Parkett – robuster und exklusiver Holzboden
Parkett ist einer der klassischsten Bodenbeläge. Er ist edel, langlebig und natürlich.
Bauherren, die sich für Parkett als Fußbodenbelag entscheiden, schlagen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Böden aus Holz sind stets elegant und vermitteln einen Hauch von Exklusivität. Gleichzeitig wird der Parkettboden dem Wunsch nach natürlichen Materialien und Baustoffen gerecht.
Positiver Nebeneffekt: Parkett steigert den Wert einer Immobilie dauerhaft. Kauf- oder Mietpreis lassen sich auf diese Weise höher ansetzen. Darüber hinaus überzeugt das Material Holz in Bezug auf Ästhetik und Wohngefühl.
Es strahlt Wärme und Natürlichkeit aus und ist äußerst angenehm zum Barfußlaufen. Wohnlich, langlebig, hygienisch und umweltfreundlich ist das Parkett zudem, und auch hinsichtlich Praktikabilität und Wirtschaftlichkeit kann es punkten.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen:
- Massivholzparkett
- Mehrschicht- bzw. Fertigparkett
Beides sind natürliche Holzböden, jedoch unterschiedlich aufgebaut.
Massivholzparkett besteht, wie der Name schon sagt, aus massivem Holz. Es ist als Stabparkett oder Holzdielen erhältlich. Je nach Wohnsituation werden die Dielen schwimmend – also ohne feste Verbindung zum Untergrund – verlegt, verklebt oder verschraubt.
Fertigparkett besteht aus mehreren Holz- oder Holzwerkstoff-Schichten und hat eine gebrauchsfertige Oberfläche. Daher auch der Name Mehrschichtparkett. Als Nutzschicht dienen verschiedene hochwertige Holzarten.
Meist wird Fertigparkett schwimmend verlegt. Es kann jedoch auch mit dem Untergrund verklebt werden. Dies ist meist notwendig, wenn es in Kombination mit einer Fußbodenheizung genutzt werden soll.
Bei allen Parkettarten bestimmen die verwendeten Holzarten und die Stärke den Preis. Er liegt üblicherweise zwischen 20 und 100 Euro/Quadratmeter, je nach Qualität und Ausführung teilweise aber auch darüber. Fertigparkett ist etwas günstiger.
Darüber hinaus bietet Parkettboden den Vorteil, dass man ihn abschleifen kann, sodass der Boden danach wieder wie neu aussieht. Bei Massivholzparkett ist das grundsätzlich kein Problem. Bei Mehrschichtparkett sollten Sie auf eine Nutzschicht von mindestens 3,5 mm achten, damit der Bodenbelag einen Renovierungsanschliff verträgt.
Was ist der Unterschied zwischen Parkett und Laminat?
Parkett und Laminat unterscheiden sich optisch nur geringfügig, die inneren Werte sind jedoch gravierend anders. Dies macht sich insbesodnere im Preis bemerkbar, weshalb Laminat häufig als günstige Alternative gehandelt wird.
Doch während Parkett aus Echtholz besteht (Massivparkett sogar aus Massivholz), besteht Laminat aus einer Trägerplatte mit einer Designoberfläche. Hinzu kommen Overlay, Trittschalldämmung und Gegenzug. Der Nachteil liegt darin, dass die Designoberfläche nicht abgeschliffen werden kann.
Parkett hingegen kann man abschleifen, weshalb kleine Macken und Kratzer nicht so schlimm sind. Dadurch ist Parkett deutlich langlebiger.
Was kostet ein Parkettboden?
Grundsätzlich hängen die Kosten für einen Parkettboden vom jeweils gewählten Produkt ab. Parkett gibt es in günstigen und teuren Ausführungen. Hier einige Preisbeispiele für einen Parkettboden:
- Günstig: 15€ bis 40€ pro Quadratmeter
- Mittelklasse: 40€ bis 80€ pro Quadratmeter
- Hochwertig: 80€ bis 250€ pro Quadratmeter
So würde Parkettboden für eine ca. 100 Quadratmeter große Wohnung je nach gewähltem Bodenbelag zwischen 1.500€ und 25.000€ kosten. Dabei bedeutet ein höherer Preis nicht automatisch, dass es sich um Massivholzparkett handelt. Auch Mehrschichtparkett kann einen hohen Preis haben, während einige Massivholzböden bereits zu einem vergleichsweise günstigen Preis erhältlich sind.
Hinzu kommen die Kosten für die Verlegung, sowie die Vorbereitung des Untergrunds. Falls das Parkett versiegelt werden soll, müssen die dafür anfallenden Kosten ebenfalls berücksichtigt werden.
Verschiedene Holzarten für Parkettboden
Bei der Wahl der Holzart kommt es neben der Optik insbesondere auf den Härtegrad des Holzes an. Dieser wird in Brinell gemessen. Die Ermittlung des Brinell-Werts erfolgt durch einen Test:
Man presst eine 10-Millimeter-Stahlkugel mit festgelegter Kraft und Dauer gegen die Holzoberfläche. Dadurch entsteht je nach Härte des Holzes eine größere bzw. kleinere Einkerbung im Holz, aus der der Brinell-Wert errechnet werden kann. Je höher der Brinell-Wert, desto härter ist das Holz.
