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Dachfenster austauschen

Wenn alte Dachfenster die Wärmedämmung beeinträchtigen oder zu klein dimensioniert sind, empfiehlt sich ein Austausch. Darauf kommt's an!

Viel Licht sorgt für mehr Wohnqualität. Deshalb ist der Einbau von großen Dachfenstern sinnvoll. Zudem lässt sich eine Dachgeschosswohnung mit Dachfenstern besser lüften, wodurch sich die Raumluftqualität und folglich die Wohngesundheit verbessert.

Wer noch mehr Lichteinfall wünscht, der kann mehrere Dachfenster kombinieren, Lichtbänder hinzufügen oder einen Dachbalkon wählen. 

Wer Dachfenster besitzt, die älter als 20 Jahre sind, sollte die Dachfenster austauschen. Alte Modelle verfügen über eine geringe Wärmedämmung, was hohe Energieverluste bedeutet. Deshalb waren die meisten Fenster damals recht klein dimensioniert. Große Fensterflächen hätten schlichtweg zu viel Wärme verloren. 

Heutzutage ist das kein Problem mehr, da Dachfenster über sehr gute Dämmwerte verfügen. Viele Hausbesitzer entscheiden sich deshalb im Rahmen des Dachfensteraustauschs direkt für eine Vergrößerung der Fensterflächen. 

Grundsätzlich wird beim Dachfenster austauschen zwischen zwei Arten des Austauschs unterschieden:

  1. Komplettausttausch: Das Dachfenster inkluisve Dämm- und Anschlusselemente wird ausgetauscht.
  2. Teilaustausch: Nur das eigentliche Fensterelement wird ausgetauscht.

Das bedeutet, dass bei einem Teilaustausch keine Vergrößerung des Dachfensters oder der Einbau von Lichtbändern möglich ist. 

Neue Dachfenster und Wärmeschutz

Im Vergleich zu den „Isolierfenstern” der 1970er und 1980er, mit nichts als Luft zwischen ihren beiden Scheiben, fallen bei den modernen die Abstrahlungsverluste um bis zu zwei Drittel geringer aus. Sie besitzen eine hoch isolierende Edelgasfüllung zwischen den zwei oder gar drei Gläsern. Eine „Low-E-Beschichtung” lässt die kurzwelligen Sonnenstrahlen herein, reflektiert jedoch die langwelligen Wärmestrahlen.

Meist sind die Scheibenzwischenräume mit Argon, seltener Krypton gefüllt. Diese Gase übertragen Wärme nur sehr zögerlich, und wenn, dann durch Konvektion. Die einzelnen Moleküle nehmen Energie auf und strömen von der warmen zur kalten Seite, geben dort die Wärme ab und werden wieder zurückgetrieben. Dieser Prozess läuft bei senkrechtem Einbau äußerst zäh ab, beschleunigt sich jedoch mit zunehmend flacherer Neigung – das Dämmvermögen sinkt, der U-Wert steigt.

Die Rahmen sind hoch effiziente Dämm-Konstruktionen: Kunststoffprofile mit komplizierten Kammersystemen und Dämmstofffüllung etwa oder Verbundkonstruktionen aus Holz und Dämmstoff, aus Aluminium und Holz.

Wie funktioniert der Dachfensteraustausch?

Keine Lüftungsverluste mit modernen Dachfenstern

Zugerscheinungen sind Vergangenheit dank dauerelastischer, umlaufender Dichtlippen. Das beugt Lüftungsverlusten vor und optimiert den Schallschutz – Straßen- und Fluglärm werden ausgesperrt.

In Sachen Sonnenschutz haben sich außen liegende, in die Abdeckung integrierte Jalousien oder Markisen bewährt. Ebenfalls mit speziellen Beschichtungen kann der Strahlungseintrag verringert und damit Überhitzung verhindert werden. Nicht zuletzt sind die Dachfenster der neuen Generation um einiges solider als ihre Vorgänger.

Zudem gibt es moderne Fenster mit automatischer Belüftung und Wärmerückgewinnung. So ist auch bei Regen oder kalten Außentemperaturen immer für ausreichend Luftaustausch gesorgt. Gleichzeitig geht nicht viel Wärme verloren. 

