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Tipps für die Verarbeitung von Trockenbauplatten

Trockenbauplatten verwendet man, um Grundrisse schnell und einfach zu verändern. So entstehen Raumtrenner oder neue Zimmer.

Moderne Trockenbautechniken eröffnen viele Möglichkeiten der kreativen Raumgestaltung. Ob separates Zimmer oder Raumteiler – beides lässt sich
ruckzuck realisieren.

Ein leichtes Gerüst aus Metallständern, beplankt mit Gipsplatten und gefüllt mit einem schalldämmenden Dämmstoff ersetzt bei einer Trockenbauwand Mauersteine und Mörtel. Alternativ kann man das Grundgerüst auch aus Holz bauen.

Die Trocknungszeiten von Grundierungen, Klebe- oder Spachtelmassen sind kurz und dank einfacher Verarbeitungstechniken und abgestimmter Systemprodukte gelingt der trockene Innenausbau auch dem handwerklich geschickten Laien. Wer selbst aktiv wird, kann eine Menge Kosten sparen.

Wer sich allerdings nicht zu 100 % sicher ist, sollte jedoch einen Profi beauftragen, um im Nachhinein böse Überraschungen zu vermeiden.

Planung der Trockenbauwand

Trockenbau eignet sich perfekt, um neue Räume zu verwirklichen. Durch Leichtbauwände aus Gips geht nur wenig Wohnfläche verloren.

Zudem ist das geringe Gewicht gut für den Einbau auf wenig belastbaren Decken geeignet. Vor der Montage sollte allerdings eine Planungsphase stattfinden, denn es ist von Vorteil, wenn vor dem ersten Arbeitsschritt feststeht, wo Tür und Elektroversorgung benötigt werden.

Außerdem ist es hilfreich, die Menge des benötigten Materials zu berechnen. Die Planung der Trennwand sollte mit Markierungen an Boden, Wand und Decke erfolgen. Dabei muss die Linie an Decke und Boden senkrecht aufeinander stehen. Lange, gerade Linien können mithilfe einer Schlagschnur erzeugt werden.

Verarbeitung von Trockenbauplatten

Das Metall- oder Holzgerüst besteht aus U-förmigen Profilen, die an Wand, Boden und Decke verschraubt werden. Senkrechte CW-Profile werden, je nach Plattenformat, im Abstand von 62,5 oder 45 cm als Streben eingesetzt und mit Schnellbauschrauben fixiert.

Der Hohlraum innerhalb des Gerüsts bietet Platz für Dämmmaterial, Stromkabel oder Leitungsrohre. Der Dämmstoff sollte exakt eingepasst werden, damit keine Wärme von beheizten in unbeheizte Zimmer entkommt und auch der Lärmfluss eingeschränkt wird. Für Türöffnungen bieten handelsübliche Systeme spezielle Sturzprofile an.

Zum Schluss wird die Wand mit verschraubten Gipsplatten beidseitig geschlossen. Zum Verspachteln und Glätten der Plattenfugen bieten die Hersteller spezielle Spachtelmassen, die ohne zusätzliche Armierungsstreifen verarbeitet werden können. Die Fugen müssen verspachtelt und geschliffen werden, damit die Wand abschließend verputzt, tapeziert oder gestrichen werden kann.

Trockenbau Anleitung in Bildern

Trockenbau Schritt 1: Metallprofile befestigen.
Trockenbau Schritt 1: Horizontale Metallprofile an Boden, Decke und flankierenden Wänden auf Anschlussdichtung befestigen. Foto: Fermacell
Trockenbau Schritt 2: vertikale Metallprofile einstellen.
Trockenbau Schritt 2: vertikale Metallprofile in die horizontalen Profile einstellen. Foto: Fermacell
Trockenbau Schritt 3: Gipsfaserplatten über Kante brechen.
Trockenbau Schritt 3: Die Gipsfaserplatten können durch einfaches Anritzen anschließend
über eine Kante gebrochen werden. Foto: Fermacell
Trockenbau Schritt 4: Einbringen der Dämmung
Trockenbau Schritt 4: Dämmung wird eingebracht. Foto: Fermacell
Trockenbau Schritt 5: Dipsfaserplatten fixieren.
Trockenbau Schritt 5: Gipsfaserplatten
mit Schnellbauschrauben auf der
Metallunterkonstruktion fixieren. Foto: Fermacell
Trockenbau Schritt 6: Fugen verspachteln.
Trockenbau Schritt 6: Die Fugen sauber und bündig mit Fugenspachtel verspachteln. Foto: Fermacell

Tipp 1: Trockenbau mit Schallschutz

Trockenbauplatten mit integriertem Schallschutz eignen sich ideal zur Abtrennung eines Musikzimmers oder zur Schallisolierung bereits bestehender Wände. 

