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Notverglasung – im Notfall eine günstige Lösung

Eine Notverglasung ist bei einem plötzlichen Bruch der Scheiben nicht wegzudenken. Wir zeigen Ihnen, was Sie dabei beachten sollten.

Fensterscheiben oder Türgläser sind stabil, keine Frage. Dennoch kann es immer mal geschehen, dass Kinder zu heftig toben und den Ball durch das Fenster schießen.

Auch bei der Hausarbeit kann ein klirrendes Missgeschick passieren. Ein weiterer Übeltäter kann der schwere Pflanzentopf sein, der so ungeschickt vom Sockel fällt, dass er genau gegen und durch die Scheibe prallt.

Wer Dachfenster hat, kann noch mehr Pech haben. Zwar sind die Scheiben so geschaffen, dass sie üblichem Hagel standhalten, doch gab es in den letzten Jahren vermehrt Unwetter mit riesigen Hagelgeschossen, die die Scheiben malträtierten.

Und wenn dies geschieht, ist guter Rat teuer. Wie lässt sich das Haus vor Wind, Wetter und Einbrechern schützen, bis das Fenster oder die Tür ersetzt wird? – Mit einer Notverglasung.

Was ist eine Notverglasung?

Die Notverglasung dient dazu, die zerbrochene Front in kurzer Zeit wieder so abzudichten, dass ein gewisser Schutz geboten ist. In erster Linie soll sie natürlich verhindern, dass "Haus und Tor" weit offenstehen und jeder Nachbar durch das zerbrochene Fenster schauen - und greifen - kann.

Gleichfalls dient sie auch der Sicherheit, denn mit der Notverglasung wird verhindert, dass jeder durch das gebrochene Glas steigen und ins Haus kommen kann.

Und so funktioniert das Ganze:

  • Material: Bei der Notverglasung handelt es sich ebenfalls um Glas, jedoch ist es die einfache Variante. Je nach Fall kann auch Plexiglas zum Einsatz kommen. Das Glas ist kein Isolierglas, es dient tatsächlich nur dazu, das zerbrochene oder herausgefallene Glas kurzzeitig zu ersetzen.
     
  • Befestigung: Die Notverglasung wird fest mit dem Fensterrahmen, Türrahmen oder der sonstigen Halterung verbunden, beschädigt diese jedoch nicht, sodass der Rahmen weiterverwendet werden kann.
     
  • Einsatzmöglichkeiten: Eine Notverglasung kann praktisch überall erfolgen, wo Glas zu Bruch geht. Üblich ist sie in Fenstern, Türen, Wintergärten, Schaufenstern, Treppengeländern oder Glaswänden.
     
  • Ersatz: In der Regel ist die Notverglasung der erste Schritt des Auftrags. Die Handwerker nehmen oft bereits Maß, um die alte reguläre Scheibe nach einigen Tagen passgenau zu ersetzen.

Es ist übrigens nicht immer notwendig, eine gebrochene Scheibe gleich mit einer Notverglasung zu versehen.

Handelt es sich bei dem Schaden um einen Riss oder einen steinschlagartigen Schaden, so kann die Scheibe teils sogar repariert werden. 

Bei Rissen wird bis zum Austausch der Scheibe gerne mit einer speziellen Folie gearbeitet, die über das Glas gelegt wird und es verstärkt.

In welchen Fällen ist eine Notverglasung wichtig?

Eine Notverglasung ist selbstverständlich nicht bei jedem Glasschaden notwendig.

Ist einzig der Glaseinsatz in einer in der Wohnung liegenden Tür gebrochen, kann bis zur richtigen Reparatur abgewartet werden.

Hier genügt es, gerissenes Glas mit Klebeband zu verstärken, es herauszunehmen, den Riss zu kaschieren und gegebenenfalls die Scherben zusammenzufegen.

In anderen Fällen ist die Notverglasung hingegen wichtig:

  • Schaufenster: Ein gerissenes oder eingeschlagenes Schaufenster muss natürlich direkt notverglast werden. Nicht nur herrscht hier höchste Einbruchsgefahr, durch die defekte Scheibe könnten auch Kunden oder vorbeilaufende Passanten verletzt werden. Auch große Glasfassaden sind hier zu nennen.
     