Harte Holzarten sind robuster, jedoch auch schwieriger zu verarbeiten. Außerdem wachsen sie meist langsamer nach als weiche Holzarten. Folgende Holzarten werden gerne für Parkettboden verwendet (Brinell-Werte jeweils bei 6 Prozent Holzfeuchte, Quelle: Haro):
- Eiche 45-105 HB (Brinell Hardness)
- Canadischer Ahorn 60-85 HB
- Buche 60-105 HB
- Esche 60-105 HB
- Amerikanischer Kirschbaum 60-75 HB
- Lärche 45-60 HB
- Robinie 60-110 HB
- Wenge 45-135 HB
In stark beanspruchten Räumen sollten Sie lieber auf ein härteres Holz zurückgreifen, während z. B. in Schlafräumen, in denen nur mit Hausschuhen gelaufen wird, auch ein weicheres Holz gut geeignet ist.
Wie wird Parkett verlegt?
Eine Besonderheit von Parkettboden sind die verschiedenen Verlegearten. Je nach Parkett, Stärke und Wohnsituation werden die Dielen entweder
- schwimmend verlegt und an Nut und Feder verleimt,
- mit dem Untergrund verklebt oder
- verschraubt (nur bei Massivparkett).
Einige Verlegearten eignen sich zum selbst Verlegen, andere eher weniger. Klick-Parkett kann ohne Vorkenntnisse schwimmend selbst verlegt werden, sofern man keine zwei linken Hände hat. Wir haben einige Parkett-Verlegetipps für Sie zusammengestellt.
Geübte Heimwerker können sich auch an die Verklebung wagen. Allerdings ist diese Verlegeart deutlich anspruchsvoller und zeitaufwendiger. Im Zweifel sollte man diese deshalb lieber dem Profi überlassen. Selbiges gilt für besonders anspruchsvolle Verlegemuster, wie z. B. bei Mosaikparkett.
Beispiel: Parkettverlegung
Zahlreiche Verlegemuster
Parkettboden kann in vielen verschiedenen Verlegemustern verlegt werden. Je nach Muster ist die Verlegung mehr oder weniger aufwendig und nimmt Einfluss auf die Raumwirkung. So sind einige Muster besser für große, andere für kleine Räume geeugnet.
Einige Verlegemuster, z.B. Mosaikparkett, sollten außerdem unbedingt von einem Fachmann verlegt werden, da die Verlegung recht kompliziert ist. Darüber hinaus bieten die Parketthersteller die Stäbe in verschiedenen Größen, was die Wirkung des Musters ebenfalls verändert.
Kunden können zwischen folgenden Mustern wählen:
- Verband – die Stäbe liegen parallel zueinander, um einen halben Stab versetzt.
- Altdeutscher Verband – die Stäbe liegen nicht versetzt parallel zueinander und werden durch einen kleinen um 90 Grad gedrehten Stab unterbrochen.
- Parallelverband – die Stäbe liegen nicht versetzt und ohne Unterbrechung parallel zueinander.
- Wilder Verband – die Stäbe liegen parallel zueinander, unregelmäßig versetzt.
- Fischgrätmuster – die Stäbe liegen rechtwinklig zueinander, sodass ein V-Muster entsteht.
- Würfel Muster – mehrere Stäbe bilden einen Würfel; die Würfel werden abwechselnd senkrecht und waagerecht verlegt.
- Leiterboden – parallel verlegte Stäbe wechseln sich mit einer vertikalen Stabreihe ab.
Parkett versiegeln mit Öl oder Wachs
Dem Verlegen von Massivholzparkett folgt das Abschleifen und anschließende Versiegeln mit Lack bzw. mit Öl oder Wachs. Letzteres erfordert häufigere Pflege, lässt aber die Poren offen.
So kann das Holz zum Feuchteausgleich beitragen und das Wohnklima verbessern. Bei Fertigparkett ist ein Schleifen und Versiegeln nicht nötig.
Parkett ist den Preis wert
Wenn's um den Fußboden geht, zählt Parkett bei Haus- und Wohnungsbesitzern zur ersten Wahl. Denn es strahlt Wärme und Natürlichkeit aus, die dem Kunstprodukt Laminat manchmal fehlt. Zudem ist das Echtholz strapazierfähig und bleibt lange schön.
Laut einer Befragung von "Planet Home" bei über 1.400 potenziellen Immobilienkunden würde jeder Zweite mehr Geld investieren, wenn diese Holzdielen im neuen Heim verlegt wären.
Der edle Belag steht auf der Liste der Ausstattungswünsche ganz oben – sogar noch vor Markengeräten in Küche und Bad oder der eigenen Sauna im Keller. Selbst höhere Mieten werden dafür in Kauf genommen.
