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Eva Brenner Tipps: Mut zur Farbe

Wir haben Tipps von Eva Brenner zur Wandgestaltung: Mehr Mut zur Farbe für Innenräume, fordert die TV-Innenarchitektin. 

Alles neu dank frischen Wandfarben

Die meisten Deutschen trauen sich bei ihren Wänden nicht an Farbe heran. Weiß dominiert deutsche Haushalte. Laut einer Online-Wohnstudie bevorzugt knapp die Häfte (48 Prozent) der Deutschen weiße Wände – lediglich 29 Prozent setzen Akzente mit bunten Wänden.

 

Dabei lassen sich Räume durch das Streichen der Wände unkompliziert verändern. Eva Brenner zum Beispiel verändert alle paar Jahre die Wandfarbe in ihrem Altbau. "Ich habe keinen regelmäßigen Turnus", sagt sie. "Ich gehe Raum für Raum vor."

In Küchen zum Beispiel habe man durchs Kochen, wenn ab und zu Sauce an die Wand spritzt, eine höhere Abnutzung als in anderen Wohnräumen. Hier lohnt sich eine neue Wandfarbe also gleich in doppelter Hinsicht.

Eva Brenner – Tipps zur Wandgestaltung

Eva Brenner verrät, wie sie ihr Zuhause umgestaltet.

Den Flur streicht Eva Brenner alle zwei bis drei Jahre neu. "Denn im Entrée nimmt man beim Hereinkommen gleich eine Veränderung in den eigenen vier Wänden wahr", so die Expertin.

Gerade große Räume mit hohen Decken erfordern beim Wandstreichen natürlich mehr Einsatz. Doch es müssen ja nicht immer gleich alle Wände sein. Wer neu streicht, kann sich beispielsweise auch auf nur eine Zimmerwand konzentrieren, um Farbakzente zu setzen. 

Farbtrends für Innenräume

Die Farbe Blau in unterschiedlichsten Nuancen ist für Innenräume sehr beliebt. 

"Angesagt ist nach wie vor auch ein angegrautes Dunkelgrün – das passt hervorragend zum Thema Urban Jungle", weiß Eva Brenner. Auch Terracotta sei als Rottrendton sehr präsent, so die Farbexpertin weiter. Hinzukommen Senf- und Currygelb sowie Grautöne.

Eva Brenner – Farbtrends 2020

 

TV-Innenarchitektin Eva Brenner gibt einen Ausblick auf die Farbtrends 2020.

Und für ganz Mutige zeichnet sich ein weiterer Trend ab: Schwarz in allen Nuancen. Unter den Schöner-Wohnen-Farben war die dunkelste in den zurückliegenden Monaten am beliebtesten.

Weiß ist der Klassiker unter den Wandfarben, dazu kann man alles kombinieren. Grundsätzlich gilt: "Je neutraler die Farben, desto klassischer sind sie", bringt es Eva Brenner auf den Punkt. Beigetöne beispielsweise seien ein Allrounder. "Da kann man nicht viel falsch machen", so Eva Brenner, denn Beige harmoniert mit den unterschiedlichsten Farben.

"Als Innenarchitektin muss ich aber sagen: Farbe kann so viel mehr", ermutigt Eva Brenner. Sie selbst liebt Blau. "Ich habe zu Hause ein Blau-Grau-Lila an der Wand. Davon setzt sich im Altbau der Stuck sehr edel ab." An dem sepziellen Farbton hat sie sich nach wie vor nicht "leidgesehen" – im Gegenteil: "Ich habe sie sogar nach fünf Jahren eins zu eins ein zweites Mal nachgestrichen."

Doch aufgepasst: Kräftige, leuchtende Farben sind zwar auffälliger, aber auch nicht beliebig kombinierbar. "Ein knalliges Rot ist eine Farbaussage, die ich nur alle paar Jahre treffe – danach wird es wieder Zeit für etwas Neues", sagt Eva Brenner.

Neben Weiß sind auch die angesagten Grautöne neutrale Nuancen, die man mit diversen Farbtönen kombinieren kann. Auch kräftigere Grautöne sind neutral. "Die kann man mehrere Jahre an der Wand lassen und sie immer wieder neu kombinieren", so Eva Brenner.

Die Farbpalette des Meeres

2019 kürte Pantone Living Coral zur Farbe des Jahres. Das Korallenrot war häufig in Innenräumen zu sehen. 