  • Glaswand: In vielen Bürogebäuden werden Glaswände zur Abtrennung einzelner Arbeitsbereiche genutzt. Geht eine solche zu Bruch, muss schon aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen schnell gehandelt werden, damit sich Mitarbeiter nicht verletzen.
     
  • Fensterscheiben: Auch hier ist die Notverglasung zumeist angeraten. Das gilt insbesondere für Fensterscheiben im Erdgeschoss. In oberen Stockwerken kann die Sachlage selbst beurteilt werden. Wie ist die Witterung? Handelt es sich um ein Fenster auf der Wetterseite? Ist dem nicht der Fall und ist die Witterung in Ordnung, kann eine kurzzeitige Sicherung mit Plastikfolie geschaffen werden.
     
  • Dachfenster: Hier ist immer eine Notverglasung notwendig, da sonst automatisch bei Regen Feuchtigkeit ins Haus dringt. Bei Dachfenstern ist es besonders wichtig, direkt die Fensterreparatur in Auftrag zu geben, damit das Dachfenster zeitnah repariert wird.
     
  • Personengefährdung: Ist es möglich, dass durch den Glasdefekt eine Person zu Schaden kommt, ist die Notverglasung wichtig. Das gilt besonders in öffentlichen Gebäuden oder Geschäften, doch auch im Privathaushalt. Immer mehr Eigenheimbesitzer setzen bei Treppen und Geländern auf Glas, sodass Glasbruch an diesen Stellen die ganze Familie gefährden kann.

Was ist dabei zu beachten?

Die Notverglasung sollte stets von einem Fachmann ausgeführt werden. Die meisten Glaser und Fensterbauer bieten diesen Service direkt mit an, sodass Geschädigte gleich alles aus einer Hand erhalten.

Grundsätzlich sollte bei der Notfallverglasung auf Folgendes geachtet werden:

  • Festigkeit: Egal ob die Verglasung aus Glas oder Plexiglas hergestellt wird, sie muss fest am Rahmen oder der vorgesehenen Halterung sitzen. Weder bei Berührungen, Wind oder Bewegungen darf sie herunterfallen.
     
  • Dem Umstand entsprechend: Die Notverglasung muss genau den Zweck erfüllen, der notwendig ist. Beim Dachfenster geht es in erster Linie darum, das Haus vor Feuchtigkeit zu schützen, daher muss die Notverglasung dicht sein und Regen abhalten.

    Bei einer zerbrochenen Fensterscheibe im Erdgeschoss oder einer defekten Terrassentür spielt das Wetter eine untergeordnete Rolle, dafür muss die Scheibe aber Stößen oder versuchten Einbrüchen für eine kurze Zeit standhalten.

Es muss immer bedacht werden, dass die Notverglasung zwar kurz nach dem Vorfall durchgeführt wird und den Defekt abdichtet, aber auch nur für eine begrenzte Zeit gedacht ist. Wenn auch das Fenster wieder geschlossen ist, so ersetzt das Notglas keine echten Fensterscheiben.

Es handelt sich nicht um Isolierglas oder eine Mehrfachverglasung, sondern schlichtweg um eine einzige Scheibe. Die vollständige Reparatur des Fensters, der Tür oder des Glaseinsatzes sollte daher möglichst zeitig erfolgen.

Fazit: Aufatmen bei Glasbruch

Prangt dort, wo sich gerade noch die Terrassentürscheibe befand, ein Loch, sitzt der Schreck tief. Was kann man jetzt tun, wie verschließt man die Tür?

Wie gut, dass nahezu alle Glaser und Fensterbauer die Notverglasung mit im Angebot haben und eine schnelle, unkomplizierte und solide Lösung für das Problem bieten.

Wie die Notverglasung aussieht, entscheidet die Schwere des Schadens.

Manchmal genügt es, wenn der Riss mit einer Folie abgedeckt wird, manchmal wird eine Ersatzscheibe befestigt, ein anderes Mal ein Loch geschlossen.

Doch bei all den kurzfristigen Lösungen darf die Notverglasung nicht mit einer dauerhaften Verglasung verwechselt werden. Die komplette Reparatur des Glases muss stets im Anschluss erfolgen.

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