Skip to main content

Einen Selbstversorger Garten planen

Mit einem Selbstversorgergarten ernten Sie frisches, unbehandeltes Obst und Gemüse direkt vor der Haustür. So wissen Sie nicht nur genau, was auf den Teller kommt, sondern reduzieren auch den ökologischen Fußabdruck, da lange Transportwege entfallen. Je nach Planung und Lagerung können Sie sich sogar das ganze Jahr über selbst versorgen.

Auf einen Blick: Checkliste Selbstversorgung

Tipp: Checkliste Selbstversorgung

  1. Herausfinden wie viel Obst- und Gemüse benötigt wird
  2. Beete in ausreichender Größe und Anzahl anlegen (dabei auch den Standort beachten)
  3. Bäume und Sträucher pflanzen, da sie mehrere Jahre benötigen, bis sie Früchte tragen
  4. Pflanzplan mit einem Aussaatkalender ausarbeiten (Welche Sorte säe/ernte ich wann?)
  5. Nötiges Saatgut kaufen und gemäß dem Pflanzplan das Jahr über aussäaen (eventuell nur mit wenigen Sorten beginnen und sich jedes Jahr steigern)
  6. Obst und Gemüse pflegen, wässern etc. 
  7. Obst und Gemüse ernten
  8. Einen Teil der Ernte haltbar machen und einlagern

Planung des Selbstversorger Gartens

Bei der Planung und dem Anlegen eines Selbstversorger Gartens muss einiges bedacht werden.

Man sollte zum Beispiel zuerst überlegen:

  • Wie viel Obst und Gemüse essen wir im Jahr?
  • Welche Sorten können wir im Garten anbauen (saisonal und regional)?
  • Was davon möchten wir haltbar machen (einkochen, einfrieren)?

Wichtig ist auch zu wissen, dass einige Pflanzen Zeit brauchen, bis sie ausreichend Früchte tragen – Bäume oft mehrere Jahre.

Deshalb ist es sinnvoll, vorauszudenken und für die kommende Saison erst einmal pflegeleichte Obst- und Gemüsesorten anzubauen, um sich langsam an die Gartenarbeit heranzutasten.

Ein Saisonkalender für Obst, Gemüse und Salat hilft bei der Aussaat- und Ernteplanung.

Wie groß sollte ein Garten für eine Selbstversorgung sein?

Ein Garten zur Selbstversorgung sollte ausreichend groß sein. Ein kleines Hochbeet reicht nicht aus, um die Familie das ganze Jahr über zu versorgen. Planen Sie also genügend Fläche für Beete, Bäume und Sträucher ein. 

Achten Sie dabei auch auf die Erntezeiten, denn anders als im Supermarkt sind im eigenen Garten nur saisonale Sorten erhältlich. 

Am Anfang helfen einfache Sorten wie Salat, Radieschen oder Zucchini.

Bäume und Sträucher pflanzen

Bäume und Sträucher benötigen einige Jahre, bis sie groß genug sind, um im Garten ausreichend Obst und Gemüse zu produzieren

Deshalb ist es sinnvoll, diese so schnell wie möglich zu pflanzen. Achten Sie dabei unbedingt auf die Unterschiede der Pflanzen. Bei Bäumen unterscheidet man z.B. zwischen

  • Halbstämmen
  • Hochstämmen

Halbstämme tragen früher, Hochstämme werden dafür älter. Auch Beerensträucher tragen erst nach zwei bis drei Jahren. 

Pflanzen Sie die Bäume und Sträucher in Ihrem Selbstversorgergarten auf keinen Fall zu eng, denn sie benötigen auch in einigen Jahren, wenn sie groß sind, noch ausreichend Platz. 

Tipp: Die Beschaffenheit des Bodens im Selbstversorger Garten

Der Boden sollte weder zu sandig noch zu lehmig beschaffen sein. Ein humoser Boden ist ideal.

Am besten legen Sie sich einen Kompost an, damit Sie frischen Kompost unterheben und so den Boden verbessern können. Auch Grüngutverwertungsanlagen geben oft gute Erde zu geringen Preisen ab.

Falls Sie nicht sicher sind, ob Ihr Boden eine ausreichende Qualität aufweist, können Sie auch ein Bodengutachten erstellen lassen.

