Belinda Gold & Nino Kindermann Haus: Planung
Gefühlt tausend Entscheidungen gibt es bei der Haus-Planung zu treffen. Belinda Gold und Nino Kindermann behalten einen kühlen Kopf.
Der Traum vom Eigenheim
Belinda Gold lebte in einer großzügigen Wohnung in München, während ihr Mann, Nino Kindermann, der als Unternehmer in der Versicherungs- und Immobilienbranche tätig ist, mehrere Eigentumswohnungen besitzt. Doch die beiden wollten sich gemeinsam etwas Eigenes aufbauen.
Wichtig war dem Paar dabei vor allem die Lage. „Insbesondere eine gute Verkehrsanbindung war ausschlaggebend“, betont Belinda Gold. Besonders für die TV-Moderatorin, die beruflich nicht nur in München, sondern regelmäßig auch in Rom und Paris arbeitet, war daher der Anschluss zum Flughafen wichtig.
Aller Anfang...
Aber auch eine bekannte TV-Moderatorin kommt nicht um die für viele Bauherren langwierige Grundstückssuche herum. „Wir haben uns unterschiedliche Grundstücke angesehen. Wichtig war uns neben einer zentralen, möglichst sonnigen und ruhigen Lage im Grünen auch eine gewisse Größe, die uns Privatsphäre und Freiraum gewährleistet“, so Belinda Gold.
Ein Jahr lang suchten die beiden im Umland von München nach einem passenden Grundstück für ihr persönliches Traumhaus. Schließlich wurden sie im direkten Umland der bayerischen Hauptstadt fündig. Von hier aus ist die Stadt samt Flughafen mit dem Auto schnell zu erreichen, gleichzeitig hat das Paar einen ruhigen Rückzugsort.
Die Bodenplatte entsteht – bau-welt.tv
In der ersten Folge wird die Bodenplatte gegossen. Dafür haben sich die Bauherren etwas ganz Besonderes einfallen lassen.
Grundstück gesucht
Für das Grundstück mussten sie sich bei der Gemeinde bewerben. „Neben dem höchsten Gebot spielten verschiedene Kriterien eine Rolle“, so Nino Kindermann. „Die Gemeinde wollte natürlich wissen, wie wir uns die Bebauung vorstellen. Dafür hatten wir vorab von einem Architekten unsere Grundidee ausarbeiten lassen." So gab es zahlreiche Vorgaben zu beachten – von der Höhe des geplanten Hauses bis hin zur Bepflanzung im Garten.
Allein hinsichtlich der Dachformen musste das Baupaar einiges beachten. Der Bebauungsplan gab einiges vor. „Ein rotes Satteldach war zum Glück keine Vorschrift“, lachen die beiden. Denn das hätte nicht zum puristischen Stil der jungen Bauherren gepasst.
Auf das Haus, fertig, los!
Beim Stil ihres künftigen Eigenheims hatten Belinda Gold und Nino Kindermann ganz konkrete Vorstellungen. Nach der Grundstückssuche legten sie direkt mit der Planung los und ließen sich dafür knapp ein halbes Jahr Zeit.
Mit ihren Ideen und ersten eigenen Skizzen gingen die beiden Mittdreißiger zu einem Architekten. Diesen hatten sie über eine Empfehlung ihres Bauleiters Nikolaus Meier kennengelernt. „Der minimalistische Stil seines Büros am Ammersee hat uns überzeugt. Wir waren geschmacklich sofort auf einer Wellenlänge“, schwärmt Nino Kindermann.
Der Architekt fertigte unterschiedliche Baumodelle an, sprach mit den Bauherren u.a. über die Ausrichtung des Hauses. Dafür zeigte er ihnen sogar eine Animation, die den Sonnenstand während eines ganzen Jahres abbildete.
Aus den Ideen der Bauherren fertigte er drei Vorschläge, aus denen sich schließlich eine finale Idee heraus kristallisierte, die dann gemeinsam mit der Bauherrenschaft ausgearbeitet wurde. Hier ging es um Details: In den Entwürfen wurden Fenster noch um wenige Zentimeter versetzt, bis alles passte.
Traumhaus für Zwei
Das Haus von Belinda Gold und Nino Kindermann setzt sich aus drei Kuben zusammen, die versetzt übereinandergestapelt sind und eine Gesamtfläche von über 300 Quadratmetern zur Verfügung stellen.
Das großzügige Grundrisskonzept erlaubt eine flexible Nutzung. Große Räume bieten auf die Bedürfnisse der Bauherren abgestimmte Gestaltungsmöglichkeiten.
Im Erdgeschoss sind das Entrée, ein Designbad sowie Arbeitsräume untergebracht. Letztere erlauben es der Bauherrin u.a., an ihrem Label BE GOLD zu arbeiten, das sie exklusiv im deutschen Teleshopping auf HSE24 vertreibt.
Gewohnt wird im Obergeschoss. Hohe Decken waren den Bauherren besonders wichtig. "Dadurch entsteht quasi Penthouse-Feeling mit viel Licht", freut sich Belinda Gold. Der offene Wohn- und Kochbereich bietet einen Blick auf die eigene Terrasse und die umliegende Natur. An besonders sonnigen Tagen sind von hier sogar die Alpen zu sehen. Große, bis zu acht Meter breite Fenster sorgen für den nötigen Durchblick.
Highlight im Schlafzimmer ist eine freistehende Badewanne. Direkt angeschlossen sind eine Ankleide sowie ein großzügiges Badezimmer.
À la Bauhaus
Während der Planungsphase schickten die beiden sich fast täglich Bilder hin- und her. „Wenn ich ein Foto auf Instagram sah, das mir gefiel, sah ich, dass Nino es bereits geliked hatte“, lacht Belinda Gold.
