Hausbau über den Winter
Die Herausforderung Hausbau
Die Finanzierung für den Neubau ist geklärt, das Grundstück vorbereitet und der Vertrag mit dem Bauunternehmen unterschrieben. Sind diese Hürden überwunden, können die meisten Bauherren den Hausbau kaum erwarten. Allerdings stellt sich im Herbst folgende Frage: Soll man noch im laufenden Jahr beginnen, oder bis zum Frühjahr warten?
Es kann durchaus sinnvoll sein, den Hausbau zu beginnen. Zum Beispiel ein auslaufender Mietvertrag oder aufgrund der finanziellen Doppel-Belastung durch Miete und Baudarlehen. Laut der Verbraucherschutzorganisation Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) sind vor allem vier Punkte ausschlaggebend.
1. Bereitstellungszinsen können vor dem Hausbau anfallen
Banken verlangen in der Regel nicht nur Zinsen für ausgezahlte Darlehen, sondern auch Bereitstellungszinsen. Man bezahlt die Bank dafür, dass sie das zugesagte Darlehen bereithält. Die Bank kann mit diesem Geld dann nicht anderweitig wirtschaften.
Wer seinen Hausbau früh beginnt, vermeidet diesen Kostenfaktor. Allerdings bieten manche Banken einen bereitstellungsfreien Zeitraum an – in manchen Fällen bis zu 15 Monate. Ein Vergleich der Darlehensangebote lohnt sich dementsprechend.
2. Sicherheit und Schutz für die Baustelle
Viele moderne Baustoffe lassen sich bei Temperaturen bis zu fünf Grad plus noch gut verarbeiten. Darunter kann es zu Schäden kommen. Bei einer Winterbaustelle gelten besondere Sicherheitsregeln. Materialien benötigen unbedingt einen Schutz vor Nässe oder sogar eine Beheizung.
Solange die normale Hausheizung noch nicht fertiggestellt ist, helfen Bautrockner – die sind allerdings mit hohen Stromkosten verbunden. Die Wärme dient der Bautrocknung und beugt Schimmelbefall vor. Baustoffe wie Putz und Estrich bringen viel Feuchtigkeit auf die Baustelle. Entsprechend sollte bereits die Planung des Bauunternehmens geprüft werden – unabhängige Berater eignen sich dafür am besten.
3. Bauzeit mit Spielraum planen
Bei einem Bau in der kalten Jahreszeit sollte die Bauzeit großzügiger geplant werden als in den wärmeren Monaten. Grundsätzlich sollten Arbeiten bei Temperaturen unter fünf Grad ruhen. Wer das ignoriert, riskiert langfristige Schäden an der Bausubstanz.
4. Erfahrene Baupartner wählen
Gute Bauunternehmen kennen die besonderen Anforderungen an das Bauen im Winter. Verspricht der Baupartner eine sehr kurze Bauzeit und fordert keinerlei Zusaztkosten gegenüber einem Sommerbau, sollte man vorsichtig sein.
Der Rat eines unabhängigen Sachverständigen hilft auf jeden Fall weiter. Bauinteressierte finden auf www.bsb-ev.de Adressen von Bauherrenberatern und weitere nützliche Informationen.
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