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Strom sparen im Haushalt

Wer die richtigen Geräte kauft und sie clever nutzt, kann seinen Stromverbrauch um mehr als die Hälfte reduzieren.

Strom ist aus dem modernen Leben nicht wegzudenken. Und künftig wird die Energie aus der Steckdose unser Leben noch mehr bestimmen. Man denke an das smarte Eigenheim mit Heizung, Alarmanlage und Kippfenster, die per Smartphone gesteuert werden. 

All diese technischen Errungenschaften erhöhen unseren Lebensstandard. Damit verbunden sind jedoch auch ein steigender Energiebedarf und höhere Stromkosten.

Anreize zum Stromsparen bieten sich viele, mitunter an den ungewöhnlichsten Stellen.

1. Eigenen Strombedarf checken

Bevor man sich über Sparmaßnahmen den Kopf zerbricht, sollte man zunächst seinen eigenen Stromverbrauch prüfen.

Die Jahresabrechnung des Stromversorgers verrät, wie sorgsam oder wie verschwenderisch man mit den wertvollen Kilowattstunden umgegangen ist. Daneben erlaubt sie Schlüsse auf den technischen Standard in den eigenen vier Wänden.

Abhängig von der Größe des Eigenheims und den Personen im Haushalt können Sie Ihren Stromverbrauch vergleichen. Bereits hier besteht womöglich Sparpotenzial.

Strombedarf-Check:

  • Drei-Personen-Haushalt:
    Der durchschnittliche Strombedarf/Jahr eines Drei-Personen-Haushalts liegt bei 3.300 kWh (mit elektrischer Warmwasseraufbereitung 4500 kWh).
  • Vier-Personen-Haushalt:
    Handelt es sich um einen Vier-Personen-Haushalt mit üblicher Ausstattung, ohne Elektroheizung und ohne elektrische Warmwasserbereitung, sind weniger als 2.200 kWh hervorragend.

Bis zu 3.300 kWh kann man also von einem passablen Verbrauch sprechen, ab 4.400 kWh muss etwas passieren – Strom sparen ist angesagt.

2. Stromanbieter wechseln

Wer sorgfältig recherchiert, spart mit einem Stromanbieterwechsel im Idealfall Geld. Dem genervten Kunden empfehlen der Bund der Energieverbraucher und selbst die Bundesnetzagentur (BNA), öfter und skrupelloser den Stromanbieter zu wechseln. Vor dem Wechsel sollte ein Anbietervergleich vorgenommen werden. Dabei gibt es einiges zu beachten.

Denn viele Energieanbieter locken mit günstigen Einstiegspreisen und heben danach die Gebühren teils kräftig an. Während manch günstiger Stromlieferant somit Neukunden bevorzugt, bieten andere abhängig von der wirtschaftlichen Lage langfristig stabile Tarife.

Checken Sie zunächst Ihren bestehenden Vertrag auf eventuelle Fußangeln ab. Um einen neuen Energieversorger zu finden, bieten Online-Portale wie www.verivox.de oder www.check24.de einen erste Überblick. Hier können Verbraucher nach günstigeren Kilowattstunden fahnden. Damit sich ein realistisches Bild ergibt, sollten Sie auf den betreffenden Websites in den Suchmasken zu Beginn keine der Sonderkonditionen anklicken.

Schreiben Sie die Kandidaten an oder mailen Sie und lassen Sie sich Angebote schicken. Der Stromanbieter, der das Rennen macht, übernimmt die Formalitäten. Die Angst, der alte Versorger könnte den Saft abdrehen, ist unbegründet. Auch dem neuen Anbieter sollten Sie keine Vorauszahlungen leisten und nur kurze Vertragsbindungszeiten akzeptieren.

Ökostrom-Tarif

Wer den Öko-Tarif eines seriösen Anbieters wählt, bekommt keinen reinen Ökostrom. Zumindest kann man aber davon ausgehen, dass das Geld in Erneuerbare Energien investiert wird, also in Wasser-, Wind- und Sonnenkraftwerke oder in Biogaskaftwerke.

Was dort produziert wird, wird ins öffentliche Netz eingespeist und macht den „Stromsee“ sauberer. Grüne Energie erhält, wer sie selber erzeugt, beispielsweise mit einer Photovoltaikanlage.

3. Elektrogeräte austauschen

In die Jahre gekommene Geräte haftet meist ein hoher Energieverbrauch an. Der Kauf neuer stromsparender Geräte schafft Abhilfe.

Wer Kühlschrank, Gefriertruhe, Fernseher und Co. erneuern möchte, sollte beim Kauf unbedingt den Hinweis zum Stromverbrauch beachten. 

Bis zu 180 Euro jährlich kann ein Haushalt an Stromkosten einsparen, wenn alte Kühl- und Gefrierschränke, Waschmaschinen und Geschirrspüler gegen moderne Geräte ausgetauscht werden – selbst wenn diese noch funktionsfähig sind. Das hat die deutsche Energie Agentur errechnet.

