Vorwandinstallation für eine kreative Badplanung
Neue Gestaltungsmöglichkeiten fürs Badezimmer: Eine Vorwandinstallation schafft im Rahmen einer Badezimmersanierung mehr Nutzungsmöglichkeiten.
Immer an der Wand entlang – das muss nicht sein. Große wie kleine Bäder profitieren von einer Vorwandinstallation, die spannendeGrundrisse und eine Neuanordnung vom WC-Spülkasten bis zur Dusche ermöglicht. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte zu diesem Thema.
Vorwandinstallation ist ideal für die Badsanierung
Bei der Badsanierung im Bestand hat man es häufig mit kleinen und beengten Bädern zu tun. Der Wunsch nach mehr Großzügigkeit steht deswegen bei der Sanierung meist ganz oben auf der Liste.
Dazu können bestehend nichttragende Wände komplett entfernt oder Wanddurchbrüche geschaffen werden. Die neuen Raumbegrenzungen schaffen mit Vorwand leichte Trennwände, die flexibel auf den vorhandenen Boden aufgestellt werden können.
Ist es nicht möglich, dem Bad mehr Quadratmeter zu verschaffen, hilft oft eine Grundrissveränderung innerhalb der bestehenden vier Badwände.
Mit halbhohen Installationswänden, einer sogenannten Vorwandinstallation, lassen sich oft ganz neue Anordnungen schaffen, die spannender und luftiger wirken oder mehr Sanitärobjekte auf dem gleichen Platz unterbringen können – etwa zwei gegenüberliegende Waschtische oder beides, Dusche und Badewanne, selbst wenn dies vorher nicht möglich war.
Bei einer Vorwand kann auch gleich das Thema Stauraum überdacht werden. Wie viel wird benötigt? Denn Badmöbel sind heutzutage flexible und oft modular konzipiert, sodass für jeden Grundriss, jeden Geschmack und passend zu jedem Waschtischmodell das Richtige im Angebot ist.
Aber auch die angesprochene Vorwandinstallation kann eine Lösung sein: Integriert man Ablagen und "Einbauschränke" in die Wand, dann bleibt das Bad besonders ordentlich, übersichtlich und ohne Kanten. Ideal auch, dass der Spülkasten in der Vorwandinstallation "versteckt" wird. Zu sehen bleibt vom Spülkasten lediglich die Drückerplatte.
Die Vielfalt der Vorwandinstallation
Früher bestanden Vorwandinstallationssysteme aus schlichten, rechteckigen Bauelementen. Mittlerweile haben die Hersteller ihr Angebot ausgeweitet und bieten zum Beispiel dreieckige und trapezförmige Systeme an, in die auch der Spülkasten integriert werden kann.
Gerade in engen Bädern wird dadurch eine sinnvolle Platzierung der Keramikobjekte ermöglicht und für die Badarchitektur ergibt sich mehr Spielraum.
Die unterschiedlichen Installationssysteme sind von den Herstellern zu einem kompatiblen Komplettangebot ausgebaut worden. So kann man die verschiedenen vorgefertigten Elemente, die zum Beispiel 1,20 oder 2,10 Meter hoch sind, untereinander kombinieren. Anschlüsse, Armaturenhalterungen und Spülkästen können problemlos eingesetzt werden.
Zu montieren sind die Elemente auf dem Boden, also dem Rohboden oder tragfähigem Estrich. Wichtig ist neben Wand und Boden auch die Schallentkopplung, da Geräusche des Spülkastens nicht ins ganze Haus übertragen werden sollen.
Wie baut man eine Vorwandinstallation?
Die Vorwandinstallation besteht aus einem stabilen Tragwerk – aufgestellt vor der Wand oder frei platziert auf dem Boden –, das sowohl die komplette Sanitärtechnik als auch den Spülkasten enthält. Der große Vorteil der Vorwand ist, dass Wände nicht aufgeschlagen werden müssen, es lässt sich einfach nachträglich montieren.
Das System der Vorwand ist einfach, die Vorteile zahlreich. Der Installationsbaukasten einer Vorwandinstallation besteht aus Metallgitterrahmen, in denen alle Zu- und Abflussleitungen sowie die Anschlüsse der einzelnen Sanitärobjekte unter- und angebracht werden. Mit relativ starren Kupferrohren ist dies nicht möglich. Die Leitungen bestehen deshalb aus flexiblem Kunststoff.
Vorteil des Baukastens: Die Installation der Vorwand muss nicht genau dort erfolgen, wo die Leitungen in der Wand verschwinden, sondern sie kann sich problemlos an jeder beliebigen Stelle im Bad befinden.
