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Gute Lichtplanung, gute Sicht

Wer die 40 überschritten hat, weiß aus eigener Erfahrung, dass die Leistungsfähigkeit der Augen abnimmt. Umso wichtiger ist es, die Lichtplanung so auszurichten, dass Räume ausreichend ausgeleuchtet sind.

Beleuchtung nach Situation

Fachleute empfehlen Senioren doppelt so hohe Beleuchtungsstärken wie jungen Menschen – wobei das Licht immer aus mehreren Quellen stammen sollte, um eine gleichmäßige Raumausleuchtung ohne starke Kontraste zu erreichen.

Die Basis eines für ältere Menschen angenehmen künstlichen Lichts ist daher eine blendarme, überwiegend indirekt strahlende Allgemeinbeleuchtung, beispielsweise eine Deckenleuchte mit hoher Lichtstreuung. Sie darf allerdings nicht zu hell sein, um die Augen nicht zu ermüden. Wand-, Steh- oder Tischleuchten liefern die restliche Helligkeit. So vermeiden Sie starke helle und dunkle Kontraste.

Für besondere Sehaufgaben wie Lesen, Kochen, Kartenspielen und ähnliches ist eine zielgerichtete Beleuchtung erforderlich wie Downlights unter den Küchen-Oberschränken oder ein verstellbarer Leuchtenarm an einer Stehlampe.

Achten Sie darauf, dass das Leselicht nicht zu eng gebündelt ist und nicht blendet. So ist ein satiniertes Leuchtenglas, das für eine höhere Lichtstreuung sorgt, einem klaren Glas unbedingt vorzuziehen.

Bessere Orientierung mit LEDs

Um Innenräume passend ausleuchten zu können, empfehlen sich besonders LEDs. Denn sie bringen folgende Vorteile mit:

  • LEDs werden häufig als Orientierungs- und Notbeleuchtung im Schlafzimmer sowie im Flur eingesetzt. Dabei eigenen sich Steckdosen mit integrierten LEDs als elegante Lösung. Zudem sind sie besonders langlebig und verbrauchen nur wenig Strom.
     
  • Die gleichmäßige, kontrastfreie Raumausleuchtung sorgt im Alter für bessere Orientierung und beugt Stürzen vor, weil Gefahrenstellen besser erkannt werden. Potenzielle Stolperfallen wie Stufen, Treppenabsätze oder erhabene Türschwellen lassen sich zum Beispiel mit LED-Einbau-Strahlern sehr gut entschärfen.

Barrierefreie Schalter und Steckdosen

Schalter, Taster und Steckdosen mit Orientierungslicht, auffälligen Farbkontrasten und großflächigen Wippen helfen Menschen mit stärkeren Sehbehinderungen, die unterschiedlichen Funktionen besser zu erkennen. Einige Elektro-Hersteller bieten sogar komplette Schalterserien für die barrierefreie und altersgerechte Wohnung an, die auch in puncto Design nichts vermissen lassen.

Vom Lichtschalter und der leicht bedienbaren Service-Steckdose über den elektrischen Türdrücker und Not-Schalter bis hin zum Unter-Putz-Radio an der Wand sind alle Elemente perfekt aufeinander abgestimmt.

Förderkredite nutzen

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt die Maßnahme "Altersgerecht umbauen". Dabei wird von von Sachverständigen festgestellt, wo sich Barrieren befinden. Hierbei kann nicht nur eine Beratung erfolgen, sondern auch eine Fachplanung sowie Baubegleitung – gefördert durch die KfW.

Davon profitieren nicht nur Eigentümer, sondern auch Mieter. Die sollten allerdings eine Vereinbarung zur Modernisierung mit ihrem Vermieter abschließen.

Tageslicht in die Lichtplanung einbeziehen

Auch Fenster und Raumgestaltung sollten in einem guten Beleuchtungskonzept berücksichtigt werden. Keine Leuchte strahlt so hell wie das Tageslicht – selbst bei bedecktem Himmel. Und kein Kunstlicht hat einen so stimulierenden Einfluss auf unsere Stimmung wie das Licht der Sonne.

Der Raum, in dem Sie sich am häufigsten tagsüber aufhalten, sollte daher idealerweise große, möglichst gleichmäßig in der Außenwand verteilte Fensterflächen haben. Dabei gilt: Je höher die Oberkante der Fens­ter, desto besser werden die Räume in der Tiefe ausgeleuchtet.

Hell gestaltete Wände und Decken reflektieren das Licht zusätzlich. Auch bei künstlichem Licht wirken sich helle Umgebungsflächen vorteilhaft auf die Helligkeit im Raum aus. Allerdings darf an den Fenstern der Sonnenschutz nicht fehlen. Einstellbare Jalousien, Faltstores und Markisen eignen sich am besten, um die Blendwirkung direkter Sonneneinstrahlung und starke Kontraste abzumildern.

Mehr Beleuchtungskomfort

Moderne Elektrotechnik kann bei der Beleuchtung zu mehr Komfort im Alter beitragen. Sind die Leuchten des Hauses über KNX-Busleitungen oder per Funk miteinander vernetzt, lassen sich Lichtszenen programmieren und mit einem Druck auf die Fernbedienung jederzeit wieder abrufen.

Wählen Sie abends beispielsweise die Szene „TV“, schaltet sich das Leselicht aus, die Deckenlampe dimmt herunter und die Wandleuchten hinter dem Fernseher spenden dezentes, blendarmes Licht. Ebenso ist es möglich, Lichtszenen für einen Raum über Wandtaster abzurufen oder Funkschalter einfach in der Nähe des Lieblingssessels an die Wand zu kleben, um von dort das Licht zu steuern.

Da natürliches Licht im Tages- und Jahresverlauf naturgemäß stark schwankt, sollte die Innenraumbeleuchtung in der Lage sein, unzureichendes Tageslicht flexibel auszugleichen. Mehrere getrennt schaltbare, vor allem aber dimmbare Leuchten sind dazu am besten geeignet. Gedimmte Leuchten schaffen auch abends eine gemütlichere Stimmung.

Präsenzmelder: Licht wie von Geisterhand

In Flur, Treppenhaus oder selten genutzten Räumen bietet sich eine Lichtschaltung über Präsenzmelder an. Der Melder erfasst sowohl die Anwesenheit von Personen als auch die Intensität des Tageslichts. Wird ein festgelegter Helligkeitsgrad unterschritten, genügen kleinste Bewegungen, um die Beleuchtung zu aktivieren.

Sobald die Person den Raum verlässt, schaltet sich das Licht wieder aus. Das ist nicht nur besonders komfortabel, sondern spart auch Energie. Präsenzmelder mit Konstantlichtregler halten sogar einen einmal eingestellten Helligkeitswert konstant, indem sie die Schwankungen des Tageslichts stufenlos ausgleichen.

Auch auf dem Weg zum Haus und vor der Haustür sind per Bewegungsmelder geschaltete Außenleuchten sinnvoll. Diese sollte hell genug sein, um die Eingangstür bequem aufschließen zu können, aber nicht blenden. Denken Sie auch daran, dass Ihre Hausnummer beleuchtet und im Dunkeln von der Straße aus gut erkennbar ist, damit Ärzte oder Sanitäter Ihr Haus im Notfall problemlos finden.

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