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Tapeten – Wandgestaltung Bahn für Bahn

Tapeten gibt es heutzutage in unendlich vielen Ausführungen. Vliestapeten sind eine praktische Alternative zur klassischen Papier- oderRaufasertapete, denn sie ist deutlich leichter zu verarbeiten. Außerdem gibt es auch Textiltapeten, beispielsweise aus Samt oder Seide auf dem Markt. 

Von einfach weiß bis bunt und wild haben Tapeten auch in Sachen Muster alles zu bieten. Wer auf der Suche nach einer ganz besonderen Tapete ist, für den könnten Fototapeten, teilweise sogar mit eigenem Motiv bedruckbar, das Richtige sein. Für die Kleinen Bewohner des Hauses gibt es außerdem Kindertapeten mit Tieren, Autos oder Prinzessinnen. 

Wandgestaltung mit Tapete Beispiele

Schadstoffe in Tapeten

Wie so oft im Leben lohnt sich auch bei Tapeten genaueres Hinsehen: Was ist das genau? Passt das zu meinem ökologischen Bewusstsein? Ist die neue Tapete klimaneutral, nachhaltig und frei von Schadstoffen? Längst nicht immer, lautet die ernüchternde Antwort.

So können Tapeten Schadstoffe enthalten, die sowohl bei der Verarbeitung als auch im fertig aufgebrachten Zustand freigesetzt und vom Menschen über die Haut oder über die Atmung aufgenommen werden und die Gesundheit beeinträchtigen können.

Dazu gehören beispielweise Schwermetalle, die in Pigmenten von Druckfarben oder als Stabilisator in Tapeten enthalten sein können. Beschichtete Tapeten wie Vinyltapeten und solche mit aufgeschäumten Strukturen sind meist mit einer PVC-Schicht überzogen oder enthalten Vinylschaum, die Weichmacher (Phthalaten) enthalten.

Formaldehyd ist ein Gas, das in der Natur vorkommt und in geringen Mengen aus jedem Holzprodukt ausdünstet – so auch aus Tapeten, die aus Holz, sprich: Zellulose, hergestellt werden. Da das Gefahrenpotenzial von Formaldehyd aber mehr als bekannt ist, wurde ein gesetzlicher Richtwert für Innenräume sowie speziell für RAL-Tapeten mit Gütezeichen festgelegt. Beruhigend: Die meisten Hersteller aus Deutschland und Europa liegen deutlich unter dem Richtwert und produzieren Tapeten fast ohne Formaldehyd.

Flüchtige organische Verbindungen, so genannte VOCs (von „Volatile Organic Compound“) sind Bestanteile von organischen Betriebsmitteln, die zur Produktion von Tapeten erforderlich sind. VOCs wie Aromaten, Ester, Alkohole, Glykole, chlorierte Verbindungen und Aldehyde verursachen einen unangenehmen, strengen Geruch, der unmittelbar nach dem Tapezieren zu riechen ist. Des Weiteren enthalten sein können innorganische Verbindungen, darunter Tributylzinn (TBT) oder Dibutylzinn (DBT), zur Verbesserung der Licht- und Hitzebeständigkeit der Tapete.

Papiertapeten

Je aufwendiger eine Tapete hergestellt ist, umso schwieriger und diffiziler wird eine Überwachung aller Schadstoff- und Umweltkomponenten und umso höher ist das Risiko, eine schadstoffbelastete Tapete zu erwerben. Das lässt den Umkehrschluss zu, dass eine ganz einfach Papiertapete so schadstofffrei wie möglich ist, und das trifft auch genau zu.

Papiertapeten bestehen aus einer oder mehreren Papierschichten, wovon eine Trägerschicht aus Papier die Basis darstellt. Wenn die Tapete aus Holzfasern und Zellulose (Raufaser), Naturpapier oder Altpapier besteht und weder beschichtet noch versiegelt ist, kann man von einer sehr guten Gesundheits- und Umweltbilanz ausgehen. Abstriche muss man machen, wenn die Tapete bedruckt oder anderweitig bearbeitet wurde, zum Beispiel geprägt, speziell veredelt oder beschichtet. Dabei können Schadstoffe in die Tapete gelangen, die in den Farben und Beschichtungen enthalten sind.