Dachfenster mit Gütezeichen

Um die Auswahl zu erleichtern, sollte man nur Produkte mit RAL-Gütezeichen (RAL GZ 695) ins Auge fassen. Die wurden vom ift unter anderem auf Wärmeschutz, Luftdichtheit, Schlagregendichtheit, Stoßfestigkeit und Brandsicherheit geprüft und für gut befunden.

Zusätzlich hat das Institut das „Energy Label Fenster” auf den Weg gebracht, welches wie das von Kühlschränken und Waschmaschinen bekannte EU-Label auf einen Blick die jeweilige Effizienzklasse verrät.

Technische Daten von Dachfenstern

Dämmvermögen: U-Wert

Der voraussichtliche Wärmeverlust eines Fensters wird über seinen Uw-Wert berechnet. Er gibt an, wie viel Watt Energie in einer Stunde hindurchgelangt, wenn das Wärmegefälle von einer Seite zur anderen genau ein Grad Kelvin beträgt. Einheit ist „W/m2K”. Das kleine „w” steht für „window”; der Ug-Wert (g = „glass”) betriff nur die Verglasung. In einer vom VFF initiierten Studie werden den fünf häufigsten Typen von Fenstern jeweils folgende durchschnittliche Werte zugeordnet:

  • Fenster mit Einfachverglasung: 4,7 W/m2K
  • Verbund- und Kastenfenster: 2,4 W/m2K
  • Fenster mit Isolierverglasung: 2,7 W/m2K
  • Fenster mit Zwei-Scheiben-Wärmedämmverglasung (Low-E): bis zu 1,2 W/m2K
  • Fenster mit Drei-Scheiben-Wärmedämmverglasung (2 x Low-E): bis zu 0,79 W/m2K

Solare Gewinne: g-Wert

Der g-Wert ist ein Verhältniswert. Er verrät, wie viel der auf die Fenster auftreffenden Strahlung durchkommt. So lässt die Drei-Scheiben-Verglasung moderner Passivhaus-Fenster nur etwa die Hälfte der Gratisenergie ins Haus: ihr g-Wert beträgt 0,5 – 0,6 (oder 50 – 60 Prozent).

Luftdichtheit: Q-Wert

Maß des Luftverlustes bei definiertem Druckgefälle, Einheit m3/hm (Kubikmeter pro Laufmeter Fensterfuge); je kleiner, desto dichter ist das Fenster, auch schalldichter. Anhand der Werte werden Fenster in die Klassen 0 (sehr durchlässig) bis 4 (kaum durchlässig) eingeteilt. In Neubauten mit bis zu zwei Vollgeschossen wird Klasse 2 verlangt (Q-Wert nicht über 6,75 m3/hm), darüber Klasse 3. Achten Sie auch auf die Bestimmung der am Standort erforderlichen Luft- und Schlagregendichtheit.

Schallschutz: R

Das bewertete Schalldämm-Maß „Rw” wird in Dezibel (dB) angegeben, es steht für die Minderung der Lautstärke. Fenster werden nach der VDI-Richtlinie 2719 in 6 Schallschutzklassen unterteilt. Die unteren betreffen fast nur Altbauten: so gehören etwa die im Neubau nicht mehr zulässigen Ein-Scheiben-Fenster in die Klasse 1 (Rw ca. 27 dB).

Dachfenster austauschen: Finanzielle Förderung

Finanzielle Unterstützung beim Dachfensteraustausch leistet auf Bundesebene die KfW-Bank. Wichtig ist, dass die Dachfenster einen sehr guten Dämmwert von (Uw-Wert unter 1,0) aufweisen. Darüber hinaus muss ein Energieberater konsultiert werden und die Umbaumaßnahme von einem Fachbetrieb ausgeführt werden. 

Darüber hinaus muss der Dämmwert der Fassade höher sein als der der Fenster, da sonst ohne kontrollierte Wohnraumlüftung Kondensat- und Schimmelbildung drohen. Ist die Immobilie älter ist als zehn Jahre und wird vom Besitzer selbst bewohnt, sind steuerliche Erleichterungen möglich: 20 Prozent der Kosten lassen sich über drei Jahre verteilt von der Einkommenssteuer absetzen (max. 40.000 € Steuerentlastung). 

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