Das volle Energiepotenzial schöpft man aber nur dann aus, wenn bei einer Neuanschaffung stets die beste Energieeffizienzklasse der jeweiligen Gerätekategorie gewählt wird.

Stromverschwender erkennen

Laut Veit Bürger vom Freiburger Öko-Institut lässt sich der Stromverbrauch allein durch den Austausch von Stromfressern durch effiziente „Bestgeräte“ um die Hälfte reduzieren. Man muss dazu allerdings zunächst feststellen, wer die Stromverschwender sind.

  • Demnach gehen im Durchschnittshaushalt nahezu 25 Prozent aufs Konto von Kühlschrank und Gefriertruhe, ähnlich viel verschlingen die zahlreichen Kleingeräte.
  • Es folgen knapp die Beleuchtung mit 19 Prozent,
  • das Kochen mit 12 Prozent,
  • dahinter im einstelligen Bereich Spülen, Waschen, Trocknen und Multimedia.1

1 Zahlen: HEA – Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung

Strom sparen dank Strommesser

Mithilfe eines Strommessers, der zwischen Steckdose und Gerät geschaltet wird, wird aus dem Verdacht Klarheit. Achtung: Nur ein qualitativ hochwertiger kommt zum Beispiel den Stand-By-Verlusten von Fernseher, Computer und so weiter auf die Schliche. Die sind nicht zu unterschätzen, können im Jahr bis zu 460 kWh ausmachen.

Man sollte um die 30 Euro für ein solches Messgerät anlegen, kann es jedoch auch bei einer Energieagentur bzw. Verbraucherzentrale in der Nähe ausleihen. Weiß man dann, welche Geräte im Haus wie viel "ziehen", kann man Gegenmaßnahmen ergreifen.

Strom sparen mit effektiven Haushaltsgeräten

Neue Geräte sind wesentlich stromsparender als ältere Versionen. Auf der Suche nach effizienter Hardware ist man auf europaweit geltende Informationssiegel angewiesen.

Inzwischen tragen beispielsweise beinahe alle Kühlschränke mindestens das A-Label.

„A+++“-Träger jedoch benötigen nicht einmal halb so viel Energie. Geräte der Stufen B bis herab zu D, sofern überhaupt noch im Handel, können längst nicht mehr mithalten.

Bei Fensehern steht das Energie-Label immer in Zusammenhang mit der Bilddiagonale. Große Geräte benötigen auch entsprechend viel Energie, das Label kann dadurch täuschen.

4. Regulierbare Steckdosenleiste

Der Standby-Modus bei Geräten bietet Komfort und ist daher beliebt. Allerdings verbraucht ein Gerät im Standby-Modus Strom, dessen Kosten sich jährlich bemerkbar machen.

Allein im Stand-By-Modus verbrauchen die Geräte eines durchschnittlichen Haushalts jährlich annähernd 500 Kilowattstunden und produzieren damit 325 Kilogramm CO2 für nichts. Lämpchen leuchten, das Netzteil bleibt warm, die Aggregate brummen.

Ein wirksames Mittel gegen den schleichenden Energieverbrauch sind Steckerleisten, über die sich die Geräte vom Netz trennen lassen. Mit einer Steckdosenleiste mit Ein/Aus-Schalter – auch Master-Slave-Steckdosenleiste genannt – kann man den Fernseher und andere stromfressende Geräte per Knopfdruck einfach vom Stromnetz nehmen. Wer sich eine Steckdosenleiste mit Sicherung besorgt, schützt seine Geräte darüber hinaus vor überhöhter Stromspannung.

Vorschaltgeräte lassen sich so programmieren, dass sie nach einer bestimmten Zeit im Stand-By-Betrieb automatisch die Verbindung kappen. Lohnend vor allem im Wohnzimmer fürs Heimkino oder im Homeoffice für Laptop und Drucker. Schließlich müssen die Geräte nicht permanent am Stromnetz hängen.

 

5. Auf Sparflamme kochen

Selbst zubereitetes Essen schmeckt besser: Auch beim Kochen kann man Strom und somit Geld sparen. Wird zum Beispiel der E-Herd vor Ende der Garzeit abgeschaltet, kann man die Restwärme der Kochplatte nutzen. Wasser auf der Herdplatte zum Kochen zu bringen, kostet mehr Energie als mit einem Wasserkocher.

Für die Küche gibt es weitere Stromspartipps: Wer sein Warmwasser vom Untertischspeicher oder vom elektrischen Durchlauferhitzer erhält, sollte umsteigen auf zentrale Warmwasserbereitung.

Kühlschrank und Gefriertruhe müssen natürlich rund um die Uhr am Netz bleiben, man kann sie allerdings an einem kühlen Ort aufstellen und so dem Aggregat die Arbeit leichter machen. Und: Den Kühlschrank nicht zu voll packen und nie mit noch heißen oder warmen Lebensmitteln befüllen.

