
Kombination aus Flachdach und Satteldach wird zum Traumhaus
Lieber Flachdach? Oder Satteldach? Warum nicht einfach beides? Dass die Idee Charme hat, beweist dieses Traumhaus.
Formenspiel mit Satteldach und Flachdach
Ein Hingucker ist dieses Haus in einer Gemeinde im Norden Baden-Württembergs allemal, deutlich hebt es sich von der Umgebungsbebauung ab. Denn die Kombination aus Satteldach und Flachdach ist ungewöhnlich. Das holzverschalte Erdgeschoss trägt ein auskragendes, kubisches, weiß verputztes Obergeschoss, das seinerseits von einem kleinerem Satteldachgeschoss getoppt wird
Die Giebelseiten sind mit Rhombusleisten aus Lärchenholz verkleidet. Ein Über- und teils ein Ineinander von zwei der einfachsten Geometrien, leicht verspielt, doch wohltuend weit entfernt von den Albernheiten der Postmoderne, eher klassisch-modern.

Puristisches Traumhaus mit warmer Ausstrahlung
Innen herrscht die gleiche Balance zwischen Nüchternheit und Wärme. Das Puristische kommt von den weißen Wänden und Decken, von den wandbündigen Sockelleisten, den wandbündigen Türen, den stark reduzierten Formen, wie die Küche mit ihren Grifffugen.
Die warme Anmutung, als Gegenpol, verdankt sich dem Eichenholz der Böden, der Treppenstufen, der Abdeckbretter der Brüstungen und der Handläufe. Und auch das Obergeschoss prägt eine nüchterne, mit den Holzoberflächen abgemilderte Strenge, vor allem im Schlafzimmer der Erwachsenen, das auch über eine Ankleide verfügt.
Hauptsache kühler
Gar nicht so selten ist ein bisschen Leidensdruck im Spiel, wenn es um die Entscheidung für die eigenen vier Wände geht. Bei diesen Bauherren war es der Jahrhundertsommer, der in ihrer Dachgeschoss-Wohnung mit 14 Dachfenstern zu tropischen Bedingungen führte. Da bekam die Vorstellung vom kühlen, eigenen Haus mit schattigem, sattgrünem Garten etwas ungemein Verlockendes.

Kombination aus Satteldach und Flachdach erfüllt die Vorschriften
Nach einigem Suchen fand sich ein Grundstück, das größer war als in heutigen Neubaugebieten üblich, und auf dem der Bebauungsplan zwei Vollgeschosse erlaubte. Allerdings auch ein Satteldach vorschrieb. Über Kollegen lernte das Ehepaar dann Uwe Fichtner kennen, vom Architekturbüro Rast in Großbottwar. Wenn es zeitlos, schnörkellos und trotzdem eine Idee ausgefallener sein solle, aber handwerklich solide und energieeffizient, seien sie bei ihm an der richtigen Adresse. Eine Kombination aus Satteldach und Flachdach passt in dieses Konzept.

Passivhauswände unter der Dachform-Kombination
Fichtner setzte die Vorgabe Satteldach mit sanft ironischem Unterton um. Mit der gekonnten Kombination aus Satteldach und Flachdach erfüllte er die Vorgaben des Bebauungsplans und wurde den Ansprüchen seiner modernen Baukundschaft gerecht.
Tatsächlich besitzt das Gebäude aufgrund der Kombination aus Hochlochziegeln und extradicker Dämmung davor einen Wärmeschutz, der die Mindestanforderungen an Passivhauswände noch übertrifft. Zusammen mit der Verschattung ist er die eigentliche Versicherung gegen sich aufheizende Wohnräume im Sommer.
Daten zum Traumhaus
Wohnfläche: EG ca. 115 m2, OG ca. 124 m2
Dach: Satteldach, 30°
Baustoffe: Beton, Holz, Hochlochziegel
Ausbaustoffe: u. a. Eichenholzparkett, Feinsteinplatten
Haustechnik: Außenluft-Wärmepumpe, Lüftungsanlage, Split-Klimaanlage, Hausautomation (KNX)
Förderung: KfW-Effzienzhaus 40
Architekt: Uwe Fichtner, Architekt Dipl.-Ing. FH, Architekturbüro Rast – Planen Bauen Wohnen, Hannenbachstraße 15, 71723 Großbottwar, Tel.: 0 71 48 / 96 14 – 0, Mail: info@rastbau.de,
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