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Terrassenholz: Bangkirai, Douglasie oder Holznachbildung?

Terrassenholz ist sehr gefragt als Terrassenbelag. Wir verraten, worauf Sie bei der Pflege von Terrassenholz achten müssen. 

Holzterrassen werden immer beliebter und Holz bietet zahlreiche Vorteile. Zum einen ist es besonders für Heimwerker ein handlicher Baustoff in Haus und Garten. Es lässt sich leicht be- und verarbeiten, wirkt sehr warm, fügt sich wunderbar in den Garten ein und ist relativ preiswert.

Welches Holz eignet sich am besten für Terrassendielen?

Allerdings ist Holz auch pflegeintensiver als Steinbeläge. Wer sich für Holz als Terrassenbelag entscheidet, sollte auf die richtige Imprägnierung des Holzes achten, denn es ist 365 Tage im Jahr der Witterung ausgesetzt.

In puncto Witterungsbeständigkeit unterscheiden sich heimische Nadelhölzern und exotische Harthölzer übrigens nur geringfügig. Deshalb ist die Entscheidung, ob man tropischen Bangkirai, heimische Douglasie oder Thermo-Holz verwendet eher finanzieller Natur.

Häufig angeboten als Terrassendielen wird imprägniertes Tropenholz aus Plantagenanbau, ein Material, das Jahre und Jahrzehnte überdauern kann.

Beliebte, fein strukturierte Holzarten sind beispielsweise:

  • Cumaru: Südamerikanisches Tropenholz, gelblich-braune bis violettbraun
  • Garapa: Südamerikanisches Holz, gelb-braun bis olivbraun
  • Ipe: Mittelamerikanisches Holz, gelblich-grün bis dunkeloliv
  • Massaranduba: Südamerikanisches Holz, dunkelrot-braun
  • Accoya: Neuseeländisches Holz, sehr hell, nach Anstrich verschieden

Holzfliesen dieser Sorten bekommen Sie im gut sortierten Fachhandel, mit eingeschränkter Auswahl auch in Baumärkten. Sie sollten immer auf eine astlocharme, feine Porung und eine gute Imprägnierung des Holzes achten.

Sowohl bei heimischen, als auch bei Tropenhölzern sollten Sie immer darauf achten, dass das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Dies erkennen Sie beispieslweise an Siegeln des FSC oder des PEFC.

Einheimische Hölzer: Vielfalt der Farben und Formen

Einheimische Holzarten sind aus ökologischer Sicht besser und häufig auch günstiger als die exotischen Pendants. Der deutsche Holzmarkt bietet eine große Vielfalt an verschiedenen, wetterfesten Hölzern, die sich für den Bau einer Holzterrasse eignen.

Ein Überblick:

Douglasienholz erfreut sich wegen seiner Robustheit und natürlichen Resistenz gegen Pilze und Feuchtigkeit großer Beliebtheit als Terrassenbelag. Lediglich direkter Erdkontakt tut Douglasienholz nicht gut. Douglasie gehört zu den günstigeren Alternativen für den Terrassenbelag. Mit dem richtigen Holzschutz bleibt dieses bis zu 15 Jahre ansehnlich.

Äußerst langlebig und im Möbelbereich schon jahrelang der Ausdruck moderner Natürlichkeit. Das Holz dieses einheimischen Baumes überzeugt mit guter Haltbarkeit sowie Witterungsbeständigkeit auch als Terrassenbelag. Eichendielen können nach dem Verlegen zunächst „ausbluten“ (es treten Holzinhaltsstoffe aus).

Beim Kauf von Terrassendielen aus Lärche sollten Sie darauf achten, dass sie mit dem FSC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft versehen sind, da Deutschland viel Lärchenholz aus Sibirien importiert. Durch seine Härte und wasserabweisende Harze kann es dem Wetter gut trotzen. Preislich ist es günstig, aber nur zehn bis 15 Jahre haltbar.

