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Teppichboden – wohlig, warm und gemütlich

Der Teppichboden ist der wohl kuscheligste Bodenbelag auf dem Markt. Wir stellen Materialien vor und geben Verlege-Tipps.

Teppichböden sind nicht nur schön, sie sind auch wärme- und schalldämmend. Aber nicht jeder Teppichbelag eignet sich für jeden Wohnbereich.

Belegt man die gesamte Wohnung mit einem flauschig-weichen, hochflorigen Teppichboden, wird vor allem im Eingangsbereich, im Wohn- und Arbeitszimmer, kurz: in Räumen, die stark begangen sind, die Freude an der Teppichpracht nur von kurzer Dauer sein.

Ganz wichtig also: die richtige Teppichqualität am richtigen Ort. Um die Wahl des für den jeweiligen Bereich am besten geeigneten Teppichbodens zu erleichtern, muss man über Material, Eigenschaften, Herstellung bis hin zur Verlegung Bescheid wissen.

Grundsätzlich unterscheidet man Teppiche zwischen

  • Kurzflor: bis 1,5cm Florlänge
  • Hochflor: 1,5cm bis 5cm Florlänge
  • Langflor: über 5cm Florlänge

Darüber hinaus gibt es verschiedene Fertigungsarten. Teppiche kann man 

  • weben
  • knüpfen oder
  • tuften

Handgeknüpfte Teppiche sind die teuersten, während maschinell geknüpfte oder getuftete Teppiche sich eher im niedrigen Preissegment befinden. 

Teppichboden in Kombination mit anderen Bodenbelägen

Heutzutage entscheiden sich viele Bewohner gegen eine vollflächige Verlegung von Teppichboden. Statt dessen legen sie lieber kleine Teppiche auf einem anderen Bodenbelag aus. Sie dienen dann als Dekoration und bringen gleichzeitig mehr Gemütlichkeit und Komfort in den Raum.

Im Gegensatz zu vollflächig verlegtem Teppich bietet diese Variante außerdem den Vorteil, dass der Teppich schneller und oft günstiger ausgetauscht werden kann. Einige Teppiche lassen sich außerdem waschen, sodass Flecken einfacher zu entfernen sind. 

Teppichboden verlegen: Kleben, Kletten und verspannen

Sie können Ihren Teppich mit verschiedenen Techniken verlegen:

  • die vollflächige Verklebung (für große Flächen)
  • die Verlegung auf Haftvlies (Alternative zur vollflächigen Verklebung)
  • die Verlegung mit Klebeband (für kleinere Flächen & Selbermacher)
  • die Verlegung mit Klettband (Alternative zur Verlegung mit Klebeband)
  • die lose Verlegung (für Flächen unter 20m2)

Falls Sie sich für die vollflächige Verklebung entscheiden, achten Sie der Gesundheit und Umwelt zuliebe auf lösemittelfreie Kleber. Für die Verlegung auf Haftvlies bieten die Hersteller neben klebstoffbeschichteten Vliesen auch Haftgitter auf Naturkautschukbasis. 

Praktische Alternative – Teppichfliesen

Teppichfliesen sind bei einer vollflächigen Verlegung von Teppichboden eine praktische Alternative. Die Verlegung sowie die Reinigung sind deutlich einfacher.

Darüber hinaus lassen sich die Fliesen flexibel und schnell austauschen, falls das gewählte Muster oder die Farbe nicht mehr gefällt – oder auch wenn ein hartnäckiger Fleck sich einfach nicht entfernen lässt. Alles zum Thema finden Sie in unserer Rubrik Teppichfliesen. Foto: Tretford

Deshalb kommt im privaten Wohnbereich meist die vollflächige Verlegung mithilfe von Doppelklebebändern oder einer Fixierung in Frage. Bei einem großflächigen Teppichboden legen Sie diesen vorher aus und schneiden ihn mithilfe einer Teppichschiene und einem Cutter exakt auf die Raumgröße zu.

Anschließend klappen Sie den zugeschnittenen Teppichboden um die Hälfte zurück und bringen dann die Fixierung oder die Klebebänder auf dem Untergrund auf. Danach müssen Sie den Teppich auf dem mit Fixierung oder Klebebändern versehenen Teil des Untergrunds ausrollen.

