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Die Treppe ins Wohnzimmer integrieren

Immer mehr Baufamilien entscheiden sich gegen ein klassisches Treppenhaus und integrieren die Treppe im Wohnzimmer. 

Offene Grundrisse liegen seit Jahren im Trend. Da ist es nur konsequent, auch das klassische Treppenhaus abzuschaffen und die Treppe direkt ins Wohnzimmer zu integrieren

Diese neue Raumaufteilung bringt auch neue Herausforderungen mit sich. Beispielsweise muss die Treppe nun nicht mehr nur funktional, sondern auch optisch ansprechend sein. Schließlich blickt man aus allen Winkeln des offenen Wohnbereichs auf sie.

Vor- und Nachteile der Treppe im Wohnzimmer

Wie alle gestalterischen Entscheidungen im Haus bringt auch die Platzierung der Treppe im Wohnzimmer Vor- und Nachteile mit sich.

Auf der einen Seite wird so kein separates Treppenhaus benötigt, was Platz spart. Außerdem hat man einen guten Überblick über alles, was sich im Haus so abspielt und wer rauf und runter geht. Andererseits ist der gestalterische Anspruch an eine Treppe im Wohnbereich höher. Zudem sind Geräusche aus dem Obergeschoss unten im Wohnzimmer besser wahrnehmbar als bei einer Treppe im separaten Treppenhaus. 

Die Vor- und Nachteile im Überblick: 

VorteileNachteile
geringerer Platzverbrauch als ein separates Treppenhaushöherer optischer Anspruch an die Treppe
besserer Überblick über die Geschehnisse im Hausweniger Schallschutz zwischen Erd- und Dachgeschoss

Sorgfältige Raumplanung

Um die Treppe optimal in den Wohnbereich zu integrieren, sollten Sie einige wichtige Schritte in der Planung und Vorbereitung beachten:

  • Layout und Raumdesign: an welcher Stelle passt die Treppe am besten in den Grundriss? Und wo sorgt sie für einen optimalen Verkehrsfluss?
  • Materialien: welche Materialien passen optisch in die Gestaltung des Wohnbereichs?
  • Kosten: kalkulieren Sie ihr Budget und passen Sie die Treppenplanung daran an. Hier dürfen keinesfalls Mehrkosten für ausgefallene Materialwünsche oder komplizierte Einbausituationen vergessen werden.

Praxisbeispiele für die Raumplanung

Insbesondere die Treppenart ist ausschlaggebend für den Platzbedarf.

Wer sich etwa eine puristisch geradlinige, einläufige Treppe vorstellt, benötigt eine sehr großzügige Raumplanung. Diese Modelle müssen daher meist in den Wohnbereich integriert werden, wo sie sich aber als attraktiver optischer Blickfang inszenieren lassen.

Vom Platzbedarf günstiger und daher oft problemlos abseits vom Wohnbereich planbar sind zweiläufige Treppen mit Wendepodest. Achtung beim Begehen: Erstaunlicherweise zeigen sich Podesttreppen etwas unfallträchtiger, da Beginn und Ende einer Treppe immer kritischer sind als der gefundene "Rhythmus" auf den Stufen.

Gern genutzt als besonders kurze, fließende Verbindung zwischen zwei Geschossen wird die Wendeltreppe, die auf einem Viertelpodest Antritt und Austritt bis zu 90° aneinander annähert. Besonders klein macht sich eine Spindeltreppe, die sich allerdings im Alltag schon beim Tragen eines Wäschekorbs als unbequem erweisen kann und auch nicht überall als Hauptverbindung erlaubt ist. 

Sicherheitsvorschriften für Treppen

Treppen in Wohngebäuden müssen bestimmte Maße einhalten:

  • Treppengeländer müssen mindestens 90 cm hoch sein und genau mit Anfang und Ende der Treppe passen. 
  • Die Laufbreite muss mindestens 80 cm betragen.
  • 63 cm gelten als ideales Schrittmaß.
  • Zusätzliche Maßnahmen zur Kindersicherung sind empfohlen.

Treppentrend: Purismus

Derzeit stark im Trend liegen die Konstruktionen von freitragenden Tragbolzentreppen und Faltwerktreppen für die Integration im Wohnzimmer. Beide bestechen durch ihr puristisches und minimalistisches Erscheinungsbild, das ausschließlich die Stufen ohne seitlich sichtbare Konstruktionsträger in Szene setzt. Kombiniert man ein Geländer aus Glas dazu, ist die filigrane Skulptur perfekt.


Treppen sollten nicht nur schön und funktional sein, sondern auch sicher. Alles zum Thema finden Sie in unserem Beitrag zur Treppensicherheit.


Insbesondere die Tragbolzentreppe unterliegt aufgrund ihres speziellen statischen Systems aber auch zusätzlichen DIN-Vorschriften. Am häufigsten eingebaut werden derzeit immer noch Wangentreppen mit Stufen zwischen den seitlich liegenden Haupttragbalken und Holmkonstruktionen, bei denen die Trittstufen auf der Tragkonstruktion aufliegen. 

Pflegeleichte und robuste Verbundwerkstoffe ergänzen die üblichen Materialien Holz, Stahl und Edelstahl, vorwiegend für die Stufen. Gern gewählt wird die Kombination aus Holzkonstruktion und zierlichem (Edel-)Stahlgeländer, so verbindet die Treppe warme Wohnlichkeit mit moderner "Coolness". 

Das Alter im Blick

Wer sich beim Bau des Hauses auf ein lebenslanges Wohnen dort einstellt, sollte auch die Treppe im Fokus haben. Für eine noch im Alter sichere und bequem zu begehende Treppe wird das Steigungsverhältnis 16 (Steigung) zu 30 (Auftritt) Zentimetern empfohlen. Die Treppe braucht nur geringfügig mehr Platz als bei gängigen Maßen (19:25 cm oder 18:27 cm) wodurch eine altersgerechte Treppe auch im Wohnzimmer umsetzbar ist. 

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

In der Regel brauchen geradlinige, einläufige Treppen am meisten Platz. Eine Möglichkeit, um den Platz zu nutzen, wäre Stauraum unter der Treppe zu realisieren. 

Besonders platzsparende Treppenarten sind Spindeltreppen und Wendeltreppen. Hinzu kommen spezielle Raumspartreppen. Doch sie bringen auch Nachteile mit sich: so kann es beispielsweise eher unbequem sein einen vollen Wäschekorb hinaufzutragen. 

Noch mehr Treppen-Ideen:

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