Typische Fehler von Neu-Hausbesitzern
Vermeidbare Fehler
Jeder, der den großen Schritt von der kleinen Mietwohnung zum Eigenheim gewagt hat, wird Folgendes bestätigen können: Es braucht kein ungewohnt hochtechnisiertes Haus, um in der Anfangszeit tagtäglich kleine Fehler zu begehen. Oftmals sind diese ärgerlich, manchmal jedoch auch ein Sicherheitsrisiko. Hier sind einige vermeidbare Fehler – natürlich inklusive Lösungsvorschlägen.

1. Heiz-Geiz
Das Haus war teuer, die Abtragung hoch. Kein Wunder, dass viele Neu-Hausbesitzer in der ersten Zeit die Heizung lieber herunterdrehen und in manchen Räumen vielleicht erst gar nicht einschalten.
Böser Fehler. Denn wenn ein Haus gebaut wird, kommen wahre Unmengen an Wasser zum Einsatz. Grob kann man mit etwa 100 l pro Quadratmeter rechnen. Dieses Wasser muss ausdünsten. Dazu muss jeder Raum konsequent durchgeheizt werden – denn das Wasser schlägt sich sonst auf den kalten Oberflächen nieder, ähnlich wie an einem heißen Tag auf einer kühlschrankkalten Coladose.
Man muss mehrfach täglich durchlüften, um die Feuchtigkeit heraus zu befördern, am besten über Monate.
2. Sicherheits-Stolpersteine
Mietwohnung, dritte Etage. Wenn man die Haustür hinter sich abgeschlossen hat, konnte einem nicht mehr viel passieren. Beim Eigenheim sieht es anders aus. Hier lauern unzählige Probleme. Bestes Beispiel: die Fenster. Es ist eine kriminalstatistische Tatsache, dass die meisten Einbrüche nicht über oft gutgesicherte Vordertüren erfolgen, sondern über von der Straße aus nicht einsehbare Fenster.
Einer der häufigsten Stolpersteine ist es, beim Hausbau oder der Renovierung diesen Aspekt außer Acht zu lassen. Besonderer Fokus liegt dabei auf den unterschiedlichen Arten der Fenstergriffe.
Zu den Grundregeln für deren Kauf sind drei Aspekte von zentraler Bedeutung:
- Qualität: Der Griff soll schließlich viele Jahre lang klaglos und ohne Spuren seinen Dienst verrichten.
- Komfort: Ein Fenstergriff soll sich nicht nur gut anfühlen, sondern auch geschmeidig zu bewegen sein.
- Sicherheit: Durch Schlösser oder Sperrknöpfe im Griff wird es möglich, die Fenster ebenso sicher zu machen wie die Haustüre. Solche Griffe sollten nicht nur bei Keller- und Parterrefenstern, sondern überall dort verbaut werden, wo potenzielle Missetäter ohne großen Aufwand rankommen.
Ein weiterer Stolperstein in Sachen Sicherheit: Ein hochwertiges Smart-Home-Sicherheitssystem mit Funk-Kameras gekauft – aber das ursprüngliche Werkspasswort beibehalten. Oder: Hausbesitzer, die ihrer Freude über den Einzug mit einem Facebook-Foto von sich mit dem Haustürschlüssel posten – so können Böswillige den Schlüssel vergleichsweise nachmachen.
Im Eigenheim ist jeder für seine eigene Sicherheit verantwortlich. Das bedeutet, dass man sich an die Regeln des Einbruchsschutzes halten sollte. Dazu gehört u. a. auch, Wertsachen nicht so herumliegen zu lassen, dass sie von draußen gesehen werden können.

3. Zu viel Lücken-Mut
Oftmals ist der Wohnflächen-Unterschied zwischen Mietwohnung und Eigenheim beträchtlich. Und das bringt Neu-Hausbesitzer in die Bredouille. Denn selbst wenn man alles aus der alten Wohnung mitbringt, lassen sich damit nicht alle Räume im neuen Gebäude füllen. Im Zweifelsfall hält man sich dann an die Universal-Verhaltensregel „Mut zur Lücke“ und richtet einzelne Räume gar nicht ein.
Das verhindert allerdings, dass die froschgebackenen Hausbesitzer das eigene Heim als wohnlich empfindet. Nicht-eingerichtete Räume sorgen in unserem Gehirn für das Signal „unfertig“. Das führt dazu, dass man sich in dem Haus dauerhaft fremd fühlt.

4. Garten-Warten
Die wenigsten Häuslebauer in Deutschland haben so viel auf der hohen Kante, dass sie ein Haus in Auftrag geben können, bei dem sie nur noch den Schlüssel ins Schloss stecken, hineingehen und loswohnen müssen. Eigenleistung ist gefragt. Wer einen solchen Kraftakt hinter sich hat, denkt vermutlich erst im Anschluss an den Garten.
Auch das ist ein grober Fehler: Denn ein Garten hat unmittelbar nach dem Bau den Charme einer Zahnlücke. Unkraut, Holzabfälle und nirgendwo Platz, um sich wohlzufühlen. Irgendwann hat man sich mit dem "Schandfleck" hinter dem Haus arrangiert. Hochgesteckte Ziele zwischen Gemüsebeet und Baumhaus werden bestenfalls mit einer schnell verlegten Rollrasenmatte überdeckt.
Nach dem Bau sollte die Devise lauten: Jetzt erst recht! Man hat noch dieses "Neu-Gefühl" und ist ohnehin im Arbeitstrott drin. Das lässt sich nicht wiederholen und sollte ausgenutzt werden!

5. Putz-Frust
In einer 50-Quadratmeter-Wohnung, bei der sich alles auf ein Stockwerk verteilt, war an einem Samstagvormittag nicht nur gesaugt, sondern auch durchgewischt. Wer mit gleichen Zeitplänen an sein Eigenheim herangeht, wird sein blaues Wunder erleben.
Denn mit blitzartigem Putzen kann man zwar auch im Eigenheim die Samstagvormittag-Zeit einhalten, muss aber wirklich schnell sein und viel Energie aufbringen. Stattdessen sollte man sich einen „grundsauberen“ Lebensstil angewöhnen. Also insgesamt weniger Chaos produzieren, so dass nur nach Bedarf geputzt werden muss. Das hält das Haus sauber, macht aber wesentlich weniger Arbeit.
6. Partner-Vernachlässigung
Ein Hausbau dauert mit Grundstücksfindung und den notwendigen Amtsgängen mehrere Monate. Bei vielen Paaren kommt die Beziehung bei bei dem ganzen Stress zu kurz. Wer will schon einen Kuschelabend, wenn am nächsten Tag die Fenster geliefert werden?
Doch man sollte sich nicht von den Kosten und der vielen Arbeit vereinnahmen lassen. Schließlich geht es um ein gemeinsames Zuhause. Am besten also gleich nach dem Einzug wieder auf Vor-Bau-Niveau zurückkehren.
Fazit
Großes Haus, großes Fehlerpotenzial. Es ist leicht, in die typischen Stolperstricke zu tappen, wenn man bislang nur in einer Mietwohnung lebte. Doch auch die Lösungen sind praktisch immer einfach – solange man sich als Grundregel merkt, dass jedes Problem, das einem auffällt, sofort bereinigt werden muss.

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