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Bauhaus und sachlicher Bauhausstil

Der Bauhausstil hat eine lange Tradition und wird von vielen Bauherren wiederentdeckt.

Das Bauhaus hat eine lange Tradition und wird gerade von vielen Bauherren wiederentdeckt. Wieso ist die Bauhausarchitektur bei Bauherren wieder so beliebt? "Weil sie zeitlos ist", meint Fabian Tews, Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF).

Einerseits setzen reduzierte kubische Gebäudeformen einen willkommenen Gegenpol zur Reizüberflutung und Komplexität einer schnelllebigen und weitreichend digitalisierten Gesellschaft. Andererseits sei die sachliche Bauhaus-Architektur für viele Menschen Ausdruck von Individualität und Stilsicherheit. "Auch bei anderen Alltagsgegenständen wie Autos, Möbeln oder Smartphones sind funktionale, möglichst schnörkellose Designs beliebt", so der Hausbau-Experte.

Was versteht man unter Bauhausstil?

Der geradlinige, funktionale Bauhausstil geht auf die kreativen Ideen der gleichnamigen deutschen Hochschule aus den 1920er Jahren zurück.

Die Architektur mit einem Kubus als Baukörper, einem Flachdach sowie den geradlinigen, klaren Formen passt zu modernen Vorstellungen des Wohnens.

Doch hinter dem Baustil verbirgt sich mehr als ein Architekturstil.

Was macht Bauhaus aus?

Das Bauhaus ist nicht nur Teil der Architektur- und Kulturgeschichte Deutschlands, sondern war auch neben den künstlerischen Einflüssen eine politische Bewegung. Wie die Bauhäusler in nicht einmal 14 Jahren künstlerisches Gestalten und Denken weltweit revolutionierten, lesen Sie in Bauhaus: ein kurzer Abriss über die wechselvolle Geschichte.

Wann war der Bauhausstil?

Im Jahr 1919 legte Walter Gropius mit seinem Bauhaus-Manifest den Grundstein für den Bauhausstil. Im selben Jahr eröffnete in Weimar auch die legendäre Hochschule, in der fortan die Künstleravantgarde Europas zusammenkam. 1932 wurde die Schule als private Einrichtung nach Berlin verlegt, 1933 wurde sie komplett geschlossen.

Warum gab es das Bauhaus nur 14 Jahre?

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland endete die Blütezeit der Bauhaus-Ära. Als die Nazis in Dessau, wohin die Hochschule 1925 umgezogen war, in der Stadt politisch zunehmend an Einfluss gewannen, wurde im Oktober 1932 die Schließung der Bauhaus-Schule besiegelt.

Daraufhin entschied der damalige Direktor Mies van der Rohe, das Bauhaus in Berlin als private Schule weiterzuführen. Doch nach nur einem Semester war auch dort endgültig Schluss. 1933 schloss die Institution aufgrund von Repressionen durch die Nationalsozialisten für immer. Doch der Bauhausstil, der sich zwischen 1919 und 1932 stetig weiter entwickelte, wirkt bis heute nach.
 

Mehr als 100 Jahre Tradition

2019 wurde deutschlandweit das 100-jährige Jubiläum gefeiert. Aus diesem Anlass wurde viel über die Bewegung berichtet, sodass der Bauhausstil auch insgesamt noch mehr Nachfrage erfahren hat.

Vieles ist über die Architekten von damals bekannt, vieles auch nicht. Dass zum Beispiel die Eltern ihren ungehorsamen Kindern in Weimar einst drohten: „Wenn du nicht artig bist, kommst du ins Bauhaus!", verrät uns ein Insider im Interview 100 Jahre Bauhaus - warum und wie der Einfluss bis heute wirkt. Damals passten die Vertreter der neuen Moderne nicht ganz in den bürgerlich geprägten Rahmen jeder Zeit.

Hausbeispiele im Bauhausstil

Ob der Bauhausstil als Architektur für den eigenen Hausbau infrage kommt, muss jeder Bauherr selbst wissen. Als Entscheidungshilfe und Ideenfindung haben wir kurz und kompakt einige Häuser im Baushausstil in einer kleinen Übersicht zusammengestellt: 100 Jahre Bauhaus - am Beispiel spannender Hausvorstellungen.

