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Überspannungsschutz und Blitzschutz

Einem Viertel aller Schäden an Photovoltaikanlagen liegen Blitzüberspannungen zugrunde – ein vermeidbarer Schaden. Schützen Sie Ihr Haus mit einem umfassenden Blitz- und Überspannungsschutz.

Blitze: Selbst in größter Entfernung eine Gefahr

In Deutschland werden jedes Jahr etwa 2,5 Millionen Blitze registriert. Viele davon ziehen Schäden nach sich. Sehr häufig werden in Privathaushalten empfindliche digitale Geräte in Mitleidenschaft gezogen.

Wer sich allein auf den Blitzableiter verlässt, handelt leichtsinnig. Dieser schützt das Haus zwar bei direktem Einschlag vor Gebäudeschäden, jedoch nicht die elektronischen Geräte im Haus.

Auch weiter entfernt in einem Umkreis von bis zu zwei Kilometern einschlagende Blitze können elektronischen Geräten erheblichen Schaden zufügen. Ursache sind Überspannungen, die über die Stromversorgungs- oder Telefonleitungen bis zum Haus vordringen können.

Bei einem Blitzeinschlag können alle Ihre Elektrogeräte kaputt gehen. Zudem können Temperaturen bis zu 1000 Grad entstehen, wodurch sich ein Brand im Haus entwickeln kann. Daher sollten Sie sich mit einem umfänglichen Blitzschutz schützen.

Entsprechend benötigt das Haus neben einem Blitz- auch einen Überspannungsschutz. Sonst sind Schäden an teuren Geräten wie dem Computer – auch mit Datenverlust –, oder der gesamten Telefonanlage die Folge. Doch auch Schalter und Verkabelungen werden zerstört.

Bei einem Fehlerfall in der Stromversorgung ist vor allem eine automatische Abschaltung zum Schutz vor einem elektrischen Schlag sinnvoll. Diese Funktion übernimmt ein sogenannter Fehlerstrom- oder FI-Schutzschalter. Wenn in der Elektroanlage oder auch nur bei einem elektrischen Gerät ein Fehler vorliegt, wird das sofort registriert und der betroffene Stromkreis abgeschaltet.

Eine einfache Sicherung übernimmt diesen Schutz nicht, weil sie nur auf zu hohe Ströme und Kurzschlüsse reagieret. Deshalb müssen seit Februar 2009 alle Steckdosen über solche Schutzschalter geschützt sein, während zuvor FI-Schutzschalter nur für das Bad und bei Modernisierungen vorgeschrieben waren.

Es empfiehlt sich pro Stockwerk mindestens einen FI-Schalter als Überspannungsschutz vorzusehen, damit nicht sofort im gesamten Haus der Stromkreis abgeschaltet wird. Dabei sollten Sie einen Fachmann zu Rate ziehen, weil er am Verteiler, den Geräten oder auch beim Herausnehmen der Steckdosenklappe die Qualität der Installation überprüfen kann.

Möchten Sie Schutzschalter zum Überspannungsschutz einbauen lassen, ist dies mit nur geringem Aufwand verbunden, da der Schalter am Stromverteiler montiert wird. Pro Schalter liegen die Kosten dann bei 60 bis 80 Euro.

Überspannungsschutz bei Modernisierung erneuern

Bei Häusern mit einer alten Elektroinstallation – zumeist 35 Jahre oder älter – wurden noch 2-adrige Leitungen verwendet. In einem solchen Fall muss nicht sofort die gesamte Installation ausgetauscht werden, sondern man kann auch eine einzelne Steckdose mit einem FI-Schutz ausstatten.

Aber Vorsicht: Dieser schützt dann auch tatsächlich nur diese einzelne Dose und nicht die gesamte Leitung.

Überspannungsschutz geschieht nicht durch Blitzableiter

Bedenken Sie, dass ein Blitzableiter das Haus nur vor einem direkten Blitzeinschlag schützt, nicht aber die elektrischen Geräte, die sich darin befinden. Selbst wenn ein Blitz weiter entfernt einschlägt – bis zu 2 Kilometer – kann es zu Schäden an den Geräten kommen. Da die Überspannungen über die Stromversorgung oder gar die Telefonleitung bis zum eigenen Haus gelangen können.

Ein besonders guter Grund nachzurüsten, ist die Versicherung – gerade bei Altbauten. Heutzutage ist bei einem Hausratsversicherungsvertrag die Absicherung gegen Blitzschläge zumeist mit einer kostenpflichtigen Zusatzversicherung verbunden. Verhindert der Überspannungsschutz nur ein einziges Mal solch einen Schaden, hat man den Beitrag mehrfach wieder eingespart. Es lohnt sich also auf jeden Fall, sein Hab und Gut mit einem Überspannungsschutz und Blitzschutz abzusichern.

Sicherer Blitzschutz in drei Stufen

Wenn ein Gebäude keinen Blitzableiter hat, sollte trotzdem ein Überspannungsschutz installiert werden. Denn er hilft, gefährlich hohe Spannungen in der Hausinstallation zu vermeiden. Dies geschieht durch drei hintereinander geschaltete Schutzeinrichtungen, die die einfließenden Überspannungen auf ein niedrigeres Niveau heruntersetzen, sodass die Gefahr selbst für empfindliche elektronische Geräte gebannt ist.

Dieses dreistu­fige System setzt sich aus folgenden Teilen zusammen:

  1. Dem Blitzstromableiter, nicht zu verwechseln mit dem Blitzableiter, der zum äußeren Blitzschutz gehört. Er wird am elektrischen Hausanschlusskasten oder an der Zählerstelle (bei vielen Haushalten identisch) installiert und ist in der Lage sehr hohe Blitzteilströme zur Erde abzuleiten. Ein ähnliches Gerät ist für den Telefon- und Kabelfernsehanschluss vorzusehen.
  2. Eine Überspannungsschutzeinrichtung im Stromverteiler, die die verbleibende Überspannung im Leitungsnetz reduziert.
  3. Der so genannte Endgeräteschutz: Überspannungsableiter in Form von professionellen Überspannungsschutzsteckern oder Steckdosenleisten mit integriertem Überspannungsschutz für Energie- und Telefon-/Antennen-Anschluss, die direkt vor empfindliche Geräte geschaltet werden.


Mit diesem dreistufigen Überspannungsschutz sind teure Endgeräte wie Plasma-Fernseher oder der Computer bei direkten und indirekten Blitzeinschlägen gesichert. Hier sollte übrigens der Fachmann eingebunden werden, denn nur Elektro-Fachbetriebe können diesen dreistufigen Überspannungsschutz angepasst auf die vorhandene Elektroinstallation einbauen.

Was kosten Blitzschutzanlagen?

Ein komplettes Blitzschutzsystem kostet, je nach größe Ihres Hauses, zwischen 2000€ und 3000€. Das kostengünstigere in diesem Fall ist der innere Blitzschutz, der sogenannte Überspannungsschutz, der bereits ab ca. 300€ erhältlich ist.

Die aufwändige Installation eines Blitzableiters sorgt für die hohen Kosten des äußeren Blitzschutzes und kann nur von einem Fachmann angebracht werden.

Bodyguard FI-Schalter

Diese Wächterfunktion übernimmt der Fehlerstrom- oder FI-Schutzschalter: Er registriert, wenn ein Fehler in der Elektroanlage oder bei einem elektrischen Gerät vorliegt und schaltet im betroffenen Stromkreis innerhalb von Tausendstelsekunden automatisch den Strom ab.

Im Gegensatz zu dieser hocheffizienten Messmethode reagieren die normalen Sicherungen im Haus lediglich auf zu hohe Ströme und Kurzschlüsse. Während der FI-Schalter für das Bad bei Neuinstallationen und bei der Modernisierung schon länger vorgeschrieben war, müssen seit Februar 2009 außerdem alle Steckdosen über diese Schutzschalter geschützt sein.

"Es empfiehlt sich pro Stockwerk mindestens einen FI-Schalter vorzusehen, um nicht plötzlich im gesamten Haus ohne Strom dazustehen und im Dunkeln zu tappen. Außerdem sollten Kinderzimmer, Waschküche und der Außenbereich des Hauses abgesichert werden“, rät Hartmut Zander von der Initiative Elektro+ in Berlin.

Dabei sollte immer ein Fachmann zu Rate gezogen werden: Er sieht an den Geräten, am Verteiler oder auch beim Herausnehmen der Steckdosenkappe wie die Qualität der Installation ist. Für einen modernen FI-Schutz sind 3-adrige Leitungen und ein durchgehender getrennter Schutzleiter erforderlich.

Ist die Elektroinstallation bereits älter – 35 Jahre oder mehr – und hat noch zweiadrige Leitungen, kann alternativ auch eine Steckdose mit eingebautem FI-Schutz eingesetzt werden. Dieser schützt dann aber nur die Dose und nicht die komplette Leitung. Grundsätzlich ist der Einbau eines FI-Schutzschalters kein großer Aufwand, er wird einfach im Stromverteiler montiert.

Wie funktioniert ein Blitzableiter?

Ein Blitzableiter soll davor schützen, dass der Blitz direkt in das Gebäude einschlägt. Es gibt momentan keine bessere Möglichkeit, sich vor einem Gewitter und einem entstehenden Brand zu schützen. Gesetzlich ist es vorgeschrieben, dass Häuser, die höher als 20 Meter sind, einen Blitzableiter besitzen müssen. Jedoch verfügen weiterhin wenig Einfamilienhäuser über einen eigenen Blitzableiter. Komplette Blitzschutzsysteme verfügen über einen inneren und einen äußeren Blitzschutz. 

  • Der Blitzableiter gehört dabei zum äußeren Blitzschutz und ist die wohl bekannteste Methode sich gegen eine Gewitter zu schützen. Der Blitzableiter wird auf dem Dach, an einer exponierten Stelle des Hauses angebracht. Bei einem Blitzschlag wird der entstandene Strom vom Dach aus, am Haus entlang und schließlich in das Erdreich umgeleitet. Diese Methode schützt aber nur vor einem Brand.
  • Im inneren des Hauses gehen Ihre Elektrogeräte trotz eines Blitzableiters kaputt. Um sich auch vor Überspannungen an Ihren Geräten schützen zu können, benötigen Sie einen inneren Blitzschutz.

Die Installation eines Blitzableiters sollte immer von einem Fachmann erfolgen. Einen innerer Blitzschutz hingegen kann man selbst anbringen. 

Blitzschutz – auf Nummer sicher

Wer denkt beim Umbau der eigenen vier Wände schon an Blitzeinschläge, Überspannungsschäden oder andere Gefahren durch elektrischen Strom? Im Blickpunkt der Modernisierer stehen meist eher Wärmedämmung, energiesparende Heizsysteme oder die neue Innenausstattung. Dabei kann ein Vernachlässigen der Sicherheitseinrichtungen in der Hausinstallation im Ernstfall zu erheblichen Schäden führen.

Gefahr droht nicht nur in der Gewittersaison von Mai bis September. Wenn elektrische Ströme fließen und elektrische Geräte zum Einsatz kommen, sollte Sicherheit immer oberste Priorität sein. Eine Sanierung oder Modernisierung ist der ideale Zeitpunkt, die elektrische Anlage in Bezug auf die Sicherheitseinrichtungen zu überprüfen und gegebenenfalls aufzurüsten.

Lohnt sich eine Investition an meinem Haus?

Diese Frage sollten Sie sich stellen und dabei gut überlegen, was Ihre Versicherung im Falle eines Blitzschlages abdeckt und welche Kosten Sie selber tragen müssen. Überlegen Sie, welchen Wert Ihre Elektrogeräte haben und ob sich eine Investition lohnt.

Natürlich sind die Kosten einer kompletten Blitzschutzanlage hoch, jedoch kostet ein Überspannungsschutz nicht viel und kann zudem selbst angebracht werden. Denn nicht nur ein direkter Blitzeinschlag zerstört Ihre Geräte, auch ein Einschlag in der näheren Umgebung sorgt dafür, dass weder Computer noch Fernseher mehr funktionieren.

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