Hochwasserschutz
Immer häufiger kommt es in Deutschland zu extremen Wetterereignissen wie Starkregen, Hochwasser oder Flutkatastrophen:
Wasser tritt zum Beispiel aus einem nahegelegenen Bach oder kann von der Kanalisation nicht mehr aufgefangen werden. Mit entsprechenden Schutzmaßnahmen machen Sie Ihr Haus wettersicher.
Persönliches Risiko verstehen
Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind in Deutschland 8,3 Millionen Gebäude nicht versichert gegen Starkregen und Hochwasser. (Stand: 13.05.2024)
Wichtig ist, dass Hausbesitzer ihr persönliches Risiko verstehen, entsprechend handeln und einen Schutz gegen mögliche Überschwemmungen mit einplanen.
Der Verband bietet deshalb einen kostenlosen, digitalen Hochwasser-Check an im Rahmen dessen Sie schnell herausfinden, wie gefährdet Ihr Haus ist.
Den Keller schützen
Hat das Wasser das Grundstück erreicht, trifft es den Keller des Hauses als erstes. Ist der Keller wirksam abgedichtet, kann dies verhindern, dass Wasser durch undichte Stellen eindringt. Dies kann zum Beispiel durch wasserdichte Beschichtungen auf den Kellerwänden oder durch Drainagesysteme um das Fundament erreicht werden.
Ein effektiver Schutz des Kellers vor Überflutungen besteht, wenn er bereits beim Bau des Hauses berücksichtigt wurde. Beispielsweise durch erhöhtes Bauen und ausreichend unversiegelte Fläche für die Wasserversickerung auf dem Grundstück.
Auch wichtig: Öltanks im Keller müssen gegen Aufschwimmen gesichert sein. Wenn Öl ausfläuft, entstehen sonst große Gebäude- und Umweltschäden.
Eine mögliche bauliche Maßnahme gegen kleinere Überschwemmungen sind etwa zehn bis 15 Zentimeter hohe Stufen am Kellereingang. Ein Klassiker zum Schutz vor Hochwasser sind zusätzliche Wasserspeicher. Zweck der Behälter ist es, einen Teil des Wassers bei heftigem Regen aufzufangen.
Mobiler Hochwasserschutz mit Dammbalken
Sollte Ihr Haus in einer Region stehen, die besonders anfällig für Hochwasser ist, empfiehlt sich ein spezielles Hochwasserschutzsystem. Dieses besteht aus festen Wandhalterungen und Dammbalken. Sobald eine Unwetter- oder Hochwasserwarnung ausgegeben wird, können Sie die Dammbalken in die Halterung schieben.
Eine effektive Methode, um verschiedene anfällige Bereiche eines Hauses gegen Wasser abzudichten, ist zum Beispiel das mobile Hochwasserschutzsystem von PREFA.
Dieses System verwendet spezielle Aluminiumprofile, die vor Türen, Toren und Fenstern installiert werden und diese zuverlässig verschließen. So werden gefährdete Objekte individuell vor Wassereintritt geschützt. Aluminium bietet dabei den Vorteil, dass es robust, rostfrei, leicht, witterungsbeständig und wartungsfrei ist.
Das System hat ein geringes Gewicht und ist so mit wenig Aufwand jederzeit einsatzbereit und von einer Person rasch installierbar. Es können Türen und Tore abgedichtet oder ganze Landstriche vor Hochwasser geschützt werden.
So funktioniert es:
- Die Befestigungsprofile werden fix in, hinter oder vor der Laibung montiert. Alternativ können sie bündig in die Innenwand versenkt werden.
- Im Notfall werden die Dammbalken beidseitig in die Befestigungen geschoben und von oben mit einem Spannstück gesichert.
- Die Befestigungsprofile und Dammbalken lassen sich farblich an die Fassade anpassen.
- Die leichten und robusten Spezialprofile bieten effektiven Schutz für Objekte.
- Das System ist schnell einsatzbereit, einfach zu lagern und kann bei Bedarf von nur einer Person installiert werden.
Die Länge des Schutzsystems ist individuell anpassbar. Zudem schützt bereits der erste Balken vor Hochwasser, sobald er eingesetzt wurde. Dadurch können Sie noch kurzfristig, bei drohendem Hochwasser, für Schutz sorgen. Der Überschwemmungschutz kann vor Fenstern, Türen und Toren angebracht werden.
Dachentwässerung optimieren
Warten und reinigen Sie Dachrinnen und Fallrohre regelmäßig. Nur so kann Regenwasser effektiv vom Dach abgeleitet werden. Wichtig ist auch, dass das Wasser von den Gebäudefundamenten weggeleitet wird, damit das Risiko von Wasserschäden verringert wird.
Elektrik und Geräte höher legen
Sie können elektrische Anlagen, Geräte und andere wichtige Installationen vor Wasserschäden bei Überschwemmungen schützen, wenn Sie diese auf erhöhten Ebenen installieren.
Rückstauklappe gegen Überschwemmungen im Haus
Ein weiteres wichtiges Mittel ist die Rückstauklappe. Durch sie wird verhindert, dass Abwasser aus der überforderten Kanalisation über die Hausanschlussleitungen in das Haus eindringen kann. Vor allem bei Räumen, die unterhalb des Straßenniveaus liegen, ist eine Rückstauklappe zu empfehlen.
Grundsätzlich ist eine solche Klappe in den meisten Fällen vorgeschrieben, eine Kontrolle durch den Fachmann auf die Funktionstüchtigkeit sollte regelmäßig erfolgen. Rückstauklappen nachträglich einzubauen ist nicht so teuer – abhängig davon, wie das Kanalsystem vor Ort aufgebaut ist und wie schwierig der Zugang für die Handwerker ist.
Wenn aufsteigende Feuchtigkeit oder ständig drückendes Wasser die Ursache für einen feuchten Keller ist, muss man das Problem ohnehin von außen beheben, je nach Fall mit Horizontal- oder Vertikalsperren.
Egal, welche Maßnahme Sie ergreifen, um sich gegen Hochwasser zu schützen: Architekten, Ingenieurbüros bzw. Fachbetriebe helfen dabei zu entscheiden, was konkret für Ihre Situation entscheidend ist.
Versicherung beachten
Um Rückstau im Haus zu vermeiden, können Hausbesitzer je nach Lage der Abwasserzugänge Rückstauklappen oder Hebeanlagen einbauen. Bei beiden wird sichergestellt, dass von der Kanalisation rückströmendes Mischwasser nicht durch hauseigene Abflüsse eindringt.
Manche Versicherungen legen in den Bedingungen fest, dass entsprechende Vorrichtungen installiert werden müssen. Für Versicherte ist es wichtig, die Details genau zu lesen, um einen Deckungsausfall zu vermeiden.
Vorbereiten auf den Notfall
Erstellen Sie einen Notfallplan für den Fall von Hochwasserereignissen. Stellen Sie sicher, dass Sie Gegenstände wie Notfallausrüstung, Lebensmittelvorräte und wichtige Dokumente in Griffnähe haben.
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