 

 

6. Kühlfächer abtauen

Kühl- und Gefrierschränke bieten ebenfalls viel Sparpotenzial. Um einen unnötigen Stromverbrauch zu vermeiden, sollte man Kühlfächer regelmäßig abtauen.

Im Kühl- und Gefrierschrank sollte darüber hinaus Ordnung gehalten werden. So findet man Dinge schneller und die Kühlschranktüren müssen nicht unnötig lange geöffnet bleiben. 

7. Energieeffizient Waschen

Wie bereits erwähnt, bieten Haushaltsgeräte ein enormes Sparpotenzial. Waschen mit der Waschmaschine verbraucht jährlich rund 200 kW-Stunden. 90° Kochwäsche ist meistens nicht nötig, da auch bei 60° die meiste Wäsche rein und sauber gewaschen wird.

Den meisten Strom benötigen Wasch- und Spülmaschinen zum Aufheizen des Wassers. Bei Waschmaschinen kann man sparen, wenn man Geräte benutzt, die neben dem Kalt- einen zusätzlichen Warmwasseranschluss haben oder mit einem Warmwasser-Mischgerät nachgerüstet werden. Moderne Geräte bieten außerdem Energiesparprogramme.

Die meisten Spülmaschinen kann man direkt an Warmwasser anschließen, es sei denn, sie sind mit einer inneren Wärmerückgewinnung ausgerüstet, da diese Technik für einen Kaltwasseranschluss konzipiert ist.

8. Licht sparsam nutzen

Dass bei der Beleuchtung viel Sparpotenzial vorhanden ist, zeigen die EU-Vorschriften. Nach der klassischen Glühbirne mit Wolframfaden wurden auch stromfressende Halogenlampen per Gesetz vom Markt genommen. Mit modernen und sparsamen LED-Leuchtmitteln lässt sich ohne viel Aufwand Strom sparen. 

Dank moderner Energiesparlampen frisst die Beleuchtung heute zum Glück längst nicht mehr so viel Strom wie noch vor einigen Jahren. Energiespar-Leuchten, komprimierte Leuchtstoffröhren, bleiben cool und sorgen mit rund einem Fünftel des Stroms für dieselbe Helligkeit wie damals noch Glühbirnen. Zudem halten sie 10.000 anstatt 1.000 Stunden, sofern man keine Billigware kauft.

Bedenken wegen des in den Röhren enthaltenen Quecksilbers muss man laut Umweltbundesamt nicht haben, selbst beim Zerbrechen einer in Betrieb befindlichen Lampe herrsche nur kurzfristig eine höhere Belastung, die rasch weggelüftet werden könne. Wo Kinder toben, sollte man dennoch bruchsichere einschrauben.

Robuste LED-Leuchten kosten derzeit noch doppelt bis dreimal so viel wie die Leuchtstoff-Röhren, sind nicht ganz so effizient, erreichen dafür Dienstzeiten von gut 25.000 Stunden.

Smarte Präsenz- und Bewegungsmelder können dabei helfen, im Alltag beim Energiesparen zu helfen. Denn eine automatische, bedarfsgerechte Aktivierung des Lichts verhindert, dass vergessene Lampen im Arbeits- oder Kinderzimmer stundenlang brennen.

9. Moderne Heizungspumpen

Alte Heizungspumpen arbeiten immer mit voller Leistung, unabhängig vom tatsächlichen Bedarf. Der Stromverbrauch steht dabei im Hintergrund und kann bis zu 150 Euro jährlich kosten. Moderne Heizungspumpen erkennen den Heizbedarf und regulieren sich selbst. Ihr jährlicher Verbrauch kostet durchschnittlich 20 Euro. 

10. Intelligente Stromzähler

Intelligente Stromzähler erfassen den Stromverbrauch im Haushalt in Echtzeit. Damit lässt sich leicht erkennen, wann viel oder wenig Energie verbraucht wurde. Mit dieser Hilfe lassen sich potenzielle Energiefresser ausfindig machen. Intelligente Stromzähler fördern in erster Linie das Bewusstsein für den Energieverbrauch.

Stromspartipps für den Alltag

  • Beim Waschen auf Vorwäsche verzichten und nur stark verschmutzte Wäsche bei 90 Grad kochen. Besser stärker schleudern und anschließend aufhängen, anstatt sie in den Trockner zu geben.
  • In der Küche am E-Herd nur exakt zur Platte passende Töpfe, besser noch den Schnellkochtopf verwenden.
  • Wo das Warmwasser aus dem elektrischen Untertischspeicher kommt, begrenzt man die Höchsttemperatur auf 60 Grad.
  • Layptop, Drucker und Co. nicht rund um die Uhr laufen lassen und mit allen Komponenten und Anhängseln per Steckerleiste abschalten, genau wie Fernseher und Musikanlage.
  • LED-Lampen haben im Vergleich zu anderen Leuchtmitteln eine sehr lange Lebensdauer, können viel Energie einsparen und damit die Stromrechnung deutlich senken.

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