Das ganze Prozedere wiederholen Sie nun mit der anderen Hälfte. Nach der Verlegung sollten Sie den neuen Teppich mit einer Papprolle oder einer sauberen Wasserwaage kräftig anreiben, um sicherzustellen, dass er auch fest anhaftet. 

Nach dem Motto "Kletten statt Kleben" gibt es ein alternatives Verlegesystem, das auf die üblichen Kleber verzichtet. Es ist schnell und sauber durchführbar und auch für Allergiker geeignet. Sie benötigen einen Teppichboden, der mit einem volltextilen Rücken ausgestattet ist, und ein Klettband.

Das selbstklebende Klettband bringen Sie auf dem Untergrund auf. Dieses ist an der Oberseite mit unzähligen Häkchen versehen, die sich mit dem Textilrücken einfach und sicher verhaken.

Unbestreitbarer Vorteil dieser Verlegeart: Wollen Sie einen alten, unansehnlichen Teppich gegen einen neuen austauschen, können Sie das alte Stück problemlos und ohne Rückstände auf dem Unterboden aufnehmen, den neuen Teppichboden einlegen, verspannen und fertig.

Teppichboden reinigen

Ein Teppich bindet den im Raum anfallenden Staub. Deshalb muss er regelmäßig abgesaugt werden. Spezielle Teppichaufsätze für den Staubsauger sorgen dafür, dass das Gerät den Teppich auch in der Tiefe gründlich saugen kann.

Die Basisreinigung eines jeden Teppichbodens erfolgt einfach mit dem Staubsauger. Doch was ist, wenn der Teppich hartnäckigere Flecken hat? 

Dann kommt es auf die Beschaffenheit des Teppichs an. Der Teppichhersteller Tretford erklärt, wie Sie Flecken aus den Naturhaarteppichen entfernen können. In diesem Fall kommen Hilfsmittel wie Naturhaarshampoo, Bürste und Mineralwasser zum Einsatz.

Frische Rotwein- und Kaffeeflecken entfernen

Teppichboden Materialien

Jeder Teppichboden besteht aus drei Komponenten:

  • Flor- oder Polschicht
  • Trägergewebe
  • Rückenbeschichtung

Die Flor- oder Polschicht ist später als Oberseite des Teppichs sichtbar. Sie besteht in der Regel aus Synthetik- (Polyamid, Polyacryl, Polyester, Polypropylen) oder Naturfasern (Wolle, Tierhaare, Kokos, Sisal etc.). Der Hersteller JAB bietet seit neuestem auch nachhaltige Teppiche aus Zellulosefasern an. Diese werden aus Holz gewonnen, das kontrolliert angebaut wird. 

Das Trägergewebe dient als Basis für die Polschicht. Es besteht meist aus Polypropylenfasern oder Jute. Die Rück- bzw. Unterseite des Teppichbodens ist mit einer schaumartigen Rückenbeschichtung (Styrol-Butadien-Schaum, Polyurethan, Naturlatex, Bitumen) oder einem Textilrücken (Synthetik- oder Pflanzenfasern) versehen.

Teppichboden Herstellung

Der traditionelle Weg vom Ausgangsmaterial zum Endprodukt Teppich ist das Weben. Dabei werden zwei oder mehr Fadengruppen miteinander zu einem textilen Belag verbunden.

Die heutzutage am weitesten verbreitete Methode der Teppichherstellung ist das Tuften. Hierbei werden die polbildenden Fäden in bereits fertiges Trägergewebe eingenadelt. Ein weiteres Verfahren besteht darin, das Flormaterial auf kleberbeschichtetes Trägergewebe aufzubringen (Klebeteppiche).

Bei den sogenannten Flockteppichen werden die Florfasern elekrostatisch auf die Trägerschicht aufgebracht.

Als besonders strapazierfähig und geradezu unverwüstlich gelten Nadelfilze. Sie entstehen durch Vernadelung hochverdichteter Faservliese und anschließender Fixierung durch ein Bindemittel.

Bei Teppichfliesen wird das Flormaterial auf einem halbstarren Fliesenrücken verklebt.

Welcher Teppichboden für welchen Raum?