Beete anlegen

Grundsätzlich gibt es verschiedene Arten von Beeten:

  • Man legt ein klassisches, ebenerdiges Beet an, wo vorher Rasen war. Das macht man, indem man die Erde umgräbt. So verschwindet der Rasen. Die Fläche wird dann mit Begrenzungssteinen eingefasst. So verhindert man, dass sich der Rasen wieder in die Beetfläche hinein ausbreitet.
    Eine andere Möglichkeit ist die "Back to Eden"-Methode. Dabei wird die Erde nicht umgegraben, um die Mikroorganismen zu schonen.
     
  • Man legt Hochbeete an. 

Hochbeete gibt es in verschiedenen Größen im Garten- oder Baumarkt, meist aus Holz.

Sie ermöglichen rückenschonendes Arbeiten und bieten durch den Schichtaufbau bessere Bodenverhältnisse und höhere Temperaturen als ebenerdige Beete.

Die Füllung besteht aus mehreren Lagen:

  • unten grobe Materialien wie Äste und Hackschnitzel,
  • darauf Grünabfälle und Laub,
  • dann halbverrotteter und grober Kompost,
  • oben Pflanz- und Komposterde.

Die Schichtung im Hochbeet erfolgt von grob nach fein, Hohlräume sollten vermieden werden. So entsteht Wärme und ein nährstoffreicher Boden.

Allerdings sackt die Erde mit der Zeit ab und muss jährlich aufgefüllt werden – nach ein paar Jahren eventuell sogar komplett.

Viele Pflanzen profitieren vom Nährstoffreichtum, manche wachsen jedoch erst im zweiten oder dritten Jahr optimal.

Das kommt ganz darauf an, wie viele Personen aus dem Garten versorgt werden müssen und ob Obst und Gemüse aus dem Supermarkt hinzugekauft werden soll.

Um den Bedarf an Obst und Gemüse Ihres Haushalts herauszufinden, sollten Sie Ihr aktuelles Einkaufsverhalten beobachten und dokumentieren, wie viel Sie von welcher Sorte verbrauchen. 

Für den Selbstanbau kommt es dabei in erster Linie auf die Saisonalität und Regionalität der Lebensmittel an. 

Welches Gemüse für Selbstversorger?

Gemüse anbauen: Wann ist der beste Zeitpunkt?

Gemüse braucht je nach Sorte unterschiedliche Temperaturen. Damit Sie zur richtigen Zeit säen und später ernten können, lohnt sich ein guter Plan.

Hilfreich sind dafür Saison- oder Aussaatkalender. Auch auf den Saatgut-Tütchen stehen wichtige Infos wie Aussaatzeit, Pflanzabstand und welche Gegebenheiten die jeweilige Pflanze benötigt.

Der ideale Gemüseanbau lässt sich grob nach Jahreszeit einteilen:

  • Frühjahr (März–April): Heimische Kräuter, Radieschen, Karotten, Rüben, Salate kommen direkt draußen ins Beet – sie halten leichten Frost aus.
     
  • Ab Mitte Mai: Wenn kein Frost mehr droht, dürfen wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten, Gurken, Zucchini, Kürbisse sowie weitere Kohl- und Salatsorten ins Freie.
    Diese können entweder vorgezogen (z. B. auf der Fensterbank oder im Gewächshaus) oder als fertige Jungpflanzen im Gartenhandel gekauft werden.

Exoten und Wintergemüse im eigenen Garten

Auch exotische Pflanzen wie Zitronen oder Melonen können in Deutschland wachsen:

  • Zitronenbäume sind mehrjährig und brauchen im Winter einen geschützten, warmen Platz (z. B. Wintergarten).

  • Melonen sind einjährig und brauchen viel Sonne. Damit sie rechtzeitig vor dem Winter reif sind, müssen die Pflanzen bis zum Einpflanzen im Freien bereits eine gewisse Größe haben. Die Früchte bleiben häufig kleiner als im Supermarkt.

Für den Winter lohnt sich der Anbau von Wintergemüse wie Feldsalat, Spinat, Grünkohl, Lauch oder Rosenkohl. Manche Sorten müssen schon im Sommer gesät werden, damit sie rechtzeitig reif sind.

Die Bewässerung des Selbstversorger Gartens

Bereits beim Anlegen des Gartens sollten Sie die Bewässerung bedenken. Ein automatisches Bewässerungssystem, das im Boden verlegt wird, ist sehr komfortabel und zuverlässig, aber auch kostspielig. Günstiger ist klassisches Gießen mit Gießkanne und Gartenschlauch.

