Haustier Katze: Freigeister mit Ansprüchen
Auch Katzen brauchen Ansprache verwöhnt werden. Wir verraten, wie sie Ihren Stubentiger verwöhnen können.
Anders als beim Haustier Hund macht bei Katzen eine Tierschule wenig Sinn – die Samtpfoten haben ihren ganz eigenen Kopf. Im alten Ägypten wurden sie als Gottheiten verehrt – heute werden Katzen von ihren Besitzern vergöttert und verwöhnt.
Es sind sehr selbständige Tiere. Sie entscheiden selbst, wann sie im Haus bleiben oder einen Ausflug machen wollen.
Es gibt zwei Sorten Katzen: "Ein Freigänger kann einen Teil seiner Bedürfnisse – Jagen, Kratzen, Klettern, Sozialkontakte zu anderen Tieren und Menschen – draußen ausleben. Einer reinen Wohnungskatze muss ich als Halter all dies in den eigenen vier Wänden bieten", empfiehlt Annett Behrend, die als Innenarchitektin in Hamburg einige Wohnungen katzenkompatibel gemacht hat.
Katzen brauchen wie Hunde viel Ansprache, damit sie sich nicht langweilen – insbesondere Hauskatzen, die keinen Freiauslauf haben. Mithilfe von Katzenklappen sind die Jäger unabhängiger. Allerdings sind die kleinen Schlupflöcher wenig energieeffizient. Heute gibt es zwar wärmedämmende Passivhaus-Katzentüren, diese sind jedoch nicht günstig.
Während Freigänger draußen jagen, ihre Krallen wetzen und klettern können, braucht ein Stubentiger in den eigenen vier Wänden entsprechend Abwechslung. Oberstes Regalbrett und Schrankdecke sollten den Stubentigern vorbehalten sein. Sehr gut angenommen werden krumm gewachsene Baumstämme von Boden bis Zimmerdecke – von mehr als Armdicke, der Stabilität wegen. Umwickelt mit Seil, ist der Stamm zugleich der obligatorische Kratzbaum. Für ältere Semester darf es die eine oder andere Kletterhilfe sein, die den Weg nach oben erleichtert.
Zum Schlummern und Relaxen werden im Fachhandel kleine Wohn- und Schlafhöhlen angeboten, auf Ständern oder zur Wandmontage.
Allen Samtpfoten gemeinsam ist die Vorliebe für Plätze, von denen aus sie ihre Umgebung überblicken können. Ein Fensterplatz, an dem sie das Geschehen draußen beobachten können, sorgt für Abwechslung im Alltag von Wohungskatzen. Dabei sollten die Fensterbänke nicht allzu schmal sein und nicht mit Pflanzen zugestellt werden.
Apropos: Informieren Sie sich frühzeitig, ob Ihre Zimmerpflanzen den Miezen nicht zum Verhängnis werden können. Denn Katzen knabbern gern an Pflanzen und einige Arten wie Aloe Vera sind giftig für die Tiere. Katzengras verschafft Abhilfe. Weitere Gefahrenzonen für Katzen: Engstellen hinter Schränken oder Blumenvasen können für die Vierbeiner zur Falle werden. Katzen können außerdem Kippfenster zum Verhängnis werden, entsprechende Sicherungen helfen. Netze verhindern, dass übermütige Stubentiger vom Balkon fallen.
Katzenrecht: Gerichtsurteile rund um Stubentiger
So niedlich sie auch sind, manchmal können Katzen auch zum Gegenstand der Rechtsprechung werden. Schließlich lässt sich der Freiheitsdrang der eigensinnigen Vierbeiner im Gegensatz zum treuen Hund nur schwer bändigen.
Wird zum Beispiel Nachbars Garten vom eigenen Hauskater als Katzenklo genutzt, kann der nachbarschaftliche Frieden durchaus ins Wanken geraten. Allerdings gilt: Wenn das eigene Grundstück von einer fremden Katze als Toilette missbraucht wird, muss man es nach Auskunft der ARAG Rechtsexperten dulden. Der Grund: Es liegt in der Natur des Tieres, auf Streifzug zu gehen. Sogar die Beschmutzung von Spielgeräten eines Kindes muss hingenommen werden.
Wehren kann sich der geplagte Grundstückseigentümer erst dann, wenn sich sein Grundstück als stilles Örtchen für gleich mehrere Tiere aus der Nachbarschaft etabliert, so die Rechtsexperten. Ein konstruktives Gespräch mit den beteiligten Nachbarn sollte das Problem lösen.
Eine Katzenklappe ist eine praktische Hilfe, um den geliebten Tieren den Zugang zu Haus und Garten jederzeit zu gewährleisten. Aber vorsicht bei der Installierung: In einem konkreten Fall konnten Einbrecher eine Katzenklappe nutzen, um den nicht arretierten Fenstergriff zu öffnen. Die Hausratversicherung musste wegen grober Fahrlässigkeit des Versicherungsnehmers nur für einen geringen Teil des Schadens aufkommen (AG Dortmund, Az.: 433 C 10580/07). Achten Sie also nicht nur auf einen bequemen Zugang für Ihren Haustiger, sondern auch auf ausreichend Einbruchschutz.
Ob Hund oder Katze, die treuen Gefährten verlieren Haare – eine sorgfältige Fellpflege ist deshalb wichtig. Mit speziellen Bürsten werden überschüssiges Fell und Schmutz entfernt. Bei Hunden wird damit zudem dem Verfilzen des Fells vorgebeugt.
Spezielle Fellpflegehandschuhe verfügen an der Innenflächen über Noppen aus Naturkautschuk, die nicht nur lose Haare entfernen, sondern das Tier gleichzeitig massieren.