2020 ging es laut Pantone ebenfalls in Richtung Meer: "Classic Blue" war die Pantone Farbe des Jahres 2020. Ein zeitloses, elegantes und beruhigendes Blau. Besonders auf großen Flächen entfaltet das satte Dunkelblau seine Wirkung.

Eva Brenners Tipps für verschiedene Bautöne, die den Ton in Sachen Interior Design angeben, reichen von hellen bis dunklen Nuancen, teilweise auch verwaschen mit Grün:

  • Türkis
  • Lagunengrau
  • Aquamarin
  • Mint
  • Grau
  • Ozeanblau

50 Shades of Bue

Der strahlende Blauton Aquamarin zum Beispiel, eine Mischung aus Türkis und Mintgrün, erinnert an das kristallklare Wasser des Indischen Ozeans und zieht auf eine ruhige, aber bestimmte Weise die Aufmerksamkeit auf sich. Aquamarin kann als Akzent- oder Grundfarbe eingesetzt werden. In der Karibik wird der Farbton gerne für Hausfassaden genutzt.

Ein dunkles, mysteriöses Marine- oder Phantomblau, wie es Vincent van Gogh für den dramatischen Nachthimmel seines Gemäldes "Sternennacht“"nutzte, wirkt in Wohnräumen sehr elegant. In Kontrast mit hellen Farben oder Möbeln kommt seine Strahlkraft noch besser zur Geltung.

Ein Indikator für die Farbtrends ist der jährliche Farbplaner von Pantone. Die Farbtrendprognose mit saisonalen Leitfarben und Anwendungsideen für 2020 stand unter dem Motto "Das Meer". Im Fokus waren unterschiedliche Wassertöne. Die Palette reichte von tintigem Blau über Algengrün bis hin zu knalligen Neontönen, die an lumineszierende Meeresbewohner oder einen Sonnenuntergang am Meereshorizont erinnern.

Das schwedische Farbinstitut Natural Colour Academy (NCS) sah als wichtigste Farbtrends 2020 verwaschene Pastelltöne, warme Grau- und Grüntöne sowe kräftige, dunkle Blaunuancen ganz vorne. Im Fokus stand dabei das Thema "Bewusstsein". Der Trend geht also weiterhin in Richtung (wohn)gesundes Leben, mit natürlichen Materialien und nachhaltigen Ressourcen.

Das Trendinstitut WGSN sah als Farbtrend 2020 Neo Mint im Kommen – eine zeitlose Farbe, die für coole Eleganz sorgt. Der geeiste Minzton weckt Erinnungen sowohl an Pflanzen und die Natur als auch digitale Technologien, die in Form von Künstlicher Intelligenz unseren Alltag zunehmend beeinflussen. Eine Farbschattierung also, die die futuristische Entwicklung mit der Natur in Einklang bringt.

Der sanfte, angegraute Grünton "Tranquil Dawn" von Dulux ist ebenfalls Palette an Ozean-Farben zuzuordnen. "Tranquil Dawn" strahlt die Ruhe und Klarheit aus, so die Farbexperten des Global Aesthetic Center (GAC). 

Die vielseitige Dulux-Wandfarbe scheint sich an der Wand zu verändern, je nachdem, mit welchen anderen Farbtönen sie kombiniert wird.

Wandfarben für kleine Räume

Dunkle Farben machen kompkate Räume noch kleiner, so die landläufige Meinung. Stimmt das denn? "Das Klischee stimmt – aber es muss nicht immer ein Nachteil sein", gibt Eva Brenner zu bedenken. 

Mit einer kräftigen, dunklen Farbe lässt sich ein kleiner Raum ganz besonders gestalten. "Ich persönlich mag es zum Beispiel sehr, wenn kleine Bäder in kräftigen Farben gestrichen sind. Denn ein dunkel gestrichenes, kompaktes Badezimmer erhält eine angenehme Atmosphäre", meint Eva Brenner. "Und gerade im Bad möchte man sich wohlfühlen." Eine weitere Idee des Profis: Auf einer Gästetoilette kann man die Gäste mit einer besonderen, knalligen Farbe überraschen. 

Wer kleine Räume optisch vergrößern möchte, sollte die Wände zum Beispiel in hellen Blaunuancen streichen. "Denn Blau erzeugt in Menschen das Gefühl von Weite", erläutert Eva Brenner. "Wir sind die Farbe vom Horizont gewohnt und wissen, der Himmel ist ganz weit weg. Auch das Meer hat eine gewisse Tiefe. Das verbinden wir ebenfalls mit Blau. Somit kann man kleine Räume mit Blau- und Graunuancen etwas größer schummeln."

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