Um Leitungswasser zu sparen, kann man je nach Größe des Selbstversorger Gartens Wasser aus einer Regentonne oder einer Regenwasserzisterne verwenden. 

Vorteile eines Gewächshauses

Ein Gewächshaus bietet ideale Bedingungen für Tomaten, Gurken und exotische Pflanzen wie Melonen:

  • Es ist wärmer, da die Sonne das Haus tagsüber aufheizt und die Wärme speichert.

  • Es schützt vor Regen, was wichtig ist, weil viele Pflanzen nur an den Wurzeln gegossen werden sollten. So bleiben die Blätter trocken, und Pilzkrankheiten werden vermieden.

Tipp: Das passende Gewächshaus

Ob klein oder groß – es gibt für jeden Garten das richtige Gewächshaus. Modelle von Wama gibt es z. B. in den Serien Mini, Midi, Maxi oder als Profivariante. Sie sind je nach Platzbedarf freistehend, angelehnt oder als Hochbeet-Gewächshaus nutzbar.

Dank guter Isolierung, Belüftung und Sturmsicherheit wachsen dort problemlos Tomaten, Salat oder Kohlrabi. Wer exotisches Obst anbauen will, wählt die Tropic-Version mit Spezialdämmung – ideal für Kiwi, Mango oder Orange.

Tierhaltung im Selbstversorger Garten

Durch Tierhaltung lässt sich die Produktpalette aus dem eigenen Selbstversorger Garten erweitern. So sind beispielsweise Hühner beliebt, da sie vergleichsweise wenig Platz brauchen. 

Achten Sie jedoch unbedingt darauf, ob Tierhaltung an Ihrem Wohnort erlaubt ist bevor Sie sich Hühner oder andere Kleintiere anschaffen. 

Gemüse auf dem Balkon oder der Terrasse anbauen

Auch mit wenig Platz lässt sich im Sommer auf Balkon oder Terrasse frisches Gemüse anbauen – z. B. auf dem Balkon oder der Terrasse. Sogar Hochbeete sind möglich, wenn die Traglast stimmt.

Wer selbst baut, kann das Hochbeet individuell anpassen – ideal für enge oder ungewöhnliche Flächen.

Obst und Gemüse haltbar machen

Altbewährte Methoden wie Einkochen oder Einlagern sind ideal, um Ernteüberschüsse zu nutzen. Vielleicht haben Sie sogar noch alte Einmachgläser von Oma?

  • Einlagern: z. B. Kartoffeln, Karotten, Rüben, Äpfel

  • Einkochen: z. B. Kirschen, Bohnen, Mais, Radieschen

  • Einfrieren: z. B. Beeren, Buttergemüse, Gemüsesuppen

So haben Sie auch im Winter etwas vom eigenen Anbau!

Fazit

Ein Selbstversorger Garten macht viel Arbeit, doch es lohnt sich. Denn bei Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten wissen Sie ganz genau, wie es angebaut wurde und wo es herkommt.

Dabei entscheiden Sie selbst, ob Sie Pflanzenschutzmittel einsetzen möchten und wenn ja, welche. Alternativ können auch natürliche Nützlinge im Garten gegen Schädlinge helfen. Sie sparen außerdem lange Transportwege und schützen so die Umwelt

Besonders Familien mit Kindern können den Kleinen darüber hinaus bereits früh ein Verständnis für Lebensmittel und gesunde Ernährung mitgeben. 

Das könnte Sie auch interessieren:

Hier geht's zurück zur Startseite

Über bau-welt.de

Wer einen Hausbau plant oder einen Altbau saniert, hat in der Regel viele Fragen. bau-welt.de informiert Bauherren und Renovierer über alle wichtigen Themen und gibt hilfreiche Tipps. 

Mit unserem Haus-Konfigurator können Sie schnell und einfach nach Ihren persönlichen Suchkriterien nach neuen Häusern suchen, ob Massivhaus oder Fertighaus.

Über den CPZ-Verlag

Der City-Post Zeitschriftenverlag publiziert seit über 40 Jahren Zeitschriften für die Zielgruppe der privaten Bauherren und Modernisierer.

Zum Portfolio gehören u.a. die Zeitschriften Das Einfamilienhaus, Umbauen + Modernisieren und Unser Haus sowie zehn Sonderpublikationen. Erfahren Sie mehr über den CPZ-Verlag. Hier finden Sie unsere Mediadaten.