Die Verarbeitung ist dabei genauso leicht wie mit anderen Trockenbauplatten. Da die Wände auch einfach wieder demontiert werden können, sind sie auch zur Montage in Mietwohnungen geeignet.

Tipp 2: Das Dachgeschoss ausbauen

In vielen Einfamilienhäusern wird das Dachgeschoss nicht oder nur als Abstellraum genutzt. Dabei kann auch diese Fläche als Wohnraum genutzt werden. Mit Trockenbauplatten lassen sich schnell Wände an den gewünschten Stellen hochziehen. 

Doch besonders im Dachgeschoss sollte auf Brandschutz geachtet werden. Deshalb empfiehlt sich die Verwendung von feuerschutzplatten oder schwer entflammbaren Baustoffen. Diese schützen präventiv vor der Entstehung eines Feuers und dämmen die Ausbreitung der Flammen im Fall der Fälle ein. 

Tipp 3: Trockenbauwände in Küche und Bad

Auch in Feuchträumen wie Bad und Küche können Trockenbauplatten zum Einsatz kommen. Die Hersteller bieten spezielle feuchtraumimprägnierte Platten oder Multifunktionsplatten für die besonderen Einsatzbedingungen an.

Alternativ können auch Zementpatten verwendet werden. Diese sind faserarmiert, schimmelresistent und müssen vor dem Befliesen nicht doppelt beplankt werden. 

Tipp 4: Keller dämmen mit Trockenbauplatten

Wer sich entscheidet, die Fläche im Keller auch zu Wohnzwecken oder als Hobbyraum zu nutzen, sollte sich über eine zusätzliche Dämmung der Außenwände Gedanken machen. 

Neben Änderungen des Grundrisses können Trockenbauplatten auch bestehende Wände dämmen. Dafür sollten Sie zu Trockenbauplatten mit einer speziellen Dämmstoffkaschierung greifen.

Tipp 5: Trockenbauwand für saubere Luft

In vielen Baustoffen und Möbeln befinden sich sogenannte flüchtige organische Verbindungen (VOC's), wie z.B. Formaldehyd, Ethanal oder Hexanal. Diese sammeln sich in geschlossenen Räumen an und können bei den bewohnern zu Beschwerden führen. 

Vor allem Kinder, aber auch Erwachsene verspüren dann häufig Kopfschmerzen, klagen über brennende Augen, sind müde und unkonzentriert. Reizungen der oberen Atemwege und der Schleimhäute sowie allergische Symptome treten ebenfalls auf. Empfindliche Personen reagieren bereits bei kleinsten Konzentrationen.

Besonders Formaldehyd kann zu Atemnot und Übelkeit führen. Es steht zudem im Verdacht, krebsauslösend zu sein. Das Wohngift wird über die Atmung aufgenommen und ist in vielen Baustoffen sowie in Farben, Lacken, Lösungsmitteln und Möbeln enthalten. 

Bei der Sanierung sollten zur Verbesserung der Wohngesundheit daher alle zweifelhaften Materialien entfernt und fachgerecht entsorgt werden. Für den anschließenden Innenausbau mit Trockenbau empfehlen Experten, natürliche und baubiologisch einwandfreie Werkstoffe zu verwenden. Hier steht heute eine ganze Reihe von nachweislich unbedenklichen Trockenbaustoffen zur Verfügung.

Was viele nicht wissen: Es gibt mittlerweile Trockenbauplatten aus Gipsfaser wie „Fermacell greenline", die aktiv Schadstoffe bekämpfen. Sie bestehen aus recyceltem Papier, Gips und Wasser, die unter hohem Druck zu stabilen und geruchsneutralen Bauplatten gepresst werden.

Die gesunden Trockenbauplatten können „VOCs" und unangenehme Gerüche aus der Luft filtern und unschädlich machen. Formaldehyd z.B. wird fast vollständig abgebaut.

