Wie wohnt Deutschland?
Mehr Wohnfläche, aber weniger Personen im Haushalt: Die Deutschen wohnen heute anders als vor drei Jahrzehnten.
Wie wohnt Deutschland? TV-Innenarchitektin Eva Brenner präsentiert die Ergebnisse einer Wohnstudie.
Dies ergab eine repräsentative Umfrage von YouGov im Auftrag von Oberflächenbeschichtungshersteller Wagner. Bei einem "Trend Talk" wurden die Ergebnisse von TV-Innenarchitektin Eva Brenner vorgestellt.

Wohnen heute und morgen
Nur eine Minderheit besitzt in Deutschland Wohneigentum. Ein Großteil der Befragten, nämlich 62 Prozent, lebt zur Miete. 32 Prozent wohnen im Eigentum, davon 29 Prozent im eigenen Haus.
Gerade in Großstädten geht der Trend aufgrund des knappen und teuren Baugrunds vermehrt zum Mieten. In ländlichen Regionen hingegen wird der Anteil eigener Häuser stärker wachsen, während der Mietanteil in Städten stetig steigt.
Als Lösung für die Grundstücksknappheit bieten sich Tiny Houses an. Allerdings könnte sich gerade mal ein Drittel der Befragten vorstellen, darin zu wohnen. Über die Hälfte (55 Prozent) möchten nicht in einem Tiny House leben.
40 Prozent der Befragten wohnen zu zweit, immerhin 32 Prozent der Befragten leben gemeinsam mit mehreren Personen unter einem Dach. Deutlich mehr junge Erwachsene wohnen heute noch bei ihren Eltern – was sicherlich auch das Konzept der Mehrgenerationenhäuser wiederbeleben wird.
Insgesamt geht der Trend aber hin zu kleineren Ein-Personen-Haushalten. Das heißt jedoch nicht, dass der Wohnraum geringer wird. Denn der Einzelne hat heute viel mehr Quadratmeter zur Verfügung als in der Vergangenheit. Mit 61 Quadratmeter Wohnfläche pro Person ist diese in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gestiegen. Grundsätzlich dürfte sich der Wohnraum in Bezug auf Grundriss und Raumaufteilung weiter flexibilisieren.
Vernetztes Zuhause
Und wie verändert der digitale Lifestyle den Bereich des Wohnens? Smart Home wird immer wichtiger – vor allem in Sachen Sicherheit.
36 Prozent der Befragten sehen Einbruchschutz und Co. als zentralen Aspekt von Smart-Home-Technologie, gefolgt von Hausautomation (26 Prozent) und vernetztem Home Entertainment (16 Prozent) – letzteres vor allem bei Männern.
Grundsätzlich ist dem "starken Geschlecht" das Thema Smart Home wichtiger als Frauen. Je älter die Befragten, desto unwichtiger sehen sie das gesamte Thema Smart Home.
Auffallend ist aber auch, dass ein Großteil, nämlich 35 Prozent, Smart-Home-Anwendungen gar nicht als wichtig einstufen.
Umfragegrundlage
Für die Online-Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut YouGov bundesweit 2.000 Personen ab 18 Jahren.

Nachhaltig wohnen
Und was tun die Deutschen in den eigenen vier Wänden für die Nachhaltigkeit? Viel. In ihrem Wohnumfeld engagieren sich die meisten für ein nachhaltiges Leben vor allem durch:
- Energieverbrauch
- Wasserverbrauch
- nachhaltige Materialien
67 Prozent der Befragten achten auf einen sparsamen Energie-, 56 Prozent auf einen sparsamen Wasserverbrauch. Immerhin noch ein Viertel der Befragten achtet auf den Einsatz von überwiegend natürlichen Materialien und setzt auf Recycling bzw. Upcycling von Möbeln und Materialien. Und 12 Prozent der Befragten nutzen eine Photovoltaik- bzw. Solaranlage.
Im Bereich Nachhaltigkeit gibt es keine geschlechtsspezifischen, dafür aber generationsabhängige Unterschiede: Mit zunehmendem Alter steigt das Umweltbewusstsein. Je älter die Befragten, desto mehr achten sie auf einen sparsamen Energie- und Wasserverbrauch. Themen wie Recycling und Minimalismus, um Ressourcen zu sparen sind hingegen jüngeren Menschen wichtiger.
Eva Brenner – Farbtrends 2020
TV-Innenarchitektin Eva Brenner verrät die Farbtrends 2020.

Update – Neugestaltung Innenraum
Bei der Umgestaltung der Innenräume setzen die meisten der Befragten (23 Prozent) auf Umräumen. Danach ist Farbneugestaltung die beliebteste Art der Deutschen, ihrem Zuhause ein optisches Update zu verpassen.
"Das Zuhause ist mittlerweile ebenso wichtig wie Mode, wenn es darum geht, sich auszudrücken", so Innenarchitektin Eva Brenner. "Nur, dass es hier viel nachhaltiger und ressourcenschonender möglich ist: Mit nichts als Farbe und Kreativität."
19 Prozent greifen zu Pinsel und Farbe und streichen die Wände neu – und zwar alle zwei bis sechs Jahre. 16 Prozent dekorieren um oder kaufen neue Dekorelemente.
Mehr Mut bei der Wandgestaltung!
Mit Wandfarbe lässt sich das Interior unkompliziert verändern. Der Trend geht hin zu optimierten Räumlichkeiten, in denen sich Veränderungen in erster Linie über Farben und persönliche Dekoration wie Bilder oder Textilien herbeiführen lässt.
Bei der Wandgestaltung setzen die meisten Bewohner nach wie vor auf schlichte und zurückhaltende Farben. Knapp die Hälfte bevorzugt weiße Wände. Lediglich 29 Prozent setzen Akzente durch bunte Wände. Und 13 Prozent greifen auf Designtapeten zurück.
Wer neu streicht, konzentriert sich meist nur auf eine Zimmerwand, um Farbakzente zu setzen. Und wer anders als die Mehrheit der Befragten doch Mut zur Farbe zeigt, greift in der Regel auf einen ungewöhnlichen Farbton zurück: Schwarz.
Unter den Schöner-Wohnen-Farben war die dunkelste dieses Jahr am beliebtesten. Bunte Akzente werden von neutralen Farben zurückgedrängt.
Farbtrends 2020

Rot
Der Trend zu roten Wänden ist rückläufig. Rote Wände machen Räume optisch kleine, erklärt Eva Brenner, da sie an den Betracher heranrückt.
Gelb
Ein freundliches Sonnengelb wird heute eher weniger genutzt. Spezielle Töne wie Curry oder Senfgelb finden aber nach wie vor Verwendung.
Braun
Brauntöne sind weniger gefragt, sie können in Innenräumen schnell schwer wirken. Diese Farben sind nicht leicht zu kombinieren.
Blau
Blautöne sind im Kommen, vor allem tiefe Blautöne, gerne auch abgetönt mit Grünnuancen.
Grün
Helle Grüntöne, lange Zeit beliebt, sind ebefalls rückläufig. Dunkle Grüntöne wie Waldgrün erfreuen sich hingegen zunehmender Beliebtheit.
Grau
Grautöne sind sehr beliebt. Sie lassen sich mit unterschiedlichen Farben kombinieren.
Noch mehr über die Farbtrends 2020 sowie Tipps zum Selberstreichen von Eva Brenner gibt es hier. Foto: Schöner Wohnen-Farbe
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