Das bestätigt auch der Immobilienverband Deutschland (IVD). "Auf die Mehrzahl der Interessenten wirkt Parkett sehr ansprechend. Daher wird es oft in Neubauten oder bei Renovierungen verlegt", so Jürgen Michael Schick, Präsidiumsmitglied des IVD-Bundesverbands.
Hochwertige Echtholzböden mit edlen Designs sind zeitlos und leicht zu pflegen. Zwar kosten sie im Vergleich zu Laminat etwas mehr – das rechnet sich aber langfristig. Denn die hochwertige Optik bleibt über Jahrzehnte erhalten.
Parkett aus europäischer Produktion hat eine Lebensdauer von bis zu 40 Jahren. Sind die Dielen nach ein paar Jahren etwas zerkratzt, können sie immer wieder abgeschliffen werden.
Parkett im Trend
Für die individuelle Wohnraumgestaltung gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Kollektionen: Gefragt ist vor allem der Landhausstil. Auch der sogenannte Used Look mit gealterten Dielen ist sehr beliebt.
Wer es im eigenen Zuhause lieber puristisch und geradlinig möchte, kombiniert den Parkettboden in Weiß, perfekt mit Elementen aus Leder und Metall.
Plüsch, Spitzen, kuschelige Stoffe, Teppiche, Accessoires, Pastelltöne, aber auch kräftige Farben akzentuiert eingesetzt, schaffen dagegen ein modern gemütliches Ambiente.
Parkett aus Tropenholz
Viele Tropenhölzer sind oftmals beständigere Bodenbeläge als heimische Hölzer, da sie härter sind. Den Härtegrad erkennen sie am Brinell-Wert. Jedoch stammen Tropenhölzer häufig nicht aus nachhaltiger Landwirtschaft und schaden somit der Umwelt.
Wer sich also nicht mit einer heimischen Alternative, wie Eiche oder Esche anfreunden kann, sollte darauf achten, dass das Tropenholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Das erkennt man am besten am FSC Siegel (Forest Stewardship Council). Wo nach den Maßgaben des FSC gearbeitet wird, haben die Wälder Zeit zur Regeneration, Kahlschlag findet nicht statt.
Parkettpflege
Die Reinigung von Parkettboden erfolgt meistens mit speziellen Parkettreinigungsmitteln als Zusatz ins Wischwasser, um Schmutz und Anhaftungen zu entfernen. Wichtig: Nicht nass, sondern nebelfeucht wischen, stehendes Wasser unbedingt vermeiden.
Damit ist aber noch nicht automatisch eine Pflege des Parketts erfolgt. Sind Straßenschmutz an Schuhen, Rotweinflecken oder festgetretener Kaugummi auf Teppichböden schon fast eine Katastrophe oder bedürfen zumindest umfangreicher Reinigungsaktivitäten, ist der Reinigungs- und Pflegeaufwand bei Parkett deutlich geringer.
Bei größeren Verschmutzungen greifen Sie einfach zu einem feuchten Lappen. Verwenden Sie ein wenig klares Wasser, gegebenenfalls mit Zusatz von neutralem Reiniger. Für die alltägliche Reinigung genügen Besen oder Staubsauger. Damit halten Sie Ihren Bodenbelag so rein und hygienisch, dass selbst Allergiker aufatmen können.
Je nach Beanspruchung können Sie Ihrem Boden alle paar Wochen etwas Gutes tun, indem Sie ihn mit einem flüssigen, lösemittelfreien Holzpflegemittel behandeln. Bei manchen Parkettböden ist außerdem etwa eine Woche nach der Verlegung eine Erstpflege vorgesehen. Eine genaue Anleitung finden Sie in der Verlege- und Pflegeanleitung, die Sie mit dem Parkett erhalten.
Parkett auf Fußbodenheizung
Naturholzböden wie Parkett würden den hohen Temperaturschwankungen einer Fußbodenheizung nicht standhalten – das Gerücht hält sich hartnäckig. Moderne Holzböden sind jedoch ideal für die Verlegung mit Fußbodenheizung.
Ein Bodenbelag muss den Temperaturunterschieden, die durch eine Fußbodenheizung entstehen, standhalten. Holz zieht sich je nach Temperatur zusammen oder dehnt sich aus. So können Fugen entstehen.
Dem wirkt man entgegen, indem man beim Kauf darauf achtet, dass der Holzboden für die Verlegung auf Fußbodenheizung gekennzeichnet ist und die Dielen dann vollflächig mit dem Boden verklebt. Damit auch der Kleber den Belastungen gewachsen ist, sollte dieser dauerelastisch sein.
Wem Wohngesundheit wichtig ist, sollte darauf achten, dass der Kleber emissions- und schadstoffarm ist. Auskunft darüber geben verschiedene Umweltzeichen wie das Emicode-Siegel.
Um sicherzugehen, dass keine Schäden am Fußbodenbelag entstehen, empfiehlt sich die Erstellung eines vollständigen Aufheizprotokolls der Fußbodenheizung. Achten Sie auf die Herstellerangaben bezüglich der maximalen Oberflächentemperatur.