Möglich wird dies durch eine doppelseitige Oberflächenbeschichtung mit einem Wirkstoff auf Keratinbasis. Dieser bindet die Schadstoffmoleküle unlösbar an sich und wandelt sie in einem natürlichen Prozess so um, dass sie dauerhaft unschädlich sind.

Die Wirkung ist bewiesen: „Die Schadstoffreduktion ist nicht allein im Prüflabor messbar, sie führt auch unter realen Bedingungen zu spürbaren Effekten", so Dr. Hans-Ulrich Krieg, technischer Leiter des eco-Instituts über „Fermacell greenline". Auch unter Anstrichen und Wandbelägen behalten die Gipsfaser-Platten ihre Fähigkeit, und dass über viele Jahre. Sie leisten damit einen aktiven Beitrag zu besserer Raumluft und damit zur Wohngesundheit.

Tipp 6: Begehbarer Kleiderschrank

Viele Menschen träumen von einem begehbaren Kleiderschrank. Mit Trockenbauwänden kann dieser schnell und leicht realisiert werden. Dafür muss lediglich ein Teil eines Raumes abgetrennt und im Anschluss mit Regalen und Kleiderstangen ausgestattet werden. 

Übrigens ist das auch in Nischen oder an Dachschrägen möglich, da Trockenbauplatten individuell zugeschnitten werden können. Für den Einbau einer Tür bieten die Hersteller spezielle Sturzprofile.  

Tipp 7: Elektrosmog minimieren mit Trockenbau

Der sogenannte Elektrosmog steht häufig in der Diskussion, wenn es um gesundheitsschädliche Strahlung von Kabeln, Leitungen oder elektronischen Geräten geht. Ihre elektromagnetischen Felder geben nicht ionisierte Strahlung ab.

Wie stark die Auswirkungen auf den Menschen sind, ist nicht ausreichend belegt. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt jedoch, die persönliche Strahlenbelastung durch eigene Initiative zu minimieren, um möglichen gesundheitlichen Risiken vorzubeugen.

Spezielle Trockenbauplatten, z.B. die Climafit Protekto von Rigips können die Strahlung effektiv abschirmen. Sie reduziert elektromagnetische Wellen um bis zu 99,999 Prozent und trägt so aktiv zur Wohngesundheit bei. 

Tipp 8: Lasten an Trockenbauwänden befestigen

Trockenbauwände halten nichts aus? Dieses Gerücht hält sich hartnäckig, ist aber falsch. Denn mit den richtigen Utensilien, lassen sich auch schwere Regale oder Hängeschränke an Trockenbauplatten befestigen. 

Wichtigstes Utensil zur Befestigung von schweren Lasten an Trockenbauwänden ist der Dübel. Je nach Anwendungssituation, sprich Material der Wand und erforderlicher Traglast, sind andere Dübel – beispielsweise Gipskarton-, Platten- oder Hohlraumdübel – von Nöten.

Spezielle Hohlraumdübel verbinden sich hinter der Trockenbauplatte formschlüssig und verteilen so die Last auf einen größeren Bereich. Dadurch lassen sich mit einer doppelten Beplankung bis zu 55 kg befestigen. Grundsätzlich gilt, dass die Trockenbauwand das Gewicht umso besser halten kann, je näher an einer Verstrebung montiert wird. 

Tipp 9: Individuelle Gestaltung

Bei der Gestaltung setzen Gipsplatten kaum Grenzen. Selbst Bögen, Rundungen und spitze Winkel können von Selbstbauern gestaltet werden. Aber wer beim Ausbau auf Nummer sicher gehen will, kann auch auf vorgefertigte Teile der Anbieter zurückgreifen.

Die fertige Trockenbauwand eignet sich dann für eine Wandgestaltung jeglicher Art. Dabei können neben Tapeten oder Wandfarbe auch andere Produkte zum Einsatz kommen. 

Wer sich nur eine dezente Wandgestaltung mit einzelnen Highlights wünscht, für den könnte beispielsweise ein Wandtattoo eine Option sein. So können Sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen. 

Tipp 10: Die perfekte Trockenbauwand finden

Je nach Wohn- und Einbausitutaion sind verschiedene Trockenbausysteme und Gipsplatten geeignet. Damit auch Laien die richtige Wahl treffen, bietet der Hersteller Knauf einen Gipsplatten-Finder. Dort können Sie die Produkte filtern und finden so die für die ideale Trockenbaulösung.

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