Die Rahmen werden so aufgestellt, dass sie die Verbindung zwischen Wandanschluss und Verbraucher herstellen. So können sie auch eine Raum teilende Funktion erfüllen, wobei an jeder Seite Sanitärobjekte angeschlossen werden. An einer Seite die Badewanne, an der anderen beispielsweise der WC Spülkasten.
Steht das Tragwerk der Vorwandinstallation erst einmal auf dem Boden, wird es im nächsten Schritt mit speziell für Feuchträume entwickelten Gipsplatten beplankt und anschließend je nach Wunsch beispielsweise verfliest.
Gerade der WC-Bereich profitiert von der „versteckten“ Installation sämtlicher Leitungen und des Spülkastens in einem Vorwandelement. Nur noch eine schicke Betätigungsplatte bleibt sichtbar.
Eine räumliche Gliederung in Funktionsbereiche z.B. Duschzone, verstecktes WC und großzügiger Waschtischbereich lässt sich mit Sanitärwänden schnell und einfach gestalten.
Die Vorwandinstallation ist durchaus in der Lage, große Lasten wie ein WC sicher zu tragen. Auch eine Platzierung des WC über Eck ist mittels Vorwandinstallation möglich.
Nässeschutz bei Vorwandinstallation
Dass ein Badezimmer als Nassbereich generell hohe Anforderungen an den Feuchteschutz stellt, ist den meisten klar. Was viele aber nicht wissen: Das Wasser aus Wanne, Dusche und Waschbecken ist nicht die Hauptursache für die Durchfeuchtung von Wand oder Boden.
Mindestens ebenso gefährlich und in der Regel unterschätzt ist die sogenannte Wasserdampfkonvektion. Damit ist der luftstrombedingte Transport der warmen Raumluft in die oft kälteren Innenbereiche von Wänden und Bauteilen gemeint.
Denn die warme und feuchte Luft aus dem Badezimmer zieht über Löcher oder undichte Bauteilverbindungen in die Trennwände. Im Inneren kühlt die Luft dann ab und es bildet sich Tauwasser. Diese Feuchtigkeit kann nicht mehr ausreichend abtrocknen, Schimmelbefall ist die Folge, die Wände können sich verformen.
Silikon ist nicht ausreichend für Nässeschutz
Einen zuverlässigen Nässeschutz bieten mehrschichtige Abdichtungssysteme im Verbund mit keramischen Belägen wie Fliesen. Die Abdichtung wird dabei direkt auf den Trockenunterboden bzw. auf die Trockenbauplatten aufgetragen.
Rohrdurchführungen, Wannenanschlüsse oder Ecken stellen eine besondere Herausforderung dar. Man sollte diese noch vor der Flächenabdichtung extra behandeln. Silikonabdichtungen allein genügen hier nicht, da diese mit der Zeit schrumpfen oder einfach verschleißen und dann undicht werden.
Für dauerhaft wasserresistente Übergänge zwischen Wand, Wanne und Boden nutzt man daher flexible Dichtbänder. Zur Abdichtung von Rohrdurchführungen bieten sich Wandmanschetten aus Kunststoff an. Sowohl die Dichtbänder als auch die Manschetten müssen in eine vorher aufgetragene frische Schicht der Abdichtungsmasse eingearbeitet und die Ränder im Anschluss noch einmal überstrichen werden. Erst danach folgt die Flächenversiegelung.
Tipp: Vorteile von Vorwandinstallationen
Die Vorteile von Vorwandinstallationssystemen im Überblick:
- Eine flexible, schnelle Montage nahezu ohne Schmutz und Dreck.
- Ein besserer Schallschutz gegenüber einer herkömmlichen Installation. – Kein Wunder, schließlich übertragen Spülkästen, die innerhalb der Wand montiert sind, das Rauschen des Wassers direkt in die angrenzenden Räume. Die Montagerahmen der Vorwandinstallation stehen dagegen vor der Wand und absorbieren den Schall wesentlich besser.
- Darüber hinaus ergeben sich durch die rund 17 bis 25 Zentimeter breiten Installationsblöcke willkommene Ablagemöglichkeiten für Badutensilien und zwar unabhängig davon, ob der Block in den Raum hineinragt oder einfach vor die Wand gesetzt wurde.
Eine beliebte Raumlösung fürs WC
Eine beliebte Raum-Lösung: Das WC kann man durch ein Installationselement abschotten. Gleichzeitig entsteht eine gute Möglichkeit, zwei Waschtische in einem Bad unterzubringen.
Für die Vorwandinstallation des WCs gibt es Universalmodule. Der Spülkasten kann wahlweise von vorne oder von oben bedient werden.
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