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Reihenhaus: Kostengünstige Eigenheim-Alternative

Ein Reihenhaus ist in der Regel eine kostengünstigere Alternative zum frei stehenden Einfamilienhaus. Dafür wohnt man Wand an Wand mit mindestens einem Nachbarn.

Was versteht man unter einem Reihenhaus?

Ein Reihenhaus ist im Gegensatz zu einem Einfamilienhaus nicht frei stehend, sondern es befindet sich in einer Reihe von mindestens drei aneinandergebauten Häusern. Viele Reihenhäuser verfügen über einen Vorgarten, manche sind zur Hausrückseite mit einem Außenbereich ausgestattet.

Was ist ein Reihenmittelhaus?

Die mittleren Gebäude einer Hausreihe werden als Reihenmittelhäuser bezeichnet. Diese links und rechts durch die angrenzenden Häuser begrenzten Reihenhäuser werden jeweils bis an die beiden seitlichen Grundstücksgrenzen gebaut. Die beiden seitlichen Wände zum jeweils direkt anschließenden Nachbarhaus müssen fensterlos, zweischalig und Brandwände sein.

Was ist ein Reihenendhaus?

Das letzte Haus einer Häuserreihe, das dreiseitig frei steht, wird als Reihenendhaus bezeichnet.

 

Ist eine Doppelhaushälfte ein Reihenhaus?

Wie der Name bereits vermuten lässt, entsteht ein Doppelhaus dann, wenn zwei Gebäude auf benachbarten Grundstücken durch Aneinanderbauen an der gemeinsamen Grundstücksgrenze zu einer Einheit zusammengefügt werden. Zwei Doppelhaushälften bilden ein Doppelhaus.

Bei einem Reihenhaus hingegen sind es nicht nur zwei, sondern mehrere gleichartig gestaltete Häuser, die aneinandergrenzen. Doppelhaushälften sind oft größer als Reihenhäuser.

Die Ursprünge von Reihenhäusern

In Deutschland erklärte man nach dem Ers­ten Weltkrieg die Wohnungsversorgung zu einer staatlichen Aufgabe. Im Zuge dieses sozialen Wohnungsbaus und Reformwohnungsbaus übernahm das Reihenhaus eine zentrale Rolle. Die Wohnflächen der damaligen Reihenhäuser waren verhältnismäßig klein, um auch für die Arbeiterschicht erschwinglich zu sein. Dafür besaß jedes Haus seinen eigenen Garten. Gerade mit diesem Außenbereich sollten auch soziale Funktionen erfüllt werden.

Ein solches Reihenhaus-Ensemble bildete eine soziale Gemeinschaft. Ab den 1950er-Jahren verlagerte sich der soziale Wohnungsbau zunehmend auf Großsiedlungen mit Hochhäusern. "Was sich heute vielfach als Irrweg herausstellt", betont der Stadtforscher Hartmut Häußermann. Das Reihenhaus blieb eine preiswerte Variante des Eigenheims für die Mittelschicht.

Der Soziologe-Professor Häußermann attestiert dem Begriff "Reihenhaus" einen abwertenden Unterton, als hätte es das Stigma der zweiten Wahl. Gerade noch erschwinglich für die, die sich ein frei stehendes Haus, ihre eigentliche erste Wahl, nicht leisten können.

Völlig zu unrecht, wie ein Blick auf unsere europäischen Nachbarn zeigt! In den Niederlanden beispielsweise werden Reihenhäuser als perfekte Kombination aus Eigentum und städtischem Wohnumfeld geschätzt.

Längst überholte Klischees

Gleich das erste Vorurteil "Die sehen ja alle gleich aus!" gilt für neu erbaute Reihenhäuser längst nicht mehr. Architektonisch anspruchsvoll und abwechs­lungsreich widersprechen viele moderne Reihenhäuser den Skeptikern.

Auch der Vorwurf, Reihenhäuser seien wie "Hasenställe", lässt sich nicht aufrecht halten. Denn moderne Reihenhäuser erweisen sich als anpassungsfähig und flexibel. Zielgruppe ist längst nicht nur die Ein-Kind-Familie, sondern auch das ältere Paar, der junge Single, die Mehrgenerationen-Familie oder die Patchwork-Familie.

Das Reihenhaus und seine Vorteile

Der unbestrittene Vorteil des Reihenhauses liegt auf dem Kostenaspekt. Ein Reihenhaus ist gerade in vielen Ballungszentren die passende Antwort auf hohe Grundstückspreise. Auch die eigentlichen Bau- sowie Nebenkosten lassen sich durch die verdichtete Bauweise reduzieren.

Viele Reihenhaus­bewohner schwärmen zudem von dem Gefühl der Zusammengehörigkeit und der sozialen Netzwerke. Und als ökologisch korrekte Bauweise im verdichteten Wohnungsbau hat das Reihenhaus inzwischen Modell­charakter erlangt.

Reihenhaus Grundriss

Im Grunde gelten für die Reihenhaus Grundrissplanung die üblichen Tipps wie bei einem Einfamilienhaus. Einige Besonderheiten gilt es jedoch zu beachten, vor allem bei Reihenmittelhäusern.

Lesen Sie dazu mehr in unserem ausführlichen Beitrag zum Reihenhaus Grundriss.

Das Reihenhaus und die Eigentumsverhältnisse

Jeder Immobilienerwerb ist ein komplexes Verfahren. Beim Reihenhaus gibt es außerdem noch einige Besonderheiten zu beachten. Was Kaufverträge, Bau- und Leistungsbeschreibungen, Zahlungspläne, Notartermine, Abnahme und Gewährleistung betrifft, sollten Sie sich im Vorfeld umfassend informieren oder einen professionellen Berater hinzuziehen.

Achten Sie genau darauf, ob Sie vom Bauträger ein eigenes Grundstück nach Realteilung erwerben oder mit anderen zusammen nur Miteigentum an einem gemeinsamen Grundstück. Letzteres bedeutet, Sie besitzen dann Wohneigentum nach dem Wohneigentumsgesetz (WEG) und müssen beispielsweise Betriebskosten gemeinsam abrechnen oder einen Hausverwalter einsetzen. Möglicherweise gehört Ihnen dann auch kein eigener Garten, sondern Sie haben nur ein Sondernutzungsrecht an der Grünfläche.
 

Reihenhaus als Fertighaus

Ein Reihenhaus kann auch als Fertighaus umgesetzt werden. In zentraler Innenstadtlage in Oberursel im Rhein-Main-Gebiet entstand beispielsweise ein Reihenhaus-Ensemble aus familienfreundlichen Stadthäusern. Das Wohnquartier
 zeichnet sich durch begrünte Dächer und viel Grünfläche aus.

Die Fassadengestaltung der Reihenhäuser mit Putz und Naturstein wirkt modern und freundlich. Die einzelnen Häuser bieten bis zu sechs Zimmer mit einer Wohnfläche von ca. 188 m².       
    

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Wer einen Hausbau plant oder einen Altbau saniert, hat in der Regel viele Fragen. bau-welt.de informiert Bauherren und Renovierer über alle wichtigen Themen und gibt hilfreiche Tipps. 

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