Fototapeten

Fototapeten sind eine stilvolle und einfache Möglichkeit die eigenen Wohnräume individuell zu gestalten. Die Auswahl der Motive ist groß, sodass für jeden Geschmack und jeden Wohnstil die passende Tapete dabei ist. Lesen Sie alles zum Thema in unserem Beitrag zur Fototapete. Foto: myloview.de

Vliestapeten

Vliestapeten werden aus Zellstoff und Textilfasern gefertigt. Auch diese Tapetenart zeigt sich dampfdiffusionsoffen und reguliert Feuchtigkeit. Und auch hier gilt: Je „einfacher“ die Tapete, um so umwelt- und gesundheitsverträglicher.

Eine chemisch unbehandelte Textilfaser, die der Zellulose beigemengt wurde, spricht für eine sehr geringe Schadstoffbelastung. Werden jedoch synthetische Bindemittel und Polyesterfasern hinzugefügt und die Oberfläche durch Prägung, eine aufgeschäumte Struktur, eine besondere Farbe oder eine spezielle Veredelung bearbeitet, sinkt die Ökobilanz fast zwangsläufig.

In den von dem Verbrauchermagazin Öko-Test beauftragten Laboren wurde in sechs von acht getesteten Vliestapeten Diisononylphthalat (DINP) gefunden, teilweise zu mehr als zehn Prozent (Stand: 2020). Der Weichmacher kann ausdünsten und in den Hausstaub übergehen.

Vinyltapeten

Vinyltapeten – das klingt schon ziemlich künstlich und ist es auch: Vinyltapeten bestehen aus einer Trägerschicht aus Papier oder Vlies und besitzen eine Kunststoffbeschichtung aus Polyvinylchlorid (PVC) oder Polyurethan (PU), die die Tapete auch abwaschbar macht.

Die Schadstoffrisiken sind wie bei allen Kunststoffen: Sie können Weichmacher enthalten, die ausdünsten und somit den Organismus belasten. Noch dazu nehmen diese Tapeten keine Feuchtigkeit auf, was bei unzureichender Lüftung und Trocknung zu Schimmel führen kann. Eine weitere Problematik kommt durch Dispersionskleber hinzu, der Fungizide enthalten kann.

Naturtapeten

Naturtapeten aus Materialien wie Gräsern, Bambushalmen, Kork oder Holz kommen fast immer ohne PVC aus und sind deshalb eine umweltgerechte und gesundheitsbewusste Tapetenart – vorausgesetzt allerdings, die Naturmaterialien wurden nicht mit einem Kunstharzkleber aufgebracht. Kritisch ist außerdem eine Behandlung zur Vorbeugung gegen Mottenbefall, die oftmals mit chemischen (und toxischen) Mitteln erfolgt.

Textiltapeten

Textiltapeten bestehen aus einer Trägerschicht aus Papier oder Vlies und einem Obermaterial aus synthetischen oder natürlichen Fasern. Als Synthesefaser wird hauptsächlich Polyacrylnitril verwendet. Bei den Naturfasern handelt es sich um Wolle, Seide, Sisal, Baumwolle, Leinen oder Jute.

Um eine höhere Reißfestigkeit zu erreichen, werden bei einigen Produkten Urethanharze eingesetzt. Bei diesen Tapeten besteht die Gefahr, dass Isocyanate in die Raumluft abgespalten werden. Wollfasern können mit Formaldehyd als Faserschutz versehen sein, zum Teil werden die Textilien auch mit Fungiziden behandelt.

Metall- und Effekttapeten

Metalltapeten und Effekttapeten besitzen einen Vlies- oder Papierträger, auf den Metall- oder Effektfolien kaschiert werden, die je nach Design weiterbehandelt werden. Gerade bei Metalltapeten kommen Lasuren und oxidative Methoden ins Spiel, um besondere Effekte zu zaubern.

Metallfolien bestehen aus hauchdünn gewalztem Aluminium, während Effektfolien aus Kunststoff gefertigt sind. Das alles sieht beeindruckend aus, ist aber aus ökologischer Sicht nicht zu empfehlen. Die Alternative: metall- oder glasbestücke Textiltapeten. Sofern die Elemente aufgenäht und nicht geklebt werden, spricht aus ökologischer Sicht nichts dagegen.

