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Kinderfreundliches Haus bauen

Kinderfreundlich Wohnen

Als kinderreiche Familie zählt man heute im landläufigen Sinn schon mit drei Kindern. Der statistische Mittelwert in Deutschland liegt allerdings bei 1,3 Kindern pro Fami­lie; wenn also überhaupt Nachwuchs da ist, finden sich in der Regel eben ein oder zwei Kinder. Trotzdem ist die Großfamilie hierzulande noch nicht völlig „ausgestorben” – die Bevölkerungsstatistik weist bei jeder achten Familie in Deutschland drei oder mehr Kinder aus (Quelle:www.familienhandbuch.de). Aber familienfreundlich bauen ist nicht schwer.

 Beispiele für gelungene Mehrgenerationenhäuser.

Mindestgrößen für Kinderzimmer sind zu wenig

Da familiengerechte Wohnungen in Mehrfamilienhäusern erstens teuer und zweitens schwer zu finden sind, und häufig nur wenig oder gar keine Grün- oder Freiflächen haben, wohnen die meisten Familien, soweit möglich, lieber im eigenen Heim. Zudem profitiert der Nachwuchs auch größenmäßig vom Eigentum: Beträgt die durchschnittliche Größe für ein Kinderzimmer in der Mietwohnung nur fünf Quadratmeter (!), stehen Kindern bei Wohneigentum immerhin schon durchschnittlich acht Quadratmeter zur Verfügung – und das, obwohl Immo­­bi­lieneigentümer im Vergleich zur Mieter-Bevölkerung mehr Kinder haben. Eine Mindestraumgröße sucht man übrigens vergeblich in deutschen Bauverordnungen. Lediglich in der DDR war damals eine Mindestgröße von acht Quadratmetern festgelegt. Einen ähn­lichen Wert enthielt die inzwischen nicht mehr gültige DIN 18011 als Empfehlung: acht bis neun Quadratmeter für ein Kind, zwölf bis 14 Quadrat­meter für zwei Kinder.

Je mehr Kinder, desto mehr Platz

Je mehr Kinder, desto mehr Platz braucht die Familie – das ist eine schlichte Erkenntnis. Selbst wenn sich in jungen Jahren der Nachwuchs noch ein Zimmer teilen kann, so sollte doch dann jeder Teenager sein eigenes Reich haben – nicht zu vergessen die Anschlüsse für Telefon, TV und Computer. Außerdem ist ab drei Kindern und mehr ein zweites Bad unerlässlich, um den morgendlichen Ablauf nicht zu behindern. Auch andere Bereiche müssen im kinderreichen Haushalt größer ausfallen. Eine geräumige Diele für Garderobe, Spielsachen etc.; Wohnküche oder Essbereich passend für einen großen Tisch; praktisch ist eine Küche mit Speisekammer für die Vorräte, ideal der direkte Durchgang zur Garage für die Einkäufe; insgesamt viel Stauraum für alle möglichen Utensilien; Platz zum Spielen im Wohnbereich.
 

Familienfreundlich bedeutet flexibel

Da sich die Situation mit Kindern ständig ändert, sind variable, flexible, innovative Hauskonzepte gefragt, damit sich alle beim Wohnen dauerhaft wohlfühlen. Kleinkinder benötigen die Nähe und ständige Aufsicht der Eltern. Ein Zimmer neben dem Schlafzimmer bzw. Platz im Wohn-Ess-Bereich spart lange Wege und vermittelt Sicherheit. Mit den Jahren strebt das Kind immer mehr nach Selbstständigkeit, auch was die räumlichen Anforderungen betrifft – ein eigenes Zimmer als Rückzugsmöglichkeit wird unausweichlich. Für Jugendliche ist es am schönsten, wenn sie sich irgendwo ungestört mit Freunden treffen können – ideal wäre eine eigene Etage oder ein Zimmer nahe des Eingangsbereichs mit eigenem Duschbad. Ein gemeinsam genutzter Fami­lienraum um den Wohn-Ess- und Küchen­bereich sollte das kommunika­tive und gesellige Zusammensein der ganzen Familie ermöglichen und fördern. Das hängt aber auch von den jeweiligen Vorlieben der Familie ab. Während sich die einen lieber auf dem Sofa oder am Esstisch treffen, versammeln sich die anderen regelmäßig in ihrer großen Wohnküche – längst nicht mehr nur zum Kochen. Damit aber in einem solchen Gemeinschaftsraum auch alle möglichen Aktivitäten stattfinden können, sollten bei der Planung der Küche auch mindestens 20 m2 zugestanden werden. Zusätzlich zum Familienraum muss jedem Familienmitglied ein eigener Rückzugsbereich zugestanden werden. Auch Eltern wün­schen sich eine „spielzeugfreie Zone”. Eine flexible Struktur des Hauses mit einem festen Erschließungsteil (Sanitär, Heizung, Technik) und frei einteilbare Raumzonen ist ideal. Flure ermöglichen es, verschiedene Aufteilungen und Zuschnitte von Zimmern, auch nachträglich, durchzuführen. Voraussetzung: nutzungsneutrale Zimmer und leicht entfernbare Zwischenwände.

Doppelhaus von Vorteil

Der Erwerb eines Doppelhauses eröffnet Baufamilien mit Kindern Möglichkeiten, die bei einem frei stehenden Einzelhaus nicht gegeben sind. Voraussetzung: Die neuen Nachbarn haben ebenfalls Kinder im selben Alter und liegen auf derselben „Wellenlänge“. Das bedeutet für die Kinder: Spielkameraden gleich nebenan. Die Eltern wiederum werden die gegenseitige Unterstützung bei der Kinderbetreuung zu schätzen wissen. Soll der ganze Garten beiden Parteien zur Verfügung stehen, können mit Geräteschuppen, Carport und dichten Hecken private Bereiche definiert werden, während andere Teile explizit der Gemeinschaft zugeordnet werden – ein Grillplatz etwa oder ein gemeinsamer Sandkasten für die Kinder.

Elternhaus vermittelt den Kindern Werte

Das Elterhaus bietet eine Orientierung fürs ganze Leben und fördert die gesunde Entwicklung. Die Identifizierung mit Dingen, die die Familie sich selbst schafft, trägt immer nachhaltig zur Wertevermittlung bei. Eine Studie der LBS belegt, Kinder, die im eigenen Haus und Garten aufwachsen, übernehmen viel eher Verantwortung für die Umgebung und damit zugleich auch für Besitz. Das fördert in besonderem Maße die Herausbildung sozialer Kompetenz und Selbstständigkeit. Werden Kinder – natürlich altersgemäß – bereits in die Planung des eigenen Hauses miteinbezogen, erleben sie hautnah diese besondere Art der Selbstverwirklichung einer Familie.  Wer ein Zuhause für eine Familie baut, sollte immer bestimmte Erfahrungen anderer kennen und nutzen. Aus diesem Grund hat Haacke-Haus (www.haacke-haus.de) eine Checkliste zum kindgerechten Bauen herausgegeben. Zu bestellen unter Telefon (08 00) 42 22 53-2.

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