Die kubischen Formen sind von Bauhaus inspiriert. Ursprünglich wünschten sich die beiden Bauhaus-Fans ein Flachdach. Während der Planungsphase entschieden sie sich dann aber doch für ein Pultdach.
„Ein Bekannter und zugleich Gutachter für Baumängel meinte, dass Flachdach und Keller die häufigsten Probleme verursachen“, berichtet Belinda Gold. Die beiden informierten sich daraufhin über verschiedene Dachformen und entschieden sich für ein Pultdach mit 11-Grad-Neigung. So können Schnee und Regen problemlos ablaufen. Darüber hinaus kommt durch die Neigung auch die Aussicht ins Freie besser zur Geltung.
„Die klaren Linien und der minimalistische Ansatz faszinieren mich am Bauhausstil“, so Belinda Gold. Auf bunte Wände oder verspielte Details verzichtet sie lieber. Woher kommt dieser Fokus aufs Wesentliche? Das hat womöglich mit der Einrichtung in Belinda Golds einstigem Elternhaus zu tun. „Wir haben gelebt wie im Museum, sehr barock eingerichtet“, lacht sie.
Massiv- oder Holzhaus?
Ihre Eltern hatten damals „Stein auf Stein“ gebaut. Nino Kindermann wiederum war in einem Fertighaus groß geworden. „Dadurch hatten wir verschiedene Vergleichsmöglichkeiten“, erklären die beiden.
Am Ende entschieden sie sich für ein Architektenhaus in Holzbauweise. „Denn ein wohngesundes Klima lag uns besonders am Herzen“, so Belinda Gold. „Wir haben uns für ein Holzhaus entschieden, weil es ökologisch und wohngesund ist.“
Außerdem wollten sie alles aus einer Hand, eine Firma, die alle beteiligten Unternehmen und die verschiedenen Gewerke koordiniert. „In den Gebrüdern Meier haben wir einen kompetenten Generalunternehmer gefunden. Alle beteiligten Unternehmen arbeiten Hand in Hand", erläutern Belinda Gold und Nino Kindermann.
Die Entscheidung für ein Holzhaus fiel den beiden also leicht. Dass noch unzählige weitere, deutlich diffizilere Entscheidungen auf sie zukommen würden, hätten die beiden Bauherren zum damaligen Zeitpunkt nicht gedacht.
Schwarz oder weiß – oder doch beides?
Von der Fassadengestaltung über den Bodenbelag bis hin zu den Lichtschaltern oder der Farbe der Satellitenschüssel gab es einige Entscheidungen für das künftige Traumhaus zu treffen. Immer wieder gingen sie gemeinsam die verschiedenen Bauschritte und Bauteile durch.
„Es sind zu viele Baustellen – im wahrsten Sinn des Wortes“, lacht Belinda Gold. „Das Problem ist, dass man seine Ideen oft wegen baulicher Richtlinien oder der Kosten nicht wie gewünscht umsetzen kann“, gibt sie zu bedenken.
Am Ende hängt alles zusammen: Weil sich Belinda Gold und Nino Kindermann zum Beispiel unbedingt eine Lichtleiste in der Wand neben der Treppe wünschen, wird die Glasbrüstung an der Galerie durch eine Trockenbaumauer ersetzt. „Es heißt also oft ,Entweder, oder' – obwohl man beides möchte.“
Manchmal kann es sogar teurer werden, ein Bauelement wegzulassen. „Für unsere großen, bodentiefen Fenster in der Front hatten wir ursprünglich eine Übereckverglasung ins Auge gefasst. Doch alleine den Pfosten zwischen den beiden Fenstern wegzulassen, hätte 25.000 Euro gekostet“, berichtet Belinda Gold.
Entscheidungshilfe
Bei einem Hausbau sind laut Belinda Gold bei jeder einzelnen Entscheidung drei Faktoren wichtig:
- Ästhetik
- Funktionalität
- Preis
"Anhand dieser drei Faktoren kann man jeweils abwägen, was relevant ist", meint die junge Bauherrin.
Zahlreiche Entscheidungen wurden nicht während der Planung, sondern erst in der Bauphase getroffen. „Das Haus entsteht während des Bauprozesses“, schmunzelt Belinda Gold. "Zwischendurch ändert sich auch mal unsere Meinung.“ Und wer hat das letzte Wort? „Nik“, lachen die beiden Bauherren. „Zumindest was die Kosten angeht.“
Bauleiter Nikolaus Meier bremste die engagierten, aber unerfahrenen Bauherren ab und zu ein. „Er wies uns jeweils darauf hin, wenn etwas teurer wurde und sagte uns, wenn ein Bauelement überflüssig war.“ Die Kostenplanung wird kontinuierlich von dem 28-jährigen Bauprofi, der 2015 ins Geschäft seines Vaters einstieg, aktualisiert. „Dadurch haben wir das Budget besser im Blick", so Belinda Gold. Wichtig sei deshalb ein finanzieller Puffer, betont Nino Kindermann. „Für unvorhersehbare Änderungen.“
Vor der Bodenplattenlegung waren Belinda Gold und Nino Kindermann sehr aufgeregt. „Man freut sich wie ein kleines Kind“, erinnert sich Nino Kindermann. Das ist schließlich das Fundament des künftigen Hauses, der erste, grundlegende Schritt auf dem Weg zum fertigen Haus. „Davor ist alles noch sehr abstrakt“, meint Belinda Gold.
Mehr über den Hausbau von Belinda Gold und Nino Kindermann im zweiten Teil unserer Serie.