Ein Querschnitt mit einem von außen anzubringenden Dämmsystem für die Sanierung von ungedämmten Dachkonstruktionen oder bereits vorhandener Zwischensparrendämmung: Bedachungsmaterial, Dachlatte und Konterlatte, dann das Zusatzdämmsystem, die Dampfsperrbahn und die vorhandene sowie die ergänzte Zwischensparrendämmung. Die raumseitige Verkleidung ist noch die ursprüngliche, sie musste nicht erneuert werden.
Aufsparrendämmung
Sie ist oberhalb der Dachsparren von außen angebracht, die Zwischen- bzw. Untersparrendämmung wird in der Regel von innen montiert. Bei Dachsanierungen gibt es auch die Möglichkeit mit Hilfe von Dachsanierungs-Dämmsystemen mit speziellen Dampfbremsen, so genannten Klimamembranen mit variabler Dampfdichtigkeit, die Zwischensparrendämmung von außen in die Gefache zwischen den Sparren einzubringen.
Diese Variante empfiehlt sich, wenn die Dacheindeckung einschließlich Dachlattung komplett erneuert wird. So müssen bei ausgebauten Dachgeschossen die Innenbekleidungen für die nachträgliche Dämmung nicht entfernt werden und die Räume können auch während der Dachsanierung weiterhin genutzt werden.
Der Vorteil der Aufsparrendämmung liegt aus bauphysikalischer und wärmeschutztechnischer Sicht in der durchgehenden Dämmung. Da keine Sparren die Wärmeschicht unterbrechen, gibt es weniger energetische Schwachstellen im Dachgeschoss. Im Raum bleibt das Gebälk sichtbar, was eine besonders behagliche Wohnatmosphäre garantiert.
Möglicherweise brauchen Sie eine Genehmigung von der Baubehörde, da sich die Dachgiebelhöhe und dadurch auch die Ästhetik des Hauses durch die Aufsparrendämmung verändern könnte. Anschlüsse an Dachfenstern bzw. Schornsteinen müssen an die veränderte Dachhöhe angepasst werden.
Zwischensparrendämmung
Billiger ist die Dämmung von innen her, zwischen und unter den Sparren. Man kann die Eindeckung an Ort und Stelle belassen, verliert aber Raum und lichte Höhe unterm Dach – man hat weniger Kopffreiheit.
Die Zwischensparrendämmung wird luftdicht als Warmdach ausgeführt:
Die Dämmung wird über die gesamte Höhe des Sparrens ohne Luftschicht eingeklemmt und auf der Innenseite mit einer zusätzlichen, luftdichten Folie vor Feuchtigkeit geschützt.
Für diese Art der Dämmung können sowohl Stein-, als auch Glaswolle sowie Naturdämmstoffe verwendet werden.
Untersparrendämmung
Bieten die Dachsparren nicht ausreichend Tiefe, um die gewünschte Dämmleistung zu erzielen, lässt sich der Wärmeschutz durch eine zusätzliche Dämmschicht unter den Sparren optimieren. Die Sparren werden mit einer vergleichsweise dünnen Dämmschicht von innen überdeckt und Wärmebrücken damit wirksam reduziert.
Anschließend kann der Aufbau je nach Wunsch mit Gipskartonplatten beplankt bzw. mit Profilhölzern bekleidet werden.
Aufbau einer Wärmedämmung
- Bedachung
Wetterschutz und erste wasserführende Ebene, z. B. Betondachsteine, Tondachziegel, Metall - Zweite wasserführende Ebene
Schutz vor Spritz- und Tauwasser unterhalb der Bedachung - Wärmedämmung
Schutz vor Temperaturschwankungen und Wärmeverlusten - Dampfsperre / Dampfbremse
Schutz der Wärmedämmung vor Feuchtigkeit aus der Raumluft - Raumseitige Verkleidung
z. B. aus Holz, Holzwerkstoffen, Gipskarton
Dampfbremse
Weil im Wohnraum, erst recht sofern Bad und Küche dazugehören, immer erhebliche Luftfeuchtigkeit anfällt, muss die Dämmschicht gegen Durchfeuchtung von innen genauso geschützt werden, wie gegen die von außen. Es wird eine sogenannte Dampfbremse beziehungsweise eine Luftdichtheitsschicht benötigt. Diese verhindert Wärmeverluste und ebenso, dass warme, feuchte Luft in die Dämmlage dringt, die Feuchtigkeit dort kondensiert und Schimmelwachstum fördert.
Grundsätzlich sind Dämmungen nur dann wirksam, wenn die Dachhaut in einwandfreiem Zustand ist und die Anschlüsse der Dampfbremse an die Dachkonstruktion absolut wind- und luftdicht ausgeführt werden. Mit eigens dafür vorgesehenen Klebebändern gelingt auch dem Heimwerker das sorgfältige Verkleben der Dampfbremsen.
Unter www.dachdecker.net finden Bauherren und Modernisierer weitere Informationen.
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