Raumkühlung – Tipps und Tricks
Verschattung
Man kann sein Haus so modernisieren, dass man auch in Zukunft angenehm wohnen und erholsam schlafen kann. Trotz länger werdender Hitzewellen. Dazu gehört eine gute Verschattung aller Süd-, Ost- und West-Fenster mit Sonnenschutz, Rollläden, Außenjalousien, Raffstores oder Markisen.
Eine außenliegende Verschattung ist dabei deutlich wirksamer als ein innenliegender Sonnenschutz. Denn dadurch gelangt die Hitze erst gar nicht in die Wohnung und die Isolierung von Fenster und Wänden kommt voll zum Tragen.

Außendämmung
Ebenso wichtig für kühle Luft im Sommer ist die Außendämmung auf dem Dach und an der Fassade. Denn eine entsprechende Dämmung sperrt Wärme im Winter ein – und im Sommer aus.
Ungedämmte, massiv gemauerte Gebäude aus Vollziegeln, Beton oder Kalksandstein „schlucken“ zwar tagsüber die Hitze, können sie aber nur in kühlen Nächten wieder abgeben. Ist es auch nachts zu warm, wie im August 2018, wird es innen schnell ungemütlich. Die Wände fungieren ungewollt als Wärmespeicher.

Klimageräte
Grundsätzlich unterscheiden sich Raumklimageräte in zwei Typen:
- Split-Klimageräte
- Monoblock-Klimageräte
Split-Klimageräte
Split-Klimageräte bestehen aus einem Innen- und Außengerät und werden immer fest von einem Fachmann installiert. Das Innengerät saugt die warme Raumluft an und gibt dieselbe Luft gekühlt wieder an den Raum ab. Ein zweiter Kreislauf mit Kühlmittel entzieht dieser Luft die Wärme nach dem Kühlschrankprinzip.

Der dafür notwendige Kompressor im Kältemittelkreislauf befindet sich im Außengerät, das die überschüssige Energie wieder an die Außenluft abgibt. Das macht die Split-Klimageräte effizient und geräuscharm.
Monoblock-Geräte
Monoblock-Geräte sind mobil aufstellbare Einzelgeräte. Sie saugen warme Luft an und blasen einen Teil, stark abgekühlt, zurück in den Raum. Die restliche Luft bläst das Gerät, stark erhitzt, über einen Schlauch nach draußen. Monoblock-Geräte sind mobil aufstellbar, der Abluftschlauch hängt lediglich über einem Tür- oder Fensterrahmen.
Durch die nach außen geblasene Luft entsteht im Raum ein Unterdruck. Durch den Tür- oder Fensterspalt strömt gleich wieder warme Außenluft herein. Der Kühleffekt hält sich daher in Grenzen – der Stromverbrauch meist nicht. Dafür sind die Geräte unkompliziert überall aufzustellen und deutlich günstiger.
Kosten
- Monoblock-Klimagerät 200 bis 1.000 €
- Split-Klimagerät 500 bis 2.000 €
- Erdwärmepumpe mit Sonde(n) Aggregat 9.000 bis 11.000 €, zzgl. 60 bis 80 €/Meter Sondentiefe
- Grundwasser-Wärmepumpe Aggregat 9.000 bis 11.000 €, zzgl. 50 bis 60 €/Meter Brunnentiefe
(Wärmepumpen: inkl. Montage und Erschließung der Quelle; Angaben der Verbraucherzentrale)
Regeln für die Heißzeit
Schon ein paar kleine Regeln zu beachten zeigt große Wirkung:
- nur nachts lüften
- tagsüber Fenster und Türen schließen
- verschatten, möglichst außenliegend
- Klimageräte früh morgens einschalten, wenn sie noch mit wenig Energieaufwand viel bewirken
Und bitte nicht übertreiben, sagen Mediziner. Die Räume also nicht zu stark herunterkühlen. Auch zu viel Kälte führt zu Stress für den Körper. Dann kommt zur Heißzeit noch die Sommergrippe hinzu.
Lüftungsanlage mit Wärmetauscher

Viele Hausbesitzer und Bauherren sehen Lüftungsanlagen auch als Klimaanlagen. Doch der Kühleffekt ist bescheiden. Die bewegte Luftmenge ist zu gering. Die Lösung bringt ein zusätzlich installierter Wärmetauscher, ein simpel unterirdisch verlegtes Rohr. Die Außenluft fließt dann über diesen Erdwärmetauscher ins Haus. Im Sommer kühlt sie dabei leicht ab, im Winter wärmt sie sich auf.
Zudem kann man die – hoffentlich – kühle Nachtluft per Bypass am eigentlichen Wärmetauscher vorbeiführen, tagsüber dagegen der heißen Außenluft von der kühlen Abluft Wärme abnehmen lassen. Smarte Technik macht die flexible Steuerung möglich.

Wärmepumpen
Auch von der Wärmepumpe darf man keine Wunder bei der Klimatisierung erwarten. Aber Grundwasser- und Erd-Wärmepumpen mit „Rückwärtsgang“ können immerhin etwas von der unerwünschten Wärme über die Fußbodenheizungen aufnehmen und unterirdisch entsorgen. „Passiv“, ohne den Kühlkreis einzuschalten.
Außenluft-Wärmepumpen dagegen müssen die überflüssige Energie der ohnehin schon heißen Umgebungsluft regelrecht aufdrängen, was nur „aktiv“ funktioniert, mit Kühlkreis (reversible Wärmepumpe).
Zu tief darf die Temperatur in den Räumen allerdings nicht abgesenkt werden, da sonst an den Heiz- bzw. jetzt Kühlflächen die Raumluftfeuchte kondensiert. Besser als Fußbodenheizungen eignen sich Deckenheizungen als Kühldecken – sie wirken wie ein kühler Abendhimmel.
Tipps zu Planung und Wartung
Effizienzlabel
Klimageräte müssen das EU-Effizienzlabel tragen, das über Stromverbrauch und die Schallemissionen Auskunft gibt, vor allem aber die Effizienzklasse verrät: die Einteilung reicht von A+++ bis D (nicht empfehlenswert).
Rechtliches
Wohnungseigentümer brauchen vor der Montage eines Split-Klimageräts die Genehmigung der Eigentümergemeinschaft wegen der „optischen Beeinträchtigung“ der Fassade.
Hygiene
Bei Klimaanlagen ist generell die regelmäßige Wartung wichtig. In den Geräten und Schläuchen können sich Keime entwickeln.
Planung
Bei größeren Modernisierungsmaßnahmen ist immer ein Energieberater ratsam, um Kosten zu sparen. Etwa bei der Außendämmung oder der Montage einer Wärmepumpe mit Kühlfunktion.

Über bau-welt.de
Wer einen Hausbau plant oder einen Altbau saniert, hat in der Regel viele Fragen. bau-welt.de informiert Bauherren und Renovierer über alle wichtigen Themen und gibt hilfreiche Tipps.
Mit unserem Haus-Konfigurator können Sie schnell und einfach nach Ihren persönlichen Suchkriterien nach neuen Häusern suchen, ob Massivhaus oder Fertighaus.

Über den CPZ-Verlag
Der City-Post Zeitschriftenverlag publiziert seit über 40 Jahren Zeitschriften für die Zielgruppe der privaten Bauherren und Modernisierer.
Zum Portfolio gehören u.a. die Zeitschriften Das Einfamilienhaus, Umbauen + Modernisieren und Unser Haus sowie zehn Sonderpublikationen. Erfahren Sie mehr über den CPZ-Verlag. Hier finden Sie unsere Mediadaten.