaft und unempfindlich gegenüber Wasser, dazu leicht sauber zu halten.

Granitfensterbänke können entweder offenporig oder mit einer Versiegelung installiert werden. Die Versiegelung hat den entscheidenden Vorteil, dass sie den Stein unempfindlich gegen Flecken (beispielsweise von Blumentöpfen) macht und für seidigen Glanz sorgt. Doch auch unversiegelte Fensterbänke aus Granit haben ihren Reiz – je nach persönlichem Geschmack.

Holz-Fensterbank: Das klassische Fensterbrett

Daher hat das Fensterbrett seinen Namen: Die klassische Fensterbank wird auch heute noch aus Holz gefertigt. Kamen früher dabei vor allem heimische Bauhölzer wie Buche und Eiche zum Einsatz, können heute auch exotischere Sorten für den Einsatz unter dem Fenster ausgewählt werden. 

Ob massiv oder furniert: Eine Holzfensterbank sollte eingeölt oder versiegelt werden – schließlich besteht immer die Gefahr, dass sie einmal durch hereinfallenden Regen nass wird oder, dass ein Blumentopf überläuft. In jedem Fall trägt eine Holzfensterbank aber zu einem natürlichen und angenehmen Wohnklima bei.

Wichtig: Achten Sie bei Produkten aus Holz immer darauf, dass das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Das erkennt man an Siegeln von PEFC und FSC.

Marmorfensterbank: Darf es etwas nobler sein?

Die Marmorfensterbank: Seit der Antike erste Wahl von Kaisern, Königen und Präsidenten. Egal ob im Weißen Haus oder im Schloss Versailles: Marmorfensterbänke verleihen einem Haus Luxus und Noblesse. Natürlich hat der edle Baustoff seinen Preis: Marmor, vor allem in erster Qualität, ist auch heute noch kein billiges Produkt, insbesondere wenn man mehrere Fenster auszustatten hat.

Dennoch sind die Preise in den letzten Jahren insbesondere für Bruchmarmor gefallen: Über das Internet können Marmorplatten aus Griechenland oder Italien bezogen werden. Namen wie Naxos oder Carrara machen sich auch auf dem Reihenhaus-Fensterbrett gut.

Kunststoff-Fensterbank: Kreativ, leicht und abwaschbar

Schick, flott, jugendlich und nahezu unzerstörbar: Kunststoff-Fensterbänke können in allen Varianten und Formen gekauft werden und lassen sich ganz nach den persönlichen Vorlieben gestalten. Streifen, Pünktchen, Sonnenblumen oder selbstgestaltete Muster: Kunststoff-Fensterbänke laden zu Kreativität am Fensterbrett ein.

Natürlich sind Kunststoff-Fensterbänke vor allem eines: günstig. So sind sie insbesondere bei einer kostenintensiven Komplettsanierung von Mehrfamilienhäusern oft erste Wahl. Nachteilig wirkt sich allerdings aus, dass Kunststoff im Gegensatz zu Holz oder Naturstein nicht in Würde altert.

Fensterbrett selbst einbauen: Baumaterialien

Um die Fensterbank in den Innenräumen selbst anzubringen, brauchen Sie Folgendes:

  • Zollstock
  • Wasserwaage
  • Unterbau zur Montage (Holzböcke und Unterleghölzer in Fensterhöhe)
  • Montage-Klebstoff: Die Auswahl des Klebstoffs ist abhängig vom Material. So muss für Natursteine und insbesondere für Marmor Spezialklebstoff verwendet werden. 
  • Fugendichtmasse: Auch hier muss die Auswahl aufs Material abgestimmt sein

Teil 1: Laibung und eventuell vorhandene Fensterbank säubern

  1. Vor dem Einbau der neuen Fensterbank müssen Sie zunächst den Montagebereich gründlich säubern: Auf alter, loser Raufaser und bröckelndem Putz hält keine Fensterbank, insbesondere nicht die gewichtigen Natursteinvarianten.
     
  2. Anschließend muss die gesamte Nische sorgfältig vermessen werden.
     
  3. Hinterher geht's mit diesen Maßen entweder zum Zuschnitt oder an die eigene Stich- oder Kreissäge. Exaktes Arbeiten ist für die Passform der neuen Fensterbank entscheidend wichtig.
     
  4. Insbesondere wenn eine alte Fensterbank "überbaut" werden soll, muss an der Vorderkante noch ein schmaler Streifen des Materials angeklebt werden. So ist die alte Fensterbank restlos verdeckt.

Teil 2: Unterbau aufstellen und verkleben

  1. Für den Einbau einer neuen Fensterbank benötigen Sie einen Unterbau, der die Fensterbank während der Trockenphase in der exakten Bauhöhe abstützt. Beim Überbau einer alten Fensterbank können Sie auf diese Maßnahme verzichten.
     
  2. Streichen Sie die neue Fensterbank rundum mit einem dicken Strang Montagekleber ein und drücken Sie sie in die Laibung. Hervorquellende Klebstoffreste müssen Sie sofort mit einem Lappen entfernen. Anschließend kleben Sie die eventuell benötigte Vorderkante an. 
     
  3. Lassen Sie die Fensterbank nun über Nacht sorgfältig durchtrocknen.

Teil 3: Das Verfugen

Zum Schluss müssen noch die Anschlussfugen zwischen Fensterbank und Mauerwerk gesetzt werden: Bringen Sie mit einer Kartuschenpistole die Dichtmasse sorgfältig auf und streichen Sie die Fuge mit einem in Spülmittelwasser getauchten Finger oder einem Glätter sorgfältig glatt.

Achten Sie auf perfekte Dichtigkeit: Nichts ist hässlicher als ranzige Wasserränder unterhalb des Fensterbrettes. Wir wünschen viel Spaß mit Ihrer neuen Fensterbank. 

Sachverständigen hinzuziehen

Der Karrieresprung vom Abstellplatz zum Lieblingsplatz zu allen Jahreszeiten wäre wohl allerdings ohne Wärmeschutzfenster und ohne Wärmedämmfassaden kaum möglich gewesen.

Um diese Wohnqualität, diese garantierte Behaglichkeit zu erhalten und zu bewahren, sollte man als Hauseigentümer sämtliche Modernisierungsmaßnahmen von einem unabhängigen Sachverständigen begleiten lassen. Er hat ein Auge für die kritischen Stellen am Bau – und zu denen gehören die Außenfensterbänke in jedem Fall.

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