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Moderne Holzständerbauweise

Die Holzständerbauweise

Vielen Fertighäusern sieht man nicht an, dass sie aus Holz gebaut wurden. Denn die eigentlich tragende Holzkonstruktion ist hinter einem mehrschichtigen Wandaufbau verborgen.

Das Grundgerüst der meisten Holzhäuser besteht aus einem tragenden Riegelwerk, das auf der Innen- und Außenseite mit Holzwerkstoffplatten verkleidet wird, dem Holzständerbau.

Ob Bauherren sich für eine Holzfassade entscheiden oder lieber zu Putz und Klinker greifen, bleibt ihrem persönlichen Gusto überlassen. Den Abschluss zum Innenraum bilden meist Gipsplatten. Zwischen den Holzbalken des Riegelwerks sorgt Dämmmaterial für optimalen Wärmeschutz.

Holzständerbauweise im Überblick

Bei der Holzständerbauweise trägt allein das Ständerwerk mit diagonalen Streben die Lasten des Hauses. Der Ständerbau ist mit dem traditionellen Fachwerkbau eng verwandt.
 

Industrielle Verarbeitung

Egal wo Holz im Hausbau eingesetzt wird, unschöne „Verwindungen“ und Risse stören das Bild. Auch im rein konstruktiven Bereich, zu dem die im Fertigbau üblichen Holz­ständerwände und Holzbalkendecken zählen, sind Bauteilverformungen nicht erwünscht.

Allerdings liegt es in der Natur der Sache, dass der gewachsene Baustoff  „arbeitet“. Aus diesem Grund wird im konstruktiven Bereich häufig Leimholz verwendet, auch Brettschichtholz genannt. Es weist bei gleichem Querschnitt eine bis zu 80 Prozent höhere Tragkraft als Vollholz auf. Damit kann man große Wohnräume ohne Stahlträger und Stützen überbrücken.

Bei der Verarbeitung der Hölzer zu Hausbauteilen arbeiten Mensch und Maschine sozusagen Hand in Hand. Präzisionsanlagen schneiden Blockbohlen, Dach- und Deckenbalken millimetergenau zu. Dennoch geht es nicht ohne Zimmerleute und Schreiner an den Werktischen im Holzständerbau, und in der Arbeitsvorbereitung sind Fachleute unersetzbar.

Die modernen Maschinen ermög­lichen eine hochflexible Produk­tion mit wiederholbaren Abläufen. So lassen sich individuelle Häuser in fast unbegrenzter Gestaltung herstellen.

Unterschiede Holzrahmenbau und Holztafelbau

Als Tragwerk fungiert beim Holzrahmenbau ein massives Gerüst, das mit Dämmung ausgefüllt ist und mit Holzwerkstoff- und/oder Gipsplatten verkleidet wird. Dadurch entsteht aus dem Rahmen eine schubsteife Scheibe, die gegen alle Verformungen gefeit ist.

Unter der Verkleidung im Inneren wird eine Folie als Dampfbremse angebracht, die das Eindringen schädlicher Wasserdampfmengen aus der Raumluft ins Dämmmaterial verhindert. An der Außenseite wird oft eine weitereDämmschicht aufgebracht und anschließend der Putz oder die Klinker.

Bei der Montage auf der Baustelle sind die Elemente noch völlig offen – beim Holzrahmenbau werden Dämmung und Installationen erst während des Aufbaus eingebracht. Darin liegt auch der Unterschied zum Holztafelbau. 

Bei der Holztafelbauweise sind die einzelnen Wandelemente fast komplett vorgefertigt, das heißt, sämtliche Installationsleitungen, beidseitige Beplankung und Dämmmaterial sind schon ab Werk eingebaut, was die Montage auf der Baustelle enorm beschleunigt.

Holzständerbau

Im Gegensatz zum Rahmen- und Holztafelbau sind bei der Holzständerbauweise nicht ein Rahmen und die Verkleidung die tragenden Elemente, sondern allein das Ständerwerk mit diagonalen Streben trägt die Last des Hauses. Der Ständer- oder Skelettbau ist demnach mit dem traditionellen Fachwerkbau eng verwandt.

Eine solche Konstruktion ermöglicht individuelle Wandaufbauten, denn die Zwischenräume des Gerüstes müssen nicht zwangsläufig massiv sein – auch Glas kann eingebaut werden. In diesem Fall erhält man eine Außenwand, die viel Licht ins Hausinnere lässt. Traditionelle Ziegelausfachungen sind allerdings weiter verbreitet und verleihen dem Haus sehr viel Charme.

Block- und Massivholzbau

Massivholzhäuser werden nicht aus Holzwerkstoffplatten oder Ähnlichem gefertigt, sondern aus massivem Holz mit Dämmung. Bei Blockhäusern können dies Balken sein oder gar ganze Baumstämme, die auf der Baustelle in- und aufeinander gefügt werden.

Blockhäuser sind oft zweischalig ausgeführt, wobei die Wärmedämmung in den Hohlraum dazwischen eingebracht wird und weder außen noch innen den Holzcharakter des Hauses stört.

Beim Massivholzbau kommen Kanthölzer, Bohlen oder Bretter zum Einsatz, die in mehreren Lagen hintereinander setzungsfrei zusammengenagelt oder verleimt werden. Ausgereifte Verbindungen verhindern, dass der Wind durch die Ritzen pfeift. Um Formveränderungen entgegenzuwirken verwendet man kerngetrenntes Holz.

Dabei werden die einzelnen Stämme der Länge nach geteilt und dann umgedreht wieder zusammengeleimt. Letztlich erhält man vorgefertigte Wandelemente, welche die Montage auf der Baustelle ebenso verkürzen, wie dies Elemente in herkömmlicher Fertigbauweise erlauben.

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