Outdoor Tapete

Tapeten kommen nicht nur in der Wohnung zum Einsatz, sondern auch an der Fassade, an Genzmauern und Außenwänden. Aber eine Outdoor Tapete kann natürlich nicht aus Papier bestehen, sondern nur aus einem witterungsbeständigen, sehr robusten Material wie beispielsweise Fibratex sein. Fibratex ist ein Material, das aus einem Glasfasergewebe besteht, das mit Tex-Dekor-Mattharz behandelt wurde. Dank des modernen Materials und einer Qualität, die Langlebigkeit garantiert, vergilbt Fibratex auch im Außenbereich nicht und verfügt über die europäische Zertifizierung für das Brandverhalten. Die Outdoor Tapete benötigt zur Befestigung eine Grundierung, einen Klebstoff, Harz und Versiegelung.

Die witterungsbeständigen Tapeten können das Aussehen eines Hauses komplett verändern. Hinzu kommt, dass es sich bei einer Outdoor Tapete um eine ungewöhnliche Fassadengestaltung handelt, die einzigartig überraschend und außergewöhnlich zugleich ist. Inzwischen gibt es auch bei Outdoor Tapeten eine riesige Auswahl an Kreationen in allen Stilrichtungen und Ausführungen von raffiniert bis mutig.

Tapetentrends

Wie auch in der Mode ändern sich die Trends in Sachen Wandbelag. Der größte Trend im Bereich der Tapeten liegt in der Individualisierung. Langweilige Wände, die genauso aussehen, wie in den meisten anderen Wohnungen sind Vergangenheit.

Die Hersteller bieten heutzutage zahlreiche verschiedene Tapetenmodelle, sodass für jeden Geschmack das Richtige dabei ist. Außerdem setzen viele auf Designs, die miteinander kombinierbar sind, um die Wandgestaltung noch individueller zu machen. 

Tapeten im skandinavischen Stil

Nordische Einrichtungsstile sind allzeit beliebt. Immer noch liegen Tapeten, die zum skandinavischen Einrichtungsstil passen im Trend. Die Muster reichen dabei von geblümt über 50er Jahre Stil bis hin zu klassischen Streifen- oder Karomustern.

Die Tapeten passen gut zu Möbeln in weiß oder aus hellem Holz, aber auch klassische Ohrensessel oder andere Polstermöbel können vor der neuen Tapete in Szene gesetzt werden. 

Tapeten inspiriert aus der Ferne

Ein Tapeten Trend liegt in besonderen Designs, die von der Ferne inspiriert wurden. Der Hersteller Marburg beispielsweise hat mit seiner Kollektion "Silk Road" Tapeten herausgebracht, die Eindrücke aus Asien und Europa kombiniert. 

Ruhige Farbtöne und Muster

Knalligen Tapeten stehen auch solche in gedeckten Farben und mit ruhigen Mustern entgegen. Sie sorgen für ein gemütliches und ausgeglichenes Erscheinungsbild eines Raumes – perfekt zum Entspannen und Abschalten. 

Die Farbtöne sind in der regel pudrig. Neben unifarbenen Tapeten gibt es auch solche mit dezenten Mustern. Häufig orientieren diese sich an der Natur und bilden beispielsweise Holzmaserungen oder Blätter nach. Wohnaccessoires in kräftigeren Farben beleben das Gesamtbild. 

Glamouröse Tapeten

Gerade glamouröse Tapeten gehören zu den auffälligsten Tapeten Trends. Die Hersteller bieten Wandbeläge in dunklen Grün-, Rot- oder Violett-Tönen mit leuchtenden Kupfer, Silber- oder Goldakzenten, sodass die Wand zu einem luxoriösen Designakzent wird. 

Bei glamourösen Tapeten kommt es jedoch auch auf die Haptik an. Einige sind seidig weich, andere bieten mit Perlen oder Glitzer ganz besondere Oberflächenstrukturen. 

Neben der Wahl der Tapete müssen auch Farbkonzept, Raumwirkung, Wohngesundheit und weitere benötigte Materialien bedacht werden. Am besten lassen Sie sich im Fachhandel beraten. Außerdem sollte genau berechnet werden, wie viele Rollen Tapete für den Raum benötigt werden, damit sie nicht zwischendrin ausgeht. 

Wer sich dafür entscheidet selbst zu tapezieren, der findet in dieser Anleitung alle wichtigen Informationen und Tipps. Alternativ kann man die Tapezierarbeiten vom Fachmann durchführen lassen, sodass man sicher gehen kann, dass das Ergebnis perfekt wird. 

Mehr über Tapeten:

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