Je nach Herstellungsverfahren und Weiterverarbeitung entstehen Teppichbodenoberseiten, die durch unterschiedliche Polhöhen, Poldichten, Faser- und Garnfeinheiten in Aussehen und Struktur variieren und bestimmter Beanspruchung standhalten. Deshalb ist nicht jeder Teppich gleichermaßen für jeden Raum geeignet. 

Die beim Weben und Tuften entstehende Polschlinge kann geschlossen (Bouclé) oder aufgeschnitten werden (Velours). Hochfloriger Velours eignet sich nur für wenig begangene Räume, wie z.B. das Schlafzimmer. Durch seine flauschig-weiche Oberfläche sorgt er dort für viel Gemütlichkeit. 

Kurzfloriger Velours mit einer dichten samtig-weichen Oberfläche oder auch Bouclé sind als Spielwiese im Kinderzimmer gut geeignet. Beide Beläge sind pflegeleicht – Farbkleckse und umgekippte Gläser geraten nicht zur Katastrophe – dennoch sind sie weich und angenehm für zarte Kinderfüße. Auch Wohnzimmer lassen sich gut damit auslegen.

Typisch für Flockteppiche ist der kurze senkrechte Flor. Für stark frequentierte und verschmutzungsgefährdete Bereiche, etwa Flur oder im gewerblichen Bereich, sind sie die ideale Lösung.

Nadelfilze weisen anstelle des herkömmlichen Flor eine geschlossene filzartige, eher borstige Oberfläche auf und sind daher weniger für den Wohnbereich als für gewerbliche Zwecke geeignet. 

Teppichfliesen zeichnen sich ebenfalls durch kurzflorige, strapazierfähige Oberseiten aus und sind dazu angetan, Wohn- und gewerbliche Bereiche gleichermaßen mit einem pflegeleichten, dekorativem Belag zu zieren. Ihr größter Vorteil gegenüber Teppichbahnen: Verschmutzte Stellen können partiell ausgewechselt werden.

Darüber hinaus sollten Sie vor dem Kauf einen Blick auf die Rückseite des Teppichs werfen. Dort finden Sie in der Regel Prüfzeichen, die Sie zusätzlich über Qualität, Materialzusammensetzung und Eignungsbereiche (Teppichsiegel) informieren und Ihnen schadstoff- und emissionsfreie Produkte (GuT-Signet) garantieren.

Farben und Muster

Der Teppichboden Ihrer Wahl soll nicht nur die Füße umschmeicheln, sondern auch ein optisches Erlebnis darstellen. Auch in dieser Hinsicht haben die Teppichbodenhersteller vorgesorgt und bieten unzählige Farben und Muster an. 

Die Farbpalette rauf und runter, in feinsten Abstufungen, reichen die Töne von duftig-hell, pastellig-puderig über frisch, intensiv-leuchtend und sinnlich bis hin zu klassisch-edel und seriös-dunkel. Die Flut an Farben wird ergänzt durch eine große Vielfalt an Mustern.

Zu den herkömmlichen Mustervarianten – kleingemustert, diagonal- und punktgerastert, meliert, gestreift oder in Blöcken – gesellen sich kreative, ästhetisch anspruchsvolle Motive, ausdrucksvolle grafische Ornamente, moderne Interpretationen floraler Bodenornamentik, sowie abstrakt expressive Formen.

Angesichts der Farben- und Musterfülle ist es wahrhaft kein leichtes Unterfangen, sich für eine Ausführung zu entscheiden. Um die Auswahl zu erleichtern, sollten sie praktisch vorgehen:

  • Für beanspruchte Bereiche (Flur) wählen Sie am besten dunklere, unempfindliche Farben.
  • Neutrale, dezente Farben sind in Räumen angebracht, in denen der Teppichboden in seiner Wirkung hinter die sonstige Einrichtung zurücktreten soll.
  • Wünschen Sie sich einen Eyecatcher, der alle Blicke auf sich zieht und die übrige Einrichtung getrost in den Schatten stellen kann, gehen Sie, was Farbe und Muster betrifft, in die Vollen. Vor allem in großen, sparsam möblierten Räumen kommt ein Teppich perfekt zur Geltung.

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