Etwas teurer, dafür edel und hochwertig, ist eine Terrassendiele aus Robinienholz. Auch das Holz der Edelkastanie ist für Terrassendielen geeignet. Es ist billiger als Robinienholz, jedoch nicht so fest.

Terrassendielen aus Bangkirai

Was ist Bangkirai für ein Holz?

Ein Baum mit vielen Namen: Bangkirai oder Yellow Balau, auch oft fälschlich Bankirai genannt, ist ein tropischer Laubbaum, der aufgrund der Härte und Beständigkeit vielfältige Einsatzmöglichkeiten hat und weltweit auf Plantagen angebaut wird.

Bangkirai stammt vom Yellow Balau Baum, der in asiatischen Ländern wie Indien, Pakistan, Sri Lanka, Burma, Thailand, Malaysia, oder Indonesien vorkommt. Der Durchschnittspreis pro Quadratmeter liegt bei etwa 50 Euro.

Das Kernholz ist im frischen Zustand gelblich-grünlich und wird im trockenen Zustand olivbraun. Terrassendielen aus Balau-Holz sind äußerst dauerhaft und halten im Schnitt in unserem Klima 15 bis 25 Jahre – je nach Imprägnierung und Pflege.

Bei der Verschraubung von Terassendielen aus Yellow Balau sollten Edelstahlschrauben verwendet werden: Das Holz reagiert mit verzinkten Schrauben und bildet schwarze Flecken. Auch sollte bei frischen Bangkirai-Dielen darauf geachtet werden, dass das Holz ausbluten kann und so zähe, klebrige Verschmutzungen erzeugt, die insbesondere auf Balkonen die Fassade verunreinigen können.

Wie pflegt man Bangkirai?

Gerade Bangkirai gilt als langlebiges, hartes Holz, deshalb wird es gern als Terrassendiele verwendet. Doch ein Belag, der im Sommer wie im Winter ständig der Witterung ausgesetzt ist, leidet, wenn er nicht regelmäßig gepflegt wird. Was also tun mit 10 Jahre alten Terrassendielen, die unansehnlich geworden sind?

  1. Zuerst muss man auf die Knie und mit einer Bürste die Dielen aus Bangkirai gründlich reinigen. Vor allem auch die Rillen in den Terrassendielen. Denn hier haben sich allerhand Schmutz, Moos und sonstige Ablagerungen über die Jahre angesammelt und festgesetzt.
  2. Danach kommt Öl zum Einsatz. Die Intensität des Farbtons des Bangkirais lässt sich sehr gut beeinflussen, indem man farbiges Öl benutzt und es individuell verdünnt. Hier bleibt Spielraum für eine individuelle Gestaltung. Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Öl pflegend, wasserabweisend ist und einen UV-Schutz hat.
    Grundsätzlich besteht die Wahl zwischen Öl und Lasur. Eine Lasur hätte jedoch einen entscheidenden Nachteil: Die Dielen wären dann empfindlich, zum Beispiel für Absätze. Aber wer will seinen Gästen schon vermitteln, dass sie die Schuhe ausziehen sollen? 

Terrassendielen aus Bambus

Wer sich für Terrassendielen aus Holz entscheidet, wählt, wenn er nicht gerade zu einem Tropenholz wie Cumaru, Ipé und Teakholz greift, eine umweltfreundliche Alternative. Ökologisch bedenklich sind neben Tropenhölzern aufgrund langer Transportwege auch die sibirische Lärche und bis vor einigen Jahren vermeintlich Terrassendielen aus Bambus.

In einem Test des „Instituts für Holzforschung“ der TU München erwies sich Bambus jedoch im Vergleich zu Fichte und Eiche als äußerst formstabil, resistent gegen hohe punktuelle Belastung und extrem witterungsbeständig. Da Bambus noch dazu sehr schnell nachwächst – die Eiche benötigt zum Nachwachsen circa 100 Jahre – spricht das Institut eine klare Empfehlung für Terrassendielen aus Bambusholz aus.

Terrassendielen als Douglasie: Günstige Alternative

Die Douglasie kommt ursprünglich aus Nordamerika, wird aber seit vielen Jahrzehnten auch in einigen Ländern Europas angebaut. Das Holz ähnelt in der Färbung sehr dem Lärchenholz. Es ist hell-gelblich bis rötlich-braun.

Da Douglasie harzhaltig ist, können Harzaustritte möglich sein. Für Douglasienholz als Terrassenbelag zahlt man durchschnittlich etwa 30 Euro pro Quadratmeter.

Weil heimische Nadelhölzer von Natur aus weniger wiederstandsfähig sind als tropische Harthölzer wie Bangkirai, führen einige Hersteller eine Kesseldruckimprägnierung durch. Diese entzieht dem Holz Feuchtigkeit und anschließend werden Holzschutzsalze in das Holz gepresst. Dadurch wird die Wiederstandsfähigkeit erhöht. 

Tipp: Ökologischer Terrassenbelag mit FSC-Zertifikat

Bezüglich Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit als Terrassenbelag liegen Tropenhölzer vor ihren lokalen Kollegen und punkten zusätzlich zu einem attraktiven Erscheinungsbild mit einem minimalen Pflegeaufwand.

Aber: Für die Gewinnung dieser Hölzer werden in den Regenwäldern nicht nur große Flächen abgeholzt. Meist leiden auch die Arbeiter vor Ort unter schlechter Bezahlung und menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen.

Die Wälder zu schützen, indem man sie nützt: Das ist das Konzept des Forest StewardshipCouncil, einem Zertifizierungssystem für verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung. FSC®-zertifizierte Produkte kann man daher mit besserem Gewissen kaufen.

Konstruktiver Holzschutz: Feuchteschäden vermeiden

Unter konstruktivem Holzschutz versteht man den Schutz des Holzes vor Einwirkungen durch Nässe und Feuchtigkeit jeder Art. Deshalb versucht man die Holzterrasse vor Niederschlägen, Spritzwasser, aufsteigender Feuchtigkeit, Kappilarwasser und Kondenswasser zu schützen. Außerdem sollte Niederschlagswasser schnell abgeleitet werden. 

Wichtig bei Holzterrassen ist vor allem der Unterbau. Er muss sicherstellen, dass das Regenwasser zuverlässig abläuft und keine Staunässe verursacht. Irgendwann fault jede Holzart, wenn man sie nur lange genug im Wasser stehen lässt.

Um diesen Schutz zu erreichen, kann man beim Bau der Terrasse beispielsweise darauf achten, dass ein geringes Gefälle vorhanden ist, sodass Wasser schnell ablaufen kann. Alternativ können die Holzdielen auf einem Stelzlager verlegt werden und ein Drainagesystem kann installiert werden.

Pflege des Terrassen Holzes mit Terrassen-Öl

Feuchte und unbehandelte Holzterrassen fördern die Rutsch- und Sturzgefahr. Abhilfe schafft hier eine neue Holzpflege, die über einen speziellen Anti-Rutsch-Effekt verfügt. Gleichzeitig beugt das farblose Terrassen-Öl dem Grünbefall vor und bietet einen verbesserten UV-Schutz zur Erhaltung des natürlichen Holzfarbtons.

Das „Anti-Rutsch Terrassen-Öl“ von Osmo eignet sich für verschiedenste heimische und tropische Holzarten. Der Hersteller empfiehlt die Verwendung in Verbindung mit einem passenden Holz-Spezial-Öl. Auf diese Weise wird die Schutzwirkung verstärkt und der Renovierungsintervall verlängert. Bei bereits vorhandenem Bewuchs sollte zuvor der Grünbelagentferner Gard Clean zum Einsatz kommen.

Für den Terrassen-Neubau bietet Osmo bereits vorbehandelte Anti-Rutsch-Dielen an, die nach der Verlegung lediglich einen einmaligen Erstanstrich benötigen. Die dauerhafte Schutzwirkung des Terrassen-Öls erhöht den Werterhalt des Sommer-Wohnzimmers und erlaubt noch mehr sorglose Stunden auf der heimischen Terrasse zu genießen.

WPC Terrassendielen: Pflegeleichtes Holzimitat

Es sieht aus wie Holz, ist aber pflegeleichter Kunststoff. Eine Kombination von natürlichem Werkstoff und modernster Technologie sind die neuartigen WPCTerrassendielen. WPC steht für Wood Plastic Composites. Sie bestehen aus 70 Prozent Holzfasern mit 30 Prozent  thermoplastischem Kunststoff.

Die Vorteile dieses Terrassenbelages im Überblick:

    • keine Riss- und Splitterbildung, daher sehr barfußfreundlich
    • pflegeleicht: einfach mit Wasser zu reinigen
    • lästiges Streichen und Renovieren entfällt
    • rutsch-hemmend in trockenem und nassem Zustand
    • lange Lebensdauer, PVC-frei, 100% recyclebar
    • einfaches, zeitsparendes, schraubenloses Verlegesystem

    Verschiedene Hersteller bieten Dielen für die Terrasse aus einem neuen Verbundwerkstoff. Osmo, beispielsweise präsentiert die Multi-Deck Serie aus BPC (Bamboo-Polymer-Composite) einem Werkstoff, der zum Teil aus schnell nachwachsendem Bambus und zum Teil aus Kunststoff besteht. Der Werkstoff ist dadurch besonders pflegeleicht, robust sowie farb- und formstabil.

    Neben Hohlkammerprofilen sind die Dielen auch als Vollprofile in verschiedenen Farben und Oberflächen erhältlich. Zudem sind die neuen Co-Extrusion Profile in Vintage Grau, Vintage Sand oder Vintage Braun besondere Multi-Deck Varianten. Sie kombinieren die Vorteile von BPC mit einer holzähnlichen Oberfläche.

    Zwei verschiedenfarbige Spezialkunststoffe, die auf die BPC Diele aufgebracht werden, ermöglichen den authentischen Look. Durch die Prägung der Oberfläche mit interessanten Holzstrukturen erhält die Diele eine Lebhaftigkeit, die optisch und haptisch nah an Echtholz herankommt. Die erhältlichen Farbnuancen unterstreichen die natürliche Optik.

    Holzterrasse selber bauen

    Holzdecks, die einen warmen und weichen Eindruck machen und sich an die Natur des Gartens anpassen, sind sehr beliebt. Sie verschaffen der Terrasse sehr schnell eine neue Optik.

    Eine Anleitung, wie Sie eine Holzterrasse selber bauen:

    1. Legen Sie ein Sandbett an. Ziehen Sie es mit Gefälle ab. Bei wasserdichten Untergründen brauchen Sie darunter eine Grobkiesschicht.
    2. Legen Sie ein Wurzelvlies aus: Es lässt Wasser nach unten durch, Pflanzen aber nicht nach oben.
    3. Die komplette Unterkonstruktion: Sandbett, Wurzelvlies, Betonplatten und darüber die Traghölzer. Die Traghölzer sollten in den Betonplatten verdübelt werden. Fertig für den Bodenbelag.
    4. Das Vorbohren der Befestigungspunkte in den Deckbrettern ist bei allen Holzarten zu empfehlen, besonders wichtig ist es bei Bangkirai.
    5. Die spätere Trittfläche entsteht: Der Belag wird mit regelmäßigen Abständen (ca. 4–6 mm) quer auf die zuvor verdübelte Balkenunterkonstruktion verlegt.
    6. Achten Sie auf eine regelmäßige, geradlinige Ausrichtung der Bohrlöcher und ein sauberes Schraubbild, denn die Köpfe der Schrauben bleiben sichtbar. Unbedingt Edelstahlschrauben verwenden!
    7. Holz für Holz: Ein bisschen Geduld gehört dazu. Langsam entsteht das schöne Bild des regelmäßigen Terrassenbelags.
    8. Tipp zum Farbton: Durch sofortiges Ölen bzw. Lasieren bleibt der Holzton erhalten.

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