Was ist typisch Bauhaus?

Im gleichen Atemzug wie Bauhaus wird immer der Begriff Kubus genannt. Die meisten Bauherren werden aber eher mit dem Begriff Würfel etwas anfangen können, eine sehr einprägsame geometrische Form. Ein Haus in Würfelform mit weiß verputzer Fassade wird automatisch mit der Moderne in Verbindung gebracht.

Bauhaus-Architektur ist Purismus

Das Bauherren-Paar war großer Anhänger des Bauhauses und der damit immer in Zusammenhang gebrachten Purismus.  Ein schnörkelloser Kubus, klare Linien und das Flachdach entsprachen genau dem persönlichen Geschmack. Purismus bedeutet nicht Langeweise – im Gegenteil: dieses Haus im geradlinigem Stil bietet auch Überraschendes. Die Architekten ließen sich leiten vom Prinzip, dass die Form der Funktion folgen soll. Und in diesem Fall bedeutet es, dass die Architektur die umgebende Natur in enger Weise einbindet. Lesen Sie die ganze Geschichte Bauhausstil: Purismus kann anders sein.

Kubus am Hang

In diesem Fall ist der Hang das Hamburger Elbufer. Ein gutes Beispiel ist die Story Bauhausstil: Kubus am Hang dafür, das die Architektur keinesfall nur auf ebenen Grundstücken funktioniert. Der Architekturstil kommt auch mit Gefälle klar. In diesem Beispiel entstanden mehrere sich durchdringende Kuben für das gesamte Haus, das insgesamt stolze 19 Meter lang und 11 Meter breit geworden ist. Durch das Staffelgeschosskann die nicht überbaute Dachfläche des Erdgeschosses teilweise als Dachterrasse genutzt werden. Ein Haus mit hohem Wohnwert in exklusiver Lage.

Wie viel kostet ein Haus im Bauhausstil?

Eine der Grundieen von Bauhaus war es, erschwinglichen Wohnraum zu schaffen, der dank der industriellen Vorfertigung von Bauelementen für viele Menschen bezahlbar sein sollte. "Natürlich können durch eine nüchterne, schnörkellose und reduzierte Form auch heute Kosten gespart werden, jedoch ist so etwas immer individuell nach dem jeweiligen Bauvorhaben zu bewerten", betonen die Profis von Architekten Spiekermann.

Wie hoch die Kosten für ein Haus im Bauhausstil sind, lässt sich pauschal natürlich nicht beantworten. Denn die Kosten hängen von diversen Faktoren wie der Größe des geplanten Eigenheims ab.

Relevant sind beispielsweise die Kosten für die Hausplanung sowie für die verwendeten Materialien im Außen- und Innenbereich. Aber auch für den Bauhausstil typische Bauelemente wie große Fensterfronten oder Rück- und Vorsprünge in den Fassaden wirken sich auf den Preis aus.

Der Preis pro Quadratmeter für ein Haus im Bauhausstil reicht laut Schätzung von Architekt Hamid von Berg-Hadjoudj von 2.500 bis 3.500 Euro, abhängig u.a. vom Innenausbau.

Mehr denn je lassen sich zeitgenössische Architekten durch die Entwürfe von Le Corbusier oder Walter Gropius beeinflussen. Dabei halten sie sich allerdings nicht unbedingt an die streng funktionalen Gestaltungsansätze der alten Meister, sondern bringen durchaus auflockernde Elemente ins Spiel. Einschnitte in die zumeist würfelförmigen Baukörper, Akzente an der Fassade über Farbflächen und Verkleidungen, Dachterrassen oder Erkerbalkone.

Den gestiegenen Anforderungen an eine energiesparende Bauweise kommen die einfachen geometrischen Baukörper entgegen. Der Bauhausstil an sich erweist sich als kostenneutral, den Preis bestimmen Größe, Ausführung und Ausstattung.

Mehr über die Bauhausstil